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.tinents und der Griechiſchen Inſeln darbieten. Wuͤrden die
nen der poſitiven Vortheile, welche ihr der Beſitz des Con⸗
freien Griechen unter einer aus ihrer Mitte hervorgehenden
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quellen zu entziehn? Verm
eine Menge nen ſie
Verwaltung deren Bildung in letzter Inſtanz immer von — Zuſtimmung der Pfort⸗ abhaͤngt wohl im Stande ſein, dem Ottomaniſchen Reiche — eine ſeiner glaͤnzenden Huͤlfs⸗ chten ſie wohl die Fruchtbarkeit ſei⸗
nes Gebiets, den Muth ſeiner Einwohner die Ausdehnung ſeiner
Pprovinzen zu veraͤndern? Ja ſelbſt wenn der Einfluß auf die Or⸗
ganiſation und die innere Verwaltung des Landes nicht das un⸗
vermeidliche Ergebniß der Oberherrlichkeit waͤre, ſo wuͤrde er doch
Folge der oͤrtlichen Bezlehungen ſein. Eine uͤber kleiner Punkte zerſtreute Bevoöͤlkerung, auf de⸗ wiederum eben ſo viel, durch Intereſſen, Gewohn⸗ heiten, ja ſelbſt durch Sprache getheilte Familien bildet, kann niemals einen durch ſeine Vereinigung gefaͤhrlichen feſten Koͤrper bilden, ſondern wird immer nach außen hin, einen Mittelpunkt ſuchen, den ſie in ſich ſelbſt nicht zu finden ver⸗ mag; noch eine Reihe von Jahren hindurch wird ſie ſich durch ihren Handel immer zum ottomaniſchen Reiche hinge⸗ zogen ſehn, und was die entferntere Zukunft betrifft, ſo kann
an ſich ſchon
niemand mit deren Vorherſegung ſich ermuͤden wollen.
alle die Vortheile von der
Die Pforte bedarf Gewährleiſtungen gegen einen maͤch⸗ tigeren Nachbarn, deſſen Abſichten neuerdings in einem Ma⸗ nifeſte ausgeſprochen worden ſind. Dieſe Gewaͤhrleiſtung
wird ſſe in einem Traktat mit den vermittelnden Maͤchten finden, aber auch freilich nur da, beeilt ſie üich daher nicht jene vort zu ſuchen, ſo moöͤchte die Griechiſche Frage bald hinter Fragen einer anderen Art verſchwunden und es dann vielleicht nicht mehr Zeit ſein, darauf zuruͤck zu kommen, um Vermittelung zu begehren, die ſich ihr heute durch ſie darbteten, naͤnilich: Friede fuͤr die
Gegenwart, und Sicherheit fuͤr die Zukunft.
Die Befreiung Griechenlands, ſo wie ſie der Londoner Tractat ſte vorzeichnet, iſt ein ſchuldiger Tribut, den die oͤf⸗ fentliche Meinung von Europa fordert; in ihr findet dage⸗ gen aber auch die Pforte eine mäͤchtige Schutzwehr gegen drohendere Gefahren.
Die Dardanellen. Die Meerenge der Dardanellen oder der Helleſpont,
auch die Straße von Gallipoli und von den Genueſern St.
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Georgs⸗Kanal genannt, iſt 8 geographiſche Meilen lang; ſie gleicht einem großen Strome, der majeſtaͤtiſch zwiſchen zwei hohen und fruchtbaren Seebeuhen hinfließt. Ohne Felſen und Untiefen hat dieſer See⸗Kanal, ½¾ geographiſche Meile von der Kuͤſte entfernt, im Allgemeinen eine Tiefe von 45— 55 Fuß und an einigen Stellen von 300—400 Fuß.
