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deaß die letzten Rachrichten

fel ziehen, denn „de mortnis nil nisi bene“; allein man haͤtte denſelben Grundſatz auch „de absentibus“ beobachten muͤſſen. (Dies ſoll wahrſcheinlich eine Anſpie⸗ lung auf den, bei Gelegenheit der katholiſchen Frage von Sir Francis Burdett gegen den abweſenden Lord Eldon ge⸗ machten Angriff ſein. Sir John Mackintoſh vertheidigte die Motion. Ein Gefuͤhl von perſoͤnlicher Feindſchaft, ſagte er, ſei kein loyaler Bundesgenoſſe beim Widerſtand gegen eine Maaßregel. Man muͤſſe ſich daran erinnern daß: mors obruit iras. Eine Freundſchaft von 36 Jahren, die zwiſchen ihm und jenem ausgezeichneten Manne beſtanden 5 ver⸗ leihe ihm ein tiefes Intereſſe fuͤr jedes Verfahren, welches beabſichtige, ſeinem Andenken Ehre zu erweiſen. Seine Freundſchaft ſei alles, womit Hr. Canning ihn zu begluͤcken Gelegenheit gehabt habe, aber er fuͤhle, daß dies das groͤ⸗ zeſte Geſchenk ſei, welches ihm haͤtte gemacht werden koͤnnen. Hr. D. W. Harvey und Hr. Poulett Thompſon widerſetzten ſich dem Antrage, welcher von Sir James Scarlett vertheidigt wurde. Darauf ward das Amend⸗ ment des Hrn. Hume mit 73 Stimmen gegen 14 verworfen und der Antrag genehmigt. Sst

London, 23. Mai. Se. Majeſtaͤt wird Montag den 26ſten d. einen Ball im Pallaſt von St. James geben.

Graf Dudley und Herr Peel hatten am Mittwoch eine 1 Conferen⸗ mit dem Herzoge von Wellington im Schatzkam⸗

mer⸗Amte. Der Geſandte, Marquis von Palmella, hatte am Mittwoch Geſchaͤfte im auswaͤrtigen Amte.

Am Donnerſtage Graf Dudley und St. James.

An demſelben Tage hatte der Franzoͤſiſche Geſandte, Fuͤrſt Polignac, eine lange Conferenz mit dem Herzoge von Wellington. 8

Der Preußiſche Geſandte Baron von Buͤlow, desglei⸗ chen der Neapolitaniſche und der Sardiniſche Geſandte und Lord Heytesbury hatten am Donnerſtage Geſchaͤfte im aus⸗ waͤrtigen Amte. 8

Am Abend des naͤmlichen Tages langten Depeſchen von dee Geſchaͤftstrager am Berliner Hofe, Sir Brvooke Toaylor, an. .

Am Mittwoch ſpaͤt Abends fand eine Verſammlung mehrerer Miniſter in der Wohnung des Herrn Peel ſtatt.

