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zur Allgemeinen Preußiſch

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Staats⸗Zei kung Nr. 131.

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n 19ten d. M. ſtattfinden. as hier gleichzeitig verbreitete ſtattgehabten Gefechten

Vernehmen nach, nicht vor den Um ſo weniger aber verdient wohl d Geruͤcht von an der Donau bereits irgend einen Glauben.

Zu Korfu harte man am liſche 528 Rattlesnake, in ſechs Tagen von Malta

kommend, die Nachricht erhalten, daß die Ruſſiſchen, ſeit geraumer Zeit zu Malta vor Anker gelegenen Kriegsſchiffe nach dem Archipelagus unter Segel gegangen ſind. Der Seraskier Reſchid⸗Mehemed⸗Paſcha war (wie der Oeſterreichiſche Beobachter meldet am 10. April Abends, bloß von zwanzig Mann begleitet, in Preveſa angekommen. hatte ſich alle Ehrenbezeigungen zu ſeinem Emfange rbeten. Gleich nach ſeiner Ankunft ließ er den Engliſchen General Conſul, Hrn. Meyer, zu ſich bitten, und unterhielt ch gegen drei Stuͤnden lang mit ihm. Am 11ten Morgens beſichtigte der Seraskier die Feſtungswerke und Artillerie⸗ Vorraͤthe in Preveſa, und gab Befehle zur ſchleunigen Aus⸗ beſſerung und Verſtaͤrkung der dortigen Fortifieationen. Am 12ten in der Fruͤhe war Reſchid⸗Paſcha wieder nach Arta abgegangen. Nach Karvaßara (dem alten Ambrakia) wurden fortwahrens zu Salagora (am noͤrdlichen Ufer des Golfs von Arta) bedeutende Vorrathe von Lebensmittel eingeſchifft. Aus Ancona vom 7. Mai wird gemeldet: Geſtern lief hier ein Griechiſches Regierungs⸗Schiff ein, welches Nach⸗ richten aus Napolil di Romanig bis zum 26. April bringt. Nach denſelben war Graf Capodiſtrias, von ſeiner Inſpee⸗ tionsreiſe nach Korinth, wieder in Napoli angekommen. Er ließ die Beſatzung von Korinth, welche aus Rumelioten be⸗ ſtand, die er nach Eleuſis zu Ypſilanti’s Corps ſandte, durch von den Infeln abloͤſen, und befahl den Truppen, ck gekommen waren, zu den Corps zu ſto⸗

* Corps n di s Secio zuru⸗ 0 W1 ghi blokiren ſollen. Re⸗ d traf Anſtalt mit

20. April durch die Eng⸗

en, welche Patras und Miſſolun ; 28 chid⸗ Paſcha befand ſich in Preveſa un * Miſſolunghi aufzu⸗ echen ſtark bedraͤngt wird.

