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Herr Villlers Stuart bezog ſich bei ſeiner Vertheidigung der katholiſchen Frage ebenfalls hauptſächlich auf die Union und die dabei von Seiten der Regierung gegebenen Verſiche⸗ rungen. Er ſchloß ſeine Rede mit folgenden Worten: Stel⸗ len wir Proteſtanten und Katholiken auf eine gleiche Stufe in Rechten und Freiheiten und wir werden das ganze Volk von Irland von gleicher Liebe zu der Verfaſſung er⸗ griffen ſehen, deren Erhaltung ihnen gleiche Intereſſen ge⸗ waͤhrt. Dann wird die Trennung der beiden Laͤnder nur noch geographiſch ſein; dann werden die Herzen, Gemuͤther, Neigungen beider Nationen durch das unzerſtoͤrbare Band moraliſcher Einigkeit verbunden ſein, und dann, aber nur⸗ dann, können wir eine ſichere Ausforderung an die uns um⸗ gebenden Voͤlker richten und in der kurzen, aber kraͤftigen Sprache des Motto's des St. Patrick⸗Ordens ausrufen: „Quis separabit! (anhaltender Beifall). Hr. Leslie Fo⸗ ſter meinte, wenn die Emanchpation zugegeben wuͤrde, ſo moͤchte wohl ohne Zweifel das, was man katholiſche Aſſo⸗ ciation nannte, aufhoͤren, aber nichts deſto weniger unter einem andern Namen wieder aufleben, z. B. unter dem: gFeiner Geſellſchaft zur Verbeſſerung des Zuſtandes in Ir⸗ land“ oder neiner Geſellſchaft zur Anordnung der Erzie⸗ hung,” aber die katholiſche Geiſtlichkeit und die unter ſol⸗ 58 Titeln verborgene katholiſche Aſſociation wuͤrden ſchon ihre gegenſeitige Wichtigkeit einſehen, ſie wuͤrden einmuͤthig auf die Befeſtigung der kathollſchen Intereſſen in Irland und auf die Ausſchließung aller uͤbrigen hinarbeiten, bei den Wahlen wuͤrden ſich Candidaten melden, welche ganz im Geiſte jener Verbindung handelten und wenn gleich eine An⸗ zahl von 100 katholiſchen Mitgliedern das Haus nicht un⸗ mittelbar und geradezu zur Wiederherſtellung der Roͤmiſchen Kirche vermoͤgen koͤnnten, ſo wuͤrde man die Feſtung, wenn auch nicht mit Sturm, doch durch unterirdiſche Gaͤnge ein⸗ nehmen Beifall), und nach und nach wuͤrde auf ſolche Weiſe die katholiſche Kirche dennoch zu ihrem Zwecke ge⸗ langen. Nachdem Hr. Wilmot Horton dieſen Behaup⸗ tungen widerſprochen hatte, erhob ſich Sir J. Mackintofh. Er widerlegte zuerſt die Meinungen mehrerer derjenigen Red⸗ ner, welche ſich im Verlaufe der gegenwaͤrtigen Verhand⸗ lung gegen die Emancipation geäͤußert hatten, beſonders des General⸗Anwaldes und des Hrn. Leslie Foſter. Darauf ging er zu einer Entwickelung der in den meiſten Europaͤiſchen Staaten herrſchenden Toleranz uͤber und fuhr demnaͤchſt in ſolgender Art fort; Wäͤhrend meine Feud⸗ uͤber die immer 2258 Verbreitung der rellgiöͤſen Duldung aufrichtig und g „iſt, ß ich mich um ſo mehr betrüben, wenn ich be⸗ denke, daß England unter der Reglerung des Hauſes Han⸗ nover den Platz verlaſſen hat, welchen es fruͤher ſo rühm⸗ voll behauptete, und, anſtatt allen Staaten Europa's voran u eilen, faſt hinter allen zuruͤckgeblieben iſt. Wo finden wir Unduldſamkeit? In den beiden Halbinſeln des Süͤdens von Europa, wo wir viele Unglaͤubige, aber keine Proteſtan⸗ ten bemerken. Weiter nirgends? Ja! in England, und in

dieſem punec⸗ 8 England die Ehre, mit Spanien verbun⸗ den zu ſein (auter Beifall); ſie lebt in dem Lande Locke’s

und in dem Lande Loyala’s Beifall). Wir verdanken un⸗ ſern Vorfahren dieſe Ueberbleibſel 8 Intojeranz ne. folgung, deren Folge leicht innere Unruhe und die Zerſtö⸗ rung des Friedens in unſerm Reiche ſein kann. Bis die Thh, welche wir verſchließen, wied 8

keine Verbeſſerung des Zuſtandes von

rt0) enn wir die Zeit be⸗

8 2* 2. 8

er geoͤffnet wird, kann

einmal 835— hd Irland ſtatt finden, 4 nicht trachten, waͤhrend welcher das Elend 1)

