EI1“ * Schweden und Norwegen. bB - Stockholm, 22. April. Die heutige Staatszeitung
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meldet die geſtern erfolg Koͤnigl. Kundmachung v Se. Maj. die Regi
te Abreiſe Sr. Maj. und theilt die
om ſelbigen Tage mit, durch welche
erung in Ihrer Abweſenheit unter Sr.
Koͤnigl. Hoheit dem Kronprinzen angeordnet haben. Se. Maj. haben das Vorhaben, das Storthing in Perſon zu eroͤffnen, aufgegeben.
Dem Vernehmen nach wird der Herzog von Lucca, wel⸗ cher unter dem Namen eines Grafen v. Boſſi⸗ reiſet, dieſen
ommer einen Beſuch bei unſerm Hofe machen.
Der Koͤnig hat ſeinen erſten Adjutanten Oberſten Gra⸗ fen v. Loͤwenhjelm zum Geſandten am Kaiſerl. Oeſterr. Hofe ernannt. Der Fuͤrſt v. d. Moskowa, Eidam des Hrn. La⸗ fitte, iſt zum Oberſten in der Schwediſchen Armee ernannt.
Chriſtiania, 21. April. Unterm 26ſten v. M. hat der Reichs⸗Statthalter Graf v. Platen ein Circular an verſchie⸗ dene Behoͤrden und Beamten des Koͤnigreiches erlaſſen, wo⸗ rin er ſich beſtimmt wider die kuͤnftige Feier des 17. Mai, Jahrestages der Verfaſſung von Eidsvold, erklaͤrt, als welche er nicht fuͤr diejenige, die gegenwaͤrtig zur Grund⸗ lage der Vereinigung beider Koͤnigreiche diene, anerkennen wolle, noch koͤnne. Er ſchlägt den Einwohnern vor, als den Begruͤndungs⸗Tag der Freiheit und gegenwaͤrtigen Wohlfahrt Norwegens künftig entweder den 14. Auguſt (an welchem Tage die Feindſeligkeiten zwiſchen beiden Bruder⸗ Voͤlkern aufgehoöͤrt), oder den 20. Hct. (wo die Vereinigung vom Storthinge beſchloſſen ward) oder endlich den 4. Nov. (Jahres⸗Tag der Ausrufung Karls XIII. als Koͤnigs von Norwegen) feſtlich zu begehen.
In der vorbereitenden Verſammlung am 16ten d. einig⸗ ten ſich die Storthings⸗Glieder dahin, den Grafen Wedel⸗ Jarlsberg um Leitung ihrer Verhandlungen bis zur ordent⸗ lichen Praͤſidenten,Wahl, und den Soͤrenſchreiber Thaulow zu erſuchen, proviſoriſch als Secretair einzutreten.
Am 189ten ſtellte eine, aus neun Mitgliedern, beſtehende Storthings⸗Deputation, deren Wortfuͤhrer Amtman Hagerup war, ſich bei der verſammelten Norwegiſchen Regierung ein, um zu berichten, daß das außerordentliche Storthing ſich jetzt verfaſſungsmaͤßig conſtituirt habe, und zu erſuchen, daß es von Sr. K. Maj. eroͤffnet werden moͤge. Es ward dar⸗“ auf der Deputation zu erkennen gegeben, daß Se. K. Maj. den Reichsſtatthalter, Grafen von Platen, ermaͤchtigt habe,
im Namen Hoͤchſtdeſſelben das Storthing zu öffnen, welches am Montage, den Ltſten geſchehen wuͤrde. Dieſe Eroͤffnung des außerordentlichen Storthings ward geſtern durch Herolde feierlich proclamirt. 1 83
Zwei Compagnieen des Hallingdalſchen naͤtionalen Mus ketier⸗Corps ſind hier eingezogen, um waͤhrend des Aufent⸗ halts Sr. Maj. des Koͤnigs den Garniſon⸗Dienſt in der Stadt zu verrichten.
Die beiden, am 3ten von Frederiksvaͤrn abgegangenen Norwegiſchen Kutter⸗Briggs ſind in Gothenburg zu dem Schwediſchen Geſchwader geſtoßen.
