nung aufzudecken und darzuthun wiſſen, daß die Maſſe des koͤniglichgeſinnten Volks die innere Ruhe aufrecht zu hal⸗ ten weiß und den Urſprung ähnlicher tumultuariſcher Be⸗ wegungen hinlaͤnglich kennt.

Portugal. 2 8 Liſſabon, 23. April. Die Hofzeitung vom vorge⸗ rigen Tage enthaͤlt zwei Dekrete vom 18. und 19. April,

durch welche S. H. verordnete, daß die bis zum 26. Fe⸗ bruar d. J. zu verſchiedenen Juſtize und Verwaltungsan⸗ ſtalten ernannten Candidaten, welche bis jetzt ihr Amt noch nicht angetreten haben, nicht ohne beſonderen Befehl S. Hoheit inſtallirt werden ſollen. Dieſe Dekrete ſind an die hierunter competenten Behoͤrden gerichtet. Daſſelbe Blatt enthaͤlt den Befehl S. H. an den Conſereador der Univer⸗ ität, und an den Corregidor zu Coimbra, einen Kirchen⸗ revel an welchem in der heilligen Woche in der Kathedrale

einige Studenten Theil genommen, auf das Strengſte zu unterſuchen: Auch befindet ſich in dieſem Blatte eine Cir⸗ cular⸗Verfuͤgung der General⸗Intendantur der Polizei an alle Corregidoren des Koͤnigreiches folgenden Inhalts: Der groͤßte Dienſt, den ehrbare Portugſeſen und treue Un⸗ terthanen Seiner Königl. Hoheit des Durchl. Herrn In⸗ fanten Regenten, Ihm leiſten koͤnnen, beſteht darin; daß alle einmuͤthig dahin wirken, die gute Ordnung, den Frie⸗ den und die öͤffentliche Ruhe zu erhalten, insbeſondere aber unter ſich allen Haß, alle Intrigue zu verbannen, ſo wie Beinamen und beſchimpfende welche in dem Augenblick Streitigkeiten und Partheien⸗Zwiſte veran⸗ laſſen koͤnnen, deren Urheber die ſich herabziehen. Wer aber dieſe Pflicht erfuͤllt, der wird nicht allein ſich ſelbſt genuͤgen, ſondern auf eine entſchie⸗ dene und unzweideutige Art ſeine gute Geſinnung, ſeine Liebe, ſeine Treue und ſeine Ehrfurcht fuͤr den gedachten hohen Herren an den Tag legen. Es ſoll daher dieſer Koͤ⸗ nigliche Wille Seiner Hoheit zur allgemeinen Kenntniß ge⸗ bracht werden, damit er getreulich befolgt werde, wie man es von Portugieſen mit Recht erwarten kann. Sie er⸗ halten hierdurch den Befehl, vorſtehendes in allen Orten Ihres Kreiſes woͤrtlich öͤffentlich bekannt zu machen, und mir, daß ſolches geſchehen, anzuzeigen, damit ich S. Hoheit

daruͤber berichten koͤnne.

Die Trombeta final Nr. 59. enthaͤlt einen Artikel eelcher „Legirimität Dom Miguels“ uͤberſchrieben iſt, und uszuͤge aus einem dieſen Punkt betreffenden Memoire, elches naͤchſtens erſcheinen ſoll, mittheilt.

Türkei und Griechenland. 8 Aus Korfu vom 20. April wird geſchrieben: Alle Be⸗ 8 richte aus Griechenland ſtimmen darin uͤberein, daß Graf

