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vöͤlkerung Genüge zu leiſten. Obgleich ich in je heile
des Continents, welchen ich beſuchte, Spuren von erbeſſe⸗ rung des Anhaues und ſelbſt von Vermehrung der Pro⸗ duction bemerkt habe, ſo laͤßt ſich doch der Fortſchritt weder leicht, noch genau beſtimmen. Ganz anders iſt es mit der Vermehrung der Conſumenten, denn dieſe kann mit Gewiß⸗ heit angegeben werden und eine kurze Ueberſicht uͤber dleſel e wird hier nicht am unrechten Orte ſein. (¶Wir heben hier, mit Beziehung auf die in Nr. 114 der Staats⸗Zeitung ge⸗ machten Angaben, nur das Folgende aus.) b FIm Enropaͤiſchen Rußland vermehrt ſich die Bevoͤlke⸗ 8 — jährlich um 593035. Seit 1815 bis 1827 hat ſich die olksmenge im Kaiſerthum Oeſterreich, deſſen Linwohner 1815 27 Millionen betrugen, um 7 Millionen, in Frankreich, weiches 31 Mill. enthielt, um 2,400000, in Schweden, Nor⸗ wegen und Daͤnemark um 720000, in Großbritanjen und Irland um 3500000 vergrößert; die Zahl der Bewohner von ganz Enropa iſt ſeit dem allgemeinen Frieden um 28 oder 29 Mill. geſtiegen. So iſt zu den fruͤheren Conſumenten der Producte des Bodens wenigſtens die doppelte Zahl der Perſonen hinzugekommen, welche im Jahre 1821 auf der In⸗ ſel Großbritanten lebten⸗ Daher vierdient es die ernſthaf⸗ Iteſte Unterſuchung, ob die Vermehrung der productiven Kraft des Bodens von ganz Europa innerhalb des angege⸗ bfpenen Zeitraums bedeutend genug geweſen iſt, um zweimal ſpo viel Lebensmittel, als Großbritanien im Jahre 1821 her⸗ porbrachte, liefern zu koͤnnen. Wenn es ſich bei fernerer Machforſchung ergeben ſollte, daß waͤhrend die Conſumenten
ſich raſch vermehrt haben, der aufbewahrte Vorrath von Le;
bensmitteln verringert worden iſt und vielleicht nur grade in Perioden von durchſchnittsmäßiger Fruchtbarkeit dazu hin⸗ reichen kann, das Ganze der Einwohner zu ernähren, ſo wird Hes unmoͤglich ſein, nicht eine gewiſſe Angſt für das Schick⸗ ſal der niederen Klaſſen in jedem Lande zu empfinden, welche immer zuerſt die Obfer des Mangels werden. 32 ch habe einige Angaben in Betreff der Natur des Korndandels in den Niederlanden bis zum Schluſſe dieſes Berichtes aufgeſchoben, weil ich noch genauere Nachrichten aus dieſem Lande erwartete. 1 . Bis vor Kurzem war der Speculations⸗ Handel mit Korn zu Amſterdam, Rotterdam und Antwerpen ſehr aus⸗ gedehnt und umfaßte bedeutende Capitalien. Bei der un⸗ gluͤcklichen Erndte von 1816 hatten die Kaufleute ihre Vor⸗ reathshaͤuſer mit ſolchen Quantitäͤten Getreide verſehen, als für die gewoöͤhnliche Ausdehnung ihres Handels bei niedrigem DStande der Preiſe paſſend waren. Daher waren ſie in den Jahren 1816, 1817 und 1818 im Stande die große Anzahl Fvon 1,226,441 Quarters Weizen auszufuͤhren, indem ſie ſo in jenen drei Jahren den Betrag ihrer Einfuhr um 845,407 DQluarters überſtiegen. Seitdem hat der Kornhandel in den RNiederlanden denſelben Gang genommen, wie in dem Pri⸗ eiſchen Reiche und auf dem Feſtlande Europa's. Die In⸗ Hhäaber deſſelben verloren viele Capitalien und der Reſt wurde uf andere Weiſe angelegt. Der Kornhandel hat nun als MNational⸗Gegenſtand, mit Ausnahme deſſen was im Innern ſdes Landes gebraucht wird und wozu auch der allerdings nnoch bedeutende Gewerbszweig der Deſtillation gehoͤrt, alle ſeine Wichtigkeit verloren und hier wie uͤberall ſind die Vor⸗ Aiathe zu unbedeutenden Quantitaͤten ermäßigt worden. 