Der Getreide⸗Ueberſchuß in Holſtein und Schleswig zu⸗ ſammen betrug von 1820 bis 1826 inclusive: 530,531 Quar⸗ ters Weizen; 381, 569 Roggen; 524,658 Gerſte ; 916,508 Ha⸗ fer; oder in jedem einzelnen Jahre im Durchſchnitt: Wei⸗ zen 78,602; Roggen 54,707; Gerſte 74,971; Hafer 130,729 Quarters. Die Haupt⸗Ausfuhr beſteht aber in den Produc⸗ ten der Meiereien, beſonders in Butter und Kaͤſe. Der Werth der Butter ſcheint ſich in jedem Jahre nach der Jah⸗ reszeit, in welcher ſie gemacht wird, zu aͤndern. Die Be⸗ handlung der Meiereien in Holſtein fand ich vortrefflich; ſie ſchien mir mit derſelben Reinlichkeit und, wo moͤglich, Hon noch groͤßerer Oekonomie vor ſich zu gehen, als in olland.
Der Haupt⸗Hafen zur Verſchiffung des Korns iſt Kiel, aber wegen der Lage von Hamburg wird nach dem letzteren 8 —2 —. ₰ Das Ietrelg⸗ wel⸗
es von Kiel nach Großbritanien geht, wird hauptſaͤchlich nach Leith, Gains⸗Borough und Hull geſchickt. “
Hamburg iſt uͤberhaupt in Anſehung des Getreide⸗ heäandels, ein wichtiger Ort, weil es eine große Niederlage⸗ Stelle und der Canal iſt, durch welchen der Ueberſchuß der
Pproduction von einem großen Theil Mecklenburgs, vom An⸗ altiſchen, vom Masgdeburgiſchen, von Sachſen, und, bei ohen Preiſen, ſogar von Boͤhmen nach den entfernten Ge⸗
genden gelangt. Es iſt unter ſolchen Umſtaͤnden intereſſant, die mit der Auflagerung verbundenen Koſten kennen zu ler⸗ nen. Die Koſten des Aufſpeicherns ſelbſt koͤnnen auf 9 Den. die der Verladung an 1 Shill. 8 Den. und die Speicher⸗ miethe monatlich auf 2 Den. pro Quarters angeſchlagen wer⸗ den. Der Verluſt im Maaße wechſelt, je nachdem das Ge⸗ treide beim Auflagern trocken oder feucht war, zwiſchen 3 bis 4 pEt. im erſten, und zwiſchen 1⅞ bis 2 pEt in den nachfolgenden Jahren, wozu noch die Feuerverſicherungs⸗ und Stempel⸗Koſten mit 4 pCt. gerechnet werden muͤſſen.
In dem Zeitraume von 1. Januar 1818 bis zum 1 Octo⸗ ber 1827 wurden aus Hamburg ausgefuͤhrt, an Weizen: nach Großbritanien... .. 403,535 Quarters 2 Frankrrich 6,501 2 „Spanien . . 78,255 Bremen.. 13 1 385 3 „ den Niederlanden. 9,372 . 111““ 1,749 8 „ auf der Elbe u. zu Lande 174,482 1 —.—— 2 675,774 Quarters ₰ Deon waren nach Hamburg gekommen 1 voon der Unter⸗Elbe . 185785 ju Lande von Holſtein 7 062
arters. Ueberſchuß der Pro⸗
Dieſe letztere Summe lſt alſo der duetion der oberhalb Hamburg an den öierſcht
8 1 8 8 n Elb⸗Ufer
Tünden alſe, 1 im Durchſchnitt v u in n nicht berechnet⸗ 3 2
annoͤveriſchen Geßeurchreſſe — einen großen Theil des
und Zelle und beinahe bis H mwärts, zwiſchen Haarburg
d
in liegenden 9 Quarters, wo⸗
