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zur Allgemeinen Preußiſchen Staats⸗Zeitung Nr. 122
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Eifer und der Geſchicklichkeit des ruͤhmlich bcgfagaten, i⸗ hungs⸗Inſpectors Kopf zuzuſchreiben iſt, ſo verſpricht ſich der Verein auch von Whanchen Srilehunz6 Siſalt vor⸗ eſetzten Erziehungs⸗Inſpectorin Falcke ein gleiches Gelingen. Eüaekae 128 8 — wachſende Gedeihen der Anſtalt aus der nachſtehenden Haupt⸗lleberſicht hervor: 2
Am 1. Mai 1826 ward die Erziehungs⸗Anſtalt der naben eröffnet mit 33 Zoͤglingen. * 8 K Am 1ſten Mai 1827 befanden ſich in derſelben 50, eben ſo viele den 1. Mai 1828. Entlaſſen wurden in den beiden letztern Jahren uͤberhaupt 53. In gleichem Grade belehrend und befriedigend ſind die, von jedem einzelnen Zoͤg⸗
linge gegehenen Anzeigen ſeines fruͤheren und ſeines gegen⸗
wärtigen Verhaltens, ſo wie ſeines Betragens waͤhrend der Zeit ſeines Aufenthalts in der Anſtalt. — Die Pruͤfung der Zoͤglinge ſelbſt nahm nach 10 Uhr ihren Anfang und begesn mit einer Hymne, die von den kurz zuvor im Pruͤfungs⸗Saale erſchienenen Zoöͤglingen geſungen wurde. es fing der Inſpector Kopf die Prüfung mit dem ſeligions⸗Unterrichte an, und ſchon dies erweckte ein gutes Vorurtheil für die Gepruͤften, daß keiner derſelben durch die große Zahl der Anweſenden zerſtreut oder verwun⸗ dert ſchien, ſondern Alle die geſpannteſte Aufmerkſamkeit auf den Pruͤfungs⸗Gegenſtand bewieſen. Ihre Antworten zeugten von ſhefen Wiſſen und ihre Haltung war ernſt und geziemend; Wahrhaft lobenswerthe und bei mehrern durch den ent⸗ ſchiedenſten Beifall aller Verſammelten gewuͤrdigte Fertigkeit bewieſen aber die Zoͤglinge im Rechnen, indem ſie ſchwierige Verhaͤltniſſe mit eben ſo großer Richtigkeit loͤſten, als ohne Schuͤchternheit und in fließender Rede entwickelten. In der Geometrie, ſo wie üͤberhaupt in allen Lehrgegenſtaͤnden wa⸗ ren die Fortſchritte eben ſo ſichtbar und legten das ſichere Zeugniß von dem Gelingen der auf ſie gewendeten Be⸗ mühungen ab. Auch die Handarbeiten bewieſen glei⸗ chen Eifer der Unterrichtenden und gleichen Fleiß der Zoͤg⸗ linge, und das meiſtens recht geſunde und durchgaͤngig heltere Anſehen der Letzteren erklarte zur Genüge, welches Gluͤck ihnen allen durch die Aufnahme in dieſe, mit dem voll⸗ lommenſten Grunde der fortdauernden regen Theilnahme aller Menſchenfreunde zu empfehlende Anſtalt, zu Theil ge⸗
worden war.
Breslau. Unter mehrern Schiffen, welche in der Nacht vom 21. zum 22. Maäͤrz Wum 2 Uhr fruͤh, als gerade der Erdſtoß an der Elbe verſpuͤrt wurde, in Folge des zu⸗
leich wuͤthenden Gewitterſturms verungluͤckten, verſank bei Neu Leubus unweit Frankfurt ga. d. O. ein Kahn aus Beu⸗ then, mit einer ganzen Ladung Hafer, von welcher nicht das Geringſte as werden konnte. Memel. Se. Maj. der Koͤnig haben Allerhoͤchſt Ihr
Budnih⸗ 8 — 8 Ehabe zum Geſchenk verliehen. Daſ⸗ be wurde Ant za. April unter einer vom Magiſtrate ver⸗ Feier aufgeſtellt, Magiſtrate ver⸗
anſtalteten und die Stadt⸗Ver 2 88 errlichten dieſen für die Stadt e
eine außerordentliche Unterſtüͤtzung an die
arnie üͤler.
