Unter den in England ange⸗ i ſpringen manche, in Gegenden bis zu 42 Fuß Hoͤhe, Minute 150 bis 200
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Boden hervorſpringen laſſen. legten Arteſiſchen Brunnen die von Bergketten ſehr eutfernt liegen, und ſie geben im Durchſchnitt in der 2 Preuß. Auart. Im Jahre 1824 befanden ſich in 14 Eng⸗ lſchen Grafſchaften bereits 182 ſolcher Brunnen. Bei de⸗ nen, welche nicht quellen, ſteigt das Waſſer doch mindeſtens
bis 18 Fuß unter der Oberfläche. Sie muͤſſen daher mit Pumpen verſehen werden, liefern aber eben ſo viel und eben n. Die Temperatur des
ſo ttreffliches Waſſer als die ander er Paſſers iſt um ſo hoͤber, je gröͤßer die Tiefe iſt aus welcher es empor ſteigt. Schon fruͤher hat Arago ſolches in Bezie⸗ hung auf die Franzoͤſiſchen Kunſt⸗Quellen ausgemittelt. Es ſcheint auch, daß das Waſſer unabhäͤngig von einem durch die Schwerkraft veranlaßten Druckes in die Höͤhe getrieben
wird. —
Dieſe Brunnen wuͤrden in manchen Lokalitäten unbe⸗ rechenbare Vortheile bringen. Giebt es nicht in Deutſchland manche Stäͤdte (z. B. Mannheim) ja ganze Gegenden, wo
tes Trinkwaſſer entweder nur fuͤr Geld oder gar nicht zu daben iſt? Muͤſſen ſich nicht in Amſterdam die Leute mit dem durch Blei⸗Orid vergifteten
Ciſternen⸗Waſſer behelfen? Verbraucht nicht in London manches Haus jährlich für 50 bis 60 Thaler Waſſer?
Die Erfahrung hat gezeigt, daß, guͤnſtigſten Falle, bis zu 500 Fuß Tiefe bo Quellen findet. Uebrigens wendet man, reich als in England, gegenwärtig ein Verfahren an, wo⸗ durch das Bohren weit wohlfeiler iſt und ſchneller erreicht wird, als ſonſt. Die Bohrſpitze bleibt in der Erde, ſo tief auch immer das Loch ſein mag, bis der Zweck erreicht iſt, oder man einen andern Bohrer anwenden will. Die losge⸗ bohrte Maſſe wird durch ein einfaches und ſehr wenig koſt⸗ ſpieliges Mittel nach und nach herausgezogen; daher wird man die Bohrverſuche nie aufgeben, bis der Zweck erreicht iſt, weil die Koſten nicht mehr mit der Zunahme der Tiefe in jenem ſtarken Verhaͤltniß wachſen werden, wie früͤher der
Fall war.
In England machen Privat⸗Unternehmer dergleichen Pohr⸗Verſuche zum Gegenſtand vortheilhafter Speculationen. Noch nuͤtzlicher kͤnnten ſie von Geſellſchaften angeſtellt wer⸗
i, da der Erfolg ſo e iſt, daß die Bohr⸗Leute ihren
ontratten ſehr wohl folgende Bedingungen zum Grunde zu legen vermoͤchten: Wird kein Waſſer gefunden, ſo bezahlt der, fuͤr welchen der Brunnen gebohrt wird, nichts. Findet ſich Waſſer, ſo bezahlt er nach einer vorher getroffenen Ueber⸗ einkunft, im Verhaͤltniß zu der Tiefe des Bohr⸗Lochs und der Fuͤlle des Waſſers, wobei auch noch der Umſtand in An⸗ ſchlag koͤmmt, ob das Letztere uͤber die Oberfläͤche gehoben
wird oder nicht. — ſſanten Beiträgen zur mineralo⸗
Bei den, in den intere giſchen und geoguoſtiſchen Kenntniß der Mark Brandenburg tes Rüdersdorfer
von Klöden, mitgetheilten zur Erforſchung d Kalkfloͤtzes angeſtellten Bohr⸗Verſuchen ſind, ob ſie ſchon bis auf eine Tiefe von nahe 340 Fuß (148 Fuß unter dem Spie⸗ des Meeres) reichen, bis jetzt noch keine Quellen dieſer
rt entdeckt worden.
16 Heber die Religions⸗Begriffe Im Journal asiatique fin
dem Daͤniſchen uͤberſetzten Schrift, die vor ſchienen iſt, und manches Bemerkenswerthe uͤber Aſten, deſ⸗
en enthält. Unter andern
wenn man, im un⸗ — man allemal 0
der Indier im Allgemeinen. den ſich Fragmente einer aus drei Jahren er⸗
man finde Keime von Lehren, die mi derſpruche ſtehen. ſagt, je nachdem man einzigen Gott an Alles ſei Gott, keit, eine gotteslaͤſternde ausſprechen, nicht zugleich
wohl in Frank,
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hnen, aber man erklaͤrt ſie auf alle nur denkbare Arteng t darin jeden Sinn, welchen man ſucht, und die e mit einander im entſchiedenſten Wi⸗ Dieſelbe Stelle derſelben klaſſiſchen Texte ſie verſtehen will, man muͤſſe einen beten, man muͤſſe Millionen Goͤtter anbeten, Gott ſei nicht; eine verwegene Zweideutig Behauptung, wenn die, welche ſie die Auslegung hinzufuͤgten, Gott begreifen koͤnnten, er ſei Alles wenn ſie nicht, gleichſam ſich Menſchen Schwaͤche und des Die Hindus hatten früher das ſie ſtießen es ſpaͤter et, und zeigen ſich
ſei nichts von dem, was wir was wir nicht begriffen, und ſelbſt zum Trotz, von des Schoͤpfers Groͤße redeten.
