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zur Allgemeinen Preußiſchen Staats⸗

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Zeitung Nr. 130.

welche, wenn dies auch die Meinung einiger Einzelnen ſollte geweſen ſein, einem Gutachten wohl nicht beigetre⸗ ten waͤren. In der Prarxis ſieht man allerdings manches Unſtatthafte ſich geſtalten. Kommt es an, einen Grundſatz auszuſprechen, ſo wird vob⸗ ein Jeder Scheu haben, oͤffentlich eine Selbſtſucht zu geſte hen, die zum Umſturze alles Eigenthums fuͤhren wuͤrde. Wenn allerdings der einzelne Punkt Frankfurt nicht ſo viel literariſches Eigen⸗ thum beſitzen kann, als die uͤbrigen Deutſchen Staaten zu⸗ ſammengenommen; ſo kann es dort manchem kuͤhnen Spe⸗ Lulanten ganz angenehm duͤnken, die Hand nach allem die⸗ ſen ausſtrecken zu duͤrfen, gleich als ſpraͤchen Diejenigen, welche Nichts beſitzen: warum ſollten wir Geſetze anerken⸗ nen, welche uns das Nehmen verbieten? Die Deut⸗ ſchen Staaten ſtehen aber nicht gegen einander in dem Ver⸗ haͤltniſſe des Natur⸗Zuſtandes und erlauben ihren Untertha⸗ nen nicht, auf Raub in andere Laͤnder auszugehen. War der Nachdruck bisher auch nicht uͤberall in Deutſchland durch geſchriebene Geſetze und Vertraͤge verboten; ſo war er es doch größtentheils durch Gewohnheit und Herkommen und wenn dieſe jetzt weniger Kraft haben, als ehemals, ſo iſt allerdings der Zeitpunkt gekommen, wo durch foͤrmliche Geſetze und Ueber⸗ einkommen ein geſicherter Rechts⸗Zuſtand auch in dieſer Hin⸗ ſicht hergeſtellt werden muß. Einige einzelne Frankfurter Buchhaͤndler werden aber eine von der Gerechtigkeit gefor⸗ derte Maaßregel durch ein offenes Geſtaͤndniß ihrer, auf ge⸗ faͤhrliche Wege gerathenden Selbſtſucht wohl nicht hindern koͤnnen; denn die Anerkennung der Rechte der Schriftſteller und Verleger an ihrem Eigenthume in Deutſchland ſtehen nicht mehr in Feege; da dieſelbe Acte, welche den Frankfur⸗ tern ihre Unabhaͤngigkeit wiedergegeben hat, auch bereits dieſe Rechte dem Grundſatze nach feſt eſtellt und uͤber die Anmaaßungen der Selbſtſucht erhoben hat. Einzelne haben nur noch die Wahl, ſich durch die Foͤrderung heilſamer Maaß⸗ regeln in dieſer Hinſicht zu ehren, oder ſich durch die Offen⸗ barung entgegengeſetzter Geſinnungen blos zu geben, am

gſtens wuͤrde es aber wohl Frankfurter Buͤrgern gezie⸗ Meam ec. Wuͤünſche, wie die erwaͤhnten, kund zu geben, wenn ſie ſich der Zeit erinnern, wo, bei einer ungluͤcklichen Zerriſſenheit Deutſchlands, ein Nachbar, der kein Recht ach⸗ tete, ſeine Uebermacht benutzte, um uͤber den Schwachen.

herzufallen und ſich des Ertrages der Induſtrie der Frank⸗ d

Kases rrae ine ſolche Zerriſſenheit kuͤn auch dadurch unmoͤglich ſein 53 Deutſchen Näaͤchte ſich mit Bereitwilligkeit Offenheit den Maaßregeln anſchließen, welche die groͤ⸗ ßern Maͤchte zum Wohle des Ganzen in Ausfuͤhrung zu

bringen bemüuͤht ſind!

