der in Gemeinde⸗Baumſchulen, auf oͤffentlichen Plaͤtzen und Grundſtuͤcken, ſo wie an Straßen und Wegen gepflanzten wilden und veredelten Obſtbaͤume betrug am Ende vorigen Jahres 544,195 Stämmchen. Der Beſtand derſelben hat ſich waͤhrend 1827 um 56,849 vermehrt.
Vermiſchte Nachrichten.
Zweiter Bericht des Herrn Jacob uͤber Getreide⸗ 11“ Bau und Getreide⸗Handel.
1u“ (Fortſetzung)
Das Koͤnigreich Daͤnemark zerfaͤllt in zwei Theile, wel⸗ che ſich durch Abſtammung, Sprache und Verwaltungs⸗Sy⸗ ſtem von einander unterſcheiden. Das eigentliche Daͤnemark umfaßt die Inſeln Zeeland, Fuͤnen, Laaland, Langeland, Falſter, Moen und einige kleinere und die Halbinſel Juͤt⸗ land, welche letztere fuͤr jemand der ſich hauptſaͤchlich von dem Ueberſchuß, welchen ein Land an Produkten hat, zu unterrichten wuͤnſcht, wenig Intereſſe darbietet, da Produk⸗ tion und Conſumtion ſich einander hier ſehr nahe ſtehen, und fuͤr die Ausdehnung des Gebiets hoͤchſt unbedeutend ſind. Fiſche machen die Hauptnahrung eines großen Theils der Einwohner aus; die Uebrigen bauen Roggen, Buchweizen, Kartoffeln und ſehr wenig Weizen.
Die Inſeln, beſonders Zeeland und Laaland, haben mehr Fruchtbarkeit, ein der Vegetation guͤnſtiges Klima und wohlhabendere Einwohner als Juͤtland. Das Land iſt flach und wenig hoͤher als die See. Der Boden beſteht aus kalkartiger Erde, die mit Sand, Kies und Thon bedeckt und leicht zu bebauen iſt. Die in Verhaͤltniß ihrer Ausdehnung fruchtbarſten Inſeln ſind Laaland und Falſter, welche haupt⸗ ſaͤchlich Weizen, Erbſen und Bohnen hervorbringen.
Im eigentlichen Daͤnemark ſowohl als in den Herzog⸗ thuͤmern iſt ſeit einigen Jahren die perſoͤnliche Sclaverei ab⸗
eſchafft, aber dennoch haben ſich zum großen Nachtheil des
ſckerbaues noch viele Spuren der alten Leibeigenſchaft er⸗ halten, denn noch ſind die Erbpaͤchter, und unter dieſen vor⸗ zuͤglich die, welche ihre Pacht in Dienſten und Produkten bezahlen, ſehr haͤufig. Der hohe Adel, welcher aus einem
erzog, neunzehn Grafen und zwoͤlf Baronen beſteht, hat einige ausſchließliche Vorrechte und iſt von einigen dem üb⸗ rigen Theile des Volks auferlegten Abgaben befreit. Die meiſten Auflagen druͤcken das platte Land, deſſen Bewohner auch Leute fuͤr die Land⸗ und Seemacht lUefern muͤſſen, welche in Verhaͤltniß zu der Bevoͤlkerung und den Einkuͤnf⸗ ten groͤßer iſt als irgend eine in Europa. Die Zehnten, welche ſie bezahlen, werden in drei Theile getheilt, von de⸗ nen einer den Geiſtlichen, der andere der Kirche, der dritte dem Koͤnige gebuͤhrt. 1
In einem Lande, wo die Pacht zum Theil in Natura⸗ lien, zum Theil in Dienſten und nur zum Theil in Geld und zwar in Papiergeld von immer ſchwankendem Werthe beſteht, iſt es aͤußerſt ſchwierig, ſowohl die Productionskoſten
fuͤr ein einziges Gut zu beſtimmen, als auch beſonders, ſie
im Durchſchnitt anzugeben.
