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Berlin, Freitag den 25 ten April.

1328.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

2 Angekommen: Der Kaiſerlich Oeſterreichiſche außer⸗ ordentliche Geſandte und bevollmaͤchtigte Miniſter am Koͤnigl. , Hofe, Graf von Colloredo⸗Walſee, von

Wien.

n Abgereiſt: Se. Durchlaucht der General⸗Major und

General⸗Gouverneur von Neu⸗Vor⸗Pommern, Fuͤrſt zu Putbus, nach Stralſund.

DSDSe. Excellenz der Koͤnigl. General⸗Poſtmeiſter und

DBundestags⸗Geſandte, von Nagler, nach Frankfurt a. M. 2 Durchgereiſt: Der Kaiſerlich Ruſſiſche Feldjaͤger

ge als Courier von Paris nach St. Petersburg.

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itungs⸗Nachricht 2 416 81 .* us land. Frirssaunu ſm. **

W“ Frankreich. . Si,eeee. Sitzungen vom 15ten und 16 April. In der Erſtern beſchaͤftigte man ſich mit der Pruͤfung der, den Fuͤrſten von Hohenlohe und von Arem⸗ berg bewilligten Einbuͤrgerungs⸗Patente, welche nach einer nerheblichen Discuſſion fuͤr guͤltig erklaͤrt wurden. Den Jaſt der, Sitzung füllte die Erneuerung der Buͤreaus aus. Sitzung vom i6ten wurden die Berathungen uüber die Propoſition in Betreff der kuüͤnftigen Ernennungsweiſe der S ppecial⸗Commiſſionen eroöͤffnet, und es ließen ſich uͤber die⸗

ſen Gegenſtand der Graf von Agoult, der Herzog von Erll⸗ jon, der Graf von Tacher, der Herzog von? roglie und die

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Grafen Mols und Deſean vernel men. Da im Laufe BEEEEEEEEEbE-e Vorſchlägr uͤber denſelben Cegen fand gemacht wurden, ſo wurden dieſelben der betreſtene ,. miſſion zur Prüfung ü⸗ . etreffenden SB Seee. —— Zianj ng uͤberwieſen. Verſchiedene Berichte, 8 ſchriften⸗Comités, fuͤllten den Reſt der

9.

8— Sitzung aus.

Paris, 18. April. Der 5 Pb. . nmllcer Montteur enthaͤlt einen, dem * das der Deputirten⸗Kammer 8 vZ“ s unter Andern heißt: Der 28 egte Preß, Geſetz, worin ative Cenſur und die Tebenv⸗Köͤnig wollte, daß die facul⸗ die Zuſtimmung der Re enz⸗Prozeſſe aufhoͤrten und daß 1— 4₰ esblaͤtter nicht mehr n8 Figng ä“ in Worte, daß die thig waͤre; der Koͤnig wollte mit der vorne m.,S tungen, dieſe Huͤter und Repraͤſen⸗ 848 erer Freiheiren, dem gemeinen Rechte unteegezennet waͤrden. Die Preſſe’iſt ſolchergeſtal nlge eings Le. leeaete, Seſem hat durch . X. 88 Frzgs. ie erhalten, die ihm bisher

ehlte; der 12 April 1828 je Vers

1814 und macht aus haͤlt die Verſprechungen des

Frübere uns eine freie Nation. Wir fürchten nicht, daß übereilte Klagen die ernvnßt und die

Biulgkeit des Publikums irre leiten werden, die Erkenntlich⸗ keal der Nation wird in der neuen Geſetzgebung eine uner⸗ meßliche Wohlthat finden; ſie wi eg in? G

4 82 rd darin eine Ergaͤnzung und Befeſtigung der Charte erblicken. Wenn indeſſen großmuͤthig⸗ Handlungen den Ruhm der Fuͤrſten ausma⸗ 1 ſind die Rathgeber der Fuͤrſten zur Vorſicht n EEE1 Miniſterium kann aber ohne Fur ZI 9— er vorgeſchlagenen neuen des Thrones —— Mannern, vor den Feen Die Pre Freihet iſt einor ganz Frankreich uͤberneh⸗ - Rrsſentatip⸗ Syſtems; ſenweſentliche Bedingung des

