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Amtliche Nachrichten. ZI Kronik des Tages.
8 Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung zzu Bromberg iſt der bisherige Vicarius Andreas Güͤnzel zum Pfarrer der katholiſchen Kirche in Mias⸗ leczko, und der bisherige Candidat der Theologle, Plath, zum Pfarrer der evangeliſchen Gemeinde in Schubin er⸗ nannt worden; 1 zu Frankfurt iſt der evangeliſche Prediger Richter au Wendiſch Sorno, zum Prediger in Laula, Superinten⸗ dentur Dobrilugk; der evangellſche Prediger Draber zu Morawana⸗Goslin bel Poſen, zum Prediger in Friedrichs⸗ dorf, Superintendentur Friedeberg, und der Prediger Poſt zu Groß⸗Rärschen, zum evangeliſchen Prediger zu Lugau, DSuperintendentur Dobrilugk, berufen worden; 8 zu Koblenz iſt der Pfarrer Baſtendyck zu Ober⸗ wetz, zum evangeliſchen Pfarrer von Luͤtzelllnden ernannt worden; zu Koͤnigsberg iſt der Pfarrer Laudien zum zwei⸗ rediger bei der evangeliſchen Kirche in Pillau und
aum Rektor der dortigen Buͤrger⸗Schule gewaͤhlt und be⸗ 2¹ bangt worden.
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Abgereiſt: Der Koͤniglich Großbritani Cabinets Kourier Fricker, uͤber Bruͤſſel nach London. * S .
28 Zeitungs⸗Nachrichten 11111Zäää..8 öZ. Deputirten⸗ ammer. Sitzung vom 22. Mai. Zu Anfang der Sitzung entwickelte der Marquls ben Brammont eine von ihm herruͤhrende Propoſition in Be⸗ rref des neuen Baues des Saales der Deputirten⸗Kammer; er bezeichnete mehrere Fehler des zu dieſem Behufe entwor⸗ fenen Planes, namentlich daß derſelbe den Zuſchauern zu wenig Raum laſſe, und verlangte daher, daß, bevor dieſer Plan in Ausfuͤhrung komme, noch eine Special⸗Commiſſion deſſen Pruͤfung ernannt werde. Dieſem Antrage wider⸗ ſetzte ſich der . des Innern und bemerkte, wie von den vier der Regierung vorgelegten Bau⸗Plänen der E“ fuͤr den zweckmaͤßigſten und in jeder u cfriedigendſten erk 3 be ſae 88 Birkeaehbf⸗ ſten erkannt worden ſei. Hr.
Vi tzte noch auseinander arum von den Mitgliedern der Bau⸗Commiſſion ie Halbenskel, Form, als die heguemſte und diejenige, bei welcher der Red⸗
ner von den Zuhoͤrern am leichteſten verſtanden wer
h. v worden ſei. Der Graf Filleande . n⸗ orde glaubte ebenfalls, daß dieſe Form derjenlgen des Sitzungs⸗Sazles des Engliſchen Parlaments, der ſeit ſei⸗ nem erſten, Entſtehen noch nicht verändert worden, bei weitem vorzuziehen ſei. 4
Ueberhaupt 71 d 3 7 2 ner hiuzu, „möoͤchten uns die Engliſchen Sgafe mes Fi
lich zuſagen. Sie wuͤrden ſchwerlich wollen, meine Herren,
daß Ihr Praͤſident, wie der Lord Kanzl acke ſitze, od zler, auf einem Woll⸗ Saehs Shdee⸗ Ihnen erlaubt waͤre, ſich, ohne Be⸗
2 d einer Ordnung, mit de V Kopfe, unter einander von ihten aern, Jhute auf dem
1 ut zu unterhalten; zu einer ſolchen Boltkanaee 8 dcaat. 2 mit unſern 1Sehe. Berathungen no ) nicht gebracht.“
(Geloͤchter.) Nachdem Hr. Carl Dupin noch einige naͤhere 8 Eeraſ über Dasjenige, was ſich im eha96. 11908,e waͤhnten Bau⸗Commiſſion zugetragen, gegeben hatte, wurde
8 B.
Berlin, Sonnabend den 3l1ſien Mai.