1 annover iſt i ſc⸗— nij 2 Boden leicht, ſandig und mager m Durchſchnitt der deutend. — von 8 g . uptſager Niehſtand anbe⸗ beſſetgabaf va⸗ kringen bis zur Heſſiſcheire 88 voden Inie vos fruchebar. Da ich dies Lan 82 8z⸗ 25 zaf⸗ hinera wenne; ich einen Vergleich 85 1 8 dn 1c 2 Bodens ais in Ler Fceſruon, lowah. Eeeng.aang n, de dc. deaich eeeſen ise giche 2tkenmen kaate s en nicht moͤglich g beſen, eine genaue Nachweiſung der Getreide⸗ Fin⸗ EE 18 Reihe von Jahren — erhalten. Weizen⸗ und Roggen⸗Einfuhr dir 85 1828 hat aber d g. habe Urſache zu glauben, daß msfuhr eeſiege „und gar keinen Ueberſchuß, — im Ganzen we⸗ E ucirt. In den Bergwerks, iſt ins etwas an Hafer, einahe gar kein Getreide gebaut, rikten vom Harz wird aher * —— Andern damit verſorgeleſe muͤſſen Jaco 8 gt werden. ſtellt uͤber 1ne dste ich nun zu ſeinem Vaterlande, und Aus den von ihm angelegten roduetiom Betrachtungen an. niſſe des Getreide⸗Baues See nungen uͤber die 8 Millonen 8 — finden, daß die — von 1n — I11“*“ Betrag des in einem Jahre
* 84 ZI1“
Quarters beliefen. In
geerndteten Welzens ſich in den Jahren 1817, 1818, 1821 1825 und 1827 wiederholt. Da aber die
ſtand abgenemmen. Dieſer betrug naͤmlich in den Jahren 1817 bis 1820 durchſchnittlich 3 bis 4 Mill. Auarters, — ungeachtet er in den nachfolgenden Jahren ſtieg und ſich 1823 ſogar auf 7 ½ Mill. Quarters belief, ſo ſiel er dagegen
ſpaͤter allmaͤhlig und jetzt ſoll er auf die unerhoͤrt kleine Wenn nun,
Summe von 700,000 Quarters beſchraͤnkt ſein. was wohl zu erwarten ſteht, die Volkszahl und mit ihr die Conſumtion von Weizen ununterbrochen waͤchſt, ſo muͤſſen wir, ſagt Hr. Jacob, bald auf den Punkt kommen, wo, abgeſehen von Jahren des Mißwachſes, die Production mit
8 Volkszahl und mit ihr der Verbrauch des Getreides ſich vermehrt hat, ſo hat von Jahr zu Jahr der vor der Erndte uͤbrig bleibende Be⸗
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dem Bedarf nicht mehr gleichen Schritt halten wird. Es
ergiebt ſich uͤbrigens aus den oben erwaͤhnten Berechnungen,
in welchem geringen Verhaͤltniß die Einfuhr zur Auantitäat
des im Lande producirten Weizens ſteht; denn waͤhrend der
Betrag der Production ſich, wie ſchon erwaͤhnt, im Durchea.
ſchnitt auf 12 bis 13 Mill. Quarters belaͤuft, ſo hat die ge⸗
ſammte Einfuhr von Weizen aus allen Läͤndern, mit Ein-⸗—
ſchluß von Irland, in 12 Jahren nur 6,780,000 Quarters oder jaͤhrlich 565,000 Quarters betragen. 19 — beſorgten Ausfall in der Maſſe des noͤthigen Getreides zu decken, weiſen Manche theils auf die ſchon vorhandene, theils auf die moͤgliche Vermehrung des Kar⸗ toffelbaues hin. Wir duͤrfen aber hierbei zweierlei nicht ver⸗ geſſen: Erſtens, daß ein großer Theil der Bevoͤlkerung Weizen gewoͤhnt iſt, und es gar nicht wuͤnſchenswerth er⸗
ſcheint, ihn zu noͤthigen, ſich mit einem weniger guten Nahe rungsmittel zu begnuͤgen, und Zweitens, daß nicht Alles,
was an Kartoffeln mehr gewonnen wird, Gewinn iſt, da der Getreidebau nothwendig in dem Maaße abnehmen muß, wie der Kartoffelbau zunimmt. Uebrigens iſt und bleibt die eigene Produktion immer [die wichtigſte Quelle, denn die Zufuhr vom Auslande kann nur zu ſehr hohen Preiſen be⸗ ſchafft werden, und die Quantitaͤt des von dort zu beziehen⸗ den Getreides iſt, im Verhaältniß zu unſerem Bedarf, ſtets ering.
