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No 108.
Berlin, Montag den 28ten April⸗
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Des Koͤnigs Majeſtaͤt haben den bisherigen Prof⸗
2 Is Majeſte herigen Profeſſor Dr. Bartels in Marburg, unter Bellegung des Präͤdicats eines Geheimen Medieinal⸗Raths, zum ordentlichen Profeſſor in der medieiniſchen Facultaͤt der hieſigen Univerſitaͤk, Direc⸗ tor der medſciniſchen Klinik und Mitgliede der wiſſenſchaft⸗ e. fün das Medicinal⸗Weſen hieſelbſt zu er⸗ 3 en und die fuͤr ihn ausgefertigte Beſtallung Allerh — Selbſt zu veüdiehen geruhet. 8 ü 2 hoͤchſt
Der bei der Koͤniglichen Thier⸗Arznei⸗Schule als Repe⸗ titor angeſtellte Doctor medicinae 19 86 e . ertwig, iſt zum Obe
Thtier⸗Arzt ernannt worden⸗ 8 8, Nf. 9
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Abgereiſt: Der Oberſt und des Kaiſers von Rußland 3 Courier nach St.*
Der Koͤnigl. nach Dresden.
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ungs⸗Nachrichten.
aeg eeha. X 2 aüauts⸗hns F3EEIEEA11“ ſtatt zürs⸗Kammer. In der Sitzung vom 10. April ihren dis Commiſſion zur Aufſicht uͤber die Tilgungs⸗Kaſſe — Jahres⸗Bericht ab. Der Finanz⸗Miniſter legte, dem⸗ hſt die von der Deputirten⸗Kammer bereits angenomme⸗ — Geſetz⸗Entwuͤrfe vor, wodurch mehrere Departe⸗ derh zur Erhebung einer außerordentlichen Steuer, Behufs er nlegung von Lagerbuͤchern, ermaͤchtigt werden. A nl heutirten⸗Kammer. Die Sitzung vom 19. egann ebenfalls mit einem Berichte der Commiſſion Ma le Tilgungs⸗Kaſſe, welchen der Praͤſident derſelben, daß rquis v. Orvilliers, abſtattete. Es erhellt daraus, feit den t12 Jahren welche die Tilgungs,Kaſſe beſteht, ſchon 8 üͤnftheil der geſammten Staatsſchuld von derſel⸗ Fr angekauft und amortiſirt worden iſt, naͤmlich 46,017,970 82 ₰ einem Capitale von 801,064,8,2 Fr.*); der zu die⸗ 40 Maübufe der Kaſſe uͤberwieſene jaͤhrliche Fonds detraͤgt — ionen Franken, welche Summe ſie, auf den Tag be⸗ Matl „täglich erhebt; da ſie nach dem Geſetze vom 1. * — nſcht uͤber den Pari⸗Cours aufkaufen durfte, — atte ſie ſeit dieſer Zeit blos dreiprocentige Ren⸗ mach ban ſich kaufen koͤnnen. Den Schluß des Berichts einige Bemerkungen uͤber die Depoſiten⸗Kaſſe. Nach der 2 deſſelben ſtattete Hr. Laffitte einen Bericht aber ſerſchriften⸗Commilſion ab. Ein Herr Benoit, Inha⸗ verſtorbg,n Obligationen aus der im Jahre 1811. von dem leihe, benen Koͤnige von Sachſen in Paxis eröͤffneten An, ſich auf elche mit Hinzurechnung der aufgelaufenen Zinſen dieſer 15 Millionen r. belauft, trug auf die Realiſirung auswaͤrdan d an; ſeine Eingabe wurde dem Miniſter der Boula sen Angelegenheiten üͤberwieſen. — Herr von la ſatiete Bericht uͤber eine Bittſchrift mehrerer Partements des Nordens ab, worin die Wahl ully angefochten wird; er erklaͤrte, daß, da einer bereits abgeurtheilten Sache handle,
; veaee phetent Sr. Maj. Graf von Stroganorn Hetersburg. 8
roßbritaniſche Cabinets⸗Courier Fricker,
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Zeit
Fee 824
₰ 81 a. ₰
*) Der nied 8* — Erefrungie, Stand der 5procentigen Rente, gleich 7 ent, . ſie geſtifte
19—1816. war 57 Fr der hoͤchſte 104 Fr. Rente hat ſeit dem Jahre 1825, wo
62 und 763 varirt.