— — ichten.
5 Vermiſchte Nachr Ddie Londoner Geſellſchaft vons hat ſo eben ihre 8 Inogaſt nan re traͤchtlichen Anzah von Gemalden wird beſond er einer e⸗ nen⸗Untergang in einer arkadiſchen ( 89,9n ers ein Son⸗ eine Anſicht des Dogen⸗Pallgſtes in enedi ““ Anſicht von Börang, Pnd Rouen von Peont 9, ſo wie — ſche See⸗ Gegend (Loch Feochan) von 8 22— Schotti⸗ phantaſtiſche Compoſition nach Shakeſpeare obſon und eine Traum von Chriſtall, ausgezeichnet. e'8 . Der Franzoͤſiſche Maler la Thiere hat ſei b. Gemälde, den Tod der Virginia 8 i großes hiſto⸗ ffentlichen Ausſtellung nach Lond arſtellend, zu einer —
Sommernachts⸗
on geſendet. Herr Fiévée fuͤhrt in einer ſein A er n zschri 3 2. — von dem Geſchaͤft gange ien Scheifig 8 in Landmann bittet, daß man ihm ein ö— — Niemandem angehoͤrt und unbebauet liegt, uͤb ſage — 88 auf eine kleine Huͤtte anzulegen. . * — ſein Geſuch ſ. 1 Maire ſuch ſchriftlich an den
Mai re an den Unter,Praͤfekten
fordert: 9 daß der Bauer richte; 2) daß der
pal⸗Rath ſich verſammele und Sachverſtaͤndige ernenne, um
ſchreibe, um von dem Praͤfekten die Erleubniß zu erhalten den Municipal⸗Rath zu verſammeln; ³) daß der Praͤfekt antworte und dieſe Erlaubniß ertheile; 4) daß der Munlci⸗
den Gegenſtand abzuſchaͤtzen; 5) daß die Abſchaͤtzung ſtatt finde und ein Protokoll daruͤber aufgenommen werde; 6) daß daruͤber an den Municipal⸗Rath Bericht erſtattet werde und daß dieſer einen Beſchluß faſſe, der, an den Unter⸗Pröͤfekten gerichtet, von demſelben an den Praͤfekten gelangt; 7) daß der Präfekt das Geſuch nebſt Belaͤgen und Berichten an den Miniſter des Innern ſende; 8) daß dieſer das Ganze dem Koͤnige vorlege; 9) daß der Monarch die Worte unterzeichne: renvoxv au Conscil d'ctat, Section de V'intérieur; 10) daß der Praͤſident dieſer Section einen Sehr. Cofbetter ernenne; 11) daß der Bericht; Erſtatter die Sache 5 Section vortkage, und daß dieſe ſie genehmige; 12) daß ie Sache in das kableau de Fordre du jour des Staats⸗Raths eingetragen, zur Eroͤrterung gebracht, entſchieden, und an das Secretariat des Staatsraths zuruͤckgeſandt werde, wel⸗ ches Letztere die Sache wieder an den Miniſter des Innern, die⸗ ſer an den Praͤfekten, dieſer an den Unter⸗Praͤfekten, und dieſer endlich an den Malre ſchickt, der nunmehr mit dem Bittſteller abſchließt, jedoch in dem Falle, daß ein Acten⸗ ſtuͤck fehlt oder nicht auf Stempel⸗Papier geſchrieben iſt⸗ alle jene Zuſendungen erneuern muß. Und was iſt, fragt Hr. Fiévée, der Gegenſtand, um deſſentwillen dies Alles geſchleht: um eine Bewilligung zu erhalten, die dem Staate jährlich 35 Centimen eintraͤgt. — Als ein Seitenſtuͤck zu dieſem Beiſpiele mag nachſtehende Erzählung des Grafen von Laborde dienen: Ich wurde, ſagt derſelbe, im Jahre X. der Republik (180 ) zum Maire von