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Welegenheit.) Man iſt ſſchen Kriegs⸗Manifeſtes und der Nachricht von dem Einruͤcken der Ruſſiſchen Truppen in die Fuͤrſtenthuͤmer. Darauf ſcheint

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u ſchreiten, an den ſie, 1 . noch immer nicht recht glauben wollte. Anders laͤßt

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aae dgiewit. gun b 11“ zur Allgemeinen Preußiſchen Staats⸗Zeitung Rr. 187.

1 Am verwichenen Sonnabend iſt der Franzoͤſiſche Ge⸗

Fandte am heiligen Stuhle, Herzog von Laval⸗Montmo⸗

rency von hier nach Paris abgereiſt; der erſte Geſandt⸗

ſchafts⸗Secretair, Hr. Bellocg, iſt als Geſchaͤftsträͤger zu⸗

I d. hat Frascati und in der ein Erdbeben bemerkt.

Umgegend ein Tuͤrkei.

Die Allgemeine Zeitung ——8 Folgendes: Konſtantinopel, 30. April. (Durch außerordentliche hier ſtuͤndlich in Erwartung des Ruſſi⸗

die hieſige Regierung zu warten, um endlich ö— zu ernſthaften Anſtalten zur Vertheidigung gegen einen Ungriff ſo drohend auch die Aſpecten ſein

s ſich wenigſtens nicht erklaͤren, daß bisher verhaͤltnißmaͤßig

S ſo wenig Anſtalten zu einer kraͤftigen Abwehr ſo drohender

Gefahren von Seiten eines ſo maͤchtigen Feindes, wie Ruß⸗ We worden ſind. Seit Monaten hieß es immer, der Sultan werde mit der Fahne des Propheten nach Adria⸗ nopel aufbrechen; der Sultan hat Konſtantinopel noch nicht verlaſſen und in Adrianopel, welches kaum eine Beſatzung von 1000 bis 1200 Mann hat, iſt nicht die mindeſte Vorkehrung Jzum Empfange des Großherrn getroffen. Nun heißt es zwar, 8— uſſein⸗Paſcha, ſobald die Ruſſiſche Kriegs⸗Erklaͤrung eintrifft, nach Adrianopel aufbrechen werde; allein Niemand begreift, warum die Pforte dieſe foͤrmliche Kriegs⸗Erklaͤrung

aobwartet, da ſie doch ſchon aus der Ruſſiſchen Erklaͤrung auf

den Hattiſcherif vom 20. Dec. v. J. deutlich erſehen konnte, was ihr von Seiten Rußlands bevorſtehe. Wie es heißt, ollen in der letzten Zeit, durch Vermittelung des Koͤnigl. lederlaͤndiſchen Geſandten, der Pforte neue Antraͤge von Seiten der Franzsſiſchen Reglierung zur Beendigung der Griechiſchen Angelegenheiten zugekommen, aber von dem RNeis⸗Effendi, da der Tractat vom 6, Jul. v. J. dabei zu Grunde gelegt wurde, unbedingt verworfen worden ſein, da die Pforte nun einmal eine auswaͤrtige Einmiſchung in ihre inneren Angelegenheiten, worunter ſie die Ordnung ihrer Verhaͤltniſſe zu den Griechen rechnet, nicht zugeben will, und nach ihren religiöſen Grundſätzen nicht zugeben zu koͤnnen behauptet; auch von der Ueberzeugung auszugehen ſcheint, jede neue Conceſſion von ihrer Seite immer nur wieder neue Forderungen und Anſpruͤche zur Folge haben werde. „Wir kennen die Gefahren“, aͤußerte der Reis⸗ Effendi zu wiederholten Malen, „die uns drohen; allein wir vertrauen 4 die Gerechtigkeit unſerer Sache, wir koͤnnen auch, wenn in den Rathſchluͤſſen der Vorſehung liegt unterliegen; 52 wir ziehen es vor, mit Ehre zu ſterben, als mit Schongn allein den, als mit Schande zu leben.“ Uebrigens herrſcht in dieſer Hauptſtadt eine fuͤr einen ſo kritiſchen Augenblick erſtaunenswuͤrdige Ruhe; em Fußerem Scheine nach ſollte man glauben, das Tuvti⸗ 8. Reich ſe Feeben von einem Kriege geweſen, als 8 u6 vierzehn 8 vn es Tagen oder drei Wochen Ein Engliſches Blatt (der Nachrichten aus Leecameten 8neehces, esnh 28 1 3 tende Tuͤrkiſche Beamte feſtgenommen e.e

