1u“ 8 ö Der Gegenſtand der Berathungen dieſer Commiſſion ſcheint uns zu wichtig und zart, um vor einer offiziellen Bekanntma⸗ chung daruͤber eine Meinung abgeben oder Schluͤſſe ziehen zu wollen; das aber koͤnnen wir verſichern, daß die Regie⸗ rung dermalen von dem was in der Commiſſion vorgegan⸗ gen, noch nicht ſo unterrichtet iſt, als die Journale, die uns etwas voreilig davon Nachricht geben, behaupten. Bevor die Com⸗ miſſion auseinander ging, hat ſie einen Bericht an den Koͤnig entwerfen müſſen; dieſer Bericht iſt noch nicht offiziell abge⸗ ſtattet. Die Beſchlüſſe ſeten welche ſie wollen, ſie werden nur Andeutungen enthalten die von ſolchen Beweggruͤnden unterſtuͤtzt ſein werden, welche keinesweges das Koͤnigliche Vor⸗ recht beeintraͤchtigen. Es handelt ſich jetzt alſo nur von ei⸗ ner Berathung, nicht von einer Entſcheidung; die Koͤnigliche Regierung iſt dadurch von dem Zuſtande der Dinge unter⸗ richtet, aber nicht an die verſchiedenen Anſichten gebunden; weder die Maſoritaͤt noch die Minoritaͤt kommt in Betracht; die Entſcheidung iſt dadurch gar nicht beſtimmt. Der Koͤnig wird die Meinungen der Commiſſion, die von derſelben ein⸗ gezogenen Erkundigungen und die durch die Unterſuchung feſtgeſtellten Thatſachen in Erwaͤgung ziehen. Man ſieht alſo daß dieſe Blaͤtter ſich etwas zu ſehr beeilt haben, dieſe Frage an die Tages⸗Ordnung zu enaen und von Reſulta⸗ ten zu ſprechen, wo nur von Unterſuchungen die Rede war. — In Bezug auf dieſen Artikel ſagt der Conſtitutionnel: „Der Meſſager des Chambres findet es ſeltſam, daß die oͤf⸗ fentlichen Blaͤtter eines, von jener Commiſſion gefaßten, den Jeſuiten guͤnſtigen Entſchluſſes Erwaͤhnung thun, waͤhrend das Miniſterium uͤber dieſen Ferie noch gar keine amt⸗ liche Anzeige erhalten haben ſoll und daruͤber angeblich noch den Vericht an den Koͤnig erwartet. Als ob eine, dem Publikum bekannte . fuͤr das Miniſterium noch ein Geheimniß ſein koͤnnte! Eine ſolche Sprache erin⸗ nert nur allzuſehr an diejenige, die das vorige Miniſterium gefuͤhrt hat. ir muͤſſen indeſſen doch bemerken, daß in dem gedachten Artikel die Meinung der fuͤnf Commiſſarien nur als eine perſoͤnliche Anſicht, welche die Regierung zu nichts verbinde, betrachtet wird. Häaͤtte der Artikel irgend einen amtlichen Karakter, ſo wuͤrden dieſe Worte von eini⸗ ger Bedeutung ſein; ſo aber, wollen ſie gar nichts ſagen. Iſt es denn nicht endlich einmal Zeit, von Worten zu Tha⸗ ten zu kommen?“ E 1 8 Der Meſſager des Chambres äußert ſich uͤber die Ruſſiſchen 2* ctenſtuͤcke in Betreff des Krieges mit der Tuͤrkei folgenderma⸗ 1 ten Wenn man dieſe Dokumente mit Aufmerkſamkeit pruüft,
wird m. el- 2 t der Rufßſiſchn⸗ Zweifel den Ton der Maͤßigung und Kraft
