der Cavallerie, General⸗Adjutant Graf Tſcherniſchew, iſt zum Mitgliede des Reichsraths ernannt worden.

Durch einen an den dirigirenden Senat gerichteten Ukas vom 4. d. haben Se. Maſeſtaͤt geruht, die wirklichen

Staatsraͤthe Beck im Collegium der auswartigen Angele⸗

genheiten, Ruſchkowsky, Poſtdirektor zu Moskau, Thom⸗ ſen, Dirigent der Hofkanzlei Sr. K. H. des Großfuͤrſten Ceſarewitſch, ferner den Kaiſerlichen Leibarzt Lindenſtroͤm und den Staatsſecretair Longuinoſt zu Geheimen Raͤthen zu ernennen.

Ein kaiſerlicher Ukas vom 6ten d. an den dirigirenden Senat enthaͤlt Folgendes: Unter andern Schaͤtzen der Berg⸗ kette des Ural iſt auch die Platina entdeckt worden, die man bisher faſt nur ausſchließlich in Suͤd⸗Amerika fand. Zum bequemeren Umſatze dieſes koſtbaren Metalls, iſt es wuͤnſchenswerth, daſſelbe als Muͤnze einzufuͤhren; da aber dieſe Maßregel neu iſt, ſo bedarf ſie eines vorlaͤufigen Ver⸗ ſuches. Demnach iſt Allerhoͤchſt befohlen worden: 1. Die neue Muͤnze aus Platina nach einer gegebenen Zeichnung, zu einem Perthe von drei Silberrubeln zu praͤgen, und zu einem Gewichte von zwei Solotnik 41 Theilen reiner Pla⸗ tina. 2. Von dieſer Muͤnze, fuͤr den erſten Anfang, eine maͤßige Quantitaͤt, aus Platina die der Krone gehoͤrt, ab⸗ zulaſſen; den Beſitzern von Bergwerken aber zu erlauben aus ihrer eigenen Platina, im Muͤnzhofe, mit Abzug der Einbuße bei der Laͤuterung und Verfertigung, Muͤnzen praͤ⸗ gen zu laſſen. 3. Dieſe Dreirubel⸗Muͤnzen ſollen bis auf weitere Verfuͤgung, im Reiche, nach gutwilliger Ueberein⸗ kunft, courſiren; niemand aber wider ſeinen Willen zu ih⸗ rer Annahme gezwungen werden. Hieraus folgt, daß die Ausfuhr dieſer Scheide⸗Muͤnze außer der Graͤnze und der Verbrauch derſelben zu verſchiedenen Arbeiten unverwehrt iſt; ihre Verfälſchung aber eben ſo wie die der uͤbrigen Muͤnzen des Reiches die geſetzliche Strafe nach ſich zieht.

Der wirkliche Geheime⸗Rath Prinz Serge Saltikof, Mitglied des Reichs⸗Raths, iſt den 7ten in dieſer Hauptſtadt in Folge einer langen Krankheit geſtorben.

Den 5ten d. M. iſt die Rhede von Kronſtadt vom Eiſe frei geworden. Schifffahrt anzeigende Fahne auf der Feſtung Kronſtadt auf⸗ gepflanzt und mit einem Kanonenſchuſſe begruͤßt.

Bis zum 3ten d. M. ſind in den Rigaer Hafen 195 Fahrzeuge eingelaufen und 23 ausgeſegerr.

b Danemark.

Kopenhagen, 10. Mai. Der General⸗Adjudant und Schwediſche Miniſter, Graf Bjornſtjerna iſt nebſt Suite von Stockholm hieſelbſt eingetroffen. Bekanntlich geht der Graf auf ſeinen Poſten nach London.

