1“

9

. . 9 8 &

Berlin, Mittwoch den 21ſten Mai.

1828.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majeſtaͤt haben den bisherigen Regierungs⸗ Aſſeſſor, Freiherrn v. Blomberg, zum Regierungs⸗Rath bei der Regierung zu Bromberg Allergnaͤdigſt zu ernennen und das Patent in dieſer Eigenſchaft Allerhoͤchſtſelbſt zu voll⸗ ziehen geruhet. 5 Des Koͤnigs Majeſtaͤt haben den Ritterſchafts⸗Director Freiherrn v. Reinbaben zum Landrath des Croſſenſchen Kreiſes, im Frankfurter Regierungs⸗Bezirk, allergnaͤdigſt zu ernennen geruhet, ö]

Se. Königliche Majeſtaͤt haben den bisherigen Stadtge⸗ richts⸗Aſſeſſor Franck zu Stargardt zum Juſtiz⸗Rath zu ernennen geruhet. 3

Se. Koͤnigliche Majeſtaͤt haben den Juſtiz⸗Amtmann

Ruskow zu Stepenitz zum Juſtiz⸗Rath zu ernennen ge⸗ ruhet.

b Seine Majeſtät der Koͤnig haben dem Kreis⸗Kaſſen⸗Exe⸗ cutor Strutz zu Loburg, im Regierungs⸗Bezirk Magdeburg, und dem Thor⸗Controlleur Kerskes zu Brandenburg das

allgemeine Ehrenzeichen zweiter Klaſſe zu verleihen geruhet.

—.

Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog von Meck⸗ lenburg⸗Strelitz, iſt nach Neu⸗Strelitz von hier abge⸗ gangen.

2 Bekanntmachung 4 IS eines Praäcluſiv⸗Termins fur die Penſions⸗Ge⸗ ſuche der, vormals in Herzoglich Warſchauiſchen

Dienſten geſtandenen Offiziere.

Des Koͤnigs Majeſtaͤt haben durch die eingegangenen vielfältigen Geſuche der, vormals in 25 Warſchaui⸗ ſchen Dienſten geſtandenen Offiziere um enſion, ſich be⸗ wogen gefunden, die Angelegenheit einer ſorgfaͤltigen Pruͤ⸗ fung zu unterwerfen, und danach mittelſt einer an das Staats⸗Miniſterium erlaſſenen Allerhoͤchſten Cabinetsordre pom Liſten Februar 1828. bei definitiver Feſtſtellung der

Grundſaͤtze fuͤr eine, dem vertragsmaͤßigen Verhaͤltniſſe ent⸗ ſprechende Behandlung dieſer Offiztere zur Anmeldung her hierher gehörenden Anſpruͤche einen Praͤcluſiv⸗Ter⸗ min von ſechs Monaten feſtzuſetzen. Das Staats⸗Miniſterium, mit der Anordnung dieſer raaßregel zur endlichen Beſeitigung von allen und jeden dergleichen, Antraͤgen beauftragt, macht dieſelbe mit dem Bemerken bekannt, daß nach den feſtgeſtellten Grundſaͤtzen zur Reclamation einer Penſton im Allgemeinen nur die Klaſſe ſolcher Offiziere verſtattet iſt, welche bis zur Be⸗ ſitznahme des Großherzogthums Poſen (öoder bis zum 1ſten Juny 1815) ein Aeſssgeat aus Herzoglich Warſchaui⸗ ſchen Kaſſen erweislich entweder wirklich bezogen haben, oder in Gemäͤßheit der, bei Reorganiſatlon der Polniſchen

Armee oder bereits fruͤher, uͤber ſie ergangenen Verfuͤgun⸗

gen doch häͤtten beziehen ſollen, und dabei am 1 Juny 1815

In der Provinz Poſen veremhe. ß geblieben ſind, oder

er dem 22en May 1815. Lüer um Tage des Abſchluſſes

—2 r Convention zwiſchen Preußen und Rußland in Betreff

zel. Forderungen zwiſchen Preußen und dem Koͤnigreiche

Habedund der damit verwandten Angelegenheiten) ihren ibenden Aufenthalt im Umfange des diesſei

enommen haben. Die dlesfaͤllige jesſeitigen Gebiets

ei Anmeldung ihrer Anſpruͤche ſic Reelamanten muͤſſen

ſeaͤndige Nachweiſung ihrer Milltair⸗ Alimiren: durch voll⸗

Il 2 ver, Militalr⸗Dienſt⸗Carriere nach

beiliegendem Schema, durch das Soldbuch ſe ſes

iſche Milital *₰ duch, womit jeder

Warſchauiſche Militair verſehen ſein mußte, oder falls daſ⸗ ſelbe verloren gegangen ſein ſollte, durch Vorlegung des Orginal⸗Decrets oder der Urkunde wegen Bezlehung des

