Ludwig XVI, der erſte Goͤnner und Befoͤrderer deſſelben wurde. Da kam die Revolution; der Erfinder wurde ver⸗
geſſen; der Beſchuͤtzer.. — „Und ewe'ge Palmen kraͤnzen ſeine Urne.“
Nach der Reſtauration machte Alexander von Laborde eine kleine Schrift bekannt, worin er die Thatſachen die wir ſo eben eroͤrtert haben, erzaͤhlte. Er fuͤgte noch hinzu: daß F Bell die Methode unſers würdigen Ludwigs⸗Ritters von
gland nach Calcutta brachte, daß ſie alsdann wieder von ₰ 8e Ufern des Ganges nach denen der Themſe kam, und deaß Lancaſter ſie vervollkommnete. Laborde's Schrift brachte
Revolution in allen Geiſtern hervor und die
8 Maäͤnner der Monarchie beguͤnſtigten die ent⸗
ſtandene Bewegung. Dlie Koͤniglichen Miniſter, Chateau⸗
briäand, Doudeauville, ſetzten Comité's nieder, um Frankreich ſein Eigenthum wieder zu verſchaffen. Im Miniſterium des
Innern ward alles dazu vorbereitet. Da wurde Carnot Mi⸗
Aiſter waͤhrend der 100 Tage; er nahm was er von den Koͤ⸗
niglichen Miniſtern vorgearbeitet fand an, und alsbald ſahen
wir ein Werk der Weisheit und der Menſchenliebe, welches von Ludwig XVI. geſtiftet, von England verwollkommnet und von Ludwig XVIII. angenommen worden war, den Augen leidenſchaftlicher Menſchen als ein Werkzeug des Schadens, des Ungluͤcks und der Emporung erſcheinen. Dieſe Erläͤu⸗ terung wird fuͤr den vorliegenden Zweck hinreichen. wuͤrde fuͤr Frankreich ſchimpflich ſein, unter das Joch ſo un⸗ gereimter Vorurtheile noch ferner ſich zu beugen. Faſſen wir jetzt das Geſagte nochmals kurz zuſammen. Der Elementar⸗Unterricht, wie er in den 35,000 Gemeinden von Frankreich betrieben wird, mußte unter die oberſte Leitung des Staats zuruͤckkommen; wollte er ſich aber außer aller Ver⸗ bindung mit der Religion ſetzen, ſo wuͤrde er nicht zaßehen koͤnnen. Vernunft und Nothwendigkeit erheiſchen, daß der geiſtliche Stand ſtets einen großen Einfluß auf ihn ausuͤbe. Man erſtaunt daruͤber, daß ein Biſchof den Praͤſidenten eines Aus⸗ ſchuſſes ernennt; wundert man ſich denn vielleicht auch, wenn ein Biſchof bei der Commiſſion fuͤr die Hospitaͤler den Vor⸗ ſitz führt? Laſſen wir doch der Religion ihren ſtillen und wohithätigen Einfluß! der Katechismus lehrt den Kindern der Armen die Wahrheiten des Heils beſſer, als Plato und
Sokrates dieſelben nur ahneten. Und beſſer iſt es immer,
die böͤſen Neigungen durch den Katechismus, als durch Gens⸗
darmen auszurotten. Der gleichzeitige Unterricht, den die
Fongregation der Bruͤder der chriſtlichen Schulen leitet, iſt
Verain Zut⸗ in ſofern naͤmlich die Methode dabei uͤber jede
iſt Anchs mit der des individuellen Unterrichts erhaben
. uch darin iſt er vortheilhaft, daß er mit dem Lernen ſelbſt die Kenntniß der Religion und das Gefuͤhl fuͤr dieſelbe in Verbindung bringt: aber er iſt nur in ſolchen Gemeinden anwendbar, denen es fuͤr deſſen Ein⸗ richtung und Unterhaltung nicht an Mitteln fehlt. Der wechſelſeitige Unterricht verfaͤhrt nach einer Methode, die alle Diejenigen, welche man bis jetzt kennt, weit düͤber⸗ trifft. So nothwendig und vortrefflich er indeſſen in den volt⸗ reichen Manufactur⸗ und See⸗Staͤdten iſt, ſo kann er der Beduͤrfniſſen der