Mereville (Seine u. Oiſe) ernannt, einem Flecken von 1500 Einw. Eine meiner erſten Sorgen war, die Kirche wieder herzuſtellen, die wäͤhrend der Revolution verfallen war, weil man, als der Schaden noch klein war, nicht 200 Fr. auf ihre Reparatur verwandt hatte. Alle Materialien lagen dazu bereit, ohne daß man davon Gebrauch gemacht hatte. Ich hielt um die Erlaub⸗ niß an, die Steine zu benutzen und das Holz zu verkaufen. Darüͤber verſtrichen zwei Jahre, und als ich endlich die Ein⸗ willigung erhielt, war das Holz verfault. Hierauf reichte ich, im Einyverſtaͤndniß mmnit der Buͤrgerſchaft, das Geſuch ein, uns freiwillig beſteuern zu duͤrfen, um das Gehaͤude herzuſtellen, wozu jetzt 40,000 Fr. erforderlich waren, deren Einzahlung jedoch nur nach und nach und innerhalb 4 Jah⸗ ren zu erfolgen brauchte. Ich ſandte den mit Sorgfalt ge⸗ machten Entwurf, von der Municipalitaͤt und den vornehm⸗ ſten Einwohnern des Orts genehmigt, an den Unter⸗Praͤfek⸗ ten. Im Laufe eines Jahres gelangte derſelbe endlich uͤber Etampes und Verſailles an den Miniſter des Innern. Von ihm dem Bau⸗Rathe uͤbergeben, blieb er dort abermals ein ganzes Jahr liegen und wurde hierauf aus nichtigen Gruͤn⸗ den, als zum Beiſpiel, daß die Materiallen und der Tagelohn zu hoch angeſchlagen wären, zweimal an die Mu⸗ nicipalitaͤt zuruͤckgeſandt. Endlch wurde der Entwurf ge⸗ nehmigt; man verwelgerte aber die ungeſetzliche Erlaub⸗ niß zu der freiwilligen Beſteuerung; eine ſolche Neuerung, meinke man, koͤnne dem Eingange der Staats⸗Einkuͤnfte ſchaden. Die Regierung verlangte, daß man ſie von dem Ertrage der Gemeinde⸗Guͤter, des Octrois u. dergl. in Kenntniß ſetze. Dieſe Einkuͤnfte reichten aber kaum zur Un⸗ altung einiger öffentlichen Gebaäͤude und des Straßen⸗
flaſters hin. Der Ort e indeß einen ſchoͤnen, mit arken hohen Baͤumen heſetzten Luſtplatz. So hart auch das Opfer manchem Einwohner fiel, es wurde beſchloſſen die Baͤume umzuhauen. Ehe indeſſen der Antrag dazu an das Forſtvermwaltungs⸗ Amt gelangte, verſtrich abermals ein Jahr. 9 es Aint ſchicte endlich ſelne Sachverſtaͤndige, um die Bäͤume zu unterſuchen und daruͤber Bericht zu erſtatten. Rachdem der Bericht die ganze Verwaltungs⸗Hierarchie durch⸗ jaufen und zuletzt vom Finauz,Miniſter an den Miniſter des Innern gegangen war, befahl Letzterer endlich, die Baͤume u fällen und zu verkaufen. Dies geſchah; allein da der Errrag des Verkaufs nur den vierten Theil der Baukoſten betrug, die Verwaltungs⸗Behoͤrde aber noch nicht verfuͤgt . hatte, wie das Fehlende herbei zu ſchafen ſei, ſo mußten die geloͤſten 10,000 Fr. in die Tilgungs⸗Kaſſe deponirt werden, wo ſie, mit vielen andern Fonds, im Jahre 1813 von Buo⸗ naparte vergeudet wurden. Vier und zwanzig Jahre
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