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Berlin, Montag den 12ten Mai.
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Amtliche Nachrichten.
3. Kronik des Tages.
Auf Anſuchen des Lehrers der Mathematik am Gym⸗ naſio zu Rinteln, Dr. Garthe, iſt dem hieſigen Profeſſor Berghaus ein vom 20. April d. J. an, zehn nach einan⸗ der folgende Jahre und fuͤr den ganzen Umfang des Staats guͤltiges Patent 1
auf das ausſchließliche Recht der Ausfuͤhrung und
VBenntzung zweier, zur Erlaͤuterung der Aufgaben “ ——2ö’' Geographie und populai⸗
— Aſtronomie (von Herrn Garthe) erfundenen
3 gpparate, ſo wie auch eines Apparats, dor aus dder Verbindung der erſten beiden beſteht, nach ih⸗ rer neuen, durch Zeichnungen und Beſchreibungen
erklärten Conſtruktion, ertheilt worden.
Angekommen: Der Fürſt von Hatzfeld, von Tra⸗
en⸗, ein. Der Pair von Frankreich, Koͤnigl. Fran⸗ zoͤſiſcher Miniſter am Kaiſerl. Ruſſiſchen Hofe, Herzog von Mortemart, und . 1b
der Koͤnigl. Franzöͤſiſche Cabinets⸗Courier Teißet, nach St. Petersburg. 1u
2 Zeitungs⸗Nachrichten. 1“
nn1X“*“*“ Ssn, Frankreich. *8
Pairs⸗Kammer. Sitzung vom 3ten Mai. Zu Anfang der See⸗Miniſter den von der tirten⸗Kammer bereits angenommenen Geſetz⸗Entwurf s der Schweſter des Schiffs⸗Fähnrichs Biſſon 8* Penſion bewilligt S8. vor. Hierauf wuͤrden die Berathun⸗ gen uͤber den Geſetz⸗Entwurf in Betreff des Fluß⸗Fiſchfangs wieder aufgenommen und bis zum 44ſten Artikel fortgefuͤhrt. Depurirten⸗Kammer. Sitzung vom zten Mal. General Higonnet ſtattete den Commiſſions⸗Be⸗ richt uͤber den Geſet⸗Entwurf, welcher dem Kriegs⸗Miniſter ur Beſtreitung der Penſionen fuͤr die nicht activen Offizlere, einen außerordentlichen Zuſchuß von 300,000 Fr. bewilligt, ab, und ſtimmte fuͤr deſſen Annahme Hierauf gt, ab, hrerer de — erauf wurde, nach Aufnahme mehrerer der neugewaͤhlten Deputirten, uͤber ver⸗ ſchledene Bittſchriften berichtet. Die Hetition einles p. iſc Advokaten, er. Penam⸗ worin derſelbe 8 ß man eine Unterſuchung gegen die Poſt,We vee, 2 Verletzung des Brief⸗ je Poſt⸗Verwaltung we⸗
Brief⸗Geheimniſſes 8 ußerſt lebhaften Discuſſton Anla 8 — 5 Fhraaer
n aß. er Bericht⸗Erſtatter atte die Meinung der Commiſſion uͤb 2. eaen⸗ in folgender Art abgegeben: VSe e ben.
nde . „In Betracht, daß die von dem Bittſteller angefuͤhrten T atſachen nes eae
und nicht gehörig bewieſen ſind; daß das ſo enannt Cabinet, wo man angeblich die Briefe eneſtegeſte, aeane 8 daß es der Kammer nicht zuſteht, einen General⸗Director in Anklage Zuſtand zu verſetzen; daß die Kammer das Recht nicht hat, in Angelegenheiten der Verwaltung die Initiative zu ergreifen, — ſtimmt die Commiſſion fuͤr die Tagesord⸗ nung.“”“ Dieſem Antrage Eenhs. ſich Hr. Petou, und meinte, daß man uͤber eine Bitt chrift, die ſo ſchwere Be⸗ Lnbigungen um ſo weniger leicht hinweggehen ne, als der Genera I mn. ſelbſt in einer der fruͤ⸗ heren Sitzungen nicht habe in Abrede ſtellen koͤnnen, daß
die Pariſer Poſt, zu Zeiten der letztern Wahlen, alle die