Das Bergenſche Dampfſchiff, welches an der Weſtkuͤſte des Landes durch Sturm und Stroͤmungen aufgehalten wor⸗ den war, langte am 17 ten d. mit 72 Paſſagteren hier an, worunter viele Storthings⸗Repräaͤſeutanten befindlich.
In der zweiten halbjaͤhrigen Sitzung des höchſten Ge⸗ Sachen in letzter Inſtanz
richts fuür das Jahr 1827 ſind 93 entſchieden worden, naͤmlich 10 Privat⸗ und 85 Criminal⸗ Sachen. Von Letzteren betrafen 51 Diebſtaͤhle, 7 Verfäl⸗ ſchungen und Betruͤgereien, Kindermorde, 3 Todtſchläge ꝛc.
Landes vermeſſen und die Entfernungen von einer Station zur andern genauer beſtimmt worden. Nach und nach ſollen alle als Haupt⸗Landſtraßen klaſſificirten Wege vermeſſen und chartirt werden, und wird man in dieſem Sommer die Wege in den Aemtern Smaalehnen und Aggerhuus vornehmen. Niederlande.
Bruͤſſel, 25. April. Der Fuͤrſt Erzbiſchof von Me⸗ Schheln ſo wie die General⸗Vikare der Capitel von Gent und Tournay haben öffentliche Gebete fuͤr die gluͤckliche Nieder⸗ kunft Ihrer Koͤniglichen Hoheit der Prinzeſſin Friedrich der bei derſande angeordnet. Der ehrwuͤrdige Primat druͤckt ſich fen melegenheit nachfolgendermaatzen aus: Wir ergrei⸗ zu willfahrenden die Gelegenheit, den Wuͤnſchen Sr. Maj. rung, die unvergaee gufrichtige Hingebung, die tiefe Vereh⸗ Koͤnig hegen, diß Blich⸗ chachtung, welche wir fuͤr den ſchaͤtzbare Wohlthat, diehs eit, welche wir Ihm fuͤr die un⸗ ’ . gewefs fur den . nns in enrdate 228 Er in der gewiſſenhaften Wass en ſchuldig ſind, welchen 88 . nh Vollziehung ſeines Inhalts an den
5 verheimlichte Geburt⸗ und 5 buͤrdung des Rezatkreiſes wieder zur Sprache brachten. Der In den letzten Jahren ſind die Haupt⸗Landſtraßen des
Tag gelegt hat, endlich alle die andern Vortheile, die Sein mäͤchtiger Schutz unſerer heiligen Religion gewaͤhren kann, Piiben unſer gegenwaͤrtiges Verhalten uns zur ſtrengen Pflicht.
Auch Bruͤſſel vergroͤßert ſich anſehnlich. Die Communal⸗ Behoͤrden der in der Naͤhe dieſer Hauptſtadt liegenden Vor⸗ ſtaͤdte Schaerbeeck und St. Joſſe tee Noode haben angefan⸗ gen neue Gebaͤude, die mit den Außenwerken von Bruͤſſel in Verbindung kommen ſollen, in groͤßerer Regelmaͤßigkeit als bisher des fabren, auch allgemeine dem Zwecke entſpre⸗ chende Vorſchriften erlaſſen.
Bruͤſſel, 26. April. Durch Beſchlu 1828 haben Se. Maj. der Gemeinde Peteg dern eine Unterſtuͤtzung von 1500 Gulden zur Ausbeſſerang und Vergroͤßerung der Kirche, und der Gemeinde V. ſik · Ruddershof zur Reparatur des Haupt⸗Altars der Pfarrkirche 200, desgleichen der Gemeinde Lehbeke 400 Gulden zur Aus⸗ beſſerung der Pfarrwohnung bewilligt.
In Oſt⸗Flandern ſind durch den Statthalter der Pro⸗ vinz einer bedeutenden Zahl von Aerzten und Wundaͤrzten, fuͤr den in Verbreitung der Schutzpocken⸗Impfung bewieſe⸗ nen Eifer, goldene Medaillen, auf Befehl Sr. Maj. uͤber⸗ macht worden —
Die offizielle Zeitung enthält in Nr. 14. unterm Da⸗ tum vom 16. April d. J. den erſten Titel des erſten Buches der neuen Civil⸗Gerichts⸗Ordnung.