8 8 und unter der 2 wahrſam des Boſtandſchi Baſcha geſtellt nes e

man ſie beſchuldigt, mit den Ruſſen in Bri we . den zu lars Die Aſtatiſchen Truppen 8 3öahal. richten zufolge) in die Harems mehrerer Großen edrungen und General Church hat verſchiedene an brahimePcgenn gerichtete Fermans der Pforte aufgefangen. Ein Schreiben aus Wien vom 16. Mai Ein der allgemeinen Zeitung) giebt die (von uns bereits letzthin mit⸗ etheilte) Nachricht, daß Gallatz durch eine von Reni herge⸗ kommene Ruſſiſche Colonne, am 7. Mai beſetzt worden, nach⸗ dem ein Theil der Stadt von den ſich zuruͤckziehenden Tuͤr⸗ ken in Brand geſteckt worden war. Die Ruſſiſe e Cavallerie (heißt es in jenem Schreiben weiter) verfolgte die Tuͤrken Man beſorgte, daß die Tuͤrken auf ihrem

verheeren wuͤrden, um 8 Feinde die Subſiſtenz zu erſchwern 7

welche den Stapelplatz fuͤr die Moldau und Wallachei, ſo⸗

wohl fuͤr die Einfuhr aus dem chwarzen Meere, als fuͤr die Ausfuhr ihrer rohen Producte zur Conſumtion on⸗

zern aufgebracht,

ſtantinopel bildet, und einen guten Flußhafen beſitzt, bietet der Ruſſiſchen Armee ſowohl in Hinſicht auf Subſiſtenz 5 auf Strategie, viele Vortheile dar, und duͤrfte ein Ueber⸗ gangs⸗Punkt uͤber die Donau werden, oder wenigſtens den

