88

F *

Ss 8 W111“

4 erachten koͤnnte, vor derſelben zweckmaͤßiger vorzutragen.

i 8

iche und in ganz Europa mit Beifall aufgenommene Detall⸗ deſſung. Hierauf hob der Präͤſident die Sitzung auf und achte den Vorſchlag, uͤber dieſen Geſetz⸗Entwurf in zwei Haͤlften zu berathen, was einſtimmig von der Kammer ange⸗ nommen wurde. Badenſche Staͤnde⸗Verſammlung. Sitzung der 2ten Kammer vom 15. April. Die Discuſſion uͤber den in Bezug auf die Umlagen zur Deckung der Gemeinde⸗Beduͤrfniſſe wurde fortgeſetzt, und das Ge⸗ ſetz endlich, theils nach den Vorſchlaͤgen der Commiſſion, theils nach einigen andern Verbeſſerungs⸗Vorſchlaͤgen, und voorbehaltlich der naͤhern Redaktion durch die Commiſſion mit Ainer Majoritaät von 51 gegen 4 Stimmen angenommen. Stuttgart, 18. April. In der letzten 61ſten Sitzung

8

2*

. Abgeordneten⸗Kammer, uͤber welche der heutige Swaͤbi⸗

ſche Merkur nachtraͤglich berichtet, hatte auf Antrag des Ab⸗ S Feuerlein die Kammer eine Bitte an die Regie⸗ rung beſchloſſen, daß Se. Majeſtaͤt die Einleitung zu treffen eruhen moͤchten, ſaͤmmtliche verabſchiedete Geſetze vor ihrer Bablcanion dem ſtaͤndiſchen Ausſchuſſe mitzutheilen; damit 8 dieſer dadurch in die Lage komme, die Bemerkungen, zu wel⸗ Ilchen er nach der Publication eines Geſetzes ſich verpflichtet Eine BE der Regierung auf dieſe Bitte iſt nicht mehr crfolgt. Kurheſſen. Die Geſetz⸗Sammlung vom 12. April eine Uebereinkunft des Kurfuͤrſtenthumes mit dem Großher⸗

uslieferung der Verbrecher und anderweitige gegenſeitige Unterſtüͤtzung der Rechtspflege in Criminalfaͤllen. Ferner ein Ausſchreiben des Staatsminiſteriums, daß in den Meß⸗ uüunnd Jahrmarkts⸗Städten waͤhrend der Meß⸗ oder Jahr⸗ markis⸗Zeit eine oͤffentliche freiwillige Aucrion von ſolchen Waaren, deren Abſatz daſelbſt zu geſchehen pflegt, nicht ſtatt⸗ fääinden ſoll. Schweiz.

8 Zuͤrch, 16. April. Am 10ten April ſind hier die Con⸗ ferenzen uͤber die Handels⸗Verhaͤltniſſe der Schweitz mit den deutſchen Nachbar⸗Staaten durch die eidgenoͤſſiſchen Com⸗ miſſſrien eroͤffnet worden; eben dieſe Conferenzen werden

ſeit dem 14. im erweiterten Kreiſe von Abgeordneten der 8 * theilnehmenden Cantone fortgeſetzt.

Das Ergebniß der vom 17ten bis 29ſten Maͤrz in Lu⸗ abgehaltenen Bisthums⸗Conferenz war einerſeits die mit ddem Herrn Internuntius Gizzi abgeſchloſſene neue Ueberein⸗ käunft uͤber die Herſtellung des Bisthums Baſel, bei der in eeinigen Punkten den Rechten der Regierungen billigere Rech⸗ nnung getragen iſt, als in der fruͤheren nicht der Fall war; anderſeits iſt auch zwiſchen den Dizeſan⸗Cantonen ſelbſt ein neuer Grundvertrag uͤber ihre gegenſeitigen Verhaͤltniſſe ab⸗ geſchloſſen worden. Weſentlich alſo befaßt dies Reſultat die mwmenigſtens theilweiſe guͤnſtigere Wendung, welche der Ver⸗ 8 werfung des früͤheren Concordates durch den großen Rath des Standes Aargau zu verdanken iſt. Die beiden neuen Vertraͤge, welche von den Deputirten der Staͤnde Luzern, Bern, Solothurn und Zug geſchloſſen worden ſind, ſollen dder Ratification dieſer hohen Staͤnde unterworfen werden 8 und den Sraͤnden Baſel, Aargau und Thurgau iſt der An⸗ ſchluß vorbehalten worden, ſo wie ihnen auch durch die Bis⸗ b * thums⸗Commiſſarien von dem Verhandelten vorlaͤufige Kunde 1 gegeben ward.

