ſchwornen uͤbergab dem Coroner ein Verdict, dahin lautend: daß ſie einſtimmig der Meinung waͤren, die bei dem Unfalle getödteten Perſonen ſeien eines zufaͤlligen Todes geſtorben, veranlaßt durch den Einſturz eines eiſernen Daches und der daran befeſtigt geweſenen Gegenſtaͤnde; daß dieſes beklagens⸗ werthe Ereigniß dadurch herbeigefuͤhrt worden ſei, daß un⸗ anngemeſſenerweiſe ſchwere Laſten an das eiſerne Dach gehaͤngt woorden; daß Letzteres auf Befehl der Eigenthuͤmer geſche⸗ hen; daß dieſelben wiederholt gewarnt, und namentlich Hr. Carruthers (einer der Eigenthuͤmer) hinreichende Kenntniß von dem Anzeichen der vorhandenen Gefahr gehabt habe, um einen vorſichtigen Menſchen zu veranlaſſen das Theater zu ſchließen, bis gehoͤrige Maaßregeln gegen die drohende efahr ergriffen worden waͤren. Als dieſes Verdict publi⸗ eirt wurde gab der Architekt des Theaters Herr Whitwell ſeine ungemeine Zufriedenheit uͤber dieſen Ausgang zu er⸗ kennen, und fuͤgte hinzu, daß er aus Ruͤckſicht fuͤr die Eigen⸗ thuͤmer einen Umſtand verborgen habe, den er jetzt bekannt machen zu koͤnnen glaube; den naͤmlich, daß ſeine Verbin⸗ dung mit denſelben ſchon vor der Eroͤffnung des Theaters geendigt habe. Als Beweis fuͤhrte er an, daß Herr Carru⸗ ers ihm ein Freibillet zum Eroͤffnungstage verweigert habe, und daß er, wie er durch einen Zeugen bewies, genoͤthigt worden ſei, ſein Billet zu bezahlen. Vorgeſtern wurde unter dem Vorſitze Sr. Koͤnigl. Ho⸗ Herzogs von Suſſer der zwanzigſte Jahrestag der Stiftung des hieſigen Judenhospitals gefeiert. Der Zweck deſſelben iſt, alten und gebrechlichen Perſonen juͤdiſcher Kon⸗ feſſion eine Zufluchtsſtaͤtte zu gewaͤhren, und Kindern deſſel⸗ ben Glaubens zu Handwerkern auszubilden. Die Gruͤnder dieſer Stiftung ſind die nunmehr verſtorbenen Benjamin und Abraham Goldſchmidt, denen Se. Koͤnigl. Hoheit bel dieſer Gelegenheit, wegen ihrer thaͤtigen Naͤchſtenliebe das ſchoͤnſte Lob ſpendeten. Seitdem das Inſtitut beſteht, ſind 225 Per⸗ ſonen darin aufgenommen worden; und jetzt erhaͤlt es 12 Greiſe; und 47 Knaben und 27 Maͤdchen werden dort er⸗ zogen, und zu gewerblicher Thaͤtigkeit ausgebildet. Zu be⸗ dauern iſt es, daß das Inſtitut mehrere wohlhabende Be⸗ foͤrderer durch den Tod verloren, und daß in Folge deſſen die jaͤhrlichen Beitraͤge bedeutend abgenommen haben. Bekanntlich wandern recht arme Leute nach Amerika aus, die nicht einmal die Mittel beſitzen, ihre Ueberfahrt zu bezahlen. Gewoöͤhnlich treffen ſie alsdann mit dem Schiffs⸗ kapitain, der ſie mitnimmt, das Abkommen, daß er das Recht hat, ſie, um ſich fuͤr die Ueberfahrt bezahlt zu machen, auf eine Reihe von Jahren zu verkaufen. Ein hieſiges Blatt erzaͤhlt nun, daß die fuͤr die Auswanderer in Amerika erlang⸗ ten Preiſe, jenaͤchdem ſie zu dieſer oder zu jener Nation ge⸗ hoͤren, in folgendem Verhaͤltniß ſtehen: fuͤr einen Deutſchen 20 bis 30 Pfd. St., fuͤr einen Franzoſen hoͤchſtens 15, fuͤr einen Englaͤnder oder Schotten 12; fuͤr einen Irlaͤnder 8 bis 9 Pfd. St.; daß aber endlich fuͤr einen Spanier oder Portugieſen zu keinem Pele ein Kaͤufer zu finden iſt. Nach Inhalt von Briefen aus Manilla iſt von der La⸗ dung des auf der Reiſe von Hamburg nach China unterge⸗ gangenen Schiffs Aſia wohl ein Drittel und der groͤßte Theil der Maunſchaft gerettet worden. Das Schiff ſelbſt aber ging in den Grund. 9 Senee dan e bs Aus dem Haag meldet man das am 12ten d. M. er⸗ folgte Ableben des Finanz Miniſters Appelius. Er doe an einer Krankheit 89 dles * er ſchon laͤngere Zeit gelitten hatte. Seine per bet che Eigenſchaften wurden eben ſo ſehr geachtet, als ſeine erannte Rechtſchaffenheit noch lange der Gegenſtand dankbaren Andenkens ſein wird. Er ſtarb ohne Vermoͤgen zu hinterlaſſen. Im Jahre 1767 in Middelburg geboren, wo ſein Vater reformirter Prediger war, trieb er, in den Staatsdienſt trat, das G 2 . ehe er in 88g . eſchaͤft eines Advo⸗ katen. Die politiſche Laufbahn begann er als Mitglied der National Verſammlung der Bataviſchen Republik. Mit der Verwandlung des Freiſtaats * eine Monarchie unter Louis Napoleon ward er Miniſter⸗ Staats Sekretair und ging nach der Vereinigung des ganzen taats mit Frankreich nach Pa⸗ ris in der Kualitaͤt eines Staatsraths, 1814, da die Nie⸗ derlande ſich wieder von Frankrelch getrennt hatten, kehrte er nach ſeinem Vaterlande zuruͤck, wo er zuerſt zum Staats⸗ rath fuͤr die Provinz Seeland ernannt wurde. Hierauf er⸗ hielt er die Ober⸗Aufſicht uͤber die Finanzen in den fuͤdlichen Provinzen, 1813 aber, da der Finanzplan der ſuͤdlichen und ernannte Se. Maj. i zuerſt zum General⸗Direktor der indi au2 2* Fimanz/Miniſter. An ſei direkten Abgaben und

