8 Liſte.

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wodurch die Anträge auf eine gung verworfen werden, 1

derſelden unſere Anſichten von einander ab. Wir, Deputirte der rechten Seite, verlangen die Charte, um vermittelſt derſel⸗ ben die Autorität des Koͤnigs zu befeſtigen, und die Depu⸗ tirten der linken Seite verlangen ſie, gaube ich, um ſich ih⸗ rer zur Erlangung anderer Vorrechte und gewiſſermaßen ur Herabſetzung des Koͤniglichen Vorrechts zu bedienen.“

ei dieſen Worten wurde der Redner lebhaft unterbrochen, und es erſcholl der Ruf: zur Oroͤnung. Der Praͤſident er⸗ ſuchte Hrn. von Formon ſich deutlicher zu erklaren, worauf dieſer ſeine Phraſe wiederholte und dinufaͤgee: daß die Abſicht der linken Seite ja klar am Tage liege, da ſie ſelbſt ar kein Geheimniß daraus mache, daß es ihr bloß darum zu thun ſei, die Rechte des Volkes je mehr Sund mehr aus⸗ zudehnen. Nach Herrn v. Formon beſtieg der See⸗Mi⸗ niſter die Rednerbuͤhne, um ſich dem Antrage deſſelben inſo⸗ 82 zu widerſetzen, als darin die Beſtrafung eines Waͤh⸗ ers, der ſich in die Wahl Liſten nicht hat eintragen laſſen, verlangt wird; dagegen gab er in ſeiner Eigenſchaft als De⸗ putirter, den Wunſch zu erkennen, daß es thunlich ſein moͤchte, einen ſchon eingeſchriebenen Waͤhler zu zwingen, in dem betreffen⸗ den Collegium mitzuſtimmen. Als Hr. v. Formon hterauf er⸗ klaͤrte, daß er ſeinen Vorſchlag zuruͤcknehme, meinte Hr. Dupin der Aeltere, daß es eine ſeltſame Taktik ſei, ein ſolches Amende⸗ ment zu machen, um mittelſt deſſelben allerhand andere Fra⸗ gen zur Sprache zu bringen, und daſſelbe demnaͤchſt wieder ürücezunehmen; dies ſolle ihn indeſſen nicht abhalten darauf u ankworten. Nachdem er ſolches gethan, machte der ident der Kammer den Vorſchlag, ſich am folgenden Tage mit der (in Nr. 122: der Staats⸗Zeſtung erwaͤhnten) Propoſition des Hrn. Benj. Conſtant zu deſchäͤftigen. Man ging hier⸗ auf zu dem 13ten Artikel des Geſetzes (dem 12ten im Ent⸗ wurfe) uͤber, welcher nach einer unerheblichen Discuſſion mit einigen Aenderungen in folgender Abfaſſung angenommen

wurde: 3„Art. 13. Keine der im vorigen Artikel enthaltenen Forderungen, wird, ſo bald ſie von einem Dritten herruͤhrt, angenommen, wenn der Reclamaut nicht zugleich den Be⸗ wels hinzufuͤgt, daß er ſolches dem betheiligten Individuum angezeigt habe; dieſem Letztern werden 10 Tage, von dem Datum der Mittheilung angerechnet, zur Beantwortung be⸗ willigt.“ Wer I4te Artikel (der t3te im Entwurfe), welcher eben⸗

falls nur einen geringen Widerſpruch fand, lautet wie ſolgt:

„Art. 14. Die Anträge auf Eintragung oder Weg⸗ reichung eines Waͤhlers werden, unmittelbar nach deren von dem Präfekten dem Praͤfektur⸗Rathe vorge⸗

mpfange em ¼ dne⸗ inſsfern ſie von den Partheien ſelbſt, oder ihren Be⸗ vollmächtigten herruͤhren; werden ſie dagegen von einem

Dritten gemacht, ſo erfolgt jene Vorlegung erſt nach Ver⸗ lauf der 2 vorigen Artikel ſeccheſetzten 1ötaͤgigen Friſt. Von den vorgelegten reſp. Actenſtuͤcken ſoll jedem daber intereſſir⸗ ten Theile, der es verlangt, an Ort und Stelle Mittheilung

emacht werden. Der Präfekt entſcheidet daruͤber im ver⸗ ſümmwelten Rathe innerhalb 5 Tagen; ſeine Entſcheidungen müſſen motivirt ſein.”