In Antwerpen war man kuͤrzlich mit dem Wied eines Hauſes in der Naͤhe des Walles beſchaͤftigt. Uner⸗ wartet ſtüͤrzte das ganze Gebaͤude zuſammen und begrub 10 bis 15 Menſchen unter dem Schutte. Man ſchritt ſogleich zu allen Mitteln, ſie wieder hervorzuziehen; noch iſt aber von ihrem Schickſale nichts Näͤheres bekannt geworden.
Aus Namur wird unterm 22. April gemeldet: Seitdem das Bett der Sambre durch Fuͤhrung eines Canals verengt worden, hat ſich ein bedeutender Uebelſtand ergeben. Das Waſſer des Fluſſes iſt nämlich ſo hoch geſtiegen, daß der Grund dreier Haͤuſer durchbrochen worden iſt. Die Sam⸗ bre geht jetzt in den Keller des Erſten und durch den des Dritten wieder heraus. Dieſe Haͤuſer ſind nun geſtuͤtzt
vom 2. April em in Oſt⸗Flan⸗
eraufbau
5 worden. Außer ihnen ſind aber auch das Schloß Floriſſaux, die Schleuſen bei dem Dorſe Mornimont und die Wege
am Ufer auf denen die Schiſfe gezogen werden, beſchaͤdigt, ſo wie viele Wieſen uͤberſchwemmt. 5
Amſterdam, 26. Apriſ. Da die Angelegenheiten im Oſten nach den Berichten, welche im Laufe dieſer Woche von England hier eingingen, daſelbſt als nicht ſehr mißlich betrachtet werden, und da auch die Fondspreiſe von Paris höͤher ankamen, ſo ſind ſeit einigen Tagen die hieſigen Courſe von faſt allen Staats⸗Papieren, ſowohl in⸗ als ausländi⸗ ſchen, etwas in die Hoͤhe gegangen. Bloß Spanlſche haben daran nicht Theil genommen und ſind eher ein wenig zuruͤck⸗ gewichen. Von Hollaändiſchen Amort.⸗Syndikat⸗Obligationen wurden einige erhebliche Parthieen ausgeboten, wodurch de⸗ ren Preis verhaͤltnißmaͤßig zuruͤckblieb. Der Geld⸗Cours iſt fuͤr Beleihungen und Prolongationen 2 ½ pCt. — Nach den, mit der letzten Poſt aus England angekommenen Nachrich⸗ ten, waren in London die Fonds wieder etwas beſſer.
Deutſchland.
Baieriſche Kammer der Abgeordneten. In der 55ſten Situng wurde die Berathung der erſten Abthei⸗ lung des Grundſteuer⸗Geſetzes beendigt, nachdem noch 14 Mitglieder daruͤber geſprochen hatten, worunter die Abgeord⸗ neten Kober und Frhr. von Harsdorf auch die Steuer⸗Ueber⸗
Abgeordnete von Utzſchneider dankte der Kammer fuür die ehrenvolle Erwähnung ſeiner Verdienſte als „Schoͤpfer der Landes⸗Vermeſſung in Baiern“ Bei der hierauf eroͤffneten Discuſſion uͤber die zweite Abtheilung des See⸗ ließen ſich auch der zweite Praͤſident, die Abgeordneten Geyer und von Stachelhauſen vernehmen. Sie ward in der 56ſten Sitzung fortgeſetzt. Nachdem noch 29 Abgeordnete darin geſprochen und der Koͤnigliche Commiſſair, Miniſterial⸗Rath Greiner, eröͤffnet hatte: daß unter dem 22. April ein Aller⸗ boͤchſtes Reſcript ergangen ſei, vermoͤge deſſen der Staat die Koſten der Kataſtrirung trage, ſo erklärte das Präͤſidium die Discuſſton üͤber das rundſteuer⸗Geſetz fuͤr geſchloſſen und lud die Kammer zur Berathung uͤber den Entwurf eines allgemelnen Häuſerſteuer⸗Geſetzes auf den 25. April ein.
Muͤnchen, 23. April. Die Sitzungen der Baleriſchen Deputirten⸗Kammer werden taͤglich gehalten, von r. 8 Uhr bis tief in die Nachmittags⸗Stunden. Die noch zu berathenden Gegenſtaͤnde ſind ihrer Natur nach ſo zuſam⸗
Sn. eilage