Sas Meeeec d 10 8889 zur Allgemeinen Preußi
ſ chen Staats⸗Zeitung Nr.
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Mas wurde von den Koͤniglichen Freiwilligen und einigen Bewohnern der Staͤdte Beniſalem und Santa⸗Eugenia eben⸗ falls getoͤdtet. d — Im Diario mercantil de Cadiz vom 20. April wird eine 24 Jährige geſunde Negerin, welche waſchen, plaͤtten und andern h elcen em. vorſtehen kann, oͤffent⸗ li erkauf ausgeboten. 8*
4 Lem Bagona (Galizien) in Cadix ahgſtegeen Spa⸗ niſches Fahrzeug hat ausgeſagt, daß im Augenblick, als es unter Segel gehen wollte, aus Vigo die offizielle Nachricht eintraf, daß in der Rio de Marin eine mit 18 Kanonen und einer Drehbaſſe bewaffnete und mit einer großen Anzahl Schliffsvolk “ aus Negern beſtehend) beſetzte Brigg vor Anker gegangen ſei, und daß deren Capitain ſich
geeweigert habe, auf die ihm vom Anfuͤhrer der Zollbedienten
vorgelegten Fragen — bei Gelegenheit als ſolche das Schiff uüunnterſuchten — zu antworten. *
In Vigo war gleichzeitig eine Portugieſiſche. Fregatte, a Flor de Oporto genannt, angekommen, welche auf ihrer Reiſe von Rio⸗Janeiro nach Öporto von einer Brigg aus Buenos⸗Ayres auf der Hoͤhe von Madera angehalten und worden war. Die am Bord derſelben befindlichen
8 .— hatten 150,000 Piaſter bei ſich, welche ebenfalls dem Capitain der Brigg in die Hände fielen. Die Fregatte lag in Quarantaine.
S ortugal.
Die Times läßt ſich in folgender Art uͤber die neueſten Ereigniſſe in Portugal aus: „Dom Miguel, welcher weiß, daß ſeine Abſichten keinem Beobachter verborgen bleiben, be⸗ ſonders aber den fremden Miniſtern nicht entgehen koͤnnen, die dabei . ſind, die Rechte ſeines Bruders aufrecht zu erhalten, ſoll noch immer ſeine feierlichen Verſicherun en wiederholen: er beabſichtige, die ihm von ſeinem Bruder uͤber⸗
zu beſchuͤtzen. Allein, indem er dergleichen Erklaͤrungen macht, muß er ſich mehr auf die Leichtglaͤubigkeit, als auf den BPerſtand der Regierungen verlaſſen, an welche ſie gexich⸗ et werden. Dleſe koͤnnen keinen Augenblick Verſpre⸗ chungen trauen, die mit ſeinen Handlungen in Widerſpruch ſtehen, oder glauben, daß er den Zweck aufgiebt, waäͤhrend er die Mittel anwendet. Wenn ſie ſehen, wie er die Kam⸗ mern ohne Urſach aufloͤſ't, ohne nach dem Befehl der Charte ſogleich eine neue Verſammlung ſn berufen; wenn ſie ſehen, wie er die Statthalter der Provinzen entlaͤßt, weil ſie an der Verfaſſung haͤngen, und wie er Feinde der Charte an ihre Stelle ſetzt, wenn ſie ſehen, wie er den „Trompe⸗ ten“ des Aufruhrs volle Freiheit laſſe, und alle Diejenigen zum Gefängniß verdamme, welche es wagen, von der Preſſe ein Wort zu Gunſten der Einrichtungen ſeines Bruders ausgehen zu laſſen, wenn ſein ganzes Staats⸗ und — Verfahren ſein Streben nach der unumſchraͤnkten ewalt anzeigt, ſo kann Riemand, als wer mit Abſicht blind ſein will, au ſeinen Plaͤnen zweifeln. Wahrſcheinlich wird er die Maske noch ſo lange tragen, bis Depeſchen von ſeinem Bruder ankommen, welche ſeine Schritte verdammen, die Nation zwin⸗ gen, zwiſchen beiden Bruͤdern zu waͤhlen, und als eine Rechtfer⸗ igung fuͤr den Ausbruch einer Revolution angefuͤhrt werden eennen. Es iſt von Wichtigkeit, zu wiſſen, mit welchem Auge die Verſuche Dom Miguel's oder ſeiner Parthei, Malgrélui, zu Madrid betrachtet worden ſind; und auf dieſem Punkte unen wir mit unſeren Nachrichten zufrieden ſein. Unſere Correſpondenten zu Liſſabon melden, daß, trotz der Neigung Anniger Zweige der Spaniſchen Köoͤnigsfamilie die Spaniſche . egierung keinen Theil an dem Verfahren Dom Miguels hatte. jes Verhalten iſt auch politiſch auf Seiten erje / nigen, welche Freunde der Erhfolge ſind: denn was Dom Riguel für Portugal iſt, das kann Dom Carios fuͤr Spa⸗ nien werden. . Tüuͤrkei.