en Erklaäͤrungen bemerken; wir ſind nicht ber lim Buche des Schickſals zu leſen, wir 29 1928439 ſachen halten, ſtatt uns, wie andere Morgen⸗ und Abend⸗ 8 Politiker, leichtfertigen Muthmaßungen uͤber das Schickſal der Reiche hinzugeben. Die Grundlage des von Rußland der Pforte geſetzten Ultimatums iſt klar genug auseinander geſetzt, um daraus abzunchmen, daß ſie das friedliche Gleich⸗ gewicht Europas nicht ſioͤren werde. Nicht der Ehrgeiz reißt die Armeen des Ruſſiſchen Kaiſers hin; Rußland ſtuͤrzt ſich nicht auf die Tuͤrken um ſie zu verſchlingen, wie ſich gewiß einige poetiſch ausdruͤcken werden. Friede ſt ſein Wunſ nen dündiat an, daß, wohin auch der Divan Bevollmaͤchtigte mit Bem aufrichtigen Willen den Frieden zu unterhandeln, 18*ℳ ſotafe gewiß allerwaͤrts gehoͤrt und auf⸗ 8 82 1 ³ dies iſt nicht die Sprache der Er⸗ 5 Zer Moniteur enthäͤlt fol 2 1 2 2 Dert geſchrichenen Brieſee Bee lszug eines vor Alzier Regierung iſt gänzlich entwaffnet, 8 eemacht der Algieriſchen iche ſie beſaß ;z die Fregatte und die vier 8 v ben als ſie a in dem Gefecht vom 4. Okt voorigen Jahres, zu entfliehen icter. daß ſle ſic in Sece aend beachten, Peeetanne -8 atte von 60 Kanonen, die erſt ſeit k 32 Felaffen und nur am unterſten Theite da Sgüpfer Scghe b , f. Pene, 86,n Acater 2 gutem Zuſtande; es ſihae den Alglerern aber Uem, um ſie fertig; he den 3 TCorſaren, die ſie im Meere baleras b einer, der von allen Seiten verfolgt wird“ v. * 8 den andern hat die Fregatte Aſtrea in 2. 8b e 88 5 ei⸗ dem andern iſt es gelungen, wieder in 9 run — gebohrt, dem er waͤhrend der Nacht laͤngs der Algier einzu aufen, in⸗ lſiſt entwaffnet und der Capitain iſt k Küſte geſegelt iſt; er bei ſeinem Unternehmen, ſtets von aſſirt worden, weil er nichts hatte ausrichten können. unſern Kreuzern verfolgt, Der Meſſager des Chambres „Dom Miguel“ einen leſensw Infanten⸗Regenten
proclamiren zu laſſen.
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8 5 unter * r. een Artikel uͤber die dem h Abſicht, ſich zum Koͤnige
ſen
uͤbrigens die Abgabe von Mehl aus der Inſel Man betreffe, ſo ſei ſie vollkommen hoch genug,
Uten uns vor, ſowohl die
Aufſct, als ein anderes, kürzlich in Liſiabon erſchienenes intereſſantes Actenſtuͤck, wodurch die dortige abſolute Parthei beweiſen will, daß Dom Miguel der einzige rechtmaͤßige Thron⸗Erbe ſei, morgen mitzutheilen.) Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. In der Sitzung des GCberhauſes vom 12. Mai. wurde die Getreide⸗Bill fuͤr die Inſel Man zum Drittenmale verleſen. Der Graf von Malmesbury bemerkte bei dieſer Gelegenheit, daß dieſe Bill dem Hauſe ſchon vor zwei Monaten haͤtte vorgelegt werden ſollen, da in der Zwiſchenzeit eine große Quantitaͤt auslaͤndiſches Getreide aus den Entrepots von Liverpool nach der Inſel Man gebracht, dort vermahlen, und als Mehl wieder zuruͤckgefuͤhrt worden ſei, wodurch nicht bloß eine ungeheuere Quantitaͤt fremdes Korn, wider den Geiſt des Geſetzes, unter einer veraͤnderten Geſtalt in England eingefuͤhrt worden ſei, ſondern der Staatsſchatz einen Ver⸗ luſt von 30 bis 40,000 Pfd. St. gehabt habe, indem dieſes Getreide unperſteuert als Mehl eingefüͤhrt worden 884 Der Reduer erklaͤrte ferner, daß ihm die vorgeſchlagene ku nftige Abgabe von Mehl, welches von der Inſel Man komme, vie zu gering ſcheine. Der Herzog von Wellington entgeg⸗ nete, daß, ſobald der in der beſtehenden Korn⸗Bill enthaltene Fehler, wonach die Einfuhr von fremdem Getreide nach der Inſel Man moͤglich ſei, entdeckt worden waͤre, man Zeit verloren habe, um dem Uebelſtande abzuhelfen.
