Feſtungen Navarin, Modon und Koron herrſchte der beſte Geſundheits⸗Zuſtand.“

„Am 31ſten v. M. erſchien zu Modon von Smyrna, Aegina und Poros kommend, die K. K. Kriegsbrigg Veneto, kommandirt vom Major Zimburg, nebſt einer Deſterreichlſchen Handels⸗Goelette, mit 102 Arabern an Bord, welche in Griechiſche Gefangenſchaft gerathen waren und durch Ver⸗ mittelung des K. K. Escadre⸗Commandos in der Levante, gegen eben ſo viele in Tuͤrkiſcher Gefangenſchaft befindliche Griechen ausgewechſelt wurden. Der K. K. Major Pro⸗ keſch, der ſich Behufs der Einleitung dieſes Geſchaͤfts in den erſten Tagen des verfloſſenen Monats nach Aegina und Poros begeben hatte, befand ſich am Bord des Veneto.“

„Am 31. Maͤrz befanden ſich in den Gewaͤſſern von Navarin, Modon und Koron folgende Kriegsfahrzeuge. Engliſche: 1 Linienſchiff⸗ * Corvette, 2 Briggs und 1 Goelette. Franzöoͤſiſche: 1 Fregatte. Griechiſche: 2 Briggs und 2 Goe⸗ letten. Ibrahim⸗Paſcha ſoll erklaͤrt haben, daß er ſich, wenn man ihm durch die Blokade der in ſeiner Gewalt befindlichen Haͤfen alle Zufuhr abſchneide, genoͤthigt ſehen werde, ſich durch einen Zug ins Innere des Landes auf anderen Wegen Lebensmittel zu verſchaffen.“

Wir haben fruͤher (in Nr. 97 der Staats⸗Zeitung, die in Form eines Eirculars erlaſſene Bekanntmachung des Praͤſidenten von Griechenland, Grafen Capodiſtrias, in Be⸗ treff der Errichtung einer Bank, nebſt dem hieruͤber erſchie⸗ nenen Decrete (Nr. 7) mitgetheilt. Dieſes Decret verweiſt in ſeinem letzten Artikel auf eine beſondere Anordnung uͤber die Organiſation der Bank und aller Zweige ihrer Verwal⸗ tung, welche auch am folgenden Tage erſchienen, und in Nr. 10 der Allgemeinen Zeitung Griechenlands vom 20ſten Februar (neuen Styls) bekannt gemacht worden iſt. Sie kautet folgendermaßen: „Griechiſcher Staat. Der Praͤſident von Griechenland verordnet: 1) Der Probulos der Fmanz⸗ Abtheilung des Panhellenion's und ſeine zwei Mitarbeiter bilden die Commiſſton, welcher die Bank⸗Direction uͤbertra⸗ gen iſt. 2) Der Probulos hat den Schluͤſſel der Kaſſe, und iſt mit ſeinen Mitarbeitern fuͤr die Fuͤhrung der Buͤcher und das Archiv, ſo wie fuͤr die Ausgabe der Obligationen der National⸗Bank verantwortlich. 3) Die Commiſſion ernennt, mit Genehmigung des Praͤſidenten (von Griechenland), ihre noͤthigen Secretaire. nal, b) ein großes Buch, in das die Obligationen der Na⸗ tionalbank eingeſchrieben werden, und c) ein Buch der dop⸗

elten Buchhaltung. 5) Das Journal zerfällt in zwei ver⸗ chledene Theile; in dem erſten wird im Auszug mit einer correſpondirenden Nummer, der Akt oder welche Schrift im⸗ mer, angezeigt, die den Eingang der Capitalien in die Kaſſe eeurkundet; in dem zweiten wird ebenfalls, mit der ent⸗ prochenen Nummer, die Verordnung angezeigt, kraft welcher die Kaſſe eine Zahlung macht, ſo wie die Aulttung, welche ſie beſtätiget Eine abgeſonderte Abtheilung dieſes Journals ent⸗

