Berlin, Sonnabend den 17 ten
13828.
**
Amtliche Nachrichten.
e
2 Kronik des Tages.
Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius Barſch⸗
iſt zum Juſtiz⸗Commiſſarius bei den Unter⸗Gerichten enſtädter Kreiſes, mit Anweiſung ſeines Wohn⸗Hrts
dor des
in Neuſtadt, beſtellt worden.
Der bisherige Kammergerichts, Referendarius Carl Sacetot iſt zum Juſtiz⸗Commiſſarius bei dem Landgericht zu Erfurt beſtellt worden.
Bei der am 14ten d. M. fortgeſetzten Ziehung der 5ten Klaſſe 52ſter Königl. Klaſſen⸗Lotterie, fielen 2 Gewinne zu 2⁰00 Rchlr. auf Nr. 7749 und 72,303, nach Breslau bei Schreiber und nach Koͤnigsberg in Pr. bei Burchard; 5 Gewinne zu 1500 Rthlr., auf Nr. 17,127. 21,209. 42, 103. 52,415 und 72,720, in Berlin bei Alevin, nach Koͤln bei Reimboldt, Liegnitz bei Leitgebel, Neiſſe bei Schuͤck, und nach Poſen bei Leipziger; 13 Gewinne zu 1000 Rthlr., auf Nr. 102. 537. 3078. 5156. 12,754. 22,074. 40,043. 41,133, 46,483. 54,202. 61,942. 75,396 und 83,920, in Verlin bei Matzdorf, und 2mal bei Simonsſohn, jetzt H. A. Wolff, nach Brandenburg bei Lazarus, Danzig bei Rotzoll, Duͤſſei⸗ dorf bet Wolff⸗ Frankfurt bei Baswitz, Halle Zmal bei Leh⸗ mann, Krakau bei Heinze und nach Naumburg a. d. S. 2 mal bei Kayſer; 19 Gewinne zu, 500 Rthlr., auf Nr. 1714. ehg. 16,866. 20,063. 22,833. 26,182. 29,228. 36,535. 39,596. — 67,178. 88,314. 69,826. 73,679. 74,946. 77,386. nau, bei Rlemann, bei Salinger und bei Seeger, nach Ko⸗ blenz bei Stephan, Breslau bel Lenbuſcher, Frankfurt bei Kleinberg, Glogau bei Bamberger, Halle bel Lehmann, Hirſchderg bei Raupbach, Liegnitz 2mal bei Leſtgebel, Mag⸗ deburg bei Roch, Prenzlau bei Herz, und nach Stettin bei⸗ Rolin; 32 Gewinne zu 200 Rthlr., auf Nr. 654. 6007.
. 17,183. 18,946. 19,220. 25,846. 25,918. 27,516. St 1,318. 17,407. 42,951. 49,868. 48,944. 17,022.
57,030. 57,224. 58,955, 59,333.
7,555. 49,172. 56,195. 529 5 47,55 7 75,742. 78,261. 79 909. 82,662.
60,855. 64,926. 73,269. 88,198 und 84,596. Die Ziehung wird fortg chetzt. Berlin, den 16. Mai 1828. 8
Königl. Preuß. General⸗Lotterie⸗Directlon. Abgereiſt: Der wirkliche Geheime Ober⸗Finanz⸗Rath,
raͤſident der Haupt⸗Verwaltung der Vesac is 8ℳ des Seehaͤndlungs⸗Inſtituts, Roth er⸗ selen
Schleſten.
1 2 * an.
ü
SS“
2 Zeitungs⸗Nachrichten. W 1“ 4896164*
Deputirten⸗Kammer, Sitzung vom 8. Mal.
