dem neuen Geſetze einverſtanden iſt, ſo tadelt es deshalb
auch im Voruͤbergehen begierig danach haſchen ſollte.
werden.
nicht minder einige einzelne Beſtimmungen deſſelben, na⸗ mentlich den uͤbermaͤßigen Betrag der Geldſtrafen oder vielmehr die Confiscation der ganzen Caution, (naͤmlich 200,000 Fr.), in n⸗ wo bei Herausgabe einer neuen Zeitung, deren Titel, Namen und Wohnung der Eigenthuͤmer und verant⸗ wortlichen Geſchaͤftsfuͤhrer, ſo wie der Druckerei, wo das Blatt gedruckt werden ſoll, unrichtig angegeben werden. Eben ſo nachtheilig ſcheint dem gedachten. Journale auch die Sus⸗ pendirung einer Zeitung bei einem wiederholten Vergehen, ſo wie die gaͤnzliche Entfernung der Geſchwornen⸗Gerichte.
In Folge der bittern und leidenſchaftlichen Aeußerungen des Courrier français uͤber den neuen Preß⸗Geſetz⸗Entwurf hatte geſtern der Meſſager des Chambres den Verſuch ge⸗ macht, das gedachte Blatt durch die Bemerkung zu beſaͤnf⸗ tigen, ob es wohl politiſch und dem Intereſſe der Volks⸗ Freiheiten angemeſſen ſei, in Gegenwart einer Parthei, die Tag für Tag uͤber antimonarchiſche Zugeſtaͤndniſſe Klage fuͤhre, ſeine Forderungen ſo zu ſteigern, wie der Courrier ſolches thue, und ob durch den gedachten Entwurf nicht in der That fuͤr die Preſſe eine neue Zeitrechnung des gemei⸗ nen Rechts beginne. „Iſt es moͤglich,“ ruft die Gazette de France, in Beziehung auf dieſe Worte aus „die Krieche⸗ rei weiter zu treiben; dergleichen niedrige Schmeicheleien ſind empoͤrend in dem Munde von Maͤnnern, die im Namen der Regierung auftreten. Wie weit iſt es doch mit uns gekom⸗ men, wenn dies die Sprache Derjenigen iſt, die mit der Ver⸗ theidigung der Vorrechte des Koͤnigs beauftragt ſind!“
In ſeinem neueſten Blatte ermahnt der Meſſager des Chambres die Oppoſitions⸗Blaͤtter zur Maͤßigung. „Moͤgen dieſelben“ ſagt die miniſterielle Zeitung „ihre Gedanken mit Ruhe und Wuͤrde zußern, und ihre Einwuͤrfe und Verbeſſe⸗ rungs⸗Vorſchlaͤge dem einſichtsvollen Publicum vortragen; eine ſolche Discuſſion entſpricht ganz unſeren Wuͤnſchen. Aber jenes laute Geſchrei uͤber den Geſammt⸗Inhalt des Geſetzes ſcheint uns eben ſo ungerecht als unvorſichtig. Der Anblick aller menſchlichen Dinge, das Studium der Geſchichte, vor⸗ ſaglich aber unſere eigene Erfahrung muͤſſen uns gelehrt ha⸗
en, daß die Verbeſſerungen in der geſellſchaftlichen Ordnung Muͤhe erringen laſſen, als daß man nicht Im Uebrigen ſo treffen unſere Rathſchläge auch mit denen von Maͤnnern zuſammen, welche das Weſen der Repraͤſentativ⸗ Verfaſſung am Eifrigſten ſtudirt haben. Herr Benjamin Con⸗ ſtant hat an den Courrier frangais ein Schreiben gerichtet, worin dieſer achtbare Deputirte das neue Geſetz vertheidigt und, indem er zu jenem Blatte die Sprache der Vernunft redet, daſſelbe zugleich auffordert, die namhaften Vortheile des Entwurfes mit Ruhe und Dankbarkeit zu wuͤrdigen. Das Journal des Dobats, bisher das Organ einer lebhaf⸗ ten Oppoſition, trennt ſich ebenfalls von den Reihen Derer, die nicht einſehen wollen, daß ſie durch das neue Preß⸗Ge⸗ ſetz endlich eine Bahn der Geſetzlichkeit und Gerechtigkeit be⸗ treten, die billig Jedermann Vertrauen einfloͤßen ſollte. Wir wollen hoffen, daß die Stimme der Maͤßigung die bevorſte⸗ henden Berathunger beherrſchen, und daß die wider das Geſetz eingenommenen Gemuͤther ſich eines Beſſern beſinnen
ſich mit zu großer
In Bayonne ſind Befehle zur bevorſtehenden Raͤumung von —,— Jacca und St. Sebaſtian eingegangen.
