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Allgemei

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Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

* Des Königs⸗ Majeſtaͤt haben geruht, den Guts⸗Beſitzer von Wiſſel auf Grotz⸗Deutſchen büm Landrath des Creutz⸗ burger Kreiſes, Regierungs⸗Depardement Oppeln, zu er⸗ nennen.

Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Prinz und die Prin⸗ zeſſin Wilhelm von Preußen, nebſt Hoͤchſt Ihrer Fa⸗ milie, ſind nach Mainz von hier abgegangen.

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1 2. . E685— Zeitungs⸗Nachrichten. Frankreich.

8* 2 7 Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 28. April⸗ Nach einer, auf den Antrag des Herrn Benj. Conſtant er⸗ folgten Berichtigung des Protocolls, begannen die Verathun⸗ gen üͤber den neuen Wahl⸗Geſetz⸗Entwurf. Saͤmmtliche Miniſter, mit Ausnahme der der Finanzen und des Krieges, waren zugegen. Herr Jars eroͤffnete die Diseuſſion mit einer langen Rede gegen das Geſet, G dig und unzulänglich hielt, unvollſtändig, weil wehrere weſentliche Beſtimmungen in Betreff des Wahlrechts darin ausgelaſſen wäͤren, unzuläͤnglich, well es fuͤr die Uebertreter deſſelben kaine Strafe feſtfee. „Seit der Reſtauratlovn“, ſagte der Redner, „hat Frankreich umſonſt die Aufrichrig⸗ kect der Repräſentatip⸗ Reglerung in der Aufrlchtigkelt der Wahlen geſüicht. Das Geſetz vom Jahre 1817 fand man gar bald den Volks⸗Fretheiten zu güͤnſtig; das von 1820 1 Sehen ſchaf das Privilegium des doppelten Votums, die Thellung der Wahl Collegien und den jaͤhrigen Beſitz, wel⸗ chir die Zahl der Wähler verminderte. Aber damit noch nicht zufrleden, ſtellte die Regierung bald ein auf Betrug, Gewaltthaͤtlgkeiren und Beſtechung gegruͤndetes Syſtem auf mit Huͤlſe deſſen die Siebenjaͤhrigkeit und ſpäter die Cenfut eingefühet wurde. Dies war die Wahl⸗Geſetzgebung der letztern Jabre. Darauf trat die jetzige Kammer zuſammen; dicbeiſagenswerrhe Verwaltung wich vor ihr und raͤumte aer andern den Platz ein, die ſich uns mit Won 8 eicer Iasge⸗ Friede s mit Worten der Gerechtigkeit, des Friedens und der Redlichkeit ündi Kuchen wir jetzt, ob das v 9 ankündigt Uuterſuchen wir ſcht, o s von derſelben vorgelegte Ge⸗ ſetz von der Art iſt, daß es die Beſorgniſſe hebe 2 Miß⸗ zraͤuen beſtege und die Wuͤnſche Aller erfuülle 9 8. Sn. wier tadelte es bier zuvörderſt, daß der erſte Tite eren 35 berſchkift 8 itel des Ge⸗ ſeches die Ueberſchrift von der jährlichen Reviſion der Geſchwornen Liſten füͤhre, da das Geſe⸗ 2 augenſcheiniich von den Wahl⸗Liſten handle, und niche von emer jährlichen Reviſton, ſondern von der n aͤhren⸗ den Dauer derſelben. Er tadelte es ferner daß i 8. * eht hen die Wahl⸗Operationen ſelbſt, namenllich uber die velge Freihelt des Abſtimmens und die ſtrenge 9 8 8 tunug der Vota, nichts Beſtimmtes enthalten ſei 2⸗ nsh fccst derelbe ſort, wir ſollten uns gebulden, di. et e tönuten vor der Hand nicht mehr tl * in : urch Hinderniſſe, die wir nicht kennten * ie waͤren nächſten Jabee aher wuͤrde ein Mehreres gebunden; im ſchehen; ſollen wir denn aber die Gefee eee von ihnen ge⸗ und wie aus Mitleid empfangen, gleichmie de portionenweiſe das man dem Unglücklichen zuwerft, wwie das Stuüͤck Brod, ſtopfen? Wie, wenn nun die Kammf um ihm den Mund zu ſni ſag: um eie Kammer auch threrſeits zu den Miniſtern ſagen wollt?: „Faßt Euch in G ſeits 3 Ihr die Häͤlfte des von Euch verlar eduld; hier habt

ngten Budgets; wir werden

ließ zwar den Abſichten, in⸗ welchen der Geſetz⸗Entwurf

ſtimmungen deſſelben au.