fuͤr die Summen gusſtellt, welche die Theilnehmer (Actionairs) eingelegt haben. Dieſes Journal wird von einemder Mitarbeiter eführt. 6) Das Buch, in welches dieſe Oblgationen einge⸗ chrieben werden, enthaͤlt auf einem breiten Rande Hinwei⸗ ſungen, die ſich auf alle Theile der Leitung dleſes Geſchaͤfts⸗ zwelges beziehen. 7) Das 88 der doppeltin Buchhaltung und ſein Gebrauch findet nach Art aͤhnlicher Buͤcher Statt, deren ſich die Kaufleute in ihren Comptoirs bedienen. Dieſe zwei Buͤcher (Art. 6 und 7) werden von dem andern Mit⸗ arbeiter gefuͤhrt. 8) Jedes Blatt dieſer Bicher wird eigen⸗ haͤndig von einem der Mitarbeiter numerirt, am untern Rande der Seite von dem Probulos als erſtem Bank⸗Di⸗ rector, unterſchrieben, und von dem zweiten ſeiner Mitar⸗ beiter mit unterfertiget. 9) Alle Mandete, ſowohl uͤber den Eingang der Summen, als uͤber ihten Ausgang aus der Kaſſe, ſei's im Baaren, oder in Obligetionen, ſind nach dem anliegenden Muſter unterſchrieben vor dem Praͤſidenten von Griechenland, von dem Probulos der Finanz⸗Abtheilung, und von einem der Mitarbeiter, der daſüu vom Probulos beauftragt iſt. 10) Jede andere Anordmung, die ſich auf die Direction der Bank bezieht, wird von der Commiſſion dem Praͤſidenten auf die vorerwähnte Grundlage vorgeſchla⸗ gen werden. Aegina, den 15. Februar 1828. Der Praͤſi⸗ dent: J. A. Capodiſtrias. Der Staats⸗Secretaͤr: Sp. Trikupi.“

Formular der Bank⸗Actien. Die Nationalbank empfaͤngt heute den vom Hrn. die Summe von in ſpaniſchen Zweiſaͤulen⸗Thalern. Sie verbindet ſich, ihm dieſelbe zuruͤckzuzahlen, nach dem Decrete Nr. 7, am Tag des Monats des Jahres —,

4) Die Buͤcher ſind: a) ein Jour⸗

ſammt der Summe von —— als den Intereſſen, zufolge des obbeſagten Decrets und der Verordnung unter Nr. 132. Gegeben den —— Unterſchrift und Siegel des Praͤſidenten Siegel des Staates. Unterſchrift des Probulos 88 Unterſchrift des Mitarbeiters Durch Decret des Praͤſidenten vom 17. Februar wer den die HH. Alexander Condoſtavlo und Georg Stavru Jo annu (Georg, Sohn des Stavro Joannos) zu Bank⸗Di⸗ rectoren (nebſt dem Probulos der Finanz⸗Abthellung des Panhellenions) und durch Decret vom 19. Februar Hr. Jo⸗ hann Domboli zum Schatzmeiſter (Tautze) von Griechen⸗ land unter der Bank⸗Direction, ernannt. Das Blatt der allgemeinen Zeitung Griechenlands vom 29. Februar enthaͤlt ferner nachſtehendes Privat⸗Cireutar (Erzv³νιον εςιμαιμμμνοα), welches der Praͤſident von Griechen⸗ land unterm 16. Februar an die wohlhabenden Buͤrger im Archipelagus und in den Provinzen Morea's und des Feſt⸗ landes von Griechenland erlaſſen hatte: „Das Cireulare mittelſt deſſen ich, meine Herren, eurer Local⸗Regierung die Eroͤffnung einer Nationalbank mittheile, erklaäͤrt hinlaͤng⸗ lich ſowohl die Urſachen und den Zweck einer ſolchen Maaß⸗ regel, als die Dringlichkeit, durch euren Patriotismus zu ihrer ſchleunigſten Bewerkſtellignug beizutragen. Indem ich auch ſelbſt, ſo viel ich vermag, dazu mitzuwirken wuͤnſche, haͤtte ich euch gerne muͤndlich die großen Vortheile vorge⸗ ſtellt, die das Gelingen dieſer erſten Anſtalt mit ſich fuͤhrt, und vorzuͤglich, welche moraliſche Wirkung es ſowohl in un⸗ ſerm gellebten Vaterlande, als auch in den uͤbrigen Laͤndern Europa's hervorbringen wird. So aber will ich wenig⸗ ſtens verſuchen, mir dieſe Freude zu verſchaffen, und dieſe Pflicht zu erfuͤllen, indem ich mich durch gegenwaͤrtiges Schrei⸗ ben an euch wende. Ich ſchreibe 82 nicht als Praͤſident von Griechenand, ſondern als ein Mann, der ſeit geraumer Zeit, und wo er auch ſein mochte, es beſtaͤndig ſich zur Ehre rechnete, ein Grieche zu ſein, und Griechenland zu dienen. Die Bevollmaͤchtigten der Verſammlung zu Troezen, ſowohl fruͤher, als nachher, ſeit ich mich inmitten der Leiden Grie⸗ chenlands befinde, das Volk, der Clerus, die Beamten, eure Krieger endlich ſowohl zu Lande als zur See, alle verlangen mit Aeußerungen des Zutrauens, als den letzten Beweis meiner Geſinnungen fuͤr ſie, die Organiſirung der Staats⸗