Der 15te Artikel (l4te im Entwurfe) wurde in folgen⸗ der Abfaſſung angenommen:

„Art. 38 Alle 14 Tage wird, den Entſcheidungen ge⸗ maͤß, die in dieſer Zeit von dem Praͤfekrur⸗Rathe ergangen ind, ein Berichtigungs⸗Tableau publicirt, welches die in dem bn⸗ 7. erwähnten Angaben enthält. Dem Art. 8. gemäß

ertritt die Publication dieſes Berichtigungs⸗Tableaus die Eiell⸗ einer Notification an diejenigen Individuen, deren Einſchreibung anbefohlen oder berichtigt worden iſt. Solche Entſcheidungen, wonach eine Einſchreibung verweigert oder eine Ausſtreichung verfuͤgt wird, werden innerhalb 5 Tagen denjenigen Individuen notificirt, deren Einſchreibung oder Ausſtreichung, entweder von ihnen ſelbſt oder von einem Dritten verlangt worden iſt. Solche Entſcheidungen aber, Ausſtreichung oder Berichti⸗ muüſſen in derſelben Friſt, ſowohl als demſenigen Individuum, deſſen Ein⸗ chreibung angefochten worden iſt, nottficirt werden.“ Der 16te Artlkel Ciöte im Entwurfe) erlitt eine ganz unweſentliche Veränderung, wonach er nunmehr folgender⸗

maßen lautet: . „Arxt 16. Am 16. October ſchließt der Präfekt die Das letzte Berichtigungs Tableau, die Schluß⸗Verfuͤ⸗ ung und die Liſte des Deparktements⸗Collegiums in denen 8 vexranfue⸗ wo es mehrere Collegien lebt, werden am

20ſten deſſelben Monats aeee angeſchlagen.“ 1 ſc demnäͤchſt mit der

en Reclamanten,

Die Verſammlung beſchaͤftigte

8 Pruͤfung des 17ten Artikels, hinſichtlich deſſen der Baron v.

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auſſez eine Aenderung in Vorſchlag gebracht hatte; da es

indeſſen ſchon ſpaͤt war ſo wurde die Fortſetzun 83 2 cuſſion auf den folgenden Tag verlegt. Pehebens be Ihh

Paris, 8. Mai. Das Tribunal erſter Inſtan Nanchy hat in ſeiner Sitzung vom 23ten v. gen des oͤffentlichen Miniſteriums gemäaͤß, entſchieden: daß ein katholiſcher Prieſter ſich heutiges Tages buͤrgerlich trauen laſſen duͤrfe. Dieſelbe Rechtsfrage wird in dieſem Augen⸗ blicke auch vor dem Civil⸗Tribunale zu Cambrat verhandelt.

Man glaubt, daß die Herzogin von Berry in dieſem Peber nicht nach Dieppe gehen, ſondern eine Reise in die

epartements der ehemaligen Bretagne machen und die Baͤder von Baguères gebrauchen werde.

Der geſtrige Courrier frangais enthaͤlt einen Aufſatz, worin derſelbe zu beweiſen ſucht, daß der Elementar⸗Unter⸗ richt nicht religlös ſein müſſe.