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Capodiſtrias ſich das groͤßte Verdienſt erworben habe, indem eer das ſchaͤndliche Gewerbe des Seeraubs ganz zu unter⸗ 8 druͤcken wußte. Seit mehreren Wochen haben faſt alle Kla⸗ gen uͤber Piraterie aufgehöͤrt, und die Aſſekuranz⸗Praͤmien, ddie im verfloſſenen Jahre ſo hoch ſtanden, daß faſt keine 8 Verſendung mehr ſtatt fand, ſind jetzt bedeutend herabge⸗ gangen, und erleichtern den Umſatz. Die Griechiſche In⸗ ſurrektion, die ihre groͤßten Vertheidigungsmittel in der Ma⸗ rine fand, mußte natuͤrlich den verſchiedenen Partheien zu Erreichung ihrer Privatzwecke dienen, und in Freibeuterei ausarten, ſobald die Mittel fehlten, um Anſpruͤche fuͤr ge⸗ leiſtete Dienſte zu befriedigen, oder Ordnung und Gehor⸗ * P. aufrecht zu halten. Lord Cochrane, auf den bei ſei⸗ nem Erſcheinen in Griechenland alle Augen erichtet waren, und den man fuͤr den Mann hielt, der die Griechiſche Ma⸗ rine discipliniren und zum Ruhme führen wuͤrde, ſcheint entweder nicht die Talente, die ihn auf Eine Stufe mit Relſon ſtellen ſollten, oder nicht den Willen ge⸗ Griechenland die Dienſte zu leiſten, deren Stelle eines Groß⸗Admirals verſchafft als Fremden auch ſchwerer, die gegen einander erbitterten Partheien der Griechen zum Gehorſam und Einklange im Dienſte zu vereinigen. Graf Capobiſtrias hat, ohne Sermann zu ſein, mut nicht groͤßern Anßerlichen Mitteln als Lord Cochrane, die Nationalität und den feſten Willen ausgenommen, ſich ein Anſehen erworben, wodurch nicht nur die Seeraͤuberei unterdruͤckt wurde, ſon⸗ dern auch die Ausbildung und Verbeſſerung der Griechiſchen Marine in Kurzem zu erwarten iſt. Bis jetzt kann man ſich die ſchnelle Abreiſe des Lord Cochrane aus den Griechiſchen Gewäͤſſern nicht erklaͤren; man weiß nicht, ob er ſeine Stelle

als Groß⸗Admiral niedergelegt hat, oder wieder auf ſeinen Poſten zurückkehren wird. Die allgemeine Meinung unter

den Griechen geht dahin, daß der Lord nicht durch die Phil⸗

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6 heabt zu haben, C

Erwartung ihm die heatte. Vlielleicht war es ihm

trenge der Geſetze auf⸗

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hellenen⸗Comités zu London und

8 ondon Paris, ſondern durch da damalige Engliſche Miniſterium beſtimmt worden 483 Griechenland zu gehen, und daß er jetzt nur wieder im Sinne der neuen Engliſchen Miniſter handle. General Church, der nicht mehr Generaliſſimus der Griechiſchen Land⸗ macht iſt, ſoll um ſeine Entlaſſung gebeten haben, ſo wie

auch der Oberſt Fabvier. Letzterer, der wirklich militairiſche Talente beſitzt, duͤrfte ein großer Verluſt fuͤr Griechenland ſein. Fuͤrſt Demetrius Ppſilanti ſoll mit einer Expedition nach Theſſalien beauftragt, und mit 4000 Mann Infanterie und 100 Pferden dahin aufgebrochen ſein; wie man glaubt, um einen Aufſtand zu organiſiren, zu welchem man die Be⸗ wohner der Kuͤſten des Golfs von Salonich ſehr geneigt glaubt. Die viel beſprochene Beſtimmung der Gränzen des ſich bildenden Staates von Griechenland, woruͤber die inter⸗ venirenden Maͤchte ſich noch nicht erklaͤrt haben, und woruͤ⸗ ber Graf Capodiſtrias ihnen ein beſonderes Memoire vorge⸗ legt hat, duͤrfte die Veranlaſſung der dem Fuͤrſten Ypſilanti aufgetragenen Expedition ſein, und ihr Gelingen die Frage der Entſcheidung näher bringen.