na⸗2 eine Stelle wird der bis⸗ herige außerordentliche Staatsrath, Herr Cannemann ein⸗ reten,.

hoͤrt hatte, wird wieder lebhafter werden, ſeitdem England

welche keine andere

Der Handel der Niederlaͤndiſchen Provinzen mit Salz, insbeſondere mit Steinſalz nach England, der fruͤher bedeu⸗ tend geweſen war, in der letztern Zeit aber faſt ganz aufge⸗

die Abgabe von 1 Pfd. 13 Shill. 4 P. auf die Tonne, irkung, als ein ausdruͤckliches Verbot, gethan haben wuͤrde, hervorbrachte, aufgehoben hat. Von nun an geht das Steinſalz ganz frei nach England und man glaubt, daß dies uͤberhaupt die Veranlaſſung zu einem leb⸗ haftern Verkehr beider Staaten werden koͤnne.

Ein mit Steinkohlen befrachtetes Fahrzeug iſt nicht weit von Wetteren in Oſtflandern mitten in der Schelde geſtrandet.

Die beiden Dampfſchiffe, die von nun an den Paket⸗ Transport zwiſchen Oſtende und England uͤbernehmen ſollen, ſind nun zu Dovre angelangt. 1 8 In der Zeitung von Arnheim wird gemeldet, daß am zten d. M. um 9 Uhr des Morgens, waͤhrend des Gottes⸗ dienſtes, die katholiſche Kirche zu Appeltere, eines zwiſchen der Maaß und Waal gelegenen Ortes, voͤllig eingeſt 9 iſt. Nicht wenige Perſonen ſind dabei, wie man leicht 2 kann, beſchaͤdigt worden; unter andern wurde einer bejahr⸗ ten Wittwe der Kopf geſpalten, und einem Andern der Arm zerſchmettert.