Im Conſtitutionnel lieſt man unter Andern Folgendes: Es iſt ſonderbar genug, daß man bis heute noch nicht gewiß weiß, ob die 6000 Mann Britiſche Truppen, die in Liſſabon unter Seegel gegangen, in Korfu gelandet ſind oder nicht. Die Engliſchen Tagesblaͤtter haben daruͤber keine Aufklaͤrung gegeben; ſe haben ſich begeagt⸗ die in Fbergöfüſchen Blaͤt⸗ tern daruͤber enthaltenen Nachrichten zu uͤberſetzen, ohne et⸗ was venegefez. Es ſind nun bald zwei Monate, daß dieſe Truppen den Tajo verlaſſen haben, und nur das weiß man gewiß, daß ſie nicht nach England zurückgekehrt ſind. Die Londoner Zeitungen geben die Zahl der in den Briti⸗ ſchen Haͤfen in der Ausruͤſtung hegriffenen Linienſchiffe auf 25 an; es iſt nicht von neuen ö die Rede, wenigſtens nicht im Verhaͤltniß zu der Zahl der aus⸗ zuruͤſtenden Schiffe; man glaubt auch allgemein, daß dieſe Streitkräfte zum Theil beſtimmt ſind, Englands Einſtuß in Braſälien zu verſtärken, da dieſer nicht vermocht hat, den ſchon ſo lange zwiſchen dem Kalſer Dom Pedro und der Republik Buenos⸗Ayres beſtehenden Zwiſtigkeiten ein Ziel zu ſetzen. Es waͤre nicht unmoͤglich, daß England, um die Par⸗ theien zu vereinigen, als ſelbſt gewählter Schiedsrichter Monte Video's, als des Gegenſtandes des Styreites, vorläufig bemaͤchtigte; ein ſolches Verfahren von S9 Englands wuͤrde Niemand in Verwunderung ſezen. M en in London einige Beſorgniſſe uͤber das Fra oöͤſiſche Ge⸗ chwader und die zur Einſchiffung in Toulon deſtimmten Truppen, und erſchoͤpft ſich in Murhmaaßungen uͤber den

weck dieſer Expedition; einige halten Aegypten fuͤr das

iel derſelben; wenn aber die Franzöͤſiſche Regierung eine ſolche Abſicht hͤtte, ſo wuͤrde es dazu wohl anderer Kraͤfte bedürfen, als derer, welche jetzt in den Häaͤfen des Mittel⸗ fändiſchen Meeres zuſammen gezogen werden; viel vernuͤnf⸗ tiger iſt es anzunehmen, daß die Touloner Expedition nach Morea beſtimmt iſt, zumal wenn England ſeine Truppen in jener Gegend um 6000 Mann verſtuͤrkt haben ſollte. Der Befehl dazu iſt vielleſcht in dieſem Augenblicke ſchon erfolgt.“

Der Meſſager des Chambres will dagegen von wohl unterrichteten Leuten wiſſen, daß zur Zeit noch durchaus kein beſtimmter Befehl zum Auslaufen dieſer Expedition ertheilt worden ſei. Briefe aus Toulon wollen gar behaupten, daß das dortige Geſchwader dazu beſtimmt ſei, von den Baleari⸗ ſchen Inſeln Beſitz zu nehmen, die der Köͤnig von S2s zur Tilgung ſeiner Schuld, an Frankreich abgetreten habe. 7)

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Im Oberhauſe machte der Herzog von Richmond am 5ten die Mocion zur Ernennung eines Ausſchuſſes wegen Unterſuchung des jetzigen Zuſtandes des Woll⸗Handels. Er bemerkte, daß im Jahre 1819 auf die Einfuhr fremder Wolle eine Abgabe von 6 D. gelegt und dieſelbe 1825 auf 1 D. reduzirt worden ſei; daß man ſpaͤter zum Schutze des Intereſſe der Ackerbautrei⸗ benden die Erlaubniß zur Ausfuhr einheimiſcher Wolle er⸗ theilt habe, welche ſedoch von ſo geringen Folgen für die Ausgleichung der Ein⸗ und Ausfuhr geweſen re, daß die

Britiſche Wolle einen noch geringern Preis als im J. 177 habt habe. Er wolle zwar nicht behaupten, daß man eine

haabe von 6 D. auferlegen muͤſſe, aber er e zu zei⸗ x1 wie fuͤr das Geihen der inländiſchen Woll. Nhame ak⸗ turen eine geringe Schutz⸗Abgabe kein entſcheidendes Moment ſei. Er glaube, der Britiſche Woll⸗Produzent genieße nicht denſelben Schu wie die Produzenten von anderem Material Manufakturen, und er ſehe keinen Grund, wes⸗

derſelbe verweigert werden ſollte. (Härt, hart) könne aus der Scala der Abgaben fuͤr andere ande erſehen, daß dieſe weit mehr beſchuͤtzt wuͤrden, Wolle, da zum Schutz der Letzteren jeht nur eine ungefaͤhr 3 ½ pCt. beſtehn. Der Herzog von ſeines edlen

Man Gegenſt als die Abgabe von Wellington ſagte, er wolle zwar der Mocion

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Freundes nicht im Wege ſein, aber er meine, die bꝛabſich⸗

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