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. 8. nn de⸗ Naanh 8 E11u“ 8 2742à ꝑ8 uurr“ Süe 3 n 1 a n d. ase] 3 8 Berlin. Da nach einer Erklärung der Koͤnigl. Saͤchſ. Regierung von daher keine Erſtattung fuͤr Verpflegung von Saͤchſiſchen armen Unterthanen an das Ausland erfolgen kann; ſo iſt Seitens des Koͤnigl. Miniſteriums des Innern angeordnet worden, daß reciproce alle Erſtattung fuͤr Ver⸗ pflegung von armen Preußiſchen Unterthanen, welche von aäͤchſiſchen Communen oder Behoͤrden gefordert werden möchten, von den dieſſeitigen Behoͤrden abgelehnt werden

ſoll.

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Vermiſchte Nachrichten.

Ein Schweizer⸗Blatt meldet: Die Schweizer, welche in ſo bedeutender Menge in fremden Landern und beſonders in den, fuͤr die Betriebſamkeit ſo viel Spielrgum gebenden gro⸗ ßen Staͤdten aufhalten, haben in den betraͤchtlichſten derſel⸗ ben Verbindungen geſtiftet, die hauptſächlich auf die Unter⸗ ſtützung bedürftiger Landsleute berechnet ſind. Die Aelteſte von allen dieſen iſt wahrſcheinlich die Helvetiſche Geſellſchaft zu St. Petersburg. Ihr Zweck iſt, den in dieſer Haupt⸗ ſtadt ankommenden Schweizern Rath und Anweiſungen zu ertheilen, ſie im Falle der Wuͤrdigkeit empfehlen, ihnen Unterkommen zu verſchaffen, ihnen den Abgang und die Reiſe nach dem Vaterlande zu erleichtern, die Kranken, Schwachen, Armen und Greiſe unter ihnen zu beſuchen und aufzurichten oder ſie in wohlthaͤtige Anſtalten ünterzubringen, denen, welche ohne Arbeit ſind, ſolche zu verſchaffen; der Unerfahren⸗ heit der juͤngeren Perſonen zu Huͤlfe zu kommen, aller derje⸗ nigen, welche des Schutzes bedürſen, ſich anzunchmen, fuͤr Erziehung der armen oder verlaſſenen Kinder Sorge zu tragen und dlejenigen, die ſich vom Pfade der Sittlichkeit entfernt haben, dahin zurüͤckzuführen. Auf dieſe Weiſe rei⸗ chen Vaterlandsliebe und Chriſtenpflicht ſich die Hand. Die

elvetiſche Geſellſchaft ſammelt, um Alles dies zu bewirken, jäͤhrliche Beitroͤge; verwendet aber zu den laufenden Ausga⸗ ben nur des Einkommens, ¹ legt ſie in die Bank und vergröͤßert damlt das Grund Capital, welches nicht angegrif⸗ ben wird. Slie nahm in den erſten 11 Jahren ihres Beſte⸗

ſens 50,170 Fr. ein. Daͤs Capital welches ſie beſitzt, be⸗ trägt 15,000 Fr. und die ſährliche Verwendung belaͤuft ſich

auf 3000. Im Jahr 1819 empfing ſie 78 Beiträgez 1822, 102; 1827 erhielt g. deren 106 und ſo erhöhes ſich die Wohlthaͤtigkeit von Jahr zu Jahr.

Belträͤge zur Geſchichte des Handels, der Manu⸗ facturen, der Fahriken, des Bergbaues und an⸗ derer Natlongl⸗Gewerbe im Ruſſiſchen Reiche. Unter dieſer Ueberſchrift liefert die St. Petersburgiſche Handels⸗Zeitung einen forckanfenden Artikel, aus dem wir⸗ in Verfoſg der fruͤher mitgerheilten (in Nr. 100. der Staats Zeltung beendigken) Darſtellung des Zuſtandes und der Be⸗ ſchaffenheit der Gewerbe im Ruſſiſchen Reiche unter der Ne⸗ gierung Peters des Segeh Nece ,bnh⸗ entlehnen:

Unter der ſehr kurzen Regierung des Kaiſers Peters II. Ebl⸗ verſchiedene Verordnungen in Anſehung des Hane dels, von welchen Folgende die wichtigſten ſind: Da der Zweck Peters des Großen, durch eine anſehnliche Zufuhr