Da ſich die meiſten Eigenthuͤmer in ſchlechten Vermoͤ⸗ gens⸗Umſtaͤnden befinden und keine andere Beſitzungen ha⸗ ben als ihr Land und ihre Haͤuſer, ſo haben ſie ihre Zu⸗ flucht zu den Capitaliſten der Handelsſtaͤdte Luͤbeck und Ham⸗ burg genommen, welchen daher die Guͤter tief verpfaͤndet ſind. Auch die Regierung hat nicht Inlaͤnder ſondern Fremde zu Glaͤubigern, weshalb von allen Zinſen, welche bezahlt werden, nichts im Lande bleibt. Außerdem verur⸗ ſacht das im eigentlichen Daͤnemark faſt ausſchließlich cirkuli⸗ rende Papiergeld, deſſen Werth einem beſtaͤndigen Schwan⸗ ken ausgeſetzt iſt, eine unbeſchreibliche Verwirrung in allen Handels⸗Geſchaͤften.
Das Elend der Eigenthuͤmer und Landbebauer war vor einigen Jahren ſo groß, daß die Regierung es fuͤr unmoͤg⸗ lich hielt, die Abgaben und die Pachtgelder der Domainen in Geld einzutreiben, und deshalb Korn ſtatt Geldes annahm. Da nun das Getreide zu einem beſtimmten Preiſe von der Regierung angenommen wurde, ſo ſuchten ſpaͤter, als die eigentlichen Getreide⸗Preiſe fielen, ſelbſt Diejenigen, welche die Abgaben haͤtten in Geld bezahlen koͤnnen, ihr Korn in die Koͤniglichen Magazine abzullefern. Es entſtand dadurch in Letzteren ein bedeutender Vorrath, deſſen Groͤße aber durch das Geruͤcht noch bei weitem uͤbertrieben wurde, was denn ein noch weiteres Fallen der Preiſe zu Folge haͤtte. Jene Maaßregel der Regierung hatte ſich jedoch bloß auf das ei⸗ gentliche Danemark beſchraͤnkt und war nicht auf die Her⸗ zogthuͤmer ausgedehnt worden.
Daͤnemark hat nicht viel uͤber
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ſſigen Weizen, denn in
ſieben Jahren bis 1827 wurden nur 200,400 Quarters, oder 28,625 Quarters jaͤhrlich ausgefuͤhrt. Dagegen betrug die Ausfuhr an Roggen 987,858 Quarter; an Gerſte 1,319,661; an Hafer 356,324; oder im Durchſchnitt fuͤr jedes Jahr: Roggen 141,122; Gerſte 188,523, Hafer 50,903 Quarters.
Die Volksmenge Daͤnemarks, wie die einiger andern nordi⸗ ſchen Reiche, hat ſich ſehr raſch vermehrt. Im eigentlichen Daäͤne⸗ mark waren im Jahre 1816 nur 931,600 Cinwohner, 1825 da-⸗ gegen 1,143,193. Wider meine Erwartung bemerkte ich, daß der Kartoffelbau nur in der Naͤhe der großen Staͤdte in derſelben Ausdehnung, wie in Deutſchland betrieben, auf dem flachen Lande aber ſehr vernachlaͤſſiget wurde.
Im Jahre 1825 betrug die ſammtliche Ausfuhr von Landwirthſchafts⸗Produkten aus dem ganzen Koͤnigreiche 752,076 Pfd. 5 Shill. 4 Den., wovon 476,423 Pfd. 2 Shill. 4 Den. auf Korn, 275,653 auf Butter und Kaͤſe ka⸗ men. Das Verhaͤltniß der Ausfuhr von Schleswig und Holſtein zu der vom eigentlichen Daͤnemark, war folgendes:
eizen wie 5 zu 3, Hafen wie 3 zu 1, Buchweizen wie 24 zu 1, Butter wie 5 zu 1, Kaͤſe wie 9 zu 1. Die Verhaͤlt⸗ niſſe der uͤbrigen Kornarten waren aber fuͤr Daͤnemark guͤn⸗ ſtiger und ſtanden auf folgende Weiſe zu denen der Herzog⸗ thuͤmer: Gerſte wie 5 zu 2, Roggen wie 4 zu 1, Erbſen wie 4 zu 1, Bohnen wie 5 zu 3. G
Dieſer Contraſt zwiſchen den Produktionen der verſchie⸗ denen Theile dieſes Koͤnigreichs zeigt, daß, was den Korn⸗ handel mit Großbritanien anbetrifft, das eigentliche Daͤne⸗ mark nur von geringer Bedeutung iſt. .
