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bisherigen Nachforſchungen in
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T1“ Das ſeit mehreren Jahren angefangene neue Poſt⸗Ge⸗ baͤud
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e in der City iſt nunmehr beendigt, und das Geruͤſt, welches den Anblick deſſelben verhinderte, weggenommen wor⸗ den. Der innere Ausbau iſt jedoch noch nicht ſo weit vor⸗
eruͤckt, daß es in dieſem Jahre bezogen werden koͤnnte; die⸗
ſes wird vermuthlich erſt im kuͤnftigen Fruͤhjahr ſtattfinden
koͤnnen. Das ganze Gebaͤude iſt über 400 Fuß lang und die Haupt⸗Frönte mit einem ſchoͤnen Portikus geziert. Die
Koſten dieſes Baues ſind uͤbrigens ungsheuer groß; der Platz allein ſoll, wie Herr Baring geſtern im Unterhauſe aͤußerte, 240,900 Pfd. Sterl. (1,680,500 Rthlr.), d. h. ſo viel ge⸗ koſtet haben, als der urſpeuͤngliche Anſchlag fuͤr das ganze Gebaäͤude betrug. Fuͤr den Bau ſelbſt ſoll, wie ein anderes Mirglied, indenr es auf Vorlegung aller diesfoͤlligen Rech⸗ nungen antrug, bemerkte, noch zweimal ſo viel, alſo fuͤr das Ganze 770,000 Pfd. (5 Millionen Rthlr.) ausgegeben wor⸗ den ſein.
Auf unſerem Colonial⸗Waaren⸗Markt halten ſich die Preiſe von beinahe allen Artikeln. Von Caffee ſind in den letzten 10 Tagen ſehr große Poſten, nämlich im Ganzen
6 bis 7,500 Sacke und Gebinde zu feſten Preiſen verkauft worden, nur Demerary und Berblce ſind gefallen. Rohe Baum⸗ wolle wird fortwaͤhrend viel, und zu guten Preiſen gekauft. Geſtern hat die Indigo⸗Auction der Oſtindiſchen Compag⸗ nie begonnen; es iſt wohl noch zu fruͤh um ſagen zu koͤnnen, wie der Ausgang ſein wird; bis jetzt ſind die bgahlten Preiſe um einen halben bis zu einem Schilling niedriger als bei der letzten Auction.
Es herrſcht die groͤßte Thaͤtigkeit in den Baumwoll⸗ Webereien der noͤrdlichen Diſtriete. Die Fabrikanten koͤn⸗ nen den eingehenden Beſtellungen nicht genuͤgen. Die baum⸗ wollnen Stoffe ſind im Preiſe, wiewohl nicht im Verhaͤlt⸗ niß wie das baumwollne Garn geſtiegen. Es ſind bei den Webe⸗Stuͤhlen auch Frauen angeſtellt, die, wenn ſie fleißig ſind 18 bis 20 Shill. (7 Rthlr.) in vierzehn Tagen verdie⸗ nen koönnen. Sie verfertigen in dieſem Beiraum 24 bis 28 Stuͤck Waare und bekommen fuͤr jedes Stuͤck 8 ½ Pfennige; wenn ſie aber weniger als 24 Stuͤck liefern nur 8 Pf.
Vorigen Donnexſtag fand im Schloſſe von Edinburg die Wahl eines Schottiſchen Pairs zur Wiederbeſetzung der Stelle des vor Kurzem verſtorbenen Grafen Kellie ſtatt. Ge⸗ org Sholto Graf von Morton wurde beinahe einſtimmig dazu gewaͤhlt. (Bekanntlich haben nur 16, durch Stimmen⸗ mehrheit gewaͤhlte, Schottiſche Pairs Sitz und Stimme im — z —
Eine Zeitung aus Hallfax, in Neu⸗Schottland (Briti⸗ ſches Amerika), vom 24ſten v. M., enthaͤlt ein Schreiben
Die heute angekommene Engliſche Poſt hat Sr. Exvellenz dem Gouverneur (Lord Dalhouſie, uͤber den in letzkerer Zeit ſo viel geklagt worden iſt) Depeſchen uͤberbracht, wonach er beſtimmt iſt, der Nachfolger des Öber⸗Befehlshabers in Oſt⸗ Indien, Lord Combermere, zu ſein.