e zur Geſchichte des Handels, der Manu⸗ —8 Fesritſebrin Fafeſss⸗ und ande⸗

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rer National⸗ Fertſeung) Reiche. ahre 1729 war ein Wechſel⸗Recht erſchienen, wel⸗ ches Jn. * puͤnktliche Execution gegen den Beklagten ver⸗ vednete, mie es zur Erhaltung des Credits im Handel durch⸗ aus erforderlich iſt; und wenn die Richter ſich ſtreng an demſelben gehalten haͤtten, ſo haͤtte ſich Niemand uͤber ver⸗ zögerte Rechtspflege beſchweren koͤnnen. Unter Andern iſt darin befohlen, daß der Richter, bei Vermeidung der haͤr⸗ teſten Strafe, keine Wechſel⸗Sache ſchriftlich, ſondern muͤnd⸗ lich verhandeln, und zwar —₰ laͤnger als in Zeit von acht Tagen zu Ende bringen ſolle. Deſſen ungeachtet war im Commerz⸗Collegium und 82 andern Gerichtshoͤfen der Ge⸗ brauch eingeriſſen, Wechſel⸗Klagen ſchriftlich abzumachen, wo⸗ durch die Execution oft verzoͤgert e. Der Senat hatte dieſen Mißbrauch in Erfahrung gebracht und befahl in einem Ukas vom 10. 1740 den Gerichtshoͤfen aufs Strengſte,

wie ſie zu verfahren haͤtten.

Ueser den damaligen Zuſtand und Gang des Handels eben folgende Ein, und Ausfuhr⸗Regiſter in den vornehm⸗ en Haͤfen des Reichs den Maaßſtab. In St. Petersburg

betrug im Jahre 1739 der Werth der ganzen Einfuhr 1,8919,143 Rubel g8 Kop. (Silber). Der Werth der Aus⸗ ühr von St. Petersburg betrug in demſelben Jahre uͤber⸗

aupt 2,247,283 R. 74¼ Kop. (Sillber). verhielten ſich folgen⸗

furter durch P

Die

Stricke 50 Kop., Flachs, reiner, Novgorodiſcherr und Ples⸗ kauiſcher 16 R., dito Krasnoholmiſcher und Wäͤs nikowiſcher 12 R. das Berkowez, dito halbreiner 8 R. das Berkowez, Reinhanf 10 R. 62 Kop. fuͤrs Verkowez, Halbre inhanf 8 R. 75 Kop., Talg, erſter Sorte, 17 R. 40 Kop., dito drit⸗ ter Sorte 12 R. 50 Kop. das Berkowez, Juften 4 R. das Pud, Thee 25 R. das Pud, Schiffsanker 1 R. 20 Kop. das Pud.

8 aus dem Einfuhr⸗Verzeichniß ſich ergiebt, uͤbertraf die Ausfuhr aus St. Petersburg die Einfuhr um 428,146 R. (Die Original⸗Urkunde macht dabei die naive Bemer⸗

der Einfuhr koͤnnte als ein

Einfuhr beſtohlen worden waͤren, 1 gen Aufſicht doch wohl geſchehen iſt. in⸗ nehmen, daß der Werth der Ausfuhr dem Werth der Ein⸗ fuhr onc geweſen iſt.)

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Rthlr., die Zoll⸗Einnahme 204,127 Rthlr.

In Reval betrugen im Jahre 1739 die men 40,881 Rubel, im Jahre 1740 aber 52,878 Rubel (Silber.) 5

Narwa hatte von ſeinem alten Handels⸗Verkehr, un⸗ geachtet der Beſchraͤnkung deſſelben zum Beſten des St. Petersburgiſchen, außer der Einfuhr auslaͤndiſcher Waaren, noch den betraͤchtlichen Holzhandel, der, nebſt dem Flachshan⸗ del aus den andern Ruſſiſchen Provinzen, den Narwen⸗ ſern einen anſehnlichen Erwerb gab. Die Einfuhr im Jahre 1739 betrug zwar nur 38,713 Rubel (Silber) allein die Ausfuhr dagegen 233,002 Rubel.

