im offenbarſten Widerſpruche ſtaͤnden. Berathungen jener
Grafen Ruty zum Mitgliede des oberſten Kriegs ⸗R ernannt worden.
Es ſind hier Nachrichten aus Porto vom 3. d. M. ein⸗ Peongen⸗ wonach der Infant D Miguel in der ganzen
rovinz Trapzos⸗Montes zum Koͤnige ausgerufen worden iſt und die dortigen Engliſchen Kaufleute ſehr lebhafte Beſorg⸗ niſſe fuͤr ihre Sicherheit hegen.
In Betreff der Erklaͤrung, welche die mit der Pruͤfung der kleinen Seminarien beauftragt geweſene Commiſſion zu Gunſten der Jeſuiten abgegeben hat, theilt der Conſtitution⸗ nel die Anſicht des Journal des Débats, daß, nach der Art und Weiſe, wie jene Commiſſton zuſammengeſtellt geweſen, deren Entſcheidung nicht befremden duͤrfe, da man die An⸗ ſichten der Mitglieder derſelben, bis etwa auf Eines, ſchon vorher gekannt habe; eben ſo leicht, meint jenes Blatt, wuͤrde es auch ſein, neun Perſonen aufzufinden, von denen fuͤnf fuͤr die Aufhebung der Charte ſtimmten; die Frage uͤber die Jeſuiten ſei von der Majoritaͤt ſchon im voraus ſo beſtimmt ent⸗ ſchieden geweſen, daß, obglelch ein Pair mit großer Beredſam⸗ keit den unumſtoͤßlichen Beweis uͤber das Ungeſetzliche des Be⸗ ſtehens jener Geſellſchaft im Lande, und uͤber die Gefahren, die ſie der Religion, der Monarchie und der Verfaſſung brächte, geführt habe, fuͤnf Commiſſarien nichts deſto weni⸗
ger jene Exiſtenz fuͤr geſetzmaͤßig erklaͤrt haͤtten; wollte aber
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der Großſtegelbewahrer jener von der Majoritaͤt ausgeſpro⸗ chenen Meinung eine entgegengeſetzte gegenuͤberſtellen, ſo duͤrfte er nur den Bericht einſehen, den der Graf Portalis im vorigen Jahre uͤber denſelben Gegenſtand in der Pairs⸗ Kammer abgeſtattet haätte, und woraus er klar erſehen wuͤrde, daß die Jeſuiten mit der Jurisprudenz des Parla⸗ mentes und der Knigl. Gerichtshöoͤfe, ſo wie mit der Charte Commiſſion“ fährt der Conſtitutionnel fort, „hat auf die Mehrzahl der Deputirten⸗Kammer einen
ſehr unguͤnſtigen Eindruck gemacht. Man hielt in der⸗ ſelben das Ereigniß fuͤr ſehr bedeutend und von einem auf die Lage Frankreichs ſtoͤrend wirkenden Einfluſſe. Denn eben jetzt, da ein Krieg, deſſen Folgen nicht zu berechnen ſind, Europa in Flammen ſetzt, wirft man einen Brand der Zwie⸗ tracht mitten in unſer ungluͤckliches Land, und eine von dem — Miniſterium ernannte Commiſſion thut den usſpruch, daß die Biſchoͤfe weder dem Koͤnige noch
den Geſetzen unterworfen ſind, und erklaͤrt bei verſchloſſenen denen zme⸗ mit einer Majoritaͤt von fuͤnf Stimmen, unter lichen Ben gegeben werden, die bei dem frag⸗ Wieglieders — ſelbſt intereſſirt ſind, einen von vierzig Mitgliedern des Pariſer Koͤniglichen Gerichtshofes gefaßten Beſchluß und eine feierliche Entſcheidung der Pairs⸗Kammer fuͤr unguͤltig. Wohl mit Recht erſchrak man in der Deputirten⸗ Kammer bei dem Gedanken an den Eindruck, den jene Entſchei⸗ dung in den Provinzen, die dem Jeſuitismus abhold ſind, her⸗ vorbringen wuͤrde und fragte ſich, ob es moͤglich ſei, dem gegen⸗ waͤrtigen Miniſterium gegenuͤber, eine Geſellſchaft fuͤr geſetzlich zu erkläͤren, deren Daſein das vorige erſt lange Zeit gaͤnzlich ge⸗ laͤugnet, und deren Geſeblichkeit es uͤberhaupt nie anzuerkennen ewagt hatte. Man ſieht nun, was das fuͤr Commiſſionen
ind, mit deren Huͤlfe Madi die rechtmaͤßige Ungeduld der
oͤffentlichen Meinung beſchwichtigen wollte. Nichts beſſeres verſpricht uns die fuͤr die Leitung des Communal⸗Weſens er⸗ nannte Commiſſion; denn die Mehrzahl bei bieſer beſteht aus Praͤ⸗ fekten. Sollte man eine, welche die Berechtigungen des Staats⸗ Raths zu ordnen haͤtte, niederſetzen wollen, ſo wuͤrde man ſie ſt wahrſcheinlich aus Mitgliedern des Staats⸗Raths waͤhlen.