weiter unten gelegnen bei Ismail vortheilhaft flankiren. Der 1

General⸗Lieutenant Kreutz commandirt die Ruſſiſche Avant⸗ Garde. B Nachrichten aus Jaſſy vom 9. Mai. zufolge, iſt gleichzeitig mit dem am 7ten bei Reni und Ismall erfolgten Uebergange der großen Ruſſiſchen Armee uͤber den untern Pruth und die Donau auch die Ruſſiſche Flotte mit 12,000 Mann an Bord an der Muͤndung der Donau erſchienen, ihren Lauf nach Varna richtend. Man glaubt, daß ſie dort ihre Truppen ausſchiffen, und ſonach eine Diverſion ausfuͤh⸗ ren 8. alle deer an der untern Donau zum ſchleu⸗ nigen Ruͤckzuge zwingt. ; Buchareſt, 8. Mai. Wir erwarten nun taͤglich die Ruſſen. Der Hoſpodar ſchickt ſich mit ſeiner ganzen Familie zur Abreiſe nach Konſtantinopel an. Das Oeſterreichiſche Conſulat begiebt ſich nach Herrmannſtadt, und hat ſeine Functionen ſchon eingeſtellt. Die letzten Reiſenden, die aus Konſtantinopel kamen, verſichern, daß von einer großen Tuͤr⸗ kiſchen Armee an der Donau keine Rede ſein koͤnne; das Ganze beſtehe vielleicht aus 40,900 Mann. Aus Smyrna vom 14. April wird geſchrieben. Wie man erfaͤhrt, wollen die drei dem Londoner Traktate vom 6. Juli beigetretenen Maͤchte ihre Botſchafter in Korfu verſammeln, um uͤber die Griechiſchen Angelegenhei⸗ ten mit der Pforte zu unterhandeln, und ihr ein Ultima⸗ tum zuzuſenden, wodurch ein neuer Termin zur Annahme der Intervention feſtgeſetzt, und nach fruchtloſem Verlauf deſſelben die Pforte mit Zwangsmaaßregeln von Seiten der Mäͤchte bedroht werden ſoll. Zu dieſem Ende ſollen Engli⸗ ſche und Franzoͤſiſche Truppen nach Morea uͤbergeſchifft, und die combinirten Eskadern verſtaͤrkt werden. Die Ver⸗ folgungen der Armenier dauern fort; man hat die Geiſtlichen von ihren Glaubensgenoſſen getrennt, und ganze Gemein⸗ den ihrer Seelenhirten beraubt. Der Kaiſerl. Oeſterreichi⸗ ſche Internunclus ſoll diesfalls neuerdings die ernſtlichſten Vorſtellungen gemacht, jedoch keine befriedigende Antwort erhalten haben. Die Ruſſiſchen Unterthanen, welche ſich noch hier aufhalten, waren von dem Paſcha aufgefordert worden, ſich als Raſahs zu bekennen; ſie wendeten ſich hier⸗ auf an den Niederlaͤndiſchen Geſandten in Konſtantinopel, und baren ihn bei der Pforte zu bewirken, daß man von dieſer Zumuthung abſtehe, damit nicht ruhige Geſchaͤftsleute aus ihrem Wirkungskreiſe geriſſen und genoͤthigt wuͤrden, das Tuͤrkiſche Reich zu verlaſſen. Die Pforte hat auf dieſe Vorſtellung durch ein Reſcript geantwortet, worin den Be⸗ boͤrden zu Smyrna aufs Strengſte anbefohlen wird, nie⸗ mand in ſeinem Geſchaͤfte zu ſtoͤren, oder ihm den Stand eines Rajahs aufzudringen, indem es nie die Abſicht der Pforte geweſen ſei, fremde Unterthanen zu beunruhigen. Die Beobachtung der im Orient üͤblichen Kleider⸗Ordnung, nach Unterſchied des Standes und religiöſen Bekenntniſſes, iſt durch einen Ferman neuerdings anempfohlen worden Von den Joniſchen Inſeln wird unterm 26. April (ebenfalls in der Allgemeinen Zeitung) gemeldet: Die Haͤfen von Modon und Navarin werden von den verbuͤndeten Es⸗ cadren aufs Strengſte blokirt, mehrere mit Mehl beladene Aegyptiſche Fahrzeuge, welche in den Hafen von Modon einlaufen wollten, ſind durch die Franzöoͤſiſchen Kriegsſchiffe daran gehindert, und gezwungen worden, nach Suda zuruͤck⸗ kehren. Ein anderes Aegyptiſches Schiff, das außer Mehl und Zwieback eine bedeutende Summe Geldes fuͤr Ibrahim⸗ aſcha am Bord hatte, wurde von den Griechiſchen Kreu⸗ und nach Aegina gefuͤhrt. Der Mangel an Lebensmitteln wird dadurch im Arabiſchen Lager ſehr fuͤhlbar, und zieht boͤsartige Fieber nach ſich, welchem die große Anzahl der daran Sterbenden das Anſehen einer p eſt⸗ artigen Krankheit giebt. Ibrabim⸗Paſcha ſoll uͤber das Ver⸗ fahren der Europaͤiſchen Admirale ſehr erzuͤrnt ſein, und geſchworen haben, bittere Rache in Morea zu nehnen, wo⸗ fern man ihm die aus Aegypten geſchickten Lebensraittel nicht abliefern laſſe. Man verſichert, es ſeien nur noch fuͤr ſechs Wochen Lebensmittel in Modon und Navarin, und wenn nicht die beſtimmteſten Befehle der Pforte vorhanden waͤ⸗ ren, Morea nicht zu raͤumen, ſo wuͤrde Ibrahim⸗Paſcha

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