REQ SBůPé———mUÜVM˖-—üõ qèq
Miniſterium, welches allein das Wohl des Landes beabſich⸗ tigt, anſchließen, koͤnnen ſie die Verbeſſerungen erlangen, welche Frankreich von der Majorität der Deputirten⸗Kam⸗ mer, als dem wahren Organe ſeiner Meinungen und Be⸗ duͤrfniſſe, erwartet“. 6 1
Aus Condé (Dept. des Norden) meldet man, daß in der ganzen Umgegend dieſer Stadt und namentlich in den Ge⸗ meinden, die an den Ufern der Schelde liegen, ein endemi⸗ ſces Fieber herrſche, woran uͤber 1200 Perſonen danieder iegen. 8
2 Nachdem der Conſtitutionnel vor einigen Tagen von der Quotidienne beſchuldigt worden war, daß die kuͤrzlich von demſelben mitgetheilten telegraphiſchen Depeſchen aus Por⸗ tugal von ſeiner eigenen Erfindung waͤren, ſo meldet dieſes letztere Blatt jetzt ſelbſt, daß das Decret, wodurch Dom Miguel die Cortes von Lamego zuſammenberufen habe, vom 7ten d. M. ſei. Der Conſtitutionnel enthaͤlt Nachrichten aus Liſſabon von dieſem Tage, wonach die Cortes auf den 6. Juni zuſammen berufen worden ſind. Der Moniteur und der Meſſager; des Chambres ſchweigen fortwaͤhrend uͤber dieſen Gegenſtand. — .
In Marſeille iſt es bei Eroͤffnung des Théatre⸗Fran⸗ gais ſehr tumultuariſch hergegangen. Zwiſchen den Zuſchau⸗ ern im Parterre und einigen jungen Leuten in den Logen kam es zu Streitigkeiten. Anfangs begnuͤgte man ſich damit, ſich Steine an die Koͤpfe zu werfen; bald aber flogen Stuͤhle und Baͤnke in die Luft. An Verwundungen konhnte es da⸗ bei nicht fehlen; doch ſind dieſelben nicht bedeutend. Alle Bemühungen von Seiten der Behoͤrde, die Ruhe wieder herzuſtellen, waren anfangs vergeblich; endlich gelang es; die Ruheſtoͤrer wurden feſtgenommen, aber das unterbrochene Schauſpiel konnte nicht bis zu Ende gegeben werden.
28 Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. In der Sitzung des Oberhauſes vom 19. Mai wurden zunaͤchſt mehrere Lords zu einer Conferenz mit einigen Mitgliedern des Unter⸗ hauſes, wegen der (letzthin gemeldeten) Reſolution uͤber die katholiſche Frage abgeſendet. Nachdem ſie zuruͤckgekehrt, wurden die ihnen mitgetheilten Beſchluͤſſe des Unterhauſes den Lords vorgeleſen, worauf der Antrag des Marquls von Lansdowne, daß ſich das Haus am 9. Juni zur Bera⸗ thung uͤber dieſen Gegenſtand verſammeln ſolle, genehmigt wurde. Darauf reichte Graf Grey eine Bittſchrift der Katholiken zur Abſtellung des ihnen geſchehenden Unrechts ein, bei deren Durchleſung er aber bemerkte, daß ſie nicht an die Lords, ſondern an das Unterhaus gerichtet ſei. Die⸗ ſer Mißgriff verurſachte viel Gelaͤchter.
Im Unterhauſe wurden wieder mehrere Reſolutionen in Betreff der Veranſchlagungen der Marine angenommen. Auch die Bill wegen des Wahlrechts des Ortes Eaſt⸗Ret⸗ ford ward, nachdem ſich das Haus in einen Ausſchuß ver⸗ wandelt, zur Sprache gebracht und ein darauf bezuͤgliches Amendment des 52 Calvert genehmigt. Außerdem that
err Wilſon mehrere Fragen an Herrn Peel, wegen der auswaͤrtigen Angelegenheiten Englands, deren Haupt⸗Inhalt dahin ging, was Frankreich und England zuſammen, in Be⸗ treff des Vertrages vom 6. Juli, zu thun beſchließen wuͤrden, da jetzt Rußland, einer der Verbündeten, mit der Tuͤrkel in Krieg gerathen ſei? Herr Peel lehnte indeß eine beſtimmte Erklaͤrung daruͤber mit dem Bemerken ab: daß die Miniſter ſich erſt dann daruͤber aͤußern wuͤrden, wenn die paſſende Zeit gekommen ſein wuͤrde. .
Am 20. Mai machte im Oberhauſe der Graf von „Halmesbury den Antrag; daß ein woͤchentlicher Durchſchnitts⸗ Preis des Weizens vom Jahre 1824 bis zum Jahre 1827 incl. berechnet werde. — Der Graf von Derbdy uͤbergab eine Bittſchrift der Stadt Liverpool um Abſchaffung der Sklaverei- in den Colonieen. Die uͤbrigen Gegenſtaͤnde der Unterhandlung waren von keinem fuͤr das Ausland erhebli⸗ chen Intereſſe. 2 88 Im Unterhauſe erhob ſich Hr. Poulett Thomp⸗ — zum den fruͤher angekuͤndigten Antrag zu einem Amend⸗ Derfeide eüchelich der Zinswucher; Geſetze vorzutragen. werthen unesgenſtand, ſagte er, ſei ſchon von einem ehren⸗ 1818 zur C gelehrten Mitgliede, (Hrn. Onslow), im Jahre ſchuß eenne. c⸗ gebracht worden. Damals ſei ein Aus⸗ ſich 18 Stinenworden und in dem Berichte deſſelben haͤtten Geſete entſchiedeneen 21 fuͤr die gaͤnzliche Aufhebung jener weifelhaft — von den uͤbrigen dreien waͤren zwei 5 — ſen und der dritte Hr. Gurney, welcher der Aufhebung der Geſetze widerſt
. prochen, habe ſeitdem er⸗ klaͤrt, daß er jetzt anderer Meinung ſei. Der Gtaf von Liverpool habe 1826 im andern Hauſe des Parlaments ge⸗
ſetze große Hinderniſſe in den Weg ſtellten, daß er indeß fuͤr ſalne Perſon keitien Srund 2nege- warum 2 he —— außer Kraft geſetzt werden koͤnnten. Aus vielen Beiſpielen und Fäͤllen koͤnne man erſehen, daß die Geſetze nur allzu oft ungeſtraft verletzt wuͤrden, indem die Strenge derſelben es zuweilen ganz unmoͤglich mache, die Ver⸗ letzer zu beſtrafen. Um die haͤufigen Unbilligkeiten und Uebel zu vermeiden, zu welchen gegenwaͤrtig die Einrichtung unſeres Zinsweſens Anlaß gaͤbe, mache er den Vorſchlag, daß man denjenigen Theil der Geſetze aufhebe, welcher al⸗ zu einem groͤßeren Zinsfuße, als der jetzt erlaubte, einzuge⸗ henden Verbindlichkeiten verbiete, daß man die jetzigen Stra⸗ fen aͤndere und ſie bloß in die Unmoͤglichkeit auf Seiten des Verleihers umgeſtalte, mehr als 5 Pet. Zinſen von dem 1 verborgten Gelde zu ziehen. Der erſte Vofrhen dieſer Aen⸗ derung ſei der, daß die Discontirung der Wechſel dadurch
erleichtert wuͤrde, ein anderer wuͤrde darin beſtehen, daß die Individuen nicht laͤnger uͤbermaͤßigen Beſtrafungen un⸗ terworfen ſeien, ſondern nur das Wiederbezahlen des 5 viel Geforderten zu fuͤrchten haͤtten. Der 829e den — moͤchte wohl daraus entſpringen, daß durch die Aufhebung jener empoͤrenden Strafen alle Geſchaͤfte der Kaufleute, der Banquiers und des Publikums im Allgemeinen auf einen viel ſichern Fuß geſtellt wuͤrden. Man koͤnne vielleicht gegen⸗ ſeine Motion einwenden, es ſei jetzt nicht die paſſende Zeit, dieſelbe aufzuſtellen. Allein jetzt gerade ſtehe der Markt⸗ Zinsfuß unter der geſetzlichen Graͤnze; in der Stadt betrage er 2 Ct. und auf dem Lande nur 3 bis 4 pCt., ſo daß ſelbſt dann, wenn die Einfuͤhrung einer Aenderung im Geſetze die Zinſen fuͤr einen Augenblick erhoͤhen wuͤrde, eine ſolche Erhoͤ⸗ hung bis zu einem bedeutenden Grade ſteigen koͤnnte, ohne irgend eine Unbilligkeit zur Folge zu haben. Da nun auf der einen
Seite große Vortheile aus der von ihm vorgeſchlagenen
Aenderung hervorgehen, auf der andern das Daniederliegen des Handels und eine Menge von Verbrechen dadurch auf⸗ hoͤren wuͤrden, ſo bitte er um Erlaubniß, eine Bill zur Ver⸗ beſſerung der Zinswucher⸗Geſetze einzubringen (Hoͤrt, hoͤrt!). Der Kanzler der Schatzkammer bemerkte: er wolle ſich zwar fuͤr jetzt dem Vorſchlage nicht widerſetzen, aber er be⸗ halte ſich fuͤr die Zukunft das Recht des Widerſpruches vor, wenn etwa von einer, vielleicht aus der Motion ſpäterhin hervorgehenden, Bill zur gaͤnzlichen Aufhebung der Zinswucher⸗ Geſetze alle die Uebel zu befuͤrchten waͤren, welche Viele jetzt aus einer ſolchen Aufhebung zu folgern geneigt ſeien. Sir R. Heron ſagte, er wolle zwar ſeine Bemerkungen bis zur eigentlichen Einbringung der Bill verſparen, aber er muͤſſe ſich im Voraus daruͤber ausſprechen, daß er die abgeſchmack⸗ ten und uͤbertriebenen Strafen aufzuheben oder vielmehr zu mildern wuͤnſche, zugleich aber darauf hinwirken werde, daß die an die Stelle derſelben tretenden hinreichten, die gaͤnz⸗ liche Aufhebung der in Rede ſtehenden Geſetze zu verhindern. Sir John Sebright unterſtuͤtzte den Antrag vorzuͤglich aus dem Grunde, weil die Wucher⸗Geſetze in ihrem jetzigen Zuſtande beſonders den Land⸗Eigenthuͤmern, zu deren Klaſſe er ſelber gehoͤre, und weshalb er Gelegenheit zu vielfaͤltigen Beobachtun⸗ gen uͤber dieſen Gegenſtand gehabt habe, zum großen Schaden gereichten. Der General⸗Anwald aͤußerte, er habe ſich fruͤ⸗ her mehreren Bills widerſetzt, deren Zweck die gaͤnzliche Aufbe⸗ bung der Wucher⸗Geſetze oder mit andern Worten, aller Be⸗ ſchraͤnkungen des Zinsfußes geweſen ſei. Die Hauptfrage dabei ſei nun die: ob Zinſen von Land, Obligationen, Schulden oder Wechſeln ad libitum gefordert werden koͤnnten? Man babe geſagt, der Handel müſſe ſich ſelbſt uͤberlaſſen werden, alle Handels⸗Artikel faͤnden ſchon von ſelbſt ihr Maaß und Verhaͤltniß, Geld ſei auch ein Handels⸗Artikel und wuͤrde wie die uͤbrigen ſein Maaß finden. Nach einer reiflichen Ueberlegung dieſer Theorie ſei er zu dem Reſultate gekom⸗ men, daß nur Unheil, Ungerechtigkeit, Unterdruͤckung von der Anwendung derſelben zu erwarten ſeien. Jetzt verhin⸗ dere man durch zwei Mittel, daß zu viel Zinſen gefordert werden koͤnnten: 1) durch Strafen 2) durch Nullitaͤt des Contracts ſelbſt. Wenn nun der ehrenwerthe Herr die Grundprincipien der Zins⸗Wucher⸗Geſetze aufrecht halten und dennoch jene Mittel aͤndern koͤnne, ſo daß auf andere Weiſe eine jede rechtswidrige Verletzung derſelben ver⸗ mieden werde, ſo wolle er ſich ſeinen Vorſchlaͤgen nicht widerſetzen; jedoch werde er ſeinen eignen Beobachtun⸗ en nicht vorgreifen, da er nicht wiſſen koͤnne, wie die ſpaͤter darzuſtellenden Plaͤne uͤber die Aenderung der Geſetze beſchaffen waͤren. Er wuͤrde deshalb ſeine Meinung erſt dann aͤußern, wenn der ehrenwerthe Herr dem Hauſe ſeine Anſichten genauer entwickelt habe. Hr. William Smith
uͤnterſtuͤtzte den Antrag, worauf Hr. Robinſon bemerkte:
zußert: er bemerke zwar, daß ſich der Aufhebung jener Ge⸗] er komme zwar mit ſeinem ehrenwerthen Freunde in den