Landgemeinden doch chweril Sw. b 37. h ſchwerlich genuͤgen. Sen n le 2.9e n na Beſchaffenhei der Men⸗ ſchen rau 1 Uheraͤbrung derſelben (und dies iſt öö * 5 niglichen Verordnung) wahrhaft frommen Pe er letzten Koͤ⸗ wird durch ſie fuͤr Unterricht und Erziehun rſonen an, ſo ander nie getrennt werden duͤrfen, gleich i⸗ die von ein⸗ den. Es reicht nicht hin, die Faͤhigkelten d, eeſorgt wer⸗ entwickeln, wenn der Wille ungeregelt bl 5 Verſtandes zu Montesquieu ſagt: „Die Philoſophie w eibt. Und ſchon zu zuͤgeln; die Religion zuͤgelt auch das een nur die Arme m Conſtitutionnel beſindet ſich 2 Her. e2 „Geruͤchte der diplomatiſchen Salons“ ein A er Aufſchrift: Inhalts: „Man kuͤndigt die bevorſtehend folgenden 70 neuen Herzoͤgen an und nennt aes. rnennung von 2 eenrer an darunter die Herren von
Caraman, Botſchafter in Wien, Chateaubriand r v. Chaſtellux, v. Vibray, Semonville, v, la Ferronnt Paſtoret, Dur du Pin, fruͤher Botſchafter in Pvrirs, nab und la Zeit noch keinen Nachfolger am Sardiniſchen 59 und der zur hat. Gegen das Ende des vorigen Jahres v. e geſchiedene Miniſterium ſeinen bevorſtehendern S 1b. ſah und auf Mittel ſann, ſeinen Fall en Sturz voraus⸗ davon die R 2. all zu erleichtern, war des Herrn 2 de 1 v. Peyronnet zum RNachfolger diniſche Cabinet deutate vn fe 8. ennen, aber das Sar⸗ nennung nicht angenehm ſein Peee, S. daß ihm dieſe Er⸗ nicht allein nicht mehr davon, ſonderne re man ſprach jeßt wenn man einem, uns glaubwuͤrdig ſcheinenden, Geruͤchte
eine Art von angeſehenſten
2
Es
IEEE11111—“ — 1 ZII11] trauen darf, der vorige Marine⸗Miniſter, Gra dazu beſtimmt geweſen, aber ——— Feber gelehnt worden; dies iſt ſehr ſonderbar und nur dadurch er⸗ klaͤrlich, wenn man annimmt daß Alles, was zum Villele'ſchen Miniſterium gehoͤrt, den Turinern eben ſo unleidlich, als den Pari⸗ ſern iſt. Dieſer Anſicht wollen wir eher Glauben ſchenken, als der⸗ jenigen, die ſich unter. der Hand in den diplomatiſchen Zir⸗ keln perbreitet, daß naͤmlich der Sardiniſche Hof jene beiden Maͤnner nur darum nicht gewuͤnſcht habe, weil ihr Adel zu jung iſt; dies iſt wahrſcheinlich nur eine Bosheir, um die Citelkeit derer zu kitzeln, die einen gewaltigen Unter⸗ ſchied zwiſchen einem guten Edelmann und einem Miniſter des Kimigs machen; wir hoffen, daß die Mitglieder des jetzigen Miniſteriums, welches mit Ausnahme eines Einzigen aus Maͤnnern beſteht, die vor Kurzem noch zur buͤrgerlichen Klaſſe gehoͤrten, es unter ihrer Wuͤrde halten wuͤrden, ſolchen unbegreiflichen Anmaßungen nachzugeben. Der Turiner Hof machte zur Zeit der Franzoſiſchen Republik keine ſo große Forderungen, und das Miniſterium eines conſtitutionnellen Koͤnigs wuͤrde ohne Zweifel doch nicht ſchwaͤcher ſein wol⸗ len als das Directorſum. Wir bleiben daher bei unſerer Meinung, daß die Kraͤnkung nicht ſowohl dem jungen Adel als den vorigen Miniſtern gegolten habe.“ n
Der General, Lleutenant und Staatsrath Graf Bour⸗ cier iſt am 8. d. M. in ſeinem 63 Jahre mit Tode abge⸗ gangen. — Die Geruͤchte uͤber den Friedensſchluß mit Algier erhal⸗ ten ſich, obgleich bis heute noch keine amtliche Bekanntma⸗ chung uͤber dieſen Gegenſtand erfolgt iſt.