Was das Auge zuerſt erblickt, wenn man vom Archi⸗ pelagus in die Meerenge hineürſegelt, ſind die heiden neuen foder erſten) Schloͤſſer von Europa und Aſia. Jenes, von den Turken Set el Bahr (die Meer⸗Barriere) genannt, liegt auf dem aͤußerſten Ende des Thraciſchen Cherſoneſus; man glaubt, es ſei, nebſt dem kleinen dabei liegenden Dorfe auf den Rulnen des alten Eleus erbaut. In einem Aufwurf, unfern des Schloſſes, will man das Grab des Proteſilaus erkennen. Auf der Aſiatiſchen Seite, dem erſten (neuen Schloſſe) von
Europa gegenuͤber, befindet ſich ein Vorgebirge, von den Eu⸗
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lſche Meile, 12 Franzoͤſiſche Lieues
den Strom zu ſegeln. Ueberhaupt mu
ropäern Tap Janiſary, von den Griechen St. Maria genannt. Es iſt das alte Promonkorium Si⸗ Zeum. Nahe dabei liegt die kleine Stadt Jeni⸗ Seheher Neuſtadt) und † Meile weiter das erſte (neue) Aſtatiſche Enſtell, beſ den Tuͤrken Koum kaleſſüi, oder Sandſchloß ge⸗ nannt. Es iſt vom erſten Europaͤiſchen Caſtelle 15,700 Preu⸗ iſche Fuß entfernt (nach la Rulhierd 2000 Toiſen) Zwi⸗ en dem Schloſſe und der Stadt befinden ſich zwer Huͤgel von denen es heißt, ſie wären die Grabhügel des Achllles und Patroklus. Der einzge Fluß von einiger Bedeutung der in den Hellespont fließt, faͤllt etwas öͤſtüich das Eaſtelle in denſelben. Dieſer Fluß der Simois, bei den Tuͤrken Mender Soui iſt im Fommer ohne Waſſer. Weiter öͤſtlich vom erſten (neuen) Aſlatiſchen Schloſſe, befindet ſich die breiteſte Stelle des Hellespont's, indem die Entfernung von dem Grabmale des Ajax auf der Aſiatiſchen Seite bis zum Huͤgel der Hecuba auf dem Shropalſchen Ende uͤber 1 Preu⸗ an, etraͤgt Nördlich von dieſem Punkte liegt die Syni V bieri, Kapi Burun bei den Osmanen; a'i⸗ 8 Dardanus der Griechen *). Eine geographiſche Meile von
*) In dieſer Hoͤhe der Straße tig, 24 man hat einen ſtarken 2 ſ
Vorgebirge von
Stroͤmung ſehr hef⸗ GW“ daß die Höhe und Ausdehnung der Küſten ein Fartes Hinder⸗
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von
ſuͤdlich die Mauer des
von den Alten wegen ihrer Tiefe Kollos genannt.
einem dahlnter liegenden Huͤgel findet
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dem erſten Caſtelle, nach Conſtantinopel zu verengt ſſich der Kanal bis auf 7800 Preußiſche Fuß. *) Dieſes iſt die eigentliche Straße der Dardanellen. Auf den beiden Vor⸗ gebirgen, welche dieſe Enge bilden, ſtehen zwei Schloͤſſer; das auf der Europaͤlſchen Seite iſt das alte Eynoſema⸗ Das Schloß auf demſelben wird das zweite oder alte Caſtell von Europa genannt, von den Tuͤrken Kelidar Bahr, oder das Vorlegeſchloß der Seer. Das zweite (alte) Aſiatiſche Caſtell heißt das Sultans Schloß, Sultania Kaleſſi, ge⸗ woͤhnlich jedoch Topf Caſtell Chanack Kaleſſi, von der Menge Topfer⸗Scherben, welche man in der Maͤhe findet. *) Unweit deſſelben ſteht eine Stadt von 4000, Juden bewohnt, die davon leben, vorbeigehende Schiffe mit Lebensmitteln zu verſehen.