In Wyburg verblieb der Handel ſeit mehreren Jahren

faſt in demſelben Zuſtande, der nach der Lage des Orts und der Beſchaffenheit des umliegenden Landes, das zur Aus⸗ ſchiffung nur Balken, Bretter und Theer lieferte, nicht an⸗ ders ſein konnte. In Wyburg hatte man den alten Schwe⸗ diſchen Tarif aufgegeben und den neuen Ruſſiſchen von 1731 angenommen, der in einigen Artikeln fuͤr den Handel vor⸗ theilhafter als jener war. In einigen der folgenden Jahre werminderten ſich ſowohl der Handel als die Zoll⸗Einnahmen des Schwediſchen Krieges wegen, um beinahe zwei Drittheile des fruͤheren Betrags. Der fruͤher ſo beruͤhmte Hafen von Archangel fuͤhrte einen Handel, der gegen die vorigen Zeiten nur ſehr mittel⸗ maͤßig genannt werden konnte. Im Jahre 1739 betrug die Einfuhr vom Auslande an Werth 109,694 Rubel, und im folgenden Jahre 94,704 R., der Werth der Ausfuhr war da⸗ gegen weit betraͤchtlicher, naͤmlich im erſtern Jahre 221,292 R. und im letztern 570,955 R.

Die ſaͤmmtlichen Zoll⸗Einnahmen ſowohl in den Haͤfen als an den Landgraͤnzen betrugen im Jahre 1739 die Summe von 757,694 Rubel (Silber) und im Jahre 1740 betrugen ſie 729,229 Rubel. Aus dieſen Thatſachen ergiebt ſich, wie ſtark im Verlaufe von 30 Jahren der Fande⸗ zugenommen hatte, was unſtreitig vorzugsweiſe den verſtaͤndigen Veran⸗ ſtaltungen Peters des Großen zuzuſchrelben iſt, welche mit mehr oder minder Gluͤck und Conſequenz unter den folgen⸗ den Regierungen fortgefuͤhrt wurden. ö1 *

(Fortſetzung folgt.)

Herr Stewart beſchreibt in ſeinem „Tagebuche eines Aufenthalts auf den Sandwich⸗Inſeln“ auf folgende Art den Koͤnig Riho⸗Riho, ſeinen Pallaſt und ſeine Lieblings⸗Gemah⸗ lin: Kurz nach unſerer Ankunft im Hafen ward uns ange⸗ deutet, daß der Koͤnig Einige von uns in ſeiner Reſidenz er⸗ warte. Deshalb ſtiegen ſogleich mehrere von uns, unter de⸗ nen auch ich mich befand, ans Land und wurden zu Seiner Majeſtaͤt gefuͤhrt. Riho⸗Niho war ſehr unwohl, denn er erholte ſich eben erſt von ſeiner letzten Ausſchweifung. Er lag auf einem Ruhebette von Sammet und war, ein nach⸗ laͤfſig um den Unterleib geworfenes Stuͤck Leinwand abge⸗ rechnet, ganz nackt. Einige Diener faͤcherten ihm Kuͤhlung zu und eine ſeiner Gemahlinnen reichte ihm eine Schale

hee. Er war zu krank, um mehr zu thun als uns ſein Vergnuͤgen uͤber unſere Ankunft zu bezeugen, und uns zu bitten, ihn mit der ganzen Schiſfsmannſchaft auf dem Wege

dergeſtalt:

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Preiſe der Waaren in Silber Kaviar, gepreßter, 1 op., Taue und

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vom Schiffe bis zu unſerem Miſſions⸗Hauſe, zu beſuchen.

kung: Dieſer Ueberſchuß des Werths der Ausfuhr uͤber den 1

Gewinn fuͤrs Reich angenommwen— werden, wenn nicht die Zoll⸗Einkuͤnfte durch die heimiiche was ungeachtet der ſtren⸗ Jedoch laͤßt ſich an-

n Niga betrug der Werth der Einfuhr im Jahre 171410 . 604,9049 Reichsthaler und der Werth der Ausfuhr 2,004,625

Zol⸗Einnah⸗ .

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