1.

und die Feſtſetzung der Competenz

mit die Strafe

nothwendig ſei, daß die Behoͤrde

Verwaltung verloren haͤtten, muͤſſe man ſſie jeder Verantwortlichkeit zu uͤberheben.

hinreichend, daß es die Rechte des Buͤrgers gegen die Lau⸗

nien der Willküͤhr ſicher ſtelle, es muͤſſe auch die Beamten

gegen die Forderungen des Partheigeiſtes ſchüͤtzen, da es in allgemeiner Achtung ſtehe; um aber dieſen Zweck zu erreichen und den Beamten das Anſehen zuruͤck zu geben, welches ſie unter der vorigen ſich wohl huͤten, Der Redner war Beſtimmung von Strafen bei Uebertretung des Ge⸗ ſetzes, die beiden Haupt⸗Bedingungen deſſelben waͤren; da⸗ aber nicht die Verwaltungs⸗Behoͤrden

der Competenz derſelben eine engere Stelle des Praͤfektur⸗Rathes das

gleichwohl der Meinung, daß die

traäfe, muͤßte man Grenze ziehen und an die

Eivil⸗Tribunal, an die Stelle des Staats⸗Rathes den Koͤ⸗

niglichen Gerichtshof ſetzen;

nur dann wuͤrde das neue Ge⸗

ſetz mit ſich ſelbſt im Einklange ſtehen und die Rechte der

8 Buͤrger dauernd ſchuͤtzen.

„Vor allen Dingen,“ ſo ſchloß der Redner, „laſſen wir uns nicht durch grundloſe und laͤcherliche Prophezeihungen einſchrecken; wenn noch ein Ge⸗

fuͤhl der Unruhe die Gemuͤther bewegt, ſo ſind eben jene

unvorſichtigen Aeußerungen daran ſchuld, wonach man Frank⸗ reich als einen Heerd der Unordnung darzuſtellen ſich bemuͤht, und drohende Schreckbilder aufſtellt, um den Glauben an nahe bevorſtehende Unruhen zu erwecken, die nur denjenigen frommen wuͤrden, welche ſich jetzt das Anſehen geben, als ob ſie am meiſten davor zuruͤckbebten und die, nachdem ſie bereits alle Klaſſen der Heuchelei durchgegangen ſind, jetzt auch noch Furcht vor der Zukunft heucheln. Gern gebe ich mich den Hoffnungen hin, die das neue Mi⸗ niſterium erweckt; wenn daſſelbe aber Vertrauen einfloͤßen will, ſo ſind gute Geſinnungen dazu nicht hinreichend; die Miniſter muͤſſen zeigen, daß, wenn ſie das Gute ernſtli

wollen, ſie auch die Macht haben, es zu bewerk⸗ ſtelligen; ſie muͤſſen nicht, aus Furcht, zu ſchnell vorzu⸗ ſchreiten, ganz und gar ſtille ſtehen; ſie muͤſſen vor Allem, um die Gemuͤther zu beſaͤnftigen, ſich nicht das Anſehen ge⸗ ben, als ob ſie fuͤr ſich ſelbſt beſorgt waͤren.”““ ĩNach Herrn Etienne, der, als er die Rednerbuͤhne verließ, die Gluͤck⸗ wuͤnſche aller ſeiner Collegen empfing, ſtellte Herr Hum⸗ blot⸗Conté einige allgemeine Betrachtungen uͤber das Ge⸗ ſetz an, und behielt ſich mehrere Verbeſſerungs⸗Vorſchlaͤge vor. Herr Thil außerte ſich in dem Sinne des Herrn

Etienne, worauf der Schluß der Discuſſion von der Ferr. mer einſtimmig genehmigt wurde. Am folgenden Tage ſollte

der BerichtErſtatter, Hr. Favard de Langlade, ſein Roſumé machen, und demnaͤchſt die Berathung uͤber die einzelnen Artikel beginnen. Paris, 2. Mai. Das Departements⸗Wahl⸗Collegium u Lille (Dept. des Norden) hat, an die Stelle des Hrn.

avez, den liberalen Cändidaten, Hrn. v. Brigode; und das Bezirks⸗Wahl⸗Collegium zu Libourne (Dept. der Gi⸗ ronde), an die Stelle des Gra ſen von Saint⸗Aulaire, den , Candidaten, Hrn. Martel, zum Deputirten ge⸗ waͤhlt.