Handels⸗Briefe aus Jaſſy vom 25. ein Schreihen aus nne, Ja der anchen, Jaglan * det) es ſei daſelbſt ein Tuͤrkiſcher Commiſſair von Konſtan⸗ tinopel angekommen, welcher dem uſſiſchen Vice⸗Conſul Depeſchen von der Pforte üͤberbracht habe 22 olche unverzüͤglich nach dem Haupt⸗Auartier ber Ruſſiſchen rmee zu befoͤrdern, welchem Anſuchen der Ruſſiſche Vice⸗ G Conſul gewillfahrt habe. u Jaſſy wollte man in Folge dieſer von Konſtantinopel gekommenen Mittheilung, uͤber de⸗
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tragene Macht beizubehalten und die Charte der Verfaſſung
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ren Inhalt ſich die verſchiedenartigſten Geruͤchte verbreiteten ben Iehebeeſs Hoffnungen ſchoͤpfen. Sg⸗ 2 reeee Engliſche Blaͤtter enthalten Nachrichten aus Batavia 252 wonach die Hollaͤndiſchen Truppen am Fluſſ⸗ Solo eine Mdeilsge edlergen hes — Obeeſ ngriff au igen Eu⸗ ean 920 Eingebornen; die Haͤlfte derſel⸗ die Uebrigen ſind gefangen genommen verdankt ſein Leben nur der Die Empoͤrung auf Java er⸗ der zamn⸗ 8 nſel ſoll unter Waffen ſein. Einige ftuͤher ganz ruhige Peshche 8. 1 Theil am Aufruhr, beſonders das ebiet von Kiſidi, welches ſich oͤſtlich vom Solo bis nach Blora und Tuban erſtreckt. Die Inſurgenten haben alle Verbindung mit Rinbang abgeſchnitten und den letztern Ort verbrannt. Das Einzige, was die Hollaͤnder noch in dem Beſitze der Inſel ſchuͤtzt, iſt die Uneinigkeit unter den Em⸗ poͤrern ſelbſt. Man erwartete taͤglich 1400 Mann aus
Holland. Braſilien. In London ſind Nachrichten aus Rio⸗Janeiro bis zum 2. März eingegangen. Die Braſilianiſche Armee und die von Buenos⸗Ayres ſtanden einander gegenuͤber und man er⸗ wartete binnen kurzer Zeit ein entſcheldendes Gefecht.
Vermiſchte Nachrichten.
Beiträͤge zur Geſchichte des Handels, der Manu⸗ fakturen, der Fabriken, des Vergbaues und ande; rer National⸗Gewerbe im Ruſſiſchen Reiche. (Fortſetzung.)
Durch den Freundſchafts⸗ und Handels⸗Tractat, der am 21. Jan. 1732 mit Perſien geſchloſſen ward, erhielt Ruß⸗ land fuͤr die nach Perſien Handel treibenden Unterthanen die wichtigſten Vortheile, indem alle Waaren ohne Ausnahme, die von Ruſſiſchen eehenss aus Rußland nach irgend einem Orte in Perſien gefuͤhrt werden moͤchten, ſo wie alle Perſiſche nach Rußland von Ruſſen ausgefuͤhrte Waaren, weder einen Zoll noch ſonſt eine andere Abgabe tragen ſolle ten. Auch ſah die Regierung, welche nach dem Beiſpiele Peters des Großen mehrere Millionen an Fabriken, Berg⸗ werke und Erzeugun verſchiedener Artikel fuͤr die Ausfuhr verwendet hatte, ſehr weislich ein, daß die fernere Fort⸗; ſetzung des Vetriebs einiger Fabriken ſo wenig nunmehr füͤr die Krone nüͤtzlich, als für die bereits zu gutem Gan gediee henen Gewerhe im Reiche nothwendig war. Sie 2* daher die ſchon in Stand geſetzten Fabriken gern an Privat⸗Pera; ſonen wieder ab, um die Nation die Vortheile davon bezie⸗
en zu laſſen, ſie allgemeiner zu machen und dadurch die
ation zur Betreehſamkeit anzuregen.
Unter dem 5. Februar befahl der Senat dem Commerz⸗ Collegium, zu unterſuchen, was nüͤtzlicher waͤre, die Perlen⸗ Fiſcherei in den verſchiedenen Fluͤſſen des Novgorodiſchen und Tweriſchen Gebiets entweder ganz frei zu geben oder fuͤr Krons⸗Rechnung noch ferner fortzuſetzen. Ob nun gleich wenige Perlen geſiſcht worden und bisher ein Verluſt dabeil geweſen, ſo fand das Collegium in ſeinem desfallſigen Gutachten doch rathſam, dieſe Fiſcherei fuͤr Krons⸗Rechnung noch fer⸗ ner fortzuſetzen, weil die Perlen im Ruſſiſchen Reiche gefun- den wuͤrden. Dieſem Gutachten lag einerſeits das Motivb zdum Grunde: ungeachtet des, ohnehin geringen, Verluſtes uͤr die Krone den Fiſchern einen Erwerbszweig zu erhalten, andererſeits die Erwartung, den Fang auf dieſem Wege in einen ſo guten Zuſtand bringen zu koͤnnen, daß er nachher als ein nuͤtzliches Gewerbe der Natlon koͤnnte uͤberlaſſen werden.
ſer Handel und die Schifffahrt von Archangel und Narwa konnten wegen der zu ſtark beſchraͤnkten Zufuhr aus dem Innern des Reichs und ihrer daher verlorenen alten Vortheile, unter den gegenwaͤrtigen Umſtaͤnden nicht wohl beſtehen. Denn zugleich mit der Anlage St. Petersburgs war man genoͤthigt, dieſen Handels⸗Städten ihren üimſas ü ſchmaͤlern um den von St. Petersburg zu befördern. Al-⸗ ſan da St. Petersburg eine vollkommen große Handelsſtadt fuͤr einheimiſchen und auslaͤndiſchen Handel geworden war, und dieſer ſich ganz dahin gezogen hatte, ſo konnte die Fort⸗ ſetzung des ehemaligen Handels von Archangel und Narwa
8 * 8,ve en ward erſchlagen I worden. Der Anführer ſelbſt Schnelligkeit ſeines Pferdes.
haͤlt jes das ernſteſte Anſehen;
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