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indem Hr. v. Bully ſchon ſeit mehr als zwei Monaten auf⸗ genommen ſei, die Commiſſion geglaubt haben wuͤrde, die der Kammer ſchuldige Achtung zu verletzen, wenn ſie nachträͤglich noch darauf zuruͤckkaͤme; ſie wuͤrde daher auch auf die Bittſchrift gar keine weitere Ruͤckſicht genommen haben, wenn Hr. v. Bully ſelbſt nicht ſolches ausdruͤcklich gewuͤnſcht haͤtte, um ſein Recht außer allen Zweifel zu ſetzen. Der Bericht⸗Erſtatter beleuchtete hierauf ne e ſaͤmmt⸗ lichen angefuͤhrten Thatſachen, woraus hervorgehk, daß die Wahl des Hrn. von Bully vollkommen guͤltig iſt, undetrug zuletzt darauf an, uͤber die Eingabe der Bittſteller zur Tages⸗Ord⸗ nung zu ſchreiten. Herr Pas de Beaulieu, ſelbſt Deputir⸗ ter des Departements des Norden, gab neue Aufſchluͤſſe uͤber die Wahl des Herrn von Bully, nicht ſowohl um jene Thatſa⸗ chen zu beſtreiten, als um den Beweis zu fuͤhren, daß die Bittſteller nach ihrer moraliſchen Ueberzeugung gehandelt haͤtten, wenn ſie behaupten, daß Herr von Bully nicht den erforderlichen Steuer⸗Betrag entrichtete; er nahm bel dieſer Gelegenheit im Allgemeinen das Departement des Nordens in Schutz, und aͤußerte, daß deſſen Bewohner, wenn gleich man bisher ſelbſt die achtbarſten unter ihnen als Feinde des Koͤnizs bezeichnet haͤtte, nichts deſto weniger der Dynaſtie am ergebenſten, und auch die religlöſeſten waͤren, denn ſie uͤbten die Religion um ihrer ſelbſt willen, und nicht aus Fa⸗ natismus aus. (Beifall.) Aus dieſen Gruͤnden verlangte der Redner, daß die gedachte Bittſchrift dem Großſiegelbe⸗ wahrer uͤberwieſen wuͤrde, damit, wenn es unter den 60 Bitt⸗ ſtellern einen einzigen Verlaͤumder gaͤbe, derſelbe nach aller Strenge der Geſetze beſtraft werden koͤnnte. Auch Hr. Ca⸗ ſimit Périer nahm ſich der Bittſteller an; er ſuchte den Beweis zu fuͤhren, daß dieſelben keine Verlaͤumder waͤren, und zog aufs Neue die Wahlfähigkeit des Herrn v. Bully in Zweifel; namentlich behauptete er, daß derſelbe den jäͤhri⸗ gen Beſitz nicht gehoͤrig nachweiſen koͤnne. Hr v. Bully ergriff hterauf felbſt das Wort; um vorerſt die Behauptung der Bittſteller, daß ſein Sohn ſich ſeiner (des Vaters) Steuern bedient haͤtte, um die Wahlfäahigkeit zu erlangen, zu widerlegen; dies ſei, meinte er, voͤllig unmoͤglich; denn ſein Sohn ſei von Amtswegen auf die Liſte des Depar⸗ tements des Nordens gebracht worden, und man habe nie⸗ mals das Mindeſte von ihm verlangt. Ein anhaltendes rauſchendes Gelaͤchter folgt: auf dieſe naive Erklaͤrung. Herr von Bully verlas hierauf eine geſchriebene Rede, worin er im Allgemeinen die von dem Bericht; Erſtatter angefuͤhrten Thatſachen wiederholte, und danach auf die Gerechtigkeit und Billtgkeit der Kammer provpeirte. Herr Morel, ebenfalls Deputirter des Departements des Nordens, ſtimmte fuͤr die Tages⸗Ordnung und meinte, daß die Vittſteller nur die Abſicht gehabt haͤtten, Scandal⸗ zu erregen. Nach ihm wollten die Herren Möchin und Dupin der Aeltere zu gleſcher Zeit das Wort ergreifen; es wurde dem Letzteren zuerkannt, welcher die Meinung ußerte, daß Hr. v. Bully ſelbſt am Beſten Richter in der Sache ſein koͤnne, und daß er, da er ſehe, daß man Zwei⸗ fel uͤber die Guͤltigkeit ſeiner Wahl erhebe, nur dem ihm geſtern (von Herrn Mousnier⸗Buiſſon) gegebenen ſchoͤnen Beiſpiele folgen und ſich einer neuen bl unterwerfen duͤrfe. „Ganz recht!“ rief hier eine Stunme zur rechten Seite, „dies iſt's allein, was man gewollt.“ Herr Par⸗ deſlus behauptete, daß, wenn man die Tages⸗Ordnung ver⸗ werfe, man dadurch indirect auf die abgeurtheilte Sache zu⸗ ruͤckkomme; als er von der linken Seite unterbrochen wurde, ſagte er; „Meine Herren! man ſpricht auf Ihrer Seite immer von Freiheit und geſetzlicher Ordnung; die Freibeit aber beſteht, wenn ich nicht irre, darin, daß Jedermann ſeine Meinung aͤußern duͤrfe, vnd die geſetzliche Ordnung darin, daß man das Reglement der Kammer ehre; dieſes verlangt aber, daß man den Redner nicht unterbreche.“ Nachdem noch der Be⸗