Has Land, was am meiſten Getreide ausfuͤhrt, iſt Preu⸗ ßen. Der in den Rhein⸗Provinzen erzeugte Ueberfluß an Weizen geht auf dem Rheine nach den Niederlanden, und wird meiſtens dort verbraucht. Aus Weſtphalen geht, wie ſchon bemerkt, wenig die Weſer und Ems hinunter, und was aus dem Magdeburgiſchen und aus den an der Elbe belegenen uͤbrigen Gegenden ausgefuͤhrt wird, iſt bei der Ausfuhr von Hamburg bereits veranſchlagt; es bleiben mit⸗ hin nur noch die Provinzen Pommern, Oſt⸗ und Weſt⸗Preu⸗ ßen zu beruͤckſichtigen. Von dorther ſind in dem Zeitraume von 1819 — 1827 im Durchſchnitt jaͤhrlich 219,000 Quarters ausgefuͤhrt worden. Rechnet man die durchſchnittliche Aus⸗
fuhr von Mecklenburg, Daͤnemark, Hamburg und Bremen
hinzu, ſo ergiebt ſich immer nur eine jaͤhrliche Ausfuhr von 436,000 Quarters (S. Nr. 111 der Staats⸗Zeitung), wo⸗ von ſich bei Weitem nicht Alles fuͤr den Engliſchen Markt eignet; auch habe ich ſelbſt in Luͤbeck Weizen nach den Fran⸗ zoͤſiſchen Haͤfen des Mittellaͤndiſchen Meeres verladen geſehen.
Die Getreide⸗Beſtaͤnde in den Ausfuhr⸗Plaͤtzen haben in Folge der Zunahme der Bevöͤlkerung und des innern Ver⸗ brauchs bedeutend abgenommen. Nach mir vorliegenden, bis zu Anfang Januars d. J. reichenden Ueberſichten be⸗ ſchraͤnken ſie ſich in ſaͤmmtlichen Preußiſchen Oſt⸗See⸗Haͤfen auf 453,800 und, mit von Roſtock, Wismar, Luͤbeck, Kiel, Hamburg, Bremen und Kopenhagen auf 578,700 Quarters, waͤhrend ſie ſich vor zwei Jahren auf 741,000 ngland betrugen zu letztgenannter Zeit die in den Entrepoͤts befindlichen Vorraͤthe 25 ¼,000 QAuarters, und jetzt nur 176,000; ſie haben alſo durchgaͤn⸗ gig abgenommen; welches mir auch an allen von mir be⸗ ruͤhrten Plaͤtzen, ſowohl des Auslandes als in England und Schottland, von den am beſten unterrichteten Perſonen be⸗ ſtaͤtigt worden iſt. Die Roggen⸗Vorraͤthe haben uͤbrigens in einem noch groͤßern Verhaͤltniß wie die Weizen⸗Vorraͤthe abgenommen. Sie betrugen Anfangs Januar in ſaͤmmtli⸗ chen obengenannten Stapel⸗Plaͤtzen nicht mehr als 90,000 Ouarters, was kaum hinreichend iſt, um die Einwohner der⸗ ſelben, deren Zahl auf 500,000 angeſchlagen werden kann, einen einzigen Monat zu ernähren. Der Preis des Rog⸗ gens iſt auch beinahe allgemein geſtiegen, waͤhrend der des Weizens ſtillgeſtanden iſt, und der fruͤhere Unterſchied der Preiſe dieſer beiden Frucht⸗Arten hat ſich ungemein ver⸗ ringert, und iſt an einigen Orten beinahe ganz verſchwunden.
(Schluß folgt.)
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