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* yſte ihr glaubte die L 8 7* 3 egitimitaͤt, als ſie⸗ wieder zut Harſchaft gelangte, ihre Zutanfe anvertrauen zu

müuͤſſen; heutiges Tages, wo ſie einen Theil der Volks⸗Sit⸗ ten —2 mußte ſie einen Platz in der Geſetzgebung einnehmen. Es iſt gefaͤhrlich fuͤr die Staaten, wenn die Voͤlker ſich, auf gutes Gluͤck hin, in voreilige Neuerungen ein⸗ laſſen, eben ſo gefaͤhrlich aber auch, wenn die Regierungen den ſchon vollendeten Neuerungen die Stirn bieten, und einem Werke der Zeit ihre Beſtaͤtigung verweigern wollen. Der Thron bedarf zu ſeiner Vertheidigung der Cenſur nicht; ſie wuͤrde in deſſen Haͤnden nur noch eine offenſive Waffe geweſen ſein, und der Koͤnig, der durch die Charte regiert und von den Menſchen nichts zu fuͤrchten hat, mußte ſonach jene drohende Waffe zerbrechen. Wo die Cenſur herrſcht, lebt die verfaſſungsmaͤßige Regierung nur von Tag zu Tag, und es giebt bei unbeſchraͤnkter Freiheit doch nirgends Sicher⸗ heit; die Sicherheit aber iſt das erſte Gut, welches die Koͤnige ihren Voͤlkern ſchuldig ſind, wie ſie andererſeits auch wiederum das erſte Beduͤrfniß der Regierungen iſt. Alles was daher das Gebaͤnde unſerer Inſtitutionen be⸗ feſtigt, iſt zugleich auch für die Monarchie ein neues Boll⸗ werk. Sobald Frankreich erſt in dem vollſtändigen Beſitze der Charte ſein wird, kann es mit feſtem Tritte der Zukunft entgegen gehen. Der Augenblick ruͤckt heran, wo jedes Miß⸗ trauen ſchwinden wird. Alle diejenigen Maͤnner, welche auf⸗ richtig die Charte, und nicht mehr als die Charte wollen, werden ſich mit den Dienern des Koͤnigs zur Beſchuͤtzung der Autoritaͤt deſſelben vereinigen, und den Partheien, die ſich gegen dieſelbe etwa bilden moͤchten, leicht die Stirn bie⸗ ten. Eine Regierung iſt ſtark, wenn ſie aus ihrer Sache die Sache aller rechtmäßigen Wuͤnſche und Intereſſen des Landes macht; denn ſie iſt gleichzeitig die Repraͤſentantin der

Ordnung und die Huͤterin der Freiheit.“

In der Deputirten⸗Kammer iſt nunmehr auch die Com⸗ miſſton zur Pruͤfung des neuen Preß⸗Geſetz⸗Entwurfes er⸗ nannt worden; da dieſelbe indeſſen noch nicht ganz vollzählig iſt, ſo behalten wir uns die Angabe der Mitglieder derſel⸗ ben vor.

Herr von Pradt hat ein Schreiben in den Courrier francais einruͤcken laſſen, um die Niederlegung ſeines Amtes als Deputirter zu rechtfertigen. Er ſagt darin unter Andern, daß, da der Zweck ſeiner Ernennung nur geweſen ſei, in ihm einen Mann aufzuſtellen, der ſich dem damaligen Miniſterium und den Jeſuiten opponire, die Aufloͤſung dieſes Miniſterlums ſeine Miſſion ſchon an ſich unnüͤtz mache; uͤberdies aber habe die gegenwaͤrtige Sitzung, wo man hach drei Mo⸗ naten ſich noch uͤber die facultative Cenſur herum zanke, ihn uͤberzeugt, daß das Jahrhundert, ſtatt vorwaͤrts, zuruͤckſchreite; er fuüͤhle ſich erniedrigt durch die von der Regierung gemach⸗ ten Zugeſtändniſſe, waͤhrend Andere daruͤber ein Sieges⸗ lied anſtimmten; denn ein zugeſtandenes Bluͤck ſei fuͤr ein Volk das groͤßte Ungluͤck, indem es voraus⸗ ſetze, daß dieſes Volk keiner Rechte genieße; inmitten ſo vieler getaͤuſchten Hoffnungen, Widerſpruͤche und Un⸗ gewißheiten fuͤr die Zukunft, ſei ihm nichts als der Kummer geblieben, wodurch ſeine koͤrperlichen Uebel noch taͤglich vermehrt wuͤrden; es gebe in ſeinen Augen keine groͤßere Ehre, als ein Mitglied der Deputirten⸗Kammer zu ſein, allein dieſe Ehre verbiete ihm, ein Amt ferner zu verwalten, in welchem er nicht mehr den Abſichten entſprechen koͤnne, worin es ihm uͤbertragen worden ſeiz er habe es daher fuͤr ſeine Pflicht gehalten, daſſelbe niederzulegen. Der Courrier fran ais macht zu dieſem Schreiben die Bemerkung, daß Hr. v. Pradt am 14. April, wo das neue Preß⸗Geſetz noch nicht bekannt ge⸗ weſen ſei, Paris verlaſſen habe; wie werde er ſich, nachdem er dieſes Geſetz bei ſeiner Ankunft in Clermont geleſen, erſt Gluͤck wuͤnſchen, den Verſprechungen von Zugeſtaͤndniſſen, die man jetzt nicht einmal erfuͤllte, keinen allzu großen Glau⸗ ben geſchenkt zu haben.

Obgleich das Journal des Débats im Allgemeinen mit