. —1 8 1u

1“

A.AAE Hb. Sn

aufgefordert, innerhalb der geſetzten praͤcluſiviſchen Friſt

durch ein, von der betreffen⸗ den Regierung beſcheinigtes Atteſt der landraͤthlichen Be⸗ hoͤrde uͤber den Zeitpunkt, von welchem ab die Offiziere ihren bleibenden Aufenthalt im Großherzogthum Poſen ge⸗ habt haben. -

Solche Offiziere dagegen, welche unter der Herzoglich Warſchauiſchen Regierung weder ein Reform⸗Gehalt oder eine Penſion ausgeſetzt, noch ein beſtimmtes Anrecht auf eine Beguͤnſtigung von Seiten des Staats zugeſichert erhal⸗ ten haben, koͤnnen, in ſofern ſie ebenfalls vom 22ſten May 1819. im diesſeitigen Gebiete geweſen ſind, bloß in dem Falle zur Penſionirung beruͤckſichtigt werden, wenn ſie ge⸗ hoͤrig nachzuweiſen vermoͤgen, daß ihnen, ihren Verhaͤltnis⸗ ſen zur Zeit der Aufloͤſung des Herzogthums Warſchau nach deſſen Verfaſſungsgrundſaͤtzen Jemaͤß, abſeiten der Re⸗ gierung eine Penſion unfehlbar zu Theil geworden ſein wuͤrde.

Die Pruͤfung der Reclamationen ſoll durch das Kriegs⸗ Miniſterium, die Feſtſetzung der Anſpruͤche ſelbſt aber Sei⸗ tens des Letztern, unter Concurrenz des Finanz⸗Miniſteriums erfolgen. Die Zahlung der anerkannten Ruͤckſtandsforde⸗ rungen geſchieht in Staatsſchuldſcheinen nach dem Nenn⸗ werthe.

g. werden nun alle diejenigen vormals Herzoglich War⸗ ſchauiſchen Offiziere, welche nach den vorſtehenden Aller⸗ hoͤchſten Beſtimmungen einen Anſpruch auf Penſion be⸗ gruͤnden zu koͤnnen glauben und entweder dieſerhalb noch nicht eingekommen ſind, oder die, im Obigen vorgeſchrie⸗ bene Legitimation nicht genuͤgend gefuͤhrt haben, hierdurch

Reform⸗Gehalts, und endlich

von ſechs Monaten, vom Dato der erfolgten Einruͤckung dieſer Bekanntmachung in die oͤffentlichen Blaͤtter ange-⸗ rechnet, ihre etwanigen Anſpruͤche anzumelden und darzu⸗ 1 thun, da nach Ablauf dieſes Termins das Verfahren ge..— ſchloſſen wird, und dann, in Gemaͤßheit des Allerhoͤchſten Befehls, auf ſpaͤter eingehende Geſuche unter keinen Um⸗ ſtaͤnden mehr Ruͤckſicht genommen werden kann. Die hierbei Betheiligten haben ſich zunaͤchſt an das General⸗Commando des 5ten Armee⸗Corps in Poſen zu wenden, welches veranlaßt iſt, die Eingaben zur Einſen⸗ dung an das Kriegs⸗Miniſterium zu ſammeln. 4 Auf die von verſchiedenen Bittſtellern ſchon eingereich⸗ ten Antraͤge, woruͤber der Beſchluß ſeither ausgeſetzt ge⸗ blieben iſt, wird gegenwaͤrtig nach der von Sr. Majeſtät gegebenen allgemeinen Entſcheidung das Weitere verfügt werden. Berlin, den 9. April 1828. 1“ Koͤnigliches Staats⸗Miniſteriuum. 8 v. Altenſtein. v. Schuckmann. Gr. v. Bernſtorſſ. v. Hake.

2—2

Gr. v. Lottum.

8 v. Motz. 18 18 Nemn u.“ 4) Charge.

2) Vor⸗ und Zunamen. 3 3) Truppentheil, wo derſelbe zuletzt geſtanden. u“ 4 und vollſtaͤndiger Verfolg der Militair⸗ 8 arriere. 4 5) Ob und bei welcher Gelegenheit derſelbe verwundet ge⸗ weſen, und ob derſelbe im Beſitz von Ehrenzeichen iſt? 6) Ob und welches Reform⸗Gehalt derſelbe, ingleichen von wo ab und bis wohin er ſolches bezog, oder, wenn er ein ſolches nicht ſchon wirklich bezogen hatte, durch welche beſondere oder allgemeine Verfuͤgung des Herzogl. War⸗

ſchaulſchen Gouvernements er daſſelbe, und in welchrm Betrag, zu begruͤnden vermeint?

7) Tag, an welchem derſelbe

ſeinen Aufenthalt im diesſeitiàaS gen Gebiet genommen hat. 22