Das hieſige Handlungshaus Paravey u. Comp. welches bisher in allgemeiner Achtung ſtand, jedoch in der letztern Zeit durch unvorhergeſehene Ungluͤcksfaͤlle in ſeinen Ge⸗ ſchaäften etwas derangirt war, iſt vorgeſtern durch das plötz⸗ liche Verſchwinden ſeines Chefs in die beunruhigendſte Lage verſetzt woͤrden. Ein Schreiben des Hn. Paravey an ſeine Kinder, welches man in ſeiner Wohnung vorgefunden hat, läßt befuͤrchten, daß er ſeinem Leben eine Ende gemacht habe. An der Boͤrſe hat dies Ereigniß großen Eindruck gemacht. Der Tob des Hn. Paravey wuͤrde um ſo beklagenswerther ſein, als derſelbe einerſeits ein ſehr achtbarer Mann war, andrerſeits aber ſeine Freunde ſchon die benöthigten Mittel eshen haben, um den Verpflichtungen ſeines Hauſes vollſtaͤndig zu genuͤgen.
Großbritanien und Irland.
London, 16. April. Der Franzoͤſiſche Botſchafter Fuͤrſt von Polignac, hat ſeit einiger zele beinahe täͤglich Conferenzen mit dem Herzoge von Wellington. Man ſagt der Gegenſtand derſelben ſei die Raͤumung der Halbinſel von den Engliſchen und Franzoͤſiſchen Truppen.
Ein Actionair des Tunnels ſucht den Muth ſeiner Ge⸗ noſſen und des Publikums durch eine in die oͤffentlichen Blaͤt⸗ ter eingeruͤckte Ueberſicht der bisherigen Ausgaben, der noch erforderlichen Zuſchaͤſſe, der Einnahme der vorhandenen
Bruͤcken und des muthmaaßlichen Ertrags des Tunnels wie⸗ der zu beleben. Fuͤr Ankauf von Land, Gebaͤuden und Maſchinen und zur Vollendung der Haͤlfte des Werks ſind 135,000 Pf. ausgegeben worden; da nun kein Grund iſt, zu glauben, daß die andere Haͤlfte mehr koſten moͤchte, ſo wuͤrden ſich die Geſammt⸗Koſten auf 270,000 Pfd. belaufen. Erwaͤgt man nun, daß die Waterloo⸗Bruͤcke voriges Jahr 13,700, die Southwark⸗Bruͤcke 6,700 und die Vauxhall⸗ Bruͤcke 8,500 Pfd. eingetragen haben, daß ſie gar nicht weit von andern Bruͤcken entfernt ſind, wo gar nicht bezahlt wird, und daß der Tunnsl 2 (Engl.) Meilen unterhalb der letzten Bruͤcke, Londonbr., und in der Mitte des Hafens von London liegt, wo ein neues Communications⸗Mittel ſöo außerordentlich vortheilhaft fuͤr alle Klaſſen waͤre, ſo iſt gar nicht zu bezweifeln, daß er eben ſo viel und wohl mehr als die Waterloo⸗Bruͤcke eintragen, und folglich 5 pCt. des aus⸗ gelegten Capitals gewaͤhren wuͤrde.