ZDie Miniſter haben ſich unſtreitig von dem widrigen Eindruck, den jenes Ereigniß auf den verſtaͤndigſten und der Verfaſſung und der Monarchie am aufrichtigſten ergebenen Deputirten gemacht hat, uͤberzeugt. Man verſichert uns uͤbrigens, daß dieſe wichtige ngelegenheit bald auf der Tribune ver⸗ handelt werden wird, und daß ſchon im gegenwaͤrtigen Au⸗ genblicke eine, die Jeſuiten und die ultramontanen TCongre⸗ ationen betreffende Petition der Bittſchriften⸗Commiſſion
berreicht worden iſt, welche naͤchſtens 2 Bericht ab⸗
ſtatten wird.“
Die in den Bankerott des Hauſes ich 2 4 Paravey verwickelten Perſo 2 en Walheg. weit mehr verlieren, als man Anfangs
aubte. Man ſagt, daß, in Folge eines M. 1
bei der Per den 2 ¾˖ Millionen Franken, die er als Creditor ei der Maſſe verliert, noch 3 Millionen als Commanditair
einſchießen, — fuͤr ſo viel verantwortlich ſein muß. Der erzog von Dalberg, deſſen Vermoͤgen durch jenen Banke⸗
rott ſehr geſchmolzen iſt, verkauft ſ.
gert ſeinen Hausſtand. Der B
ft ſeine Pferde und verrin⸗
aron Louſs verliert zwiſchen
200,000 und 300,000 Franken. Eine große Anzahl von Kaufleuten buͤßt ebenfalls betraͤchtliche Summen ein. Geſtern hat ſich bei dem hieſigen Koͤniglichen Gerichts⸗ hofe ein ſehr komiſcher Vorfall ereignet. In einem Pro⸗ eeſſe war appellirt worden; der Anwald des Appellanten bie⸗ tet alle ſeine Ueberredungs⸗Kunſt auf, um das Gericht fůr ſeine Sache zu gewinnen und beſchaͤftigt, da er ſehr ins Detail eingeht, ſeine Zuhoͤrer etwa 3 Stunden damit. End⸗ lich ſchließt er ſeine Vertheidigung; da indeß ſeine Gegen⸗ part nicht anweſend iſt, ſo wird die Faͤllung des Urtheils auf die naͤchſte Woche verlegt. Kaum iſt aber die Sitzung aufgehoben, ſo gewahrt der Advocat, daß Beie ganz an⸗ dern Prozeß/ als denjenigen, welcher an der ages⸗Ordnung war, gefuͤhrt, und daß die Identitat deſſelben mit 3 bis 6 anderen, womit er beauftragt war, ihn getaͤuſcht hatte. Das Reſultat dieſer Irrung wird ohne Zweifel ſein, daß die Sache in ihrem fruͤheren Statu quo bleibt. Schweden und 8 orwegen. Stockholm, 9. Mai. Die von Gothenburg ausge⸗ laufene Schwediſch⸗Norwegiſche Escadre wird, dem 88 nehmen nach, neun Monate lang zum Schutz des Handels beider Reiche im Mittellaͤndiſchen Meere bleiben. Sa. Die Zoll⸗Einkuͤnfte in Norwegen betrugen im PSs Jahre 28,000 Spec. Thaler in Silber und 35,000 pec. Thaler in Zetteln weniger, als im Jahre 1826, degegen 107,000 Spec. Thaler in Silber und 113,000 Spec. Thaler in Zetteln mehr, als man im Budget angeſchlagen hat. Chriſttania, 9. Mal. Se. Maj. der König haben, um allen Zweifeln hinſichtlich der Feier des Jahrstags vom 17. Mai, (der Annahme der Conſtitution von Eidsvold) ein Ende zu machen, folgende Bekanntmachung erlaſſen. „Wir Carl Johann, von Gottes Gnaden Koͤnig von Schweden und Norwegen ꝛc., thun kund und zu wiſſen: Der Koͤnig hatte erwartet und war vollkommen zu der Ue⸗ berzeugung berechtigt, daß die Perſonen, welche ſeit vier Jahren die friedlichen Bewohner Norwegens bei Annaͤhe⸗ rung des 17. Mai in Aufregung zu bringen ſuchen, ihren verwerflichen Umtrieben ein Ende machen wuͤrden, eben ſo⸗ wohl, um dem Grundgeſetze vom 4. Novbr. 1814 nicht in⸗ wider zu handeln, als aus Beſorgniß, die alte Feindſellg eit zweier Voͤlker wieder zu erwecken, welche gegenwaͤrtig gluͤck⸗ lich ſind, nachdem ihr Blut Jahrhunderte hindurch den va⸗ terlaͤndiſchen Boden benetzt hatte, deſſen tapfere Bewohner eines Vertrauens wuͤrdig waren, wie ihr gegenſeitiges In⸗ tereſſe es erheiſchte. niß haben Se. Maj. jedoch wahrgenommen, Ferc noch immer die oͤffentliche Meinung uchen.