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lag des Marquis von Grammont zur Ta⸗ Sgce aesſchecce und man beſchaͤftigte ſich demnaͤchſt mit dem Geſetz⸗Entwurfe, wodurch dem fuͤr 8 ſtung der Milſtair⸗Penſionen das laufende Jahr, zu Beſtreitung 55000 Ff nachtraͤglich ein außerordentlicher Zuſchuß von 300, 9 bewilligt wird. Der General Geérard erklaͤrte zwar; daß er weit entfernt ſei, ſich einer Maaßregel zu widerſetzen, wodurch das Loos ſeiner Waſten⸗Gefahrten verbeſſert wer⸗ den ſolle, behauptete aber, daß dieſe Maaßregel unzulaͤng⸗ lich und unvollſtaäͤndig ſei, und daß alle in dieſer Bezlehung erlaſſenen Verordnungen, der Verfaſſung zuwiderlaufen. Der Redner bemuͤhte ſich dieſe Behauptung zu beweiſen; er erinnerte mit vieler Wärme an die großen Anſpruͤche, welche die alte Armee an die Dankbarkeit der Nation habe und erklaͤrte, wie er nicht minder zu Gunſten der neuen Armee, ſo wie zur Vertheidigung der National⸗Ehre und des In⸗ tereſſe der Feſc Fag ſelbſt, die nie eine eigentliche Armee haben koͤnne, ſo lange ſie nicht den Officieren ein ehrenvolles Loos ſichere, ſeine Srimme erhebe; allerdings müſſe man ſich der Sparſamkeit beſteißigen, und dieſer Einwand ſei auch der einzige vernuͤnftige, den man ihm machen koͤnne; wenn man indeſſen bedenke, daß, um gerecht zu ſein und den inactiven Officieren ihre Lage zu erleichtern, es, außer den, verlangten 300,000 Fr., nur etwa einer Summe von einer halben Million bedürfe, die noch uͤberdies mit jedem Jahre abnehmen wuͤrde, ſo muͤſſe man ſich mit Recht fra- gen, ob bei einem Budget von einer Milliarde ein ſolcher: geringfuͤgiger Gegenſtand irgend in Betracht kommen könne. Aus allen dieſen Gruͤnden ſtimmte der Redner dafuͤr, baß die Kammer zwar den verlangten Zuſchuß bewillige, dabei aber zugleich den Wunſch zu erkennen gebe, daß die Regierung unverzuͤglich einen neuen Geſetz⸗Entwurf vorlegen moͤge, wodurch den Offickeren ihr Nicht⸗Aectivitaͤts⸗Gehalt oder Wartegeld ſo lange geſichert ſei, bis ſie wieder in Activitaͤt treten oder penſionirt werden. Der Graf Arrthur von la Bourdonnaye trat dagegen den Anſichten der Commiſſion bei; weit entfernt, aͤußerte er, die von der alten Armee geleiſteten Dienſte irgend herabſetzen zu wollen, er, kenne er vielmehr freudig an, daß die ehrenvollen Truͤmmer von Frankreichs tapfern Heeren, dieſe Erben des ihnen von 85 800,000 Kriegern vermachten Ruhmes, gleichſam die lebendi⸗ 28 gen Jahrbuͤcher jener Helden⸗Zeit in der Geſchichte des Lan⸗ 1 des waͤren, die ſtets den Stolz der Franzoſen und die Bee—..— wunderung der Nachwelt ausmachen wuͤrden; da aber nun einmal das Loos der inactiven Officiere geſetzlich entſchieden 1 ſei, ſo bleibe ihnen nur uͤbrig, die unerſchoͤpfliche Huld des Koͤnigs fuͤr ſich in Anſpruch zu nehmen, und die Kammer koͤnne daher bei der gegenwaͤrtigen Lage der Dinge, nicht als ein Recht in Anſpruch nehmen, was allein von der Guͤte des Monarchen zu erwarten ſei; ſobald aber von der Kam⸗ mer ein neuer Credit für einen ſo edlen Zweck gefordertet werden ſollte, leide es keinen Zweifel, daß jeder Deputirte ſich beeilen werde, denſelben zuͤ bewilligen. Hr. v. Bri⸗ Luepille griff die Verordnung vom 21. Maͤrz, zu deren Ausfuͤhrung der verlangte Zuſchuß noͤthig iſt, als eine ein: ſeltige und ungerechte Maaßregel an, die mit der Erklaͤrung 1 von Saint Ouen und der Charte nicht in Einklang ſtehe, und verlangte, daß man ſtatt 300,000 Fr. gleich einen Ere⸗ dit von 528,500 Fr. bewillige. Der Kriegs⸗Miniſter erklärte, daß die gedachte Verordnung vom 21. März von mehr 9 Fehheegn 41 auf halbem Sold dank⸗ bar aufgenommen worden ſei; wenn einige andere nicht eben ſo daruͤber daͤchten, ſo duͤrften ſie deshalb nicht minder ciſ b *
7 89 te des Koͤnigs rechnen, der ſie nlemals verlaſſen wuͤrde. „Bevor
ich uͤbrigens“ ſo ſchloß der Miniſter „dieſe Rednerbuͤhne ver⸗ S— laſſe, kann ich nicht umhin, noch der Kammer die Verſicherung S zu geben, daß ich und meine etwanigen Rachfolte alle 1hre Kräaͤfte aufbieten werden, um die Zukunft jener
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G 8 8927.