Die Herzogthuͤmer Schleswig und Holſtein ſind die wichtigſten Beſitzungen der Daͤniſchen Krone. Ihre phyſi⸗ ſchen Eigenſchaften, ſo wie der Charakter ihrer Einwohner, die zum Saͤchſiſchen Stamme gehoͤren, ſind gleich. Kein Theil des Landes iſt bergig. In der Mitte findet ſich ein Strich aͤrmlichen, ſchlecht angebauten Bodens, wogegen von dem fetten Graſe der weſtlichen Seekuͤſte die ſchoͤnen Ochſen gemaͤſtet werden, deren Fleiſch unter dem Namen des Ham⸗ burger Rindfleiſches ſo beruͤhmt iſt. Man baut vorzuͤglich Hafer und Rapp, aber nur wenig Weizen und Roggen. Die oͤſtliche Abtheilung der beiden Provinzen nach dem Bal⸗ tiſchen Meere zu, iſt im Ganzen ſehr wohl fuͤr diejenige Art der veraͤnderlichen Landwirthſchaft geeignet, welche das Land beſtimmt, Korn, Butter und Kaͤſe zu erzeugen.
Die Nachrichten uͤber den Zuſtand und Werth der Land⸗
guͤter in den Herzogthuͤmern verdanke ich vorzüglich den An⸗
gaben des Herrn Iverſon, des Hern Echard und der Gra⸗ ſen Rantzau und von Holſtein. Herr Iverſon giebt die Koſten der Kornproduction auf folgende Weiſe an: Weizen 25 Shill. 7 Den. per Quarters; Roggen 18 Shill. 3 Den.; Gerſte t7 Shill.; Hafer 9 Shill. 9 Den. Herr Echard be⸗ rechnet die Koſten des Weizens auf etwas mehr als 26 Sh. per Quarter. Dies ſind jedoch nur die reinen Koſten des Getreldes auf dem Gute ſelbſt. Die Ausgaben dafuͤr, daß das Getreide zum Markte gebracht wird, wobei der Zuſtand der Wege vier Pferde zum Ziehen von ſieben Quarters Wei⸗ zen, und die Entfernung vom Marktplatze oft einen Zeit⸗ aufwand von vler, fuͤnf oder ſechs Tagen noͤthig macht, vermehrt die Summe, fuͤr welche die ganze Ladung verkauft werden kann, noch um ein Bedeutendes. Wenn nun das Korn an dem Verkaufsplatze nicht abgeſetzt werden kann, ſo kann man es nicht wieder zuruͤckbringen, ſondern man muß es entweder irgendwie los zu werden ſuchen, oder un⸗ ter Bezahlung einer Abgabe aufſpeichern. Bei ſolchen ent⸗ muthigenden Umſtaͤnden kann man ſich nicht wundern, wenn der Korn⸗Bau nicht ſo ſehr beruͤckſichtigt wird als die Er⸗ zeugung anderer Productionen. Butter, Kaͤſe, Wolle, Flachs und Oel⸗Samen muß natuͤrlich mehr Aufmerkſamkeit erre⸗ gen, weil groͤßerer Vortheil damit verbunden iſt. Bei der Angabe des Land⸗Werthes beſchraͤnke ich mich auf diejenigen Diſtricte, welche eines Ueberſchuſſes von Getreide faͤhig ſind, indem ich ſowohl die ſandigen als die Gras hervorbringen⸗ den Strecken nicht beruͤckſichtige. Hr. Iverſon ſchaͤtzt den Werth ſeines pflugbaren Landes allein, ohne Gebaͤude und
der auf 930 Pfd., was auf 234 Acres wenig mehr als 4 Pſfd. per Aere iſt, dennoch beſitzt er ſchoͤnes und gut be⸗ bautes Land. . Jahre ſehr geſunken zu ſein. Das Pachtgeld eines ganzen
achtgutes mit Gebaͤuden, Waͤldern und Fiſcherei⸗Gerechtig⸗
eiten kann ungefaͤhr im Durchſchnitt auf 13 oder 14 Shill. per Aere angegeben werden. Der Eigenthuͤmer bezahlt ge⸗ woͤhnlich die Abgaben, die ſich ungefähr auf 4 Shill. per Acre belaufen, aber, bei dem und Abſchaͤtzung, ſehr wechſeln. ſtraßen muͤſſen diejenigen beſorgen, wohne
vö
Die Arbeiten an den Heer⸗
Der Werth ſcheint innerhalb der letzten 220
Mangel einer neuern Aufſicht
welche an denſelben