2000 Mann Albaneſen zum Entſatz von rechen, welches von den Griechen ſta raͤn d. UMnterwegs erfuhr jener Schiffs⸗Capitain, daß Anatoliko in Hande der Griechen gefallen ſei, und daß die Griechen ſich der Lagunen von Miſſolunghi bemaͤchtigt haͤtten. Von Schiffen, weiche von Zante mit Lebensmitteln nach Navarin ſſegelten, iſt es einigen gelungen, er; 2 laufen, die uͤbrigen wurden von den Kriegsſchiffen der allirr⸗ ten Mäͤchte zuruͤckgewieſen; dies geſchah auch einer Aegyp⸗ tiſchen Fregatte, welche aus Alexandrien mit Lebensmitteln 8 2 Geld fuͤr den Ibrahim⸗Paſcha ankam. Nach Privat⸗Briefen aus Korſu vom 19. April (in Italieniſchen Blättern) hatte man daſelbſt Nachricht, daß die Atbaneſen unter Ibrahim⸗Paſcha ſich gegen ihn empoͤrt haͤt⸗ en; ſie ſollen in Koron eingedrungen ſein, die Arabiſche Befatzung daſelbſt niedergemacht und demnaͤchſt die Mainoten en haben, ihnen freien Durchgang zur Ruͤckkehr in ihre gebeten haben, Sai⸗ . Uckkehr in Peimath zu gewähren. Dle noch im Beſitz der Tuͤrken Rfintlichen feſten Pläte des Peloponnes ſind in Blokade⸗ ſtand erklaͤrt. Der Oberſt Fabvier iſt zum Feldherrn (Strategos) ernannt worden. 8 Die Bmteer der Allgemeinen Zeitung Griechenlands vom 22. und 2. Maͤrz enthalten wieder ein neues Verzeich⸗ niß Actionairen der National⸗Bank, worunter die H. H. La⸗ zar und Georg Kunduriott mit 2000, General Theodor Ko⸗ Aokrotoni mit 1000, Ch. Joh. Mexi von Spezzia mit 1000, der Staats⸗Secretar Sp. Trikupis mit 300 Colonnati. Die Geſammt⸗Summe dieſer Geldbetraͤge vom 16. bis 22. Marz belluft ſich auf 11,165 Colonnati und 30 Pfd. Sterl.; hier⸗ unter befinden ſich 80 Fwa ven den Offizieren der drei Ruſſiſchen Kriegsſchiffe 2.e9,s or und Revel, mit der beſonderen Widmung zum Wled 2 zufbau der zerſtoͤrten recht⸗ Füubigen (2e9086800) Lncha.. An Naturalien; von Hrn. ndreas Zaimi 10,000 Pfd. oſinen, abzuliefern zur Zeit der Fechſung.

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Im verwich Egga. 1 verwichenen Jahre iſt zwar bereits in der Staats⸗ Zeitung (Nr. 288. vom 8. December) eine kurze hiſtoriſche Notiz und Beſchreibung von Konſtantinopel gegeben worden. Unter den dermaligen Zeitumſtänden aber, duͤrfte folgende nähere Schilderung dieſer Stadt von beſonderem Inter⸗

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in der Nacht daſelbſt einzu⸗