Unſre heutige Staats⸗Zeitung enthaͤlt ein ſehr begei⸗ ſtertes, dem Kalſer von Rußland wegen der Kriegs⸗Erkla⸗ rung gegen die Tuͤrkey gewidmetes, ſchoͤnes Gedicht des Pro⸗ feſſors Hoͤgh⸗Guldberg. 8 Die nach Stettin zu Hauſe gehoͤrige und mit einer La⸗ dung Oelkuchen von Stettin nach Lynn in England be⸗ ſtimmte Slup die Hoffnung genannt, iſt am 27ſten v. M. an der Juͤtlaͤndiſchen Weſtkuͤſte, bei Klittmölle, verungluͤckt. Der Capitain Namens Schultz und die Mannſchaft ſind

gerettet. 8 Deutſchland.

Badenſche Staͤnde⸗Verſammlung. Sitzung der Erſten Kammer vom 9. Mai. Die Discuſſton uͤber den Geſetz⸗Vorſchlag wegen Beſtreitung der Gemeinde⸗ Beduͤürfniſſe wurde fortgeſetzt, und nach einer laͤngern Eroͤr⸗ terung wurden die einzelnen Paragraphen mit mehrern Modificationen angenommen, die deſinitive Abſtimmung uͤber den ganzen Geſetzentwurf aber dis zur naͤchſten Si⸗ tzung, in welcher die neue Redaction deſſelben vorgelegt werden ſoll, ausgeſetzt. In der Nachmittags ſtatt gefun⸗ denen Sitzung wurde die Discuſſion uͤber das Budget des Miniſteriums des Innern eroͤffnet, und nach einer ausfuͤhr⸗ lichen Eroͤrterung der in Anſatz gebrachten Poſitionen ein⸗ ſtimmig genehmigt.

In der Sitzung der Erſten Kammer vom 10. Mai wurde der nunmehr nach den Beſchluͤſſen der Kam⸗ mer redigirte Geſetz⸗Vorſchlag, wegen Beſtreitung der Ge⸗ meinde Beduͤrfniſſe, verleſen und bei der Abſtimmung ein⸗ ſtimmig verworfen. Der Staatsrath Frhr. v. Tuͤrkheim verlas nun den Commiſſions⸗Bericht uͤber den Einnahme⸗ Etat, auf deſſen Annahme angetragen ward. Auf den Vor⸗ ſchlag des hohen Praͤſidiums wurde die Discuſſion daruͤber ſofort in abgekuͤrzter Form eroͤffnet und derſelbe einſtimmig angenommen. Die Tagesordnung fuͤhrte alsbald zur Dis⸗ cuſſion üͤber den Etat des Kriegsminiſteriums; nach einer

gehabt erun 8 je⸗ * z gebhra . ſtattgehabten Erörterung wurden die in Anſatz brachten 8 1

Darauf wurde die den Wieder⸗Eintritt der

freien Stuͤcken

Poſitionen einſtimmig genehmigt. Hierauf wurde das ganz Finanzgeſetz ſammt Budget fuͤr die Jahre 1828 bis 18 zur Abſtimmung gebracht, und daſſelbe einſtimmig ang nommen. 1 Dresden, 12. Mai. Im Koͤnigreiche Sachſen haben vo 1 April bis 30 Sept. des vorigen Jahres, 151 einzel Braͤnde ſtatt gefunden. Der zu verguͤtende Schaden b laͤuft ſich auf 238,880 Rthlr. die Summe ſaäͤmmtlich Brandverſicherungskataſter belaͤuft ſich auf 86,923,200 Rthl Schweiz. 2 Zuͤrich, 10. Mai. In der Sitzung des großen R. thes vom Kanton Lucern am 4. Mai iſt das Bisthumskor kordat, jedoch mit allen fruͤhern Vorbehalten mit 77 g. gen 2 Stimmen ratificirt worden. Ungeachtet die Regierung von Schwyz der eidgenöſt ſchen Militaͤraufſichtsbehoͤrde die Zuſicherung gegeben hatt daß der Kanton Schwyz zwei dieſes Jahr na dem ſchon erwaͤhnten Uebungslager zu Wohlen abſchicken woll wurde in der, in Schwyz verſammelten Kantonsgemein vom 4. Mai angetragen, keinen Mann dahin abzuſende und nach mehrern Debatten wurde beſchloſſen, wenn e Freiwillige gebe, die das Uebungslager zu Wohlen beſu⸗ chen wollten, ſo moͤge es geſchehen; aber keiner ſoll g zwungen werden, dahin zu gehen. Italiien. Florenz, 30. April. Man erwartet binnen Kurzem die Ruͤckkunft des Herrn v. Ribeaupierre, der hieſelbſt eine Wohnung gemiethet hat, um bei der bevorſtehenden Ni derkunft ſeiner Gemahlinn, elnige Zeit hier zu verweile Geſtern iſt in unſerer Hauptſtadt ein ruſſiſcher Courier v Malta uͤber Ancona angekommen und hat nach einem Au enthalte von wenig Stunden ſeinen Weg nach St. Peter burg fortgeſetzt. Nachrichten aus Griechenland. 8⁸ Die Allgemeine Zeitung Griechenlands enthält in ihren 15 bis 16. (vom 12. bis 26. Maͤrz) folgende riikel: (Aus Nr. 15. der 1 Griechenlands vom 12. Maͤrz. 1 Circular Nr. 364. Griechiſcher Staat. Der Präſident von Griechenland. Unter den uͤbrigen großen Uebeln, die der ungluͤcklicher Welſe Statt gefundene Zuſtand der Dinge