FIFtaktten.

Florenz, 12. April. Vorgeſtern fruͤh iſt Ihre K. K. Hooheit die Erzherzogin Marie Louiſe, von hier nach Genua abgereiſt, wo ſich bekanntlich Ihre Majeſtaͤten der Koͤnig und die Koͤnigin von Sardinien jetzt befinden.

8 Am verwichenen Sonnabend iſt Herr von Ribeaupierre hier angelangt und gedenkt einige Zeit hieſelbſt zu verweilen.

Spanien. Madrid, 7. April. Se. Maj. haben die Errichtung einer Handlungs⸗Schule angeordnet, worin unentgeldlich Un⸗ terricht in Allem ertheilt werden ſoll, was zum Gebiete der

Handels⸗Wiſſenſchaft gehoͤrt. 8 g Am 11ten v. M. Abends in der l0ten Stunde ſind in

Irun und der Umgegend einige leichte Erderſchuͤtterungen verſpuͤrt worden, jedoch ohne Schaden zu verurſachen. Himmel war wolkenleer.

Der

F Tuͤrkei und Griechenland. Alus Konſtantinopel, vom 26. Maͤrz enthält die allge⸗ meine Zeitung Nachſtehendes: Vorgeſtern iſt die laͤngſt ge⸗ fuͤrchtete Kunde, daß Rußland der Pforte den Krieg er⸗ klaͤrt habe, von Odeſſa und Buchareſt hier angekommen. Ob⸗

b Sachſen⸗Weimar⸗Eiſenach; uͤber die wechſelſeitige

*

wohl auf offiziellem Wege daruͤber nichts eingegangen zu ſein ſcheint, ſo hat die Nachricht doch allgemeinen Glauben ge⸗ funden, und alle Gemuͤther aufgeregt; das Volk, von wel⸗ chem bis jetzt nur ein Theil von dieſem Ereigniſſe unterrich⸗ tet iſt, geberdet ſich leidenſchaftlich, und glaubt ſich verpfllch⸗ tet die Waffen zu ergreifen; der Divan und die groͤßere Zahl der Ulema's hingegen ſcheinen betroffen, und theilen die Stimmung des Volkes keineswegs. Der Großherr und ſeine näͤchſten Umgebungen ſollen ſehr gelaſſen, und faſt gleichguͤl⸗ tig bei dieſer Gelegenheit geblieben ſeyn. Die Kriegsruͤs⸗ tungen werden indeſſen verdoppelt, und die Truppenmäͤrſche mit großer Eile betrieben. Der Heerbann der Kurden, die Milizen, und ein Theil des allgemeinen Aufgebots ſind aus der Umgegend der Hauptſtadt aufgebrochen und gegen Adri⸗ anopel gezogen. Wir ſehen mit Beſorgniß der naͤchſten Zu⸗ kunft entgegen, und Jeder, der einiges Vermoͤgen beſitzt, ſucht es in Sicherheit zu bringen. Es heißt, daß der Groß⸗ weſſir zur Armee nach Adrianopel abgehen und daß der Großherr ihm unverzuͤglich folgen werde. Der Oeſterreichiſche Beobachter meldet:

