beſtehenden Mannſchaft, gefangen genommen. Obwohl von einer aus Braila nach dem Sereth detaſchirten Tuͤrkiſchen Cavallerie, Abtheilung, die auf jenem Fluſſe beſtehenden Faͤh⸗ ren am 8ten mit Tagesanbruch zerſtoͤrt worden waren, ſo paſſirte ſolchen dennoch am ſelben Tage Wider⸗ ſtand ein Ruſſiſ⸗ es Cor s von 10,000 M 1 worunter 4000 Mann 2N neb einem an Artillerie⸗Park), welches Braila gegenuͤber ein Lager bezog. 1 Um die Beſetzung der Hauptſtadt der Wallachei ſo ſchnell als moͤglich 7. bewerkſtelligen, iſt gleich nach dem bei Vadului⸗Iſſac erfolgten Uebergange ein Corps von 5000 Ko⸗ ſaken in der geradeſten Linie nach Buchareſt beordert worden, wo es am 11ten d. M. eingetroffen ſein ſoll. Eine von Jaſſy, unter Anfuͤhrung des General Kleiſt, ebenfalls nach der Wallachei aufgebrochene Truppen⸗Colonne war am 10ten erſt in der zwei Poſten vor Fockſchan Diſtriets⸗ Stadt Tekutſch angelangt. In Jaſſy ſind 6 b Infanterie, und 80 bis 100 Koſaken als Beſatzung zuruͤck⸗ geblieben. 8 „Der Baſch⸗Beſchli⸗Aga, Aarif Aga, von dem es An⸗ fangs geheißen hatte, er ſel ſammt ſeiner Mannſchaft zu Jaſſy gefangen genommen worden, hat mit 52 Mann in der Nacht vom 6ten auf den 7ten den Weg uͤber Roman nach Bokou eingeſchlagen, und ſoll von dort aus, da er den We nach Suͤden bereits von Schwaͤrmen von Koſaken durchſtreift vermuthete, ſich gegen die Siebenbuͤrgiſche Grenze gewendet haben. Bei dem Durchzuge durch die Moldauiſchen Diſtriets⸗ Städte wurde von den Leuten des Baſch⸗Beſchli⸗Aga die ſtrengſte Mannszucht beobachtet.“ 3 Die Baireuther Zeitung vom 23ſten d. M. giebt aus der Lemberger folgenden aus dem „Feldlager vor Si⸗ liſtria, den 13. Mai“ datirten Ruſſiſchen Kriegsbericht liefert: „Um dem Feinde keine Zeit zu laſſen, an der Donau ſeine Armeen zu verſammeln und ſeine fanatiſche muſelmaͤn⸗ niſche Bevoͤlkerung in den Gegenden jenſeits des Balkans zum Kampfe aufzubieten, beſchloß der Ober⸗Befehlshaber, Graf von Wittgenſtein, von Jaſſy aus zwei Diviſionen Infanterie, unter den Befehlen der Generale Yermoloff und Uwarow, dann mehrere Diviſionen Cavallerie, unter dem Ober⸗Befehl des General⸗Lieutenants Grafen von Pah⸗ len, in Eilmaͤrſchen und auf den naͤchſten Wegen gegen und uͤber die Donau vorruͤcken zu laſſen. Am vorgeſtrigen Tage bereits fanden ſich bei Turtukay, zwiſchen Ruſtſchuck und Siliſtria, dieſe verſchiedenen Diviſionen an den beſtimmten Uebergangs⸗Punkten vereinigt und der Uebergang wurde auf die naͤchſte Nacht beſtimmt. Indem der General⸗Lieu⸗ tenant Graf Doctorow in dieſer Nacht mit den Fahrzeugen vaegg des bei Turtukay, uͤber dieſen Strom gin woſe die Tuͤrken in einem Corps gegen 3800 Mann, hinter den Gaͤrten efes Ort⸗ Ruſtſchuck, unter dem Befehl des Muſtapha, Paſcha von wei Roßſchweifen, kampirten, wurden dieſe bald den Ueber gang, welcher aber ſchon geſchehen war, von der Avant⸗ Garde gewahr, die der Oberſt Uwarow befehligte. Nach die⸗ ſem 2 ſie einige Galeeren mit Kanonen, um den vöͤlligen Uebergang zu hindern, allein nachdem die unſri⸗ gen ihnen einige Zeit widerſtanden, entfernten ſich die Fahr⸗ zeuge, indem ſie die Donau wieder hinauf gingen er 1 oie Wona hinauf gingen, und der Paſcha ergriff bei Ruſtſchuck mit ſeinen Truppen die F 9 2 4 en Truppen die Flucht, in 88 as Nachſetzen der Huſaren und Koſacken viel 2,9 den Unſrigen das ganze Lager zur Beute und auch einige Gefangene, unter deren Zahl ſich ein Kazna⸗ eine andere Affaire mit dem Feinde nahe bei dem Dorfe Czar⸗ 8 . 8 he bei dem Dorfe Czar⸗ nowodica, welcher uͤber die Donau weiter oben einige Stun⸗ den von Ruſtſchuck mit etwas uͤber 1000 Mann gegangen war. Dieſe Affaire dauerte uͤber 6 Stunden. Der Feind, welcher alsdann in die Flucht geſchlagen worden, hinterließ auf dem S 8 5 chlachtfelde außer den Bleſſirten, welche er mitgenommen 2 beinahe 200 Todte. Wir verloren dabei 45 Mann. beſſirt wurde der Major Jurgent, der Ritter Vilno, der nde Lieutenant der Cornet Baron Palemberg Bemeine. Heute unternahm der Seraskier Aſſan⸗ ae. von Ruſtſchuck, einen Ausfall 8 dieſer Fe⸗ row mit Poe 8 Furtukay. Er griff den General Grafen Docto⸗ ſowohl zu eMann Kavallerie und Infanterie mit vieler Hitze, Anf zu Lande, an. Erwaͤhnter General wußte Unternehmen zu *. eine ſolche Wendung zu geben, daß das Es gelang ihmm, das Feindes groͤßtem Nachtheile ausſchlug. und auf 20 Wer enſelben zu uͤberwinden, zuruͤckzuſchlagen ündli Tod weit zu verfolgen. Die Anzahl der feindlichen ſteigt etwa bis auf 2500 Mann. Zu Ge⸗ fangenen ſind gemacht: 159 Mann, darunter ein Bim⸗

Paſcha. An Beute hat man dem Fande eine Kanone und

iud 6 bis 700 Mann

gewachſen waͤre, noch Folgendes: Die Maſſe der Moslinms

Wunſch nach Frieden iſt allgemein.

* 8

2₰ EI11

3 Fahnen abgenommen. Um dieſelbe Zeit, Nachmittagds, als die beiden General⸗Lieutenants Grafen Uwarow und Yermoloff, mit ihren Diviſionen nahe bei der Burg Kozlodzy„ vorrückten, geriethen ſie daſelbſt mit dem Feinde in ein leb; haftes Gefecht. Der Feind, deſſen Cavallerie allein beinahe 25,000 Mann, unter den Befehiem des Reis⸗Effendi Abbu Ruzack, der ehedem Ambaſſadeur bei dem Congreſſe zu Aker⸗ man geweſen, und die Infanterie faſt 40,000 Mann, unter den Befehlen des General⸗Obriſten des Ni am⸗Gedid, (der neuen Truppen) und 5 Paſcha's von 2 Roßſchweifen ſtark war, hielt ſich ziemlich ſtandhaft. Den Tuürken gelang es durch ihre üͤberwiegende Macht, anfaͤnglich einen Theil uünſe⸗ rer Cavallerie in Unordnung zu bringen, welches durch die Lage der Gegend, die voller Defileen iſt, um ſo mehr verur⸗ ſacht wurden, weil ſie dadurch verhindert wurde, in der geho⸗ rigen Ordnung zu agiren. Allein die Infanterie und reitende Artillerie kam zur Unterſtuͤtzung, welche dem Feinde ſo vieler Lebhaftigkeit begegnete, daß ſie alle die feindlichen Corpcaz voͤllig in die Flucht ſchlug. Die Fluͤchtlinge wurden mit der groͤßten Gewalt mehrere Werſte weit auf dem Wege nach Schumla und Browods verfolgt. Die Unſrigen bemaͤchtiga ten ſich des ganzen feindlichen Lagers, aller Zelte und einer großen Menge Kriegs⸗Munition von allen Arten, 43 2 metallener Kanonen, 13 ſehr großer und 10 kleinerer Moͤrſer, 1— uͤberhaupt alſo 66 Stuͤcken Artillerie und 107 Fahnen. Die Anzahl der Todten feindlicher Seits beläuft ſich auf etwa 2 bis 10,000 Mann und der Gefangenen auf 3500 Mann al⸗ * ler Waffen⸗Gattungen. Unſer Verluſt im Ganzen beſtehet in 1750 Todten und 3000 Verwundeten. Unter den Erſtern be-⸗ findet ſich der General⸗Major Baron Roſen I. und der Oberſt Italinsky nebſt mehreren Officieren, unter den Letzteren der General Baron Waymar, der Oberſt Uwarow, der Oberſt⸗Lieu- tenant vom Regiment Siewko, Prinz Ruciciew, der Lieute⸗ nant von den Moskauer Jaͤgern, Brand, der Lieutenant Czer-⸗ now, der Faͤhnrich Charlamow und mehrere Andere, und 3605 W— Unterofficlere. In den Feſtungen Giurgewo, Ruſtſchuck und Siliſtria befinden ſich 35,000 Mann Tuͤrken eingeſchloſ⸗ ſen, welche wohl keine aͤndere Wahl haben duͤrften, ais ſich demnaͤchſt Unſern ſiegreichen Truppen zu ergeben.“ —*

Ein Schreiben aus Konſtantinopel vom 25. April (im neueſten Blatte der allgemeinen Zeitung) enthaͤlt naͤchſt der (bereits wiederholentlich mitgetheilten) Nachricht, daß trotz aller von der Ruſſiſchen Grenze eingehenden Nachrich⸗, ten vom nahen Einmarſche der Ruſſiſchen Armeen, beim Sultan und einem Theile ſeines Miniſteriums eine Gelaſſen⸗ heit und Zuverſicht herrſche, als wenn man allen Gefahren

22½

zeigt keinen Enthuſtasmus, und deshalb ſchreiten die Ruͤſtun-⸗ gen mit einer Lauheit vorwaͤrts, die uͤber den boͤſen Willen der Großen des Reichs wenig Zweifel übrig läßt. Der Husny Bey will das Commando der Armee von Adrianopel nur bedingungsweiſe annehmen, und die uͤbrigen ernannten Chefs dieſer Armee, die ſich in der Hauptſtadt befinden, weigern ſich foͤrmlich, ſo wie einſt die Janitſcharen⸗Chefs, die Hauptſtadt zu ver⸗ laſſen. Man verſichert, dieſer Umſtand fange an die Um⸗ gebungen des raſtlos thaͤtigen Großherrn zu entmuthigen. Auch verſichert man, die Sprache des Reis⸗Effendi ſel in den letzten Tagen bereits ſehr veraͤndert gegen ſeinen fruͤhe⸗ ren ſtolzen Ton. Er ſoll gegen einen Fraͤnkiſchen Drago⸗-⸗ man geaͤußert haben: „Es ſcheine, daß Alles gegen die Pforte verſchworen ſei, und daß, je naher die Gefahr komme, ihre ſich ſo nennenden Freunde ſich auch zuruͤckzoͤ⸗ gen“ u. ſ. w. Die vom Sultan durch den Patriarchen eingeleitete Unterwerfung der Griechen, wobei ihnen eine dreimonatliche Friſt angeboten wurde, iſt durch die Nach⸗ richt, daß Admiral Heyden dem Praͤſidenten Capodiſtrias Gewehre, Munition und Kriegs⸗Materialien aller Art zur Fortſetzung der Inſurrection zugeſandt, und daß die Engli⸗

ſchen und Franzoͤſiſchen Admirale eine ahnliche Unterſtuͤtzung verſprochen haͤtten, ſehr illuſoriſch geworden. W iſt ſchwer zu glauben, daß ſich die Inſurgenten bei ſolchen Aufmunterungen, und in einem Augenblicke, wo dem Lande

ihres Gegners eine furchtbare Invaſion bevorſteht, unter⸗ werfen 88 9 hal

Der Oeſterreichiſche Beobachter enthaͤlt in ſei

eſten Blaͤttern Küchſche Fhenice und unſän ſeige &ꝙ

dem Courrier de Smyrne vom 5. April entlehnte Nachrich⸗

ten uͤber die Raͤumung der Inſel Scio von den Griechen

deren Genauigkeit und Echtheit dieſes letztere Blatt verbür⸗

gen zu koͤnnen verſichert, indem es ſolche mit nachſtehenden ſchmerzlichen Betrachtungen begleitet: „Die Details, welche

wir uͤber die Raͤumung von Scio mitgetheilt haben, erwecken

ſehr ſchmerzliche Betrachtungen uͤber die Denk, und Han⸗