wirthſchaft, gegrüͤndet auf die Geſetze; aber i e ihr Wuͤnſche nur dann erfuüͤllen An wenn Ferh 888½

Bereitwilligkeit hiezu an den Tag legt, um die ich euch⸗ heute erſuche, indem ich euch vorſchlage, daß jeder von euch irgend eine Summe in die Nationalbank ſchicken moͤge. Auf dieſer Art werdet ihr mir die Mittel verſchaffen, um auf der Stelle die Maſchine der Regierung in Bewegung zu ſetzen, die nun theils zerbrochen, theils ſo eingerichtet iſt, daß ſie eher den Untergang, als die Rettung des Staates

ne

fekeugen koͤnnte. Sobald wir im vee. ſind, mit un⸗ He . ſern eigenen Mitteln einen Ar 9 dnung in die verſchie häͤlt die kurze Andeutung der Obligationen, weſche die Bank A nfang von Hrdnung ſchie⸗

denen Zweige der Kriegsangelegenheiten zu bringen; ſobald wir den Feind in ſeiner gegenwaͤrtigen erbaͤrmlichen Lage, eng ein⸗ eſchloſſen, und den Archipel vor dem Seeraub geſichert haben, ſo werden die Maͤchte, die uns Hoffnung auf Geldhülfe gemacht, ſie uns auch wirklich leiſten, weil ſie nicht mehr zweifeln werden, daß ſie die wohlthaͤtigen Ab⸗ ſichten zu unſern Gunſten ausfuͤhren koͤnnen, die den Lon⸗ doner Vertrag veranlaßt haben. Durch dieſe letzte Anſtren⸗ gung werden wir von nun an der Welt, nicht nur den un⸗ wandelbaren Eutſchluß zeigen, das Vaterland von des Fein⸗ des Gegenwart gaͤnzlich zu befreien, ſondern auch beweiſen, daß wir frei zu leben verſtehen und vermögen, aber frei, un⸗ ter der Herrſchaft der Geſetze. Ich bin vollkommen uͤber⸗ zeugt, ihr Herren, daß fein jeder ſich gluͤcklich ſchaͤtzen wird aufgefordert zu werden, zu dieſem großen und nü⸗ ichen wecke ohne ein anderes Opfer beizutragen, als mirrelſt nutz⸗ bringender Einlage ſeiner Erſparniſſe. Er wird ſich aber noch gluͤcklicher ſchaͤtzen, wenn er (wie ich hoffe) ſieht, daß auch die Fremden, die Griechenland ſo oft heigeſprungen, nun abermal ſelbſt beitragen zur Herſtellung unſers Natio⸗ ual⸗Credits, indem ſie Capitalien in unſre Vank ſchicken. Dann werden wir vielleicht in der Lage ſein, die bedeuten⸗ dere Angelegenheit unſrer Anleihe außerhalb Griechenlands mit Ehren zu reguliren. Es iſt hier nicht der Ort, alle die Gedanken zu entwickeln, die mich dieſe Anſtalt (der Na⸗ tional⸗Bank) fuͤr den Grundſtein der moraliſchen und pollti⸗ ſchen Wiedergeburt Griechenlands anſehen laſſen. Ich ſchließe, ihr Herren, indem ich jeden auffordere, baldmoͤglichſt unmittel⸗ bar an mich die Summe zu ſenden, die er, nach ſeiner Ein⸗ ſicht und ſeinem Patriotismus, fuͤr die National⸗Bank be⸗ ſtimmt hat. Die eingeſchickten Summen werden allgemein