Großbritanien und Irland.
London, 17. Mat. (Ueber Paris.) In England herrſcht der alte Gebrauch, die von den Criminal⸗Gerichten zu mehreren Jahren Gefängniß verurtheilten Verbrecher in. Britiſchen Regimentern ihre Zeit abdienen zu laſſen. Der Herzog von Wellington hat ſich indeß in ſeiner Rede uͤber das Kriegs⸗Budget gegen dieſe Entehrung des Kriegsdienſtes ausgeſprochen und geaͤußert, er wolle zu deren Aufhebung mitwirken.
Die Proteſtantiſchen Diſſenters unter den drei Benen⸗ nungen der Presbyterianer, Independenten und Anabaptiſten haben eine Verſammlung gehalten, in welcher ſie uͤber folgen⸗ den Beſchluß einig geworden ſind: die Verſammlung ſolle den Mitgliedern beider Haͤuſer des Parlaments, vorzuͤglich aber den Lords Ruſſel und Holland, ihren herzlichen Dank dafür ſagen, daß ſie der Abſchaffung der Teſt, und Corpo⸗ 8 rations⸗Arte ihre Talente und Beredſamkeit gewidmet haben; und das von den drei legislativen Gewalten ſanctionirte
Geſetz ſolle die Emancipatlon der iſ r prote 2 von England genannt werden. 8 WWEEEE
Der Courſer ſagt, ein Brief aus Saragoſſa vom 4 meldet, daß die Franzoͤſiche Regierung in Kegeshac den Cadix eingewilligt habe, ohne die Wiedererſtattung der ihr von Spanien zu zahlenden Summen zu erwarten. 8 Ein Engliſches Blatt macht folgende Bemerkung: Es ZI“ iſt unglaublich, wie weit die Privilegien der Oſtindiſchen Compagnie gehen, und man begreift nicht, wie ſie es dahin bringen konnte, daß ihr dieſe erneuert wurden, da ſie doch ſo druͤckend auf der Nation laſten; die hauptſaͤchlichſten derr: ſelben ſind die folgenden: 1) Ohne die Erlaubniß der Com-⸗: pagnie darf kein Englaͤnder nach Indien gehen, und dieſe Erlaubniß wird nur nach vielen Koſten und Schwierigkeitemn— und unter der ausdruͤcklichen Bedingung, daß man ſich nach
den Geſetzen der Compagnie richten muͤſſe, ertheilt. 2) Bet⸗ der Ankunft eines Englaͤnders in Indien kann die Compag⸗ nie jene Erlaubniß, ohne einen Grund anzugeben, wieder zuruͤcknehmen und ihn in ſein Vaterland zuruͤckſchicken. 35 Kein Englaͤnder darf ſich ohne beſondere Vevollmäͤchtigung ehn Meilen von den Hauptſitzen der Regierung entfernen, und auch dieſe Erlaubnißz kann ohne Weiteres zuruͤckgenom⸗ men werden. 4) Kein Engläͤnder ſoll ohne Erlaubniß ſeinen Wohnort in Indien veraͤndern. 5) Der unterſte Diener der Compagnie hat das Recht, jeden Englaͤnder, welchen er in einer Entfernung von zehn Meilen von den Regierungs⸗ ſitzen Caleutta, Madras oder Bombay anrrifft, feſtꝛunehmen und ins Gefängniß zu fuͤhren. 6) Derjenige Englaänder, welcher ſich beikommen käͤßt, in Indien Handel mit Salz, Nuͤſſen, Betel, Taback oder Reis zu treiben, verliert nicht * 2 eine Waare, ſondern bezahlt auch als Strafe das Drelfache des Werthes derſelben. 7) Kein Englaͤnder ſoll Opium fabri⸗ ciren. 8) Kein Englaͤnder ſoll Grundſtuͤcke außerhalb der Ge⸗ biete von Calcutta, Madras oder Bombay kaufen oder pachten. 9) Die Englaͤnder ſollen in Indien, ohne Bevollmaͤchtigung der Compagnie, in keine oͤffentlichen Verbindungen treten. 10) Die Engläͤnder haben in Indien keine Geſchwornenge⸗