wovon man ſich uͤberzeu⸗ gen werde, wenn man erwaͤge, daß durch die Fracht von Liverpool nach der Inſel Man, durch die Koſten der Ver⸗ mahlung und der Ruͤckfahrt nach England, das Mehl wenig⸗ ſtens um ſo viel vertheuert werde, als die Abgabe, dem Anſcheine nach zu gering ſei. — Die Bill wegen baͤnderung der Jagdgeſetze wurde zum drittenmal verleſen. Die Ver⸗ handlungen am 13ten betrafen nur Gegenſtaͤnde von oͤrtli⸗ chem Intereſſe. . 1 Im Unterhauſe wurde am 12. Mai die katholiſche Frage wieder aufgenommen. Hr. Charles Grant ſagte, er fuͤhle, wie nothwendig es ſei, daß Etwas fuͤr das Wo 2 und Gedeihen Irland's gethan werde. Viele von ſeinen eh⸗ renwerthen Freunden haͤtten in den letzten Verhandlungen ein troffendes Gemaͤhlde von dem bewegten und unruhigen Zuſtande jenes Landes gegeben. (Hoͤrt!) Worauf aber gruͤnde ſich dieſer Zuſtand? Welches ſei die Aſſociation, von der ſo viel Gefahr befuͤrchtet wuͤrde? Es ſcheine, daß ſich in Irland eine große und von Geſetz und Regierung nicht anerkannte Verbinzung organiſirt habe und unabhaͤngig von den Geſetzen des Staats, ja vielleicht gegen dieſelben, eine ausgedehnte Gewalt uͤber das Volk ausuͤbe. Wenn dem nun wirklich ſo ſei, duͤrfe man einen ſolchen Zuſtand fort⸗ danern laſſen? Muͤſſe nicht ein Jeder einſehen, daß der⸗ ſelbe jenem Lande eindringliche Lehren üͤber die Unklugheit unſeres Betragens gegen ſeine Bewohner geben wuͤrde? Und auch fuͤr uns ſei es eine eindringliche Lehre, indem wir daraus abnehmen koͤnnten, in wie weit auf Ungerechtigkeit Vergeltung folgen moͤchte. (Beifall.) Um jenen Uebeln ab⸗ zuhelfen, muͤſſe das Haus nothwendig auf einen Grundſatz ſinnen, dem zufolge Zugeſtaͤndniſſe gemacht werden koͤnnten. Es werde zwar behauptet, ſolche Zugeſtaͤndniſſe wuͤrden die Engliſche Kirche in große Gefahr verſetzen. Allein er ſei ſo ſehr fuͤr das Wohl derſelben beſorgt, als irgend ein anderes von ihren Mitgliedern, und muͤſſe deshalb fragen, in wel⸗ cher Lage ſie ſich jetzt in Irland befinde? Ob ſie nicht in dieſem Augenblicke von Haß bedroht und der Anklage aus⸗ eſetzt ſei, daß ihre Intereſſen dieſer Frage im Wege ſtehen2 zrt!) Er unterſtuͤtze den Antrag des edlen Baronets, weil er dafuͤrhalte, daß er fuͤr die Sicherheit der Kirche von der groͤßeſten Wichtigkeit ſei. Um dieſe gruͤndlich und vollkommen zu bewirken, muͤſſe man nicht die weltliche Macht, das Eigenthum, die aͤußeren Schutzwaffen der Kirche zu ver⸗ mehren, ſondern ihre Grundgeſetze, ihr Wohlwollen und ihre Liebe gegen alle Bekenner des chriſtlichen Glaubens aufrecht un halten ſuchen. (Beifall.) Andere, welche ſich dieſer An⸗ gelegenhelt entgegen ſtellten, behaupteten, von der Zulaſſung der Katholiken zu den fuͤr ſie erbetenen Rechten, wuͤrde man bedeutende Gefahren wegen ihrer Verbindung mit einer, un⸗ ſerem Lande fremden Macht zu fuͤrchten haben. Allein auch in dieſer Ruͤckſicht muͤſſe er die Maaßregel ſelbſt fuͤr die beſte Sicherheit halten. Jede Sicherheit, von welcher Art, von welchem Nutzen ſie guch ſein moͤge, muͤſſe mit der Gew-;— wiſſensfreiheit der Kathollken ſelbſt beſtehen koͤnnen. Was die rage uͤber die von den Katholiken gegen ein proteſtantiſcheern taats⸗Oberhaupe zu erwartende Treue betreffe, ſo brauch mwan nur an die analoge Stellung des Koͤnigs von Preußen gegen 8
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