das er füͤr unvollſtaͤn⸗ n den neuen Eid wuͤrde man aber die

iſche Staats 8 8-— 8 Berlin, Mitrwoch den 7ta Mai⸗ 1u.“

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ob wir Euch die andere Haͤlfte be⸗

im n Jah en E 8gen, ine Herren, wenn ſie das Gute

willigen koͤnnen.“ Nein, meine wirklich wollen, ſo thun Sle es chen Sie, daß es dauerhaft ſei. : uͤber das Geſetz freimuͤthig mitgetheilt; mag man nun une ſere Abſichten verlaͤumden; mag die Contre Revolution ihr Geſchrei lution ſiege; immerhin, wir geben nichts auf dies Geſchrei,; denn unſer einziger Zweck iſt die Befeſtigung der Verfaſſung und die Aufrechthaltung der Ruhe uand Ordnung, und wenn wir uns heute dem vorgelegten Geſetze opponiren, ſo ge⸗ ſchieht dies bloß, weil wir dieſe Oppoſitlon fuͤr nothwendig halten, um die nur allzugroßen Beſorgniſſe uͤber die Ruͤckkehr der letztern Verwaltung zu emtfernen. Hr. Cunin⸗Gridaine vorgelegt worden ſei, alle Gerechtigkeit widerfahren, hielt ihn aber ebenfalls für unvollſtaändig, und griff mehrere Be⸗ Er ſtimmte gleichwohl fuͤr deſſen Annahme, in dem Vertrauen, daß bei der Discuſſion uͤber die einzelnen Artikel, die Kammer weſentliche Aenderungen darin vornehmen werde. Herr v. Caqueray erhob ſich namentlich gegen diejenlge Beſtimmung des Geſetzes, welche den Maires dle Aufſicht uͤber die Anfertigung der Wahl⸗ Liſten üͤberträgt. Er außerte, daß auch er die Alichen Wäh⸗ ler fuͤrchte, und gab zu verſtehen, daß die meiſten von ihnen uncer der liberalen Parthei zu ſuchen waͤren; durch den, von den Waͤhlern vor der Abgabe ihres Vorums zu verlangen⸗

falſchen Waͤhler nicht entfernen, ſondern ſie vielmehr nur einem Meineide mehr ausſetzen, da der bishexige Eid der Treue, den ſie der Charte und den Geſetzen des Reiches zu leiſten haͤtten und deſſen Gewicht ſie recht gut keunten, ſie ul abhalten konnte, ein unberechtigtes Vorum abzugeben. Herr Duchatel meinte, daß das Schauſpiet, welches Frankreich ſeit mehre⸗ ren Jahren darbiete, fuͤr den aufmerkſamen Beobachter eine fruchtbare Quelle ernſter und trauriger Betrachtungen waͤre; ſo viele unvorſichtige Unternehmungen, ſo viele gewagte Pläne waͤren auf einander gefolgt, daß die Nation uͤber ihre verfaſſungsmaͤßige Exiſtenz zuweilen voͤllig irre geworden waͤre. Was das vorgelegte Geſetz betrifft, ſo fand der Redner, daß es ein Geſetz der Ehre und Redlichkeit wäre, und eine moraliſche Scheidungslinſe zwiſchen der vorigen und ſetzigen Verwaltung bildete; gleichwohl ſei daſſelbe mancher Verbeſſerungen faͤhig, und er behalte ſich daher vor, bei der Discuſſton uͤber die einzelnen Artikel, dieſelben namhaft zu machen. Hr. Vie⸗ tor von Tracy meinte, daß der Haupt⸗Vorwurf, den man dem Geſetz⸗Entwurfe machen koͤnne, derjenge ſei, daß er keine Strafe fuͤr die Uebertreter deſſeiben feſtſetze. Hr. v. Beaumont glaubte dagegen, daß der Geſetz⸗Entwurf in den Jahrbuͤchern der Kammer Epoche machen wuͤrde; es ſet der erſte Schritt einer Verwaltung, die, das Erbtheil des Betruges ſurüͤckweiſend, uͤber alle ihre Handlungen das vollſte Licht verbreiten wolle. Nichts deſto weniger machte auch er mehrere Verbeſſerungs⸗Vorſchläge, äußerte indeſſen, daß, wie man auch über den Entwurf denken möge, Jeder⸗ mann wenigſtens eingeſtehen muͤſſe, daß er in den beſten Ab⸗ ſichten abg efaßt worden ſeiz das Mimtſterium erwerbe ſich durch die Vorlegung von dergleichen Geſetzen Anſpruͤche auf

die Dankbarkeit der gelammten Nation und rechtfertige das. ſich aber uͤber dieſe Lage der dies waren die Beamte,

Vertrauen des Koͤnigs; wer Dinge am meiſten freuen muͤßte, die dadnech wieder den Rang einnähmen, wovon das vorige Miniſterium ſie unwürdiger Weiſe haͤtte herabſteigen laſſenz es

nicht zur Hälfte, und ma“

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Ich habe meine Auſichten

verdoppeln und uͤberall verkuͤndigen daß die Revo⸗

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gaͤbe manchen achtbaren Praͤfekten oder Präſidenten eines Wahl⸗

Coll ꝛglums, der die Stimme aller Waͤhler vereinigt haben wuͤrde, wenn er nicht den Makel, der Candidat des Miniſteriums zu

ſeln, an ſich getragen haͤtte. „Zu bedauern iſt es allerdings,“ 8

fuhr der Reoner fort, „daß jetzt, wo die Urſachen verſchwun⸗

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