29° öſtlicher Länge von Paris, auf einer hohen der Fortſetzung einer Bergkette, die in ihrem dem Geſtade des Schwarzen Meeres, des des Propontis, den Haͤmus mit dem Rho⸗ dopus verbindet. Wie nach der Bemerkung der Geologen gewoͤhnlich der Fall iſt, ſenkt dieſe Landſpitze ſich nördlich gegen den Hafen ſehr ſteil nieder, waͤhrend ſie fuͤdlich ge⸗ en den Propontis ſich allmaͤhlig verſtächt, ſo daß dret Viertheile der Haͤuſer Hauptſtadt die Ausſicht auf dieſes Meer genießen. Eiuige ziemlich breite, durch den Regen ausgehoͤhlte Schluchten, deren Grund zum Ab⸗ fluß des Brunnenwaſſers dient, theilen die ungleiche Grund⸗ flaͤche, auf der dieſe Stadt gebant iſt, in ſteben Huů⸗ gel, und geben ihr dadurch eine phyſiſche Aehnlichkeit mit dem alten Rom. Die Huͤgel, auf denen dieſe Stadt gebaut iſt, die prachtvollen kaiſerlichen Moſcheen an den hoͤchſten Punkten dieſes Vorgebirges, mit ihren ungeheuren Kuppeln, von hohen Minarets umgeben, die bunt bemal⸗ ten Haͤuſer mit untermiſchten Gaͤrten, mit ihren Cypreſſen und andern immergrünen Baͤumen, die amphitheatraliſche Vertheilung aller Gebaͤude, die Anſicht des Hafensz, der durch Schiffe von jeder Groͤße und durch Tauſende von Barken be⸗ lebt iſt, die ihn von allen Seiten befahren, und endlich die entferute Ausſicht auf Gefilde mit der herrlichſten Vegeta⸗ tion, gewaͤhren den ſchoͤnſten, impoſanteſten Anblick, der ſich denken laͤßt. Aber es geht mit dem phyſiſchen Anblick dieſer Stadt wie in moraliſcher Hinſicht mit dem Aublick des un⸗ geheuren Tuͤrkiſchen Reichs. Der Reiſende, von der großen Ausdehnung dieſes Reichs und dem Andenken an deſſen Ruhm betroffen, glaubt, er werde nun einen der reichſten und maͤchtigſten Staaten von Europa durchwandern. So wie er aber einigermaaßen eindringt, ſieht er nichts als Schwaͤche, Unordnung, Anarchie, und alle Zeichen eines na⸗ hen Verfalls. Selbſt der Zauber des Anblicks von Konſtan⸗ tinopel verliert ſich, die Bruſt fuͤhlt ſich beengt, die Seele des Reiſenden wird von einem duͤſtern, melancholiſchen Ge⸗ fuͤhle durchdrungen, wenn er, nachdem er von Außen dieſe Hauptſtadt bewunderte, die von der Natur zur Konigin der Städte beſtimmt zu ſein ſchien, nun beim Eintritt nichts als enge, winklichte, ſchmutzige, ſchlecht gepflaſterte Straßen, Haͤuſer von Holz mit Backſteinen und Lehm, mit einem räuſchenden Anwurf bedeckt, und endlich eine Menge Menſchen erblickt, deren ernſte oder unruhige Geſichter den Stolz, der ſie beſeelt, oder die Beſorgniſſe verrathen, die ſie umher treiben, und auf denen man ſelten die Heiterkeit und den liebenswuͤrdigen Frohſinn zufriedener und gluͤcklicher Voͤl⸗ ker bemerkt. Konſtantinopel, dem ſuͤdlichen Ende des Canals des Bosporus gegenuͤber liegend, deſſen Eindaͤmmung zwi⸗ ſchen zwei parallele Huͤgelkerten die Luft zwingt, der raſchen Bewegung der Gewaͤſſer zu folgen, genießt den doppelten Vor⸗ heil einer immer erneuerten und erfriſchten Atmosphaͤre und einer Ableitung aller Kloaken und alles Regenwaſſers durch die Stroͤmungen, die aus dem Hafen gegen das Marmora⸗ Meer dringen. In den Umgebungen der Stadt findet ſich kein ſumpfiger Boden. Ihre ſehr milde Temperatur zeigt nie eine ſtärkere Kaͤlte als hoͤchſtens von 4 bis 5 Graden unter Null Reaumur, oder eine Hitze von mehr als 262 uͤber Null R. Im Durchſchnitte hat ſie jaͤhrlich ungefähr 64 Regentage, 3 Tage, wo Schnee faͤllt, 5 nebelige, 20 bewoͤlkte, 36 ab⸗ wechſelnde, 15 ſtüͤrmiſche und 220 vollkommen heitere Tage. Die Nord⸗ und Suͤdwinde, durch die Lage der Kuͤſten und die Stellung der Meere beſtimmt, folgen ſich abwechſelnd. Der Nordwind, durch die Luft⸗Ausdehnung hervorgebracht, die im Sommer auf dem Meere des Archipels groͤßer als auf dem Schwarzen Meere iſt, herrſcht faſt beſtändig vom Monat Ypril bis zum September. Der Suͤdwind, der fuͤr wenige Tage dem Nordwinde folgt, ſtellt ſich erſt dann ein, wenn die auf den Inſeln des Archipels angehäuften Duͤnſte die Luft daſelbſt verdichtet und die warme Temperatur vermin⸗ dert haben. Deswegen iſt er auch immer feucht, und zu⸗ weilen von Gewittern begleitet. Erſt im Winter, wenn alle ohen Gebirge der Europaͤiſchen Tuͤrkei mit Schnee bedeckt ind, wehen Oſt⸗, Weſt⸗ und Nordweſt⸗Winde. Die letztern ſind immer ſehr kalt und von Schnee begleitet. Mit ſol⸗ chen natuͤrlichen Vortheilen ſollte Konſtantinopel nichts von der Peſt wiſſen, die immer bei duͤſterem und feuchtem Wet⸗ 2 ter mehr um ſich greift, und, wie durch viele Beobachtun⸗ =

und dem Landſpitze, Verlaufe laͤngs Bosporus und

der Haupt

eſſe ſein. . Konſtantinopel liegt unter dem 41 noͤrdlicher Breite

ihren erſten Urſprung und

gen erwieſen iſt, wahrſcheinlich