Ueber den neu zu errichtenden Kanal von Luxemburg wird in einem Schreiben aus Diekirch vom 7ten d. M. folgendes Naͤhere angegeben: Die noͤthigen Werkzeuge ſind nun alle vorhanden; die Steinbruͤche zu Bettendorf und zu Colmar ſind in voller Thaͤtigkeit und die Steine, welche man insbeſondere zu den Schleuſen verwenden will, haben eine un⸗ geheure Groͤße. An der Nivellirung des Kanals wird eben⸗ falls auf's thaͤtigſte gearbeitet. Das bei Diekirch zu er⸗ 8en Baſſin ſoll 200 Ellen Laͤnge und 60 Ellen Breite haben.

Nach dem neueſten Berichte aus Batavia vom 20ſten December ward der Oberſt Nahuys, der, durch eine falſche Nachricht verleitet, ſich einem Haͤuptlinge der Eingebornen, Sobro Dilogo, allzuſehr genaͤhert hatte, genoͤthigt, ſich mit Verluſt zuruͤckzuziehen.

In einem Schreiben aus Antwerpen wird geſagt, daß die in Folge politiſcher Verhaͤltniſſe ſeit langer Zeit ge⸗ ſchloſſene Plantinſche Buchdruckerei daſelbſt im Laufe des kuͤnftigen Monats wieder geoͤffnet werden und unter der Leitung des Herrn Albert Moretus ſtehen ſoll. Man werde, heißt es, die Setzer und Drucker aus den geſchickteſten Ar⸗ beitern ihres Faches auswaͤhlen und es düeſcen dann aus jener Officin Arbeiten hervorgehen, die eben ſowohl den Ausgaben des Manucius als denen der Elzevire, des Bas⸗ kerville und des Rang ſtreitig machen koͤnnten.

u ßland.

St. Petersburg, 2 April. Se. Koͤnigl. Hohelt der Prinz von Oranien iſt hier eingetroffen.

Mittels eines, unterm 5ten d. M. an den dirigirenden Senat ergangenen Kaiſerlichen Ukas iſt der wirkliche Ge⸗ heime Rath und Chef des Miniſteriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Graf von Neſſelrode, zum Vice⸗Kanzler ernannt worden.

Durch Allerhoͤchſte Reſcripte vom 24. Maͤrz (5. April) haben folgende hohe Beamte nachbenannte Orden und an⸗ dere Gnadenbezeigungen erhalten: Der Praͤſident des Reichs⸗ raths, Wirkliche Geheimerath, Graf Kotſchubei und der 2 Miniſter des Kaiſerlichen Hauſes, General⸗Adjutant, Fuͤrit Wolkonski die diamantenen Inſignien des St. Andreas⸗Or-⸗:;

dens, der Hofmarſchall Naryſchkin eine Tabatiere mit im Portrait Sr. Majeſtaͤt, der Hofſtallmeiſter, Fuͤrſt Dolgva⸗⸗ ruckt, das Portralt Sr. Majeſtaͤt, der Wirkliche Geheime, rath Tatolmin, Mitglied des Reichsraths, das Großkreuz des St. Wladimir⸗Ordens 1ſter Klaſſe, der Wirkliche Etatsrath und Staats⸗Secretair D. Daſchkow, College des Miniſters des Innern und der Wirkliche Etatsrath Beklemiſchew, ſtele vertretender Stallmeiſter, den St. Annen⸗Orden iſter Klaſſeal, der Geheimerath Rodofinikin, Direktor des Aſiatiſchen De: partements im Reichs⸗Kollegium der auswaͤrtigen Angelegen⸗ 8 3 heiten, das Großkreuz des Ee. Wladimir⸗Ordens 2ter Klaſſe und der General⸗Major Zacharſhewski, Ober⸗Direktor der 28 Pallaſt⸗-Verwaltung zu Zarskoje⸗Selo eine Bril 1 lant⸗Doſe mit dem Kaiſerlichen Namenszuge. 1“ Durch Tages⸗Befehl vom 6ten d. M. haben Se. Maj. 27 Oberſten zu General⸗Majors befoͤrdert. Der General⸗Adjutant Sr. Maj., Fuͤrſt Menzikoff, iſt * zum Contre⸗Admiral ernannt und mit den Geſchaͤften eines Chefs des Marine⸗Generalſtaabes beauftragt worden. Der, dem Chef der zwanzigſten Infanterie⸗Diviſion beik--— gegebene General⸗Major Nabokoff II. erhäͤlt das Kommanzso * der Brigade des dritten Bataillons des iſten Infanterie-⸗⸗

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