Ein Correſpondent der Times rechnet aus, daß allein die Porto⸗Freiheit der Mitglieder des Unterhauſes dem Fis⸗ cus 549,101 Pfd. St. koſtet. Das Unterhaus hat nämlich 658 Mitglieder, wovon Jedes das Recht hat taͤglich 15 Briefe portofret zu empfangen und 10 abzuſenden; es koͤnnen dem⸗ nach kaͤglich fuͤr jebes Mirglied 25 und fuͤr 658 Mitglieder 16,450 Briefe befoͤrdert worden. Multiplicirt man nun dieſe Summe mit der Zahl der Wochentage 313, ſo ergiebt ſich eine Summe von . ... 5,14,250 Pf. Sr. hierzu kommt die Zahl der Sonntags be⸗ förderten Briefe, die auf 10 fuͤr jedes Mitglied beſchraͤnkt iſt
Summa aller fuͤr Mitglieder des Unter⸗
hauſes befoͤrderter Briefe. 5,491,910 Pf. St. Nimmt man das Porto jedes Briefes auf 2 Shill. an, was nicht zu viel ſcheint, da unter jedem Couvert 2 Briefe ſein duͤrfen, ſo ergiebt ſich die Eingangs erwaͤhnte Summe. Dieſe Berechnung ſcheint beim erſten Anblick ſehr uͤbertrieben; denn Jeder ſagt ſich, es ſei unmoͤglich, daß jedes Mitglied des Un⸗ terhauſes taͤglich 25 Briefe empfange und abſchicke; ſie iſt es aber nicht in dem Maaße wie man es glauben moͤchte, denn die Mehrzahl der Parlaments⸗Mitglleder verſchenken die freien Coüverts welche ſie nicht ſelbſt verbrauchen, und der Schaden des Poſt⸗Fiscus bleſbt derſelbe. Auf dieſe Weiſe wird dieſes ſonſt billige Privilegium der Porto⸗Freiheit fuͤr die Parlaments⸗Mitglieder, die im Intereſſe ihrer Commit⸗ tenten oft einen ſtarken Briefwechſel unterhalten, gemißbraucht. Uebrigens ſind die ebenfalls portofreien Briefe der Palrs bei obiger Berechnung nicht beruͤckſichtigt.
Bekanntlich bezweckt eine vom Marquis von Lansdowne im Oberhauſe eingebrachte Bill die Anaker zur Ablegung von Zeugniß in Eriminal⸗Sachen zu befäͤhigen. Dieſes hat einen Auaker veranlaßt, Herrn Brongham oͤffentlich auf die Vortheile aufmerkſam zu machen, welche fuͤr das allge⸗ meine Beſte daraus hervor gehen bürften, wenn ſie auch die Befüugniß erhielten, Geſchworne zu werden, welches gegen⸗ waͤrtig, weil Geſchworne jedesmal vereidigt werden, nicht geſchehen kann, indem wie bekannt, kein Quaker einen Eid leiſtet.
Ein hieſtges Blatt bemerkt, Unternehmungen gegen Algier wenig Glck gehabt haben. Carls V. Expedition ſcheiterte ganz. Im Jahre 1601 griff Spanien Algier an und wurde geſchlagen; und im folgen⸗ den Jahre hatte eine Engliſche Expedition einen beinahe eben ſo unguüͤnſtigen Erfolg. In den Jahren 1632 und 1633 wurde Algier von den Franzoſen, jedoch ohne daß es ein beſtimmtes Reſultat herbeigefuͤhrt haͤtte, bombardirt. Spanten ruͤſtete 1773 eine große Expedition gegen Algier aus, die jedoch mit Verluſt abziehen mußte. Zwei ähnliche Unternehmungen Spantens unter dem Veſtande Portugals und Reapels, wurden in den Jahren 1783 und 1784 zuruͤück geſchlagen. Im ahre 1816 ſiegte nun zwar Lord Exmouth uͤber die Algſerer; dieſe Niederlage ſcheint ſie indeſſen nicht gedemuͤthigt zu haben.
(S. die Londoner Nachrichten bis zum 18ten in der Beilage.)
SDra
342,160 „
daß die Europäer in ihren
Niederlande. ſſel, 18. April. Ihre Majeſtaͤten ſind in Be⸗ gleitung der Prinzeſſin Marjane am 10ten Mittags von Amſterdam im Haag eingetroffen.
Man iſt auch nun zu Bruͤſſel beſchaäftigt, eine Einrich⸗ tung nachzuahmen, welche laͤngſt zu Paris beſteht. An den Straßen⸗Echen ſind naͤmlich in dieſer letzteren Stadt ciſerne Gitter, innerhalb deren die gedruckten Anzeigen befeſtigt und ſo lange darin gelaſſen werden, bis ſie veraltet ſind. Dieſe
Gitter ſind am Tage geoͤffnet, des
aber verſchloſſen.