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Packete mit Schmaͤhſchriften, die aus dem Villeleſchen Mi⸗ niſterium hervorgegangen ſeien, expedirt habe; es ſei keinem Zweifel unterworfen, daß Briefe erbrochen und daß das In⸗ tereſſe des Handels durch Unterſchlagung von Effecten com⸗ promittirt worden ſei; was das ſogenannte ſchwarze Cabinet betreffe, deſſen Exiſtenz Hr. v. Vaulchier als ein Volksmaͤhr⸗ chen in Abrede geſtellt habe, ſo ſei er (Petou) Inhaber unverwerfilicher Beweiſe, daß dieſes Cabinet wirklich beſtan⸗ den habe; nichts koͤnne ihn daher abhalten, dieſe Be⸗ weiſe bekannt zu machen, denn er habe ſich die Worte: „Nitam impendere vero,“ zum Wahlſpruche genommen. Der Redner gab nunmehr über dieſen Gegenſtand fol⸗ gende Aufſchluͤſſe: das Comité beſtand aus 22 Perſonen; die Mitglieder deſſelben verſammelten ſich zu verabredeten Stunden in dem Cabinette und verließen es nur mit der groͤßten Vorſicht, um ſich den Augen des Publikums zu ent⸗ ziehen; 30,000 Fr. monatlich wurden auf die Beſoldung dieſer Beamten verwendet; in der Nacht vom 31. Januar d. J. iſt das Comité aufgeloͤſt und das Cabinet von Mo⸗ beln Inſtrumenten, und Allem, was zu dem Geſchaͤfte nö⸗ thig war, geraͤumt worden. — Der Baron von Puymaurin beſtritt dieſe Angaben und behauptete, daß Hr. Petou & im Irrthume ſei; ein ſolches Cabinet habe ſeit Ludwig XI. und dem Cardinal Richelieu bis in die Zeiten des Kacſer. thums allerdings beſtanden, jedoch nie ſeit der Wiederher⸗ ſtellung der Monarchie; unter Ludwig XIV. und XV. habe das Miniſterium der auswärtigen Angelegenheiten die Koſten deſſelben beſtritten, um dadurch den Correſpondenzen der fremden Emiſſarien in Paris auf die Spur zu kommen; England habe inzwiſchen im Kriege von 1778 eine ähn⸗
liche Anſtalt gehabt, mit deren Hulfe es die Corres⸗ pondenz des Franzöͤſiſchen Majors Lamothe entdeckt und dieſen auf das Blutgeruͤſt gefuͤhrt habe; die Be⸗
obachtung des Brief⸗Geheimniſſes ſei ohne ſchoͤnſten Reglerungs⸗Maximen; in einem kritiſchen Zeitpunkte ſei ſie indeſſen unausfuͤhrbar, wenn die Regierung ſich hal⸗ ten wolle; und die gegenwaͤrtige Regierung in Frankreich ſei die einzige die durch eine übel angebrachte Bedenklichkeit die ſtrafbaren Umtrlebe ihrer innern und aäußern Feinde nicht entdecken kͤnne. Hr. Patallle fuͤhrte gleichwohl neue Beweiſe fuͤr die Erbrechung der durch die Poſt befoͤr⸗ derten Briefe an. Der Baron von Daunaunt ſprach ſei⸗ nen tiefen Unwillen uͤber die Lobrede aus, die Hr. v. Puy⸗ maurin der Verletzung des Brief⸗Geheimniſſes gehalten habe; man behaupte, daß dieſe Verletzung ein Vertheidigungs⸗ und Erhaltungs⸗Mittel fuͤr die Regierungen ſei, und daß dieſe ohne daſſelbe nicht beſtehen koͤnnten; beſter waͤre es aber, wenn man weniger von Religion und Moral ſpraͤche, und ſie dagegen mehr uͤbte; er muͤſſe ſich wundern, daß man ein Verbrechen vor der Kammer zu rechtfertigen ſuche, denn die Verletung des Brief⸗Geheimniſſes werde in dem pein⸗ lichen Geſetzbuche mit einer ſchimpflichen Strafe belegt; es ſei nothwendig, daß die Poſt⸗Verwaltung ſich von den ihr gemachten gehaͤſſigen Beſchuldigungen reinige, und er koͤnne daher nicht begreifen, wie die Commiſſion über eine Bitt⸗ ſchrift, die ganz dazu geeignet ſei, dieſen hochwichtigen Gegenſtand aufzuklaͤren, die Tages⸗Ordnung habe vorſchlagen koͤnnen. Der Redner verlangte ſchließlich, daß man jene Bitrſchrift dem Finanz⸗Miniſter uͤberweiſe. Hr. Dupont (von der Eure) ſchloß ſich dieſem Antrage an und begehrte, daß der Mar⸗ quis von Vaulchier von der Verſammlung foͤrmlich aufge⸗ ſordert werde, ſogleich die Rednerbüͤhne zu beſteigen und die verlangten Aufſchluͤſſe zu geben. Dieſe Forderung gab zu einer großen Bewegung in der Kammer Anlaß; der Präſi⸗ dent erinnerte indeſſen, daß man auf das Verlangen des
rn. Dupont keinen beſondern Werth zu legen brauche, da die Kammer das Recht nicht habe, einen General⸗Director auf die Rednerbuͤhne zu citiren. Hr. Dupont erklarte hier⸗
weifel eine der