Die letzten Nachrichten aus unſerer Colonie Sierra⸗ Leone (an der Weſtkuͤſte von Afrika) vom Ende Februar
Frietiaenden ₰½ ſind befriedigenden Inhalts. Zwar hatten waͤhrend der Re⸗ gen/ Zeit viel Krankheiten geherrſcht; es waren aber wenig
Menſchen geſtorben. Auch aus der Niederlaſſung Fernando⸗ 0 Berichte in Siexra⸗Leone eingegangen. Die zeichnen ſich im Allgemeinen durch eine milde —, aus, und es beſteht mit ihnen ein freund⸗ üchen ft der Fr 9r. Kilhem, ein Mitglied der hieſigen Ge⸗ fellf bai 2 vor 5 Monaten nach jener Colo⸗ 5 iſt Sprache der Eingebornen kennen zu s Wörtern aus 80 zurüͤckgekehrt, und hat Sammlungen A bracht; er h 30 verſchiedenen Afrikaniſchen Dialekten — .ꝙ. 2 o gut, wie möͤglich, den Klang der fremden Worke 8 rch die Schrift wiedergegeben, und das Engliſche Wort daneben geſtellt. Dieſes wird gedruckt und hierdurch ein freilich duͤrftiges, aber doch ein als Anfang ſchaͤtzenswerthes Afrikaniſch⸗En liſches Woͤrterbuch geſchafft —— vermicrelſt SAenſhan emüͤht ſein wird, die Einge⸗ enen erſt in hen Spr iter uterrichten. Sprache und dann weiter zu
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— Nach Berichten aus Neu⸗-Zeeland iſt das auf eine Ent⸗
deckungsreiſe ausgeruͤſtete Franzöͤſiſ⸗ 1 S
pitai 8 „ anzoͤſiſche Schiff Aſtrolabe, Ca⸗
EEee Bneche 829. an der Inſel
— 802. (Auſtralien) zu ſcheitern. Es ſtieß auf ein Riff⸗ 81 wären die wichtigſten Notizen uüber Erfolg der „ eine Kiſte gepackt und an die
* F befindlichen Miſſtongeien abgefertigt worden,
— angeſtrengte Bemühungen gelang, das Schiff ohne bedeutenden Schaden wieder flott zu machen.
Robert Cootes, einer unſerer beruͤhmteſten Fußgänger,
hat 100 Guineen
braucht er nur
folge wollten
aus Queber voin aten deſſelben Monates, worin es heißt;
gewettet, daß er ö Meilen in n tauſend aufeinander folgenden Stunden, d. h. in einer jeden Stunde 1¼ Meile (eine Deutſche Vlertelmeile) gehen wuüͤrde. Dieſe Wette iſt darum ſchwer weil jede einzelne Stunde ihr 38 Penſum hat, und der Wanderer ſich folglich nie lange aus⸗ 8* ruhen und mit Schlaf. erquicken kaun. Vorgeſtern hatte er bereits auf dieſe Weiſe 210 Meilen in 7 Tagen, d. h⸗ taͤg⸗ lich 30 Meilen (6 Deutſche) zuruͤckgelegt. Im Durchſchniit 12 Minuten fuͤr jede 1 ½⅞ Meile. 8 Niederlande. — * Bruͤſſel, 17. April. Nachrichten aus Amſterdam u. Ihre Majeſtaͤt der Koͤnig und die Körigin am 16ten d. von S—
da nach dem Haag zuruͤckkehren. Um den wichtigen, durch den Tod des Hrn. Appelius 8 erlebigten, Poſten des Finanz⸗Miniſters wieder zu beſeßen, ſind, wie verlautet, 929% Fehese hohe 1“ Hrn. Cannemann im Vorſchlage. 1 3 1“ von Svnrkaffen ſindet in den Niederlan⸗ 3 den mehr und mehr Anwendung. Geſtern zeigte das Jour⸗ nal de la Belgique die Gruͤndung einer ſolchen zu Tournay an; heute berichtet es uͤber eine durch die „Geſellſchaft ber Verbindung Belgiens mit dem Auslandes geſtiftete und bes. 3 beſten Fortganges ſich erfreuende, welche ſeit einiger Zeit 1 ruͤſſel beſteht. 8 2 Phtaſter Paramaribo von Surinam kommend und nach Rotterdam beſtimmt, mit einer Ladung von Caf⸗. 3 fee, Zucker und Baumwolle, ſcheiterte den achten dieſes in ₰ der Nuͤhe von Bruwershaven in Seeland. Es gelang, das Takelwerk zu retten und auch den groͤßten Theil der dings ſtark beſchaͤdigten Ladung in Sicherheit zu bringen. 3
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Das Schiff aber ging verloren. Rußbhand.