daß einige In⸗ irre zu leiten
ters, der zu ſeinen Kindern
der ſpricht. hung in ihrer ewigen Guͤte,
Es gefiel der
Mit Bedauern und ſogar mit Betruͤbs;
Höͤchſtdieſelben wollen ihre Anſichtsweiſe in dieſer Beziehung der öͤffentlichen Kunde nicht entziehen und wen⸗ . den ſich an die Nation mit dem Zutrauen eines guten M“ Vorſek— die duͤſtern Wolken zu zerſtreuen,
welche im Jahre 1814 das Land bedrohten, und die ſeitdem
vorgefallenen Ereigniſſe zum ſtalten. Wenn auch ſo waren es doch
¹ Vortheile Norwegens zu ge⸗ Menſchenhaͤnde hieran Theil hatten,
danken, in der wir uns gegenwaͤrtig befinden. nigung mit
druͤckte dieſer Vereinigung das Siegel auf und Siandinaae ge Halb⸗Inſel eine ruhige und kunft. alleinige Grundgeſetz Norwegens; es iſt von dem Koͤnige und dem Volke gegenſeitig beſchworen worden, nach Been⸗ digung der Zwiſtigkeiten, deren ver Nation noch 2Se empfindet. Schuld an der Verarmung des Landes Blut ſeiner Kinder und ihrer Schwediſchen National⸗Treue, der Liebe zur Ordnung und Gerechtigkeit, und der Treue gegen abgelegte Eidſchwuͤre, verdankt man es, daß ſeit 14 Jahren die Thaͤler friedlich ſind und die Einwohner ihre naͤhrenden Saaten in Ruhe einerndten. Das Geſetz vom 4. November 1814 vertheilt die conſtitutionnellen Gewalten; es beſtimmt auch die Verbindlichkeiten, Pflichten und Rechte des Köͤnigs, wie eines jeden Staatsbuͤrgers. Dieſes Geſetz hat der Koͤnig feierlich zu befolgen und auf⸗ recht zu erhalten verſprochen; eebben dieſem Geſetze iſt das Volk Vertrauen, Achtung und Gehorſam ſchuldig. Das Geſetz vom 4ten Rovember 1814 enthaͤlt Alles, was uns theuer und heilig ſein muß; die neuen Verpflichtungen ſind in demſelben bezeichnet, und die Ordnung iſt darin angewie⸗ ſen, in welcher die Verbeſſerungen entworfen und beſchloſſen iſt nich⸗
—
verbuͤrgte der
Dieſe
Bruͤder;
werden ſollen. Das Geſetz Iten Mai 1814 vxasarsennees üeh
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ziſchen Halb gluͤckliche Zu⸗ Die Conſtſtution vom 4ten November 1814 iſt das derbliche Wirkungen die
Pase war. und verſprüͤtzte das doer
gewiß nicht die Berathungen und Be⸗ ſchluͤſſe vom 17. Mai, denen wir die glüͤckliche Lage ver⸗ 1 Die Verei⸗ Schweden ſetzte dem traurigen Zuſtande ein Ziel, in welchem Norwegen ſich befand; das Grundgeſetz von 1814
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