Die Aſtatiſche Geſellſchaft hat dem Vorſitze des Herzogs von Sitzung gehalten.

In dem verfloſſenen Monate ſind abermals 420 Ent⸗ ſchaͤdigungs⸗Anſpruͤche von Emigranten an das Miniſterium gelangt; 298 davon ſind fůͤr guͤltig befunden worden. Die Geſammt⸗Summe aller eingetragenen Forderungen belief ſich am iſten d. M. auf 673,506,812 Fr. in Capital, und an Renten auf 20,205,413 Fr.

Aus einer Zuſammenſtellung der Erhebungs⸗Koſten der öffentlichen Einkuͤnfte in England und Frankreich ergiebt ſich folgendes Reſultat:

am 29ſten v. M. unter Orleans eine allgemeine

28 England. Frankreich. Zölle . 7 vom Hundert 33 vom Hundert Acciſe ..4 (Droits réunis) 20 ⸗¼ 2 Einregiſtrirung E.

u, Stempel . 7 * 2 8 9 8- 7 Pn . Ib ⸗⸗ „1 45 * otterieen 5*5 I 2 Grundzins 2* 122292

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Da durch die neue Beſtimmung des Herzogs von Mor⸗ temart die Gardes du Corps Ir Fuß ihren bisherigen Haupt⸗ mann verllieren, ſo iſt der Marquls von Rougé zum ein 4 weiligen Befehlshaber dieſes Corps ernannt worden.

„Die Quotidienne ſagt in Bezug auf die Lobrede die der General Lafayette in der —— Sitzung der Sepu⸗ tirten⸗ Kammer Herrn Agier (einem Deputirten vom rechten

Centrum) uͤber deſſen Antrag auf Wiederherſtellung der Na⸗ tional⸗Garde gehalten hat: „Wenn Maͤnner von den

ver⸗

ſchiedenartigſten Grundſaͤtzen ſich in ihren Anſichten begeg⸗ nen, ſo muß nothwendig von der einen oder der andern Seite irgend ein großes Opfer gebracht worden ſein. Iſt aber Hr. v. Lafayette wohl der Mann, der von ſeinen alten Irrthuͤmern und hartnaͤckigem Republikanismus jemals zu⸗ rüͤckkömmt? Gewiß nicht; und es laͤßt ſich daher nur an⸗ nehmen, daß Diejenigen, die er lobt, ſeine Amerikaniſche Politik und philantropiſche Gleichheit theilen. Welcher trau⸗ rige Schluß! Welche Lehre fuͤr die Miniſter! Welcher Wink fuͤr Diejenigen, die ſich das Lob des Herrn von Lafayette zuziehen!““

Daſſelbe Blatt (die Quotidienne) antwortet auf die (im vorgeſtrigen Blatte dieſer Zeitung mitgetheilte) Erklärung der Gazette de France in folgenden Worten: „Auf eine ſolche Herausforderung haben wir nichts zu antworten, die Gazette iſt außer ſich; wenn ſie eines Tages wieder zur Ver⸗ nunft koͤmmt, ſo wollen wir ihr gern beweiſen, daß der Verrath darin beſtehe, die Monarchle vertheidigungslos ihren Feinden zu uͤberlaſſen, den Partheihaß zu nähren, die Treue zu beſtrafen, die Abtruͤnnigkeit zu beguͤnſtigen, die Geiſtlichkeit zu erniedrigen, Männer von Ehre aufzuopfern, und alle geſellſchaftliche Grundſaͤtze ſchwankend zu machen. Die Quotldienne hat dies nicht gethan; wir ſehen wol ein, daß die Gazette unter den gegenwaͤrtigen Umſtaͤnden uͤber den Verrath anders denken muß, als wir; wir verzeihen ihr daher ihre Schmäaͤhungen, die aller Welt beweiſen werden, daß fuͤr die Gazette der Verrath nicht darin beſtehe, die Monarchie zu Grunde zu richten, ſondern ſich von ſchlechten Miniſtern zu trennen.“