Der alte Rhodius, ein unbedentender Waldbach, bewaͤſſert
zweiten Aſtatiſchen Schloſſes. Nach⸗ dem man dem zweiten (alten) Caſtelle vorbeigeſchifft iſt, er⸗ weitert ſich der Kanal, und an der Luropziſchen — be⸗ finden ſich 3 Buchten. An der erſten liegt die Stadt — von Griechiſchen Seeleuren bewohnt; dieſe Bucht, es 8 Portus coclus iſt beruͤhmt durch den SeeSieg 88 Wft nienſer uͤber die Lacedaͤmonter, worin dieſe die Herr haft uͤber den Hellespont verloren. Die zweite Bay, Kllia, 5 dritte iſt der alte Haͤfen von Seſtos, den die Tuͤrken Ak Bachi Liman, den Hafen vom weißen Kopf nennen. Auf man die Rulnen von dem Fort Zeminta, das ſie eroberten, als ſie unter dem Sul⸗ tan Orcan 1356 über den Hellespont ſetzten. Einige Ueber⸗ bleibſel vom alten Seſtos ſieht man 2 Meilen öͤſtlich von Mayta. Auf der Aſtatiſchen Seite, Seſtos gegenüber Iſt das Vorgebirge Nagara oder Nakara; es ſchelnt die Durch⸗ fahrt zu ſchließen, und engt den Kanal bis auf 7800 Preu⸗ ßiſche Fuß ein. Nicht weit von dieſem Vorgebirge iſt ein ſehr gurer Ankerplatz, die Paſcha⸗Auelle genaunt. r
Man haͤlt dieſen Punkt fuͤr das Vorgebirge von Abhb) dos **); unfern davon findet man ſchwache Spuren von Ge⸗ baͤuden im Schutthaufen, in denen Ueberblelbſel von Mau⸗ erſteinen, Geſchirren, Granlt und Marmortruͤmmern angee— troffen werden; ſie zeigen die Lage der alten Stadt an; jetzt ſtehen auf dieſen Rulnen Obſtbaͤume von einer Mauer uUm⸗ ſchloſſen. Unterhalb Nagara⸗Cap wechſelt die Breſte, der Meerenge zwiſchen 5000 und 8090 Fuß. Auf der Eurspä⸗ ſchen Seite muͤndet der Egos potamos (Ziegenfluß), von den Türken Kara ora genannt, in den Hellespont. An den Ufern dieſes kleinen Fluſſes wurde die Schlacht gellefert, welche dem Peloponneſiſchen Kriege ein entſchiedenes Ende und Sparta zum Herrn von Athen machte (405 v. C.). 2
An derſelben Seite liegt Gallipolt, eine Stadt von 16,000 Einwohnern, mit einem Leuchtthurm, 5 Leagues von Eingange ins Meer von Marmora. Von Nagara⸗Cap bis Gallipoli kann man an beiden Ufern ſicher ankern; man ſinder 2 Kabeltaulaͤnge vom Ufer uͤberall in 30 Klaftern einen fei⸗ nen Sandgrund. „
Die Rheede bei Gallipoli, die zwei Kabeltaulaͤnge vom Ufer einen harten und feſten Ankergrund hat, liegt den Suͤt⸗; weſtwinden ſehr ausgeſetzt. Gegenuüber liegt Lamſakt, vor⸗ mals Lampſacus, beruͤhmt durch die Verehrung des Priapus, 2 jetzt ein elendes Dorf. Die Stroͤmung in dem Canale geht
niß fuͤr den hechgehenden Wind iſt, und daß er bei der Ein⸗ fahrt gewoͤhnlich ſtaͤrker erſcheint als weiter nach innen. —2
Die ſchmalſte Stelle des Hellesvonts. Nach andern ſoll) die geringſte Breite zwiſchen den beiden (alten oder zweiten) — Caſtells S — 900 Toiſen 4800 — 5400 Fuß betragen. La Ru⸗-⸗ thiere giebt ſogar eine noch ſchmalere Stelle 1 ½ Stunde (Lieus) nordlich von den alten Schlöͤſſern an; hier ſoll die Breite nur 375 Toiſen oder 2250 Fuß betragen. Es iſt dieſes der Punkt bei Nagara Cap. .
**) Die beiden alten oder zweiten Caſtells wurden im Jahre 1451 und 52 von Muhamed II. erbaut, die beibhen neuen oder erſten im Jahre 1658 von Kiuperli gegen die Benetianer.
***) Seſtos und Abydos ſind mehrfach beruͤhmt geworden:
4) Hurch Ferxes Bruͤcke und Uebergang IBI“”“] ³) Durch Alexanders Uebergang in einer oder in zwei
er 1. — — — G.
—2) Durch Soliman'’s Ueberf auf einem bloßen Floſſ⸗
8 8 — — 2 3 1338 Sec., n len Nofe —290) Am 3. Maͤrz 1810 ſchwammen Lor r pead, e Lieutenants von dena egech 3 Abvydos durch den Hellespont; 2000 und mehrere hun⸗
dert Inhre fruͤher war Leander in entgegengeſetzter Nichtung von Abydos nach Seſtos durch die kalten Mecresfluthen geeilt und hatte ſich in den Armen 2 .v999 Hero, der Prieſterin der Venus Idalia,