Fortſetzung der Bexathungen uͤber den Geſetz, Entwurf in Betreff der Wahl⸗Liſten. Der l18te Artikel S.nenasn en z8re im Entwurfe) wurde mit einigen von dem Winiſter des Innern gut geheißenen Veraͤnderungen angenommen, und zwei zu demſelben in Vorſchlag gebrachten Zuſatz⸗Arti⸗ kel, wonach derjenige Appellant, deſſen Caſſations⸗Geſuch ats unſtarthaft zurtckgewleſen wuͤrde, in eine Geldſtrafe ver⸗ fallen ſollte, wurden verworfen. Der Areitel lauter nun⸗ mehr wie folgt:
„Art. 19. Durch den Recurs und die angeſtellte Klage gegen eine ſolche Entſcheidung, wodurch ein Individuum in
PettiexM.ügncas
89,970 und 89,3682, in Berlin bei Burg, bei Gro⸗
der Liſte geſtrichen, oder ihm ein geringerer Steuer⸗Beitrag, als derjenige, wofuͤr er früher eingetragen war, zuerkannt werden moͤchte, wird jene Entſcheidung ſuspendirt.“
Bei dem 20ſten Artikel (dem 2iſten im Entwurfe) hatte Herr Buſſon einen langen Zuſatz in Antrag gebracht, wo⸗ rin er die Moͤglichkeit vorausſetzte, daß ein Praͤfekt ſich wei⸗ gern koͤnnte, dem Erkenntniſſe eines Koͤnigl. Gerichthofes Folge zu leiſten, und ſonach auf andere Mittel bedacht war, um in ſolchen Fällen die Berichtigung der Liſte zu bewirken. Der Miniſter des oͤffentlichen Unterrichts wider⸗ ſetzte ſich aber dem Amendement des Herrn Buſſon, da ſich nicht annehmen ließe, daß ein Praͤfekt dem Beſchluſſe eines Koͤnigl. Gerichtshofes nicht Folge leiſten würde. Der Vorſchlag des Hrn. Buſſon, ſo wie ein aͤhnlicher des Hrn. Bérenger wurde hierauf verworfen, und der Artikel in nachſtehender Abfaſſung angenommen:
„Art. 20. Sobald dem Praͤfekten das erfolgte Er⸗ kenntniß notificirt worden, nimmt er in der Liſte die durch daſſelhe angeordnete Berichtigung vor.“
Mit dieſem Artikel ſchließt der Illte Titel des Geſetzes
Der IYte handelt von der Anfertigung eines Berichtigungs⸗
Tableau's in ſolchen Fällen, wo eine Wahl ſtatt findet, nach⸗ dem der jaͤhrliche Schluß der Liſte bereits erfolgt iſt. Die Herren Humblot⸗Conté und Mauguin hoben die Nachtheile, die ihrer Meinung nach mit dieſem ganzen Ti⸗ tel verbunden waͤren, hervor, und meinten, daß man am beſten thun wuͤrde, dieſen Titel ganz wegzulaſſen, und dage⸗ gen feſtzuſetzen, daß dergleichen einzelne Wahlen nach den beſtehenden Liſten, wie ſolche zuletzt berichtigt worden, erfolgen ſollten. Herr Mauguin verlangte daher, daß man den ganzen 1Yten Titel des Geſetzes nochmals der Commiſ⸗ ſon zur Vericht⸗Erſtattung uͤberweiſe. Der Miniſter des Innern wollte hierauf zur Wlderlegung der belden vorigen Reduer das Wort ergreifen, nahm aber ſeinen Platz wieder ein, als er ſah, daß Hr. Ravez ſich erhob, um die Redner⸗ buͤhne zu beſteigen. Dieſer erklärte hierauf, daß auch er nnt dem IYten Titel des Geſetz⸗Entwurfes nicht einverſtan⸗ den ſei und behauptete, daß ſich die Beſtimmungen deſſelben mit dem 1ſten Artikel, worin die Liſten aufs Beſtimmteſte fuͤr permanent erklaͤrt wuͤrden, in keiner Art vereinigen lie⸗ ßen, indem, nach dem Inhalte jenes Titels, die Liſten nur fuͤr diejenige Zeit wirklich permanent ſein wuͤrden, wo ſie zu nichts dienten, ſobald man ſich aber ihrer bedienen wollte, vermehrt oder vermindert werden ſollten. Der Redner benuhte dieſe Gelegenheit, um zugleich auf die fehlerhafte Ueberſchrift des Iſten Titels des Geſetzes aufmerkſam zu machen, welche alſo lau⸗ te: „Reviſion der Liſten der Wähler und der Jury,“ da es doch haͤtte heißen muͤſſen: der Geſchwornen; denn unter Jury verſtehe man nur die 12 Mitglieder, die zu den Sitzungen einer Aſſiſe berufen worden ſeien, nicht aber ſaͤmmtliche zu dem Amte eines Geſchwornen faͤhige Perſonen. Nach Hrn. Ravez trat der Miniſter des Innern zur Vertheidigung des IVten Titels des Geſetzes auf, und ſuchte zu beweiſen, daß der Inhalt deſſelben mit dem iſten Artikel keinesweges in Widerſpruch ſtehe, da die darin erwaͤhnte Verichtigung ſich nur uͤber diejenigen Individuen erſtrecke, die ſeit dem Schluſſe der Liſte ihre Wahlfaͤhigkeit verloren oder das Wahlrecht erlangt haben. Dagegen erklärte derſelbe ſich in dem Intereſſe der Wähler ſelbſt, mit einem Amendement der Commiſſion einverſtanden, wonach bei einem Recurſe gegen die Entſcheidung eines Praͤfekten, welche die Eintra⸗ gung eines Waͤhlers anordnet, jene Entſcheidung proviforiſch in Ausführung komme. Der Graf v. St. Aulaire gab zwar Hn. Ravez Recht, daß die Ueberſchrift des lſten Titelsdes Geſetzes nicht ganz richtig ſei, fragte aber, warum derſelbe ſeine Be⸗ merkung nicht fruͤher gemacht, und warum er der Kammer dieſe Demuͤthigung bis zuletzt aufbewahrt habe. Nachdem noch der Bericht⸗Erſtatter zur Vertheidigung ſeiner Verbes⸗ “ 2 .„ 1 8
8 *
—