Nachrichten aus Smyrna vom 20. Maͤrz zufolge, wa der Franzoͤſiſche Vice⸗Admiral de Rigny am Bord des Linien⸗ Schiffes le Trident, in Begleitung der Fregatte la Fleur de Lys, am 15ten gedachten Monates von Vurla nach den Gewäͤſſern von Scio abgeſegelt. Die letzten Nachrichten von dieſer Inſel reichen bis zum 18. Maͤrz, und es ergiebt ſich daraus, daß die nach Tahir Paſcha's Ruͤckkunft nach Konſtantinopel daſelbſt verbreitete (letzthin mitgetheilte) Nach⸗ richt von der gaͤnzlichen Raͤumung jener Inſel von den Griechen, zu voreilig geweſen. Die Griechen, unter Oberſt Fabvier, hatten allerdings nach der am 13ten Maͤrz gegen Mittag erfolgten Landung der von Tſchesme uͤbergeſchifften Tuͤrkiſchen Truppen die Stadt Scio und deren Umgebungen verlaſſen, die Belagerung des dortigen Schloſſes aufgehoben, und ſich, mit Hinterlaſſung ihres Belagerungs⸗Geſchuͤtzes, eiligſt nach dem ſuͤdlichen Theile der Inſel, in die ſogenann⸗ ten Maſtix⸗Doͤrfer, zuruͤckgezogen; dort ſtanden ſie aber noch am 18ten, ohne bis dahin von den Tuͤrken, die nicht weiter nach Suͤden, als bls Thalaſſopotami, dem naͤchſten jener Doͤrfer bei der Stadt (Scio), vorgeruͤckt waren, beunruhigt worden zu ſein.

Am 15. Mäaͤrz gegen Mittag erſchien der Griechiſche Admiral Mlauli am Bord der Hellas, mit zwei Griechiſchen Brigantinen und einigen kleineren Kriegs⸗Fahrzeugen, im Kanal von Seclo, wo er ſich noch am 18ten befand, umd durch ſeine Anweſenheit die Verbindungen der Türken auf⸗ der Iuſel mit der gegenuͤber liegenden aſiatiſche Kuͤſte er ſchwerte. Die Franzöͤſiſche Fregatte la Fleur de Lys ſoll mit der im Kanal parlamentirt haben.

eer K. K. Vice⸗Conſul zu Scio, Fr. Stieporich, war am 290. Mäͤrz am Bord der Oeſterreichiſchen Peniſche, la Veſtale, zu Smyrna angelangt.

Auszug eines Schreibens aus Napoli di Romania vom 10. Maͤrz: 8 8

Am 2ten d. M. erſchien der Praͤſident, Graf Capodi⸗ ſtrias, am Bord des Engliſchen Linienſchiffes Warſpite, und in Begleitung der Fregatten Juno, Helena und Kaſtor, dann der Briggs Musquito und Revel, auf der hieſigen Rhede. Er kam von Poros, wo er ſich am 29. Februar Abends eingeſchifft hatte. Graf Capodiſtrias war kaum ans Land geſtiegen, als Theodoraki Griva, der Commandant des Palamides (der obern Citadelle) ſich mit ſeinen Officieren vor ihm ſtellte, um die Befehle des Praͤſidenten zu empfan⸗ gen, der ihn aͤußerſt freundlich aufnahm, ihn umarmte, und ihm den Wunſch bezeigte, ihn, mit einer kleinen Schaar der Seinigen, als Leibwache bei ſich zu behalten, da ſeine (des Praͤſidenten) Abſicht ſei, das Commando der Forts und Werke von Napoli di Romania dem Oberſt⸗Lieutenant von Heidegger zu uͤbertragen, welchem Griva den Palamides, mebſt allen in dieſer Feſtung befindlichen Kriegs⸗ und Mund⸗ Vorraͤthen uͤbergeben ſollte. Griva, uͤber die ſchmeichelhafte Aufnahme von Seite des Praͤſidenten ungemein erfreut, er⸗ kläͤrte ſich bereit, mit ſeinen Palikaren, die nichts als den nothduͤrftigſten Unterhalt verlangten, in Allem die Befehle deſſelben zu vollziehen Am folgenden Tage, den 3. Maͤrz, ſtieg der Graf Capodiſtrias, in Begleitung des Oberſt Li ute⸗ nants von Heidegger auf den Palamides, wo die Uebergabe vollzogen wurde. Am 5ten folgte die Albanitika (Itſch⸗ Kale, die untere Citadelle) dieſem Beiſpiele. Phothomara, der in dieſer Feſte commandirte, legte ſeine Gewalt in die Haͤnde des Praͤſidenten nieder, und verſoͤhnte ſich ſogar, auf deſſen Verwendung, mit ſeinem Todrſeinde