gehäſſige Kaſten⸗Syſtem angenommen;
um: ſie haben es von Neuem gegruͤnd ihm jetzt ſtrenger unterworfen, als je. Unſere Zeitgenoſſen in Indien erſinnen täglich neue Gegenßeͤnde des Glaubens, und vergroͤßern fortwaͤhrend die Menge der Göotzen, denen ſie ihre Andacht weihen. Die Cholera morbus erhielt vor einigen Jahren die Ehre der Vergötterung unter dem Na⸗ men der Göͤttin Ola Bibi; und vielleicht wird ſie einſt der Indiſchen Compagnie zu Theil, von welcher das niedere Volk Bengalens immer ſprechen hoͤrt, ohne ſie je zu ſehen, und die es fuͤr eine alte, ſehr reiche Dame haͤlt, die weit entfernt wohnt und ſehr viel Geld braucht. . 2
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—5 Königliche Schauſpiele.
r⸗ ¹ Donnerſtag, 15. Mai. Im Schauſpielhaufe: Das Le⸗ ben ein Traum, Schauſpiel in 5 Abtheil., nach Calderon,
von Weſt.
In Charlottenburg: Ein Sontag aus Schelle's JIugend⸗ leben, Poſſe in 3 Abtheilungen, von E. Raupach. Hierauf: Maͤnnerſchule, Luſtſpiel in 3 Abtheil., nach dem Franz ſchen des Molidre, von Fr. v. Holbein. Und⸗ Die Komz⸗ die aus dem Stegreife, Luſtſpiel in 1 Aufzug, von Juͤnger.
aTeisiee
8 n⸗ Königsſtaͤbrlſches Theater,
Donnerſtag, 15. Mai. Die Itallenerin in Algier⸗ Ko⸗ miſche Oper in 2 Acten; Muſik von Roſſini. (Herr Hai⸗
zinger — Ludoro) 1— Freitag, 16. Mai. Das Tournier zu Kronſtein, oder: Die drei Wahrzeichen. (Mad. Haizinger⸗Neumann —
Elsberh.)
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— 99414 Auswärtige Börsen. IsZa Amstendam, 9. Mai. Sr-,
Oezserr. 53 Metallig. 86 ⅓ Bank-Acticn 1235. Ruas. Kugl.
Anleihe 81 ½ 4 82. Russ. Anleibe Hamb. Certific. 81 ¼. Frankfurr a. M., 10. Mai. Oesterr. 52 Mectalliq. 89 ½, Geld Bank - Actien 1217. Loose zu 100 Fl. 144½. Partlal-Oblig. 117 ⅛, Brief.
London, 6. Mai.
Heute war in dieser W oche der erste Abrechnunge Tag an dor RGank und man war daher auf den Beginn der Geschöfte sehr ge- „panmt, um zu seben, ob dic Lahl der Abgeber und Nebuver aich
kommen werde. Consols stiegen von 85 ½ auf *½ wo durch Anerbietungen mehrerer bedeutender Si0ck. Lokaber, aufl Höhe von 50,000 Pfd, ein weiteres Sieitzen verbindert wurde. — Russ. Metal- liq. 89 1⁄1. Merie. h 34 ½. Portug. 62 1. Colamb. B2.
Dariz, 9. Mai. 70 Fg. 20 Ceut. F
8 cich.
Deciprocentige Renta
8n aniprods⁴οα ¼0⁴ Fr. eschlosean)- 3
Wien, 9. Mai. E 59 Meians4. 992. D.n. Aeen 1010. 8 8. 8ss g5 ee-] qq8 „ einigen Exemplaren des vorigen Blatts, im kel Paris, bei der Meldung von der Beerdigung des Gra⸗ d de Size iſt in der erſten Zeile hinter „hat⸗“ das Worc „vorgeſtern“ ei alten.
ſen Voͤlkerſchaften und Regierun 1 wird darin über den religiöſen Karakter, der Indier Folgen⸗ des geſagt:
Indien ſcheint alle Gegenſäͤtze darzubieten, alle Wider⸗ ſpruͤche zu vereinigen, und den Urſprung der meiſten philo⸗ ſephiſchen Meinungen zu umhuüllen, Indien, welches die durchdringendſten Metapbofiker und die roheſten ndieuer hexrvorgebracht hat, wuͤrdt nicht der Fremden be haben, um dis widerſtrebendſten Glaubens ⸗Meinungen auf einander felgen zu laßen. Dies Land kann anaufhörliche Veramde⸗ rugen erzeugen, indem es unmer aus ſeiner eigenen Quelle ſchopft. Die Mannigfaltigkeit liegt im Karakter ſeiner Be⸗ wohner, und das einzige Unveränderliche in ihrer religiöſen Dispoſition iſt eben die Neigung zur Veränderung. Die⸗ ſelben Büͤcher beſtehen von den eutfernteſten Zriten an dei
G
edraat
bei
Hayn. E