Das in Havre erſcheinende Blatt „le Phare“ zeigt an, daß der Großherr den Barbaresken⸗Staaten anbefohlen habe, auf alle Europaͤiſche Schiffe ohne Ausnahme Jagd zu machen; ausgenommen von dieſer Beſtimmung iſt allein die Nord⸗Amerikaniſche Flagge, welche die gedachten Staaten vielmehr uͤberall beſchuͤtzen ſollen. Die Marockaner blokiren in dieſem Augenblicke das den Spaniern zugehoͤrige Manila in Nord⸗Afrika; von Cadix aus ſind 4 Kriegs⸗Schiffe dort⸗ hin beordert worden, um den Platz zu entſetzen.

Ueber die letzten Pariſer Privat⸗Schreiben in folgender Art:

„Einer Stadt wie Paris kann es unmoͤglich an Maͤn⸗ nern fehlen, die im Stande ſind, ihr und des Landes Inter⸗ eſſe zu verfechten; ſollte ſie daher diejenigen Deputirten, de⸗ ren Ernennung ihr zuſteht, nicht in ihrer Mitte ſuchen und iſt es nicht wahrhaft abentheuerlich, wenn ſie dazu auswär⸗ tige Subjecte waͤhlt, vorzuͤglich ſolche, die nichts weniger als in dem Rufe ausgezeichneter Talente und anerkannter Ver⸗ dienſte ſtehen? (Demarçay und Corcelles). Beide haben ſich ſtets nur als entſchiedene Partheimaͤnner und unverſoͤhnliche Feinde der 8 und der Perſonen, durch weſche die Buonapartiſche Herrſchaft untergegangen iſt, bewieſen; darum hat auch die Militalr⸗Parthei, durch die ſie in die Deputirten⸗Kammer gekommen ſind, ſie in Schutz genom⸗ men. Dieſe Parthei tritt, unter dem Schilde des Liberalis⸗ mus, den conſtitutionnellen Royaliſten auf dem Fuße nach, um . ihnen bei der erſten Gelegenheit ein Bein unterzuſchlagen. Sie iſt thaͤtig und maͤchtig; ihr gehorchen die kleinen Wahl⸗ mäanner, die ſich auf das, was ihnen dienlich iſt, wenig ver⸗ ſtehen, und den Waffenruhm der Eroberungs⸗Periode noch vor Augen haben. Profeſſioniſten die von ihren Ren⸗ 2 und alle Zeit haben, ſich der Politik zu widmen, aufen die Provinzen mit Candidaten⸗Liſten, worin die den Buchſtaben b, m oder d (bon, mauvais, bezeichnet ſind, und welche reichen Stoff zur Be⸗ Köpfe bieten. Es gab fuͤr Paris einige ſehr Ier andidaten, namentlich den Staatsrath Pichon und

fgeb hter Lemercier; aber alle nur erſinnliche Kuͤnſte ſind aufgeboten worden, um ihnen ihre Stimmen zu rauben, Hrn. Pichon, weil er im Jahre 1814 in einem Buche, wel⸗ ches damals große Senſation machte, die Gebrechen der Buonapartiſchen Verwaltung aufdeckte; Hrn. Lemercier, weil er 1815 in einem derben Verweiſe an die große Armee ihr ihren Abfall und die Folgen deſſelben vorhielt. Ein drit⸗ ter von den neu gewaͤhlten Deputirten, Hr. Eugen Salverter iſt ein wohlgeſinnter und unterrichteter Mann, der ſich aber ein⸗ bildet⸗ daß alle Verbrechen der Revolution von den auswaͤrtigen Cabinetten herbeigefuͤhrt worden ſind, unddaß es noch jetzt keinen Staats⸗Miniſter in Europa giebt, der nicht auf Mittel ſinnt, wie er Frankreich Fallſtricke legen koͤnne. Hr. Bavourx gilt fuͤr einen Rabuliſten; Hr. Chardin iſt zur Zeit noch gka lich unbekannt, und die Wahl des Generals Dumas iſt die einzige, die bisher jedem Tadel entgangen iſt. Hrn. Jac⸗ ques Lafitte wirft man vor, daß er ſeinen mächtigen Einfluß gemißbraucht habe, um ſeinen Candidaten, den Banquier

Wahlen aͤußert ſich ein