dem Vaterlande nr hat, iſt keines der geringſten der

Nachtheik, den die erſchweren Zinſen der Dar⸗

lehen (unter Privaten in Griechenland) ſowohl dem Na⸗ tional⸗Credit, als den individuellen Intereſſen der Buͤrger, verurſachte. Auch kann nie ein Volk, das ſo verfaͤhrt, den gebuͤhrenden Platz unter den cultivirten Voͤlkern einnehmen; ja nicht einmal kann uͤberhaupt eine menſchliche Geſellſchaft anf ſolchen Grundlagen beſtehen. Weit entfernt, dieſes eingeriſſene Uebel der abſichtlichen Berechnung oder den Grundſätzen der Buͤrger Griechenlands zuzuſchrelben, iſt die Regierung im Gegentheile uͤberzeugt, daß dieſe Buͤrger ſelbſt, von freien Stuͤcken, dieſes Uebel heute heilen werden, wo das polizirte Europa ſich Griechenlands angenommen hat. So ſtark iſt die der Regierung von dieſer Hei⸗ lung, daß ſie es nicht einmal nothwendig ſindet, von Amts⸗ wegen das Erforderliche zu verordnen; die Stimme des na⸗ tionalen und individnellen Intereſſe ſelbſt, aufgemuntert von der Regierung, iſt ſchon allein hinreichend, die Zinsnehmer auf den rechten Weg zu bringen, von dem ſie abgebracht worden. Sollte jedoch wider alle Erwartung der Regierung, dieſes Syſtem fortgeſetzt werden, ſo erklaͤrt die Regierung im Voraus, daß ihr gerechter Zorn, und die Indignation der Gerechtigkeit uͤber die Haͤupter derjenigen kommen wer⸗ den, die mit ſolchen natlonalverderblichen Contracren ſpeci⸗

lireu. Poro, den 19. Februar 1828. Der Praͤſident J. A. Capodiſtrias. Der Staats⸗Seeretait Sp⸗ Trikupis. .

Poros, 29. Februr 1828. Geſtern um 9 Uhr fruͤh beſtieg der Praͤſident die Scha⸗ luppe der Fregatte Hellas, in Begleitung des General Colocotroni und des Admiral Miauli, um nach Troezen uͤberzuſetzen, wo ſeit einigen Tagen ſich ein Corps von Con⸗ tinental⸗Griechen verſammelt hatte. Als er bei den im Ha⸗ fen von Poros geankerten Kriegsſchiffen vorbeifuhr, kamen die Capitains dieſer Schlffe, und einige der Officiere von an den Ort der Landung. Von da begab ſich der Praͤſident und alle dieſe Fremden zu Pferde nach dem de p Damala, das in der Näͤhe der Ruinen des alten Troezen liegt. Auf dem Wege dahin, etwa eine Stunde weit, waren die verſchiedenen Continental⸗Griechtſchen Corps

Beilage * 8