8 as übrigens die Koſten des Aufſpelcherns und andere Abgaden betrifft, ſo muß es füͤr einen Speculanten viel vor⸗ thellhafter ſein, ſein Getreide zu Antwerpen oder Rotterdam als in England beſonders zu London aufzubewahren. Aus einer von einem der erſten Handlungs⸗Haͤuſer London’'s Kber den Verkauf von 410 Quarter Hafer dem Eigenthuͤmer zu Amſterdam ausgeſtellten Rechnung ſieht man, daß, ob⸗ gleich der Hafer zu 19 Shill. pro Quarter verkauft worden war, dennoch durch die Abgabe von 2 Shlll. durch Fracht und andere Koſten ſo viel birt wurde, daß dem Eigen⸗ thuͤmer nur Netto 6 Shill. uͤbrig blieben. Dies ſowohl als ahnliche Beiſpiele von den jen, welche mit Conſigna⸗ tionen auf die Moͤglichkeit der Eröͤffnung unſerer Haͤfen hin verknuͤpft ſind, moͤgen die ungeheuren Tapltal⸗Verluſte be⸗ weſſen, welche die Getreide⸗Haͤndler in den letßten Jahren
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fuͤhrt, iſt noch ſo wenig außer Gebrauch gekommen, daß die Polizelt ſich genoͤthigt geſehen hat, mit Ernſt dazwiſchen zu treten, um die Exceſſe wenigſtens —, zu verhindern. In⸗ diſche Blaͤtter machen fuͤrchterliche Beſchreibungen von eini⸗ en im verfloſſenen Jahre dabei vorgekommenen Erelgniſſen. Waͤhrend der verzweifelten Martern, mit denen ſich die Aberglaͤubigen, die haufenweiſe zu dieſem Feſte beſonders nach Sibpur geſtröͤmt ſind, ſelbſt quölten, ae. ſie der Natur des Siva thellhaftig zu werden. Ein Mann aus dem weſtlichen Theile des Landes war nach Kalighat gekom⸗ men, um Kali zu verehren; er ſchnitt ſich die Zunge ab und brachte ſie der Goͤtrin als Opfergabe dar. Dieſe That, fuͤgt das Blatt, welches dies berichtet, hinzu, wird denen wenig Ehre übrig laſſen, die ſich nur einen Theil ihres klei⸗ nen 2 abſchneiden, um den Göͤttern angenehm zu ſein.
1 Kbnigliche Schauſplele. Dienſtag, 6 Mai. Im Schauſplelhauſe: Kenilworth, hiſtoriſcheromantiſches Gemaͤlde in 5 Abtheil., nach Walter Seott, fuͤr die Bühne bearbeltet von Lembert. Dienſtag, 6. Mal. In Potsdam: Zum Erſtenmale;: Die theatrallſche Landparthie, oder: Kabale und Liebe, Poſſe in 1 Aufzug, von Fr. Tietz. Hierauf: Solotanz. Und: Das Geheimniß, Operrette in 1 Aufz., nach dem Franzöſiſchen, von 8 Ferther. Muſik von Sollé. (Fraͤulein v. Schaͤtzel: agelika. geFreifag, 9. Mal. Im Operuhauſe; In Folge Al⸗ lerhöͤchſter Genehmigung: Dramatiſche Akademie, aus den Werken Friedrichs von Schiller. 1ſte Abtheil.: Wallenſteins Lager. 2te Abtheil.: Aus dem zten Akte des Schauſpiels: Die Piccolomini, von der 6ten Scene bis zum Schluſſe des Attes. Aus dem ten Akte des Trauerſptels; Wallenſtems Tod, von der zten Scene bis zum Schluſſe des Aktes. zte Abtheilung: Die Scene aus: Demetrius, zwiſchen Marfa und Hiob. Aus dem iſten Akte der Braut von Meſſina, von der 4ten Scene bis zum Schluſſe des Aktes. Ite Abthell.: Das Lied von der Glocke, nach der auf dem Großherzoglichen Hoftheater zu Weimar vorgeſtellten Dar⸗ ſtellung dramatiſch setee Die Einnahme dleſer Vorſtellung iſt als ein Beitrag zu dem Deukmale beſtimmt, welches dem verewigten Die Stuttgart errichtet werden ſoll.
Königsſtädtiſches Theater.
Dienſtag, 6. Mal. Zum Erſtenmale wiederholt: Der Ruſſe in Deutſchland. Luſtſpiel in 4 Acten von A. v. Kotzez Hierauf die Ochſenmenuet. *
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DBerliner Börs-c. mnnen Den 5. Mai 1828. r. 1
Amnl. Fonds. und Geld-Cours-Zettel. Preuſoa. Cour.)
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r. Enzl. Anl. 221 5 2½8 8 5 Ob a-Lin 1 2 2 8 —, — 3 Kvrm. Ob. m.1.G 4 80 ½ — [Mark. 4. 40 5 — —— 4 86i — [0.pr. do. do.] 5 102 Berbn. Stadt Ob] 5 — 102 8ESAn C. 4Ramb— Könissbs. o. 4 (8oe — 40. d0. d. Nmb. — 47 Eb ager 49. 3 — L. 217. 8.X .Xb — Danz do. in Th.z ¹ —] 29 ½ — 185 49 1. — Weupr. 4 535 —
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Frankfurt a. M., 1. Mai.
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