Nachrichten aus Odeſſa vom 31. Maͤrz (in der Allge⸗
meinen Zeirung) zufolge, ſieht dort Jedermann den Krieg
mit der Pforte als gaͤnz entſchieden an. Die von der Re⸗ gierung gemietheten Schiffe ſind nach der Krimm abgegan⸗ gen, um dort Truppen und Kriegsbeduͤrfniſſe einzunehmen und nach den Donau⸗Muͤndungen zu fuͤhren. Der Ueber⸗ gang uͤber den Pruth duͤrfte indeſſen, wie man ſagt, erſt gegen Ende kuͤnftigen Monats erfolgen. Da uͤbrigens ſeit 5 bis 6 Tagen, ungeachtet des guͤnſtigen Windes, keine Schiffe von Konſtantinopel mehr ankommen, ſo ſcheint es, daß ſie dort zuruͤckgehalten werden. Von Handels⸗Geſchaͤf⸗ ten iſt hier keine Rede mehr. ; Schweden.
Ein Schreiben aus Stockholm vom 4. April (in oͤf⸗ fentlichen Blaͤttern) meldet: Ein dieſer Tage hier angekom⸗ mener Courier aus St. Petersburg ſoll hoͤchſt wichtige De⸗ peſchen uͤberbracht haben, auch herrſcht ſeitdem im Miniſte⸗ rium der auswaͤrtigen Angelegenheiten eine ungewoͤhnliche Thaͤtigkeit und es ſtehen zwei Couviere. in Bereitſchaft, um, der Eine nach London, der Andere nach St. Petersburg,
abzugehen. — Vorgeſtern hatte der Franzoͤſiſche Geſandte,
Graf v. Montalember, eine Privat⸗Audienz beim Koͤnige. Deutſchland. 5 Baieriſche Kammer der Abgeordneten. Zlſte Sitzung. Bei Fortſetzung der Reden von der Tribune uͤber das Grund⸗Steuer⸗Geſetz, eroͤrterten daſſelbe ſehr gruͤndlich und zum Theil ausfuͤhrlich die Abgeordneten Socher, Meuth, und Rudhart. Die erſtern Beiden ſtimmten demſelben, wie die Redner in der vorhergehenden Sitzung, mit mehreren, vom Ausſchuſſe beantragten, Aenderungen bei. Der Ab⸗ geordnete Meuth begann mit Darſtellung der Dringlichkeit eines tuͤchtigen Steuer⸗Geſetzes, wobei er den Wunſch aus⸗ ſprach, man möge ja nicht erſt abwarten, wie ſich der lang⸗ jaͤhrige Streit der Steuer⸗Philoſophen und Gelehrten ent⸗ ſcheiden werde, ſondern man moͤge lieber, um den bisherigen Uebeln zu entgehen, etwas Unvollkommenes annehmen. Der Abgeordnete Rudhart war im Weſentlichen mit dem Ent⸗ wurfe ebenfalls einverſtanden; nur die Faſſung ſchlen ihm ganz verungluͤckt und unklar. Er bemerkte, daß daſſelbe zu viel reglementare Verfuͤgungen und eine zu gelehrte Steuer⸗ ſprache enthalte. Dieſer Redner hob auch in Kuͤrze dasze⸗ nige heraus, was ſich zu Gunſten des proviſoriſchen Steuer⸗ Geſetzes von 1807 und 1808 anfuͤhren ließ, und beruͤhrte den Umſtand, daß vor Einfuͤhrung deſſelben in Baiern 607 Steuern und darunter 114 Grundſteuern beſtanden haͤtten. Dann ſetzte er noch auseinander, daß die Bodenguͤte, die SaamenVervielfaͤltigung, der reine, mittlere Körner⸗Ertrag, wobei man aber vom Geld⸗Ertrage gänzlich abſtrahiren muͤſſe, offenbar eine feſte und leicht erkennbare Grundlage der Be⸗ ſteuerung bilden. Uebrigens ſei dieſes ſo leicht ſcheinende de⸗ finitive Steuer⸗Syſtem in der Ausfuͤhrung ſchwierig. Am Schluſſe erklärte er ſich fuͤr die bisher ſchon in Baiern uͤb⸗
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