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en Erzieher gs⸗Anſtalten unterſagt? Sind nicht die kleinen eminarirn, welche durch eine in die Geſetzſammlung nicht aufgenomm ene und mit der, die Jeſuiten wieder herbeiru