Landes ſchon gedauert hat; wenn wir 884 deſfelben ſich ruͤhmten, das menſchlichſte, aufgekläͤrteſt reſſte Volt Emeyas ir ſen, venn e endlich bemerken 2 die Unterdruͤckten die Tapferſten, Großmuͤthigſten Weiſeſten 1 waren, ſo ergiebt ſich aus dem Ganzen ein San⸗ d; geſammten Geſchichte des Menſchen⸗Ge chle 8 7 33 8 2 chen nicht findet. (Hoͤrt, hort, hoͤrt!) Wir hab⸗ 4 nen Schritt vorwaͤrts gethan, indem wir de ven L- ¹ porations⸗Acte aufhoben. Die Aufhebung dle 4 5 rpachte ich aber nicht als einen Triumph 29 8 ete England; (hört, hört!) im Gegentheil, S.dfe Kirche vo

einen Triumph, welchen wir den gelehrteſte etrachte ſie als Prälaten verdanken, die je im Oberhn und ſcharfſin⸗ e keiner ihrer Vorgaͤnger in dem großaeanſt ſaßen, und die Religion, deren Unterſtuͤtzer und ſmuͤthigen Eifer fuͤr üͤbertroffen hat. ( et, hoͤrt!) Black Vertheldiger ſie ſind,

8 er

als er uͤber dieſe Acte ſprach ne ſagte freilich einſt, Juden, Tuͤrken und Un glaub , n 18 Se gegen zu koͤnnen, daß wir dies Bollwerk umgeſtoßen ;. 82 decüih⸗ daß wir jetzt mehr zu beſaürehten haben

er Tuͤrken oder Unglaͤubigen

gewaͤhren,

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zu füͤrchten war (Geläaͤchter). Allein noch viel groͤßere Pflich⸗ ten ſind uns noch zu erfuͤllen übrig. Wir müͤſſen einem Volke ſeine Gewiſſens⸗Freiheit wiedergeben, welches in allen Ruͤckſichten gerechte Forderungen an uns zu machen hat (Hoͤrt, hoͤrt!) einem Volke, welches durch ſeine Unterdruͤckung eben ſo tief geſunken iſt, als es ſich in einer andern Lage durch ſeinen Geiſt hoch emporgeſchwungen haben wuüͤrde einem Volke, welches wir taͤglich mehr beeintroͤchtigen und taͤglich mehr gegen uns aufbringen (Hoört, bört, höͤrr) Das ehrenwerthe Mitglied fuür Ripon (Sir Inglis) hat uns geſagt, er wolle

Nichts gutwillig Alles üͤſſe ihm mit Gewalt erzwungen werden. enn ich ng. F und Beſtimmtheit ausgeſprochenen Meinun⸗ gen hoͤre, ſo fuͤhle ich mich sedupgen. A Iriſche ermuntern, grade wegen jener harten Erklärungen ſelbſt, der Erfuͤllung ſeiner Wuͤnſche mit Vertrauen entgegenzuſehen, ſeine Blicke auf die gerechte Vergeltung zu 2. Saa welcher jetzt England durch die Verweigerung je r. TBuhf⸗ ſtaändniſſe und den allgemeinen Gang i 5 tung leidet, ſich zu erinnern, daß nicht weniger a blich Se waltungen in ſehr kurzer Zeit und zwar hauptſaͤchli G. 88b der Meinungen, welche ihre Mitglieder uͤber dieſen C ſtand hegten, zertruͤmmert worden ſind, und daß ſa ſch Jahre 1812 Niemand im ganzen Lande es wagte, ein gäͤn⸗ 22 antikatholiſches Miniſterium in Vorſchlag zu bringen. 86 behaupten, daß die Erfuͤllung der verlangten Zugeſtaͤndniſſe en Untergang der proteſtantiſchen Kirche in Irland nach ſich ziehen oder doch wenigſtens die nachtheiligſten Folgen fuͤr ſie haben wuͤrde, allein Niemand iſt ſo ſehr dabei intereſſirt, der Maaßregel der katholiſchen Emancipation, welche das einzige Mittel zur feſten und fortdauernden Verbindung zwiſchen England und Irland iſt, beizutreten, als die Mitglieder jener proteſtanti⸗ ſchen Kirche ſelbſt, da deren Einfluß und Macht in dem Au⸗ genblick einer Trennung von England in Atome zerfliegen muͤſſen. (Hoͤrt, hoͤrt!) Jene Kirche kann im Verlauf der Zeit oder durch die Macht veraͤnderter Meinungen ſinken, aber ſie muß ſinken, ſobald irgend ein Zufall während der Verzoͤgerung der Zugeſtoͤndniſſe Irland von England trennt. Ich komme jetzt zu einer Betrachtung von der groͤßten Wich⸗ tigkeit. Wir leben in einem Lande, in welchem die liche Gewalt durch die Grundſaͤtze der Freiheit eingeſchränkt iſt, aber nichtsdeſtoweniger muß dem Monarchen das Recht des freien und unbeſchraͤnkten Urtheils zuſtehen. Durch eine Taͤuſchung hat ſich die Meinung verbreitet, als koͤnne er ſich 28- eine ſolche Art verpflichten, daß er ſich ſelbſt die Gewalt nehmen köͤnne, uͤber einen einzelnen Gegenſtand zu urthei⸗ len. Dies widerlegt hinlaͤnglich der richtige Ausſpruch des Lord, Keunyvon: „Die höͤchſte Gewalt des Staats kann

b 2 74 ſich nicht begraͤnzen.“ Noch beſſer wuͤrde geſagt ſein: „kann ihren Nachfolger nicht binden“, denn wenn der hoͤchſte Gewalthaber ſeinen Nachfolger binden koͤnnte, ſo wuͤrde man die unhellbringende Lehre zu vertheidigen im Stande ſein: daß ein Koͤnig durch einen Eid gebunden werden koͤnne, eine Pflicht nicht zu erfuͤllen, wodurch er ſein, Land zu retten faͤhig wäre. Mau hat den Kroͤnungs⸗Eid angefuͤhrt, damit er der Emancipation als Hinderniß diene. Die Unzuläͤnglichkeit dieſes Grundes iſt ſchon oft und genuͤgend dargethan worden. Der Koͤnig wuͤrde, wenn ihn ſeine Raͤthe und die beiden Häaͤuſer des Parlaments unterſtuͤtzten, ſich den den Katholiken zu ma⸗ chenden Zugeſtaͤndniſſen nicht widerſetzen. Ich habe kein Vertrauen zu religiöͤſen Proben. Die Sicherdeit, welche ſie kommt der nicht gleich, welche durch die Liebe des Volks zur Verfaſſung und durch die Theilnahme an den Segnungen derſelben begruͤndet wird (Höͤrt, hoͤrt!). Ich fuͤr

meine Perſon halte denjenigen Pruͤfungs⸗Eid füͤr den beſten,

welcher vor Alters als die herrlichſte Eigenſchaft eines Röͤmi⸗ ſchen Buͤrgers angeſehen wurde: „maximum pulcherrimum⸗ que illud jus jurandum se conservasse rempubſicam.“ (Lauter Beifall.) ächſtdem erhob ſich Herr Peel. Er beſtritt zunaͤchſt die aus dem Vertrage von Limerick zur Vertheidigung der For⸗ derungen der Katholiken gezogenen Argumente. Es befindet ſich, ſagte er, in dieſem Vertrage auch nicht das Geringſte, wodurch, wie behauptet worden iſt, den Roͤmiſch ⸗katholiſchen der unbedingte Zutritt zum Parlamente gewährt worden waͤre. Wenn ich auch zugebe, daß der erſte Artikel des fraglichen Vertrages ſich auf ganz Irland beziehe, ſo frage ich, ob ſo unbeſtimmte, allgemeine Ausdruͤcke, wie „die Rö⸗ miſchen Katholiken dieſes Koöͤnigreichs ſollen ſolche Privile⸗ gien in ihrer Religions⸗Uebung genießen, als mit den Ge⸗ ſetzen Irlands beſtehen koͤnnen, oder als ſie unter der Re⸗ glerung Karls II. genoſſen ꝛc.“ beſonders, wenn man die damaligen Umſtaͤnze erwaͤgt, dergeſtalt ausgelegt werden koͤnnen, daß man dadurch den Kathollten alle polit

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