Als ſich (wie im geſtrigen Blatte der Staats Zeitung angezeigt worden) das Unterhaus wegen des Wahlrechts des Fleckens Eaſt⸗Retford am 19. Mai in einen Ausſchuß verwandelt hatte, ſtimmten Hr. Huskiſſon und Lord Pal⸗ merſton fuͤr die Uebertragung des Wahlrechts auf einen ſehr bevoͤlkerten Ort. * Peel und Hr. Goulburn waren der entgegengeſetzten Meinung. Dies gab Anlaß zu der Verbreitung des Geruͤchts, daß Hr. Huskiſſon oder nach anderen Angaben, Hr. Peel, ſein Amt niederlegen wollte. Der heutige Courier ſpricht ſich daruͤber folgendermaßen aus: Die Geruͤchte, deren wir mit dem groͤßeſten Wider⸗ ſtreben ſchon in unſerem geſtrigen Blatte Erwaͤhnung ge⸗ 115 haben, ſind auch heut morgen mit derſelben Zuver⸗ läͤſſigkeit verbreitet worden und haben fuͤr den Augenblick die Wichtigkeit aller fremden Nachrichten vermindert. Wenn wir die dringende Nothwendigkeit betrachten, welche bei den jetzigen Verhältniſſen die groͤßeſte Beſtändigkeit, Einigkeit und Freundſchaft unter den Mitglledern des Cabinets erheiſcht, ſo muß uns wirklich alles Uebrige als unwichtiger erſchei⸗ nen. Es iſt nur zu gewiß, daß Uneinigkeiten in Folge der Abſtimmung uͤber das Wahlrecht von Eaſt⸗Retford ſtattge⸗ funden haben, wobei Hr. Peel und Hr. Goulburn auf ei⸗ ner Seite (der Majoritaͤt) und Hr. Huskiſſon und Lord Palmerſton auf der andern (der Minoritaͤt) ſtimmten. Dieſe Mißhelligkeiten haben zu Geruͤchten von einer Reſignation oder von Reſignationen Veranlaſſungen gegeben. Die Namen der beiden letztgenannten Miniſter ſind erwaͤhnt und mit andern in Verbindung geſetzt worden. In weni⸗ gen Stunden werden wir im Stande ſein, mit mehr Be⸗ ee zu ſprechen. Fuͤr jetzt ſchließen wir mit den

eißeſten Wuͤnſchen, daß alle Zwiſtigkeſten ausgeglichen

werden; und daß zum Beſten der öffentlichen Wohlfahrt, welche ſo ſehr von der Einigkeit der Regierung abhaͤngig iſt, alle Streitigkeiten, wenn ſolche vorgefallen ſind, auf⸗ hoͤren möͤgen.

In der heutigen Sitzung hat ſich das Oberhaus, auf den Antrag des Herzogs von Wellington, bis zum 2. Juni und das Unterhaus auf Hrn. Peel's Antrag bis zum 30ſten d. M. vertagt. Im Oberhauſe gab Graf Dudley, auf einige Bemerkungen des Lord Strangford, die Verſicherung, welche der Regierung aus Bra⸗

hatten der Herzog von Wellington,

raf Muͤnſter Audienzen beim Koͤnige in

gehoben.

ſilten zugekommen, von der friedlichſten Art ſeien. Lord Darnley fragte: ob Schritte geſchehen waͤren, um eine Wi derholung des neuerlich in Morea Vorgefallenen zu verhit dern, naͤmlich, 288 nicht wieder Griechen zu Sklaven gemach wuüͤrden? Der Herzog v. Wellington verſicherte, es ſeien Schritte geſchehen, um die Erneuerung eines ſolchen Un⸗ gluͤcks zu verhuͤten, auch Maaßregeln getroffen, damit, ſo weit es ausfuͤhrbar, die Weggenommenen ihren Familien wiedergegeben wuͤrden.

Im Unterhauſe ging die Bill wegen der Penſion fuͤr ven. Cannings Familie ohne weitere Bemerkung durch.

as Haus war ſehr angefuͤllt geweſen, inſonderheit die Op⸗ poſitions⸗Baͤnke, in der Erwartung, daß eine oder die an⸗ 5e” uͤber Miniſter⸗Wechſel fallen wuͤrde, was nicht geſchah. ¹ Wir hatten, ſagt der Courier, die Abſicht, die Stim⸗ mung zu bezeichnen, in der die juͤngſte Discuſſion uͤber die katholiſche Frage aufgenommen werden wuͤrde. Man hatte uns verſichert, daß ſie bei der katholiſchen Aſſoclation Dank⸗ barkeit und Freude erregen werde. In einer vor uns liegen⸗ den Dubliner Zeitung finden wir darauf, daß man uns als Vertheidiger der Emancipation ſchildert, weil wir geſags haben: „Es wuͤrde ein Gluͤck fuͤr England, ein Gluͤck fuͤr Irland, und uͤberhaupt eine Beruhigung fuͤr Jeden ſein, der ſich mit den oͤffentlichen Angelegenheiten aufmerkſam beſchäf⸗ tigt, wenn dieſer Gegenſtand zu Ende gebracht wuͤrde.“ Wenn die in Rede ſtehende Zeitung meint, wir verſtuͤn⸗ den unter dem „zu Ende bringen“ die Bewilligung der Forderungen der Katholiken, ſo befindet ſie ſich in einem argen Irrthume. Wir wollen uͤbrigens beleuch⸗ ten, wie ſich die Stimmung der katholiſchen Aſſocjation unge⸗ faͤhr ausſpricht. Alle Talente, alle Freiſinnigkeit, jede Seelengroͤße, iſt, wie ſich von ſelbſt verſteht, auf der Seite der Vertheidiger der Katholiken! und Alle welche feſt halten an den Inſtitutionen unſerer Vorfahren von denen man daß ſie ſich an der Revolution, welche Jacob II. des

hrons entſetzte, erfreuen Alle die, welche die Nothwen⸗ digkeit den proteſtantiſchen Glauben zu den Fuͤßen der Ka⸗ tholiken zu legen nicht einſehen alle die ſagen wir, welche ſolche ehrenwerthe Geſinnungen nähren, und ſie offen beken⸗ nen, ſind beſchraͤnkten Verſtandes, intolerant, bigott und dumm. „Wir haben weder geſunden Verſtand noch ir⸗ gend Gruͤnde auf unſerer Seite.“ Die Vertheidiger der Kacholiken ſind Maͤnner von den groͤßten Einſichten, große und talentvolle Verfechter der Freiheit. Die Gegner der Katholiken ſind „kriechendes und veraͤchtliches Gewuͤrm,“ und wie ſich von ſelbſt verſteht, „iſt es unſinnig auch nur von ihnen zu reden,“ und vollkommen laͤcherlich „Beweiſe“ beizubringen. Was wir von einer ſoſchen Sprache quch in anderer Ruͤckſicht denken moͤgen, ſo muͤſſen wir doch ein⸗ raͤumen, daß dieſelbe verſtaͤndlich und deutlich iſt. Sie läßt durchaus keinen Zweifel uͤbrig, und man kann eine ge⸗ nuͤgende Warnung darin Unden.

Am 22ſten 82 Portsmouth die Galateg von 46 Ka⸗ nonen, Capt. Sir C. Sulivan, nach einer achtzehntaͤgigen Fahrt von Malta an. Sie iſt vor ſehr kurzer Zeit noch in Alexandrien geweſen und war daſſelbe Schigf⸗ von welchem aus Oberſt Crawdock mit Mahomet⸗Paſcha wegen Loskaufung der Griechenſklaven und Raͤumung Morea's von den Aegyp⸗ tiſchen Truppen unterhandelte. Es herrſcht jedoch hier die Beſorgniß, daß der Oberſt nicht ſehr gluͤcklich in ſeinen Ver⸗ richtungen geweſen iſt; da, wie man ſchon erfahren hat, der Kern der Aegyptiſchen Heere noch in Morea, nur der ſchlech⸗ teſte Theil derſelben zuruͤckgeſendet worden und auch noch keine Freilaſſung von Sklaven erfolgt iſt

Am Montage langte das Dampfboot Lord Melvyille mit dem 8 v. Humboldt von Calais in Dover an.

or kurzem fand eine allgemeine Verſammlung der Geſellſchaft zur 8 nuͤtzlicher Kenneniſfe unter dem orſitze des Dr. Malt att. 8 Ie Handel mit 1 hat ſich * Aufhebung der Abgabe von 1 Pfd. 13 S5. 4 D. fuͤr die Tonne, ſehr

Lin Privatbrief aus Liſſahon vom 23. April meldet: daß 88. 89,2 Monats ein Decret vom Regenten erlaſſen worden iſt, nach welchem aller fremde, ohne beſon⸗ dere Erlaubniß eingefuührte Weſzen von einem Jeden in Beſchlag genommen und von den nächſten Obrigkeiten zum Beſten des Beſchlagnehmers und der Armenhaͤuſer confis⸗

cirt werden ſoll.

Nachrichten von Halifax zufolge iſt die Ernennung des ouſie zum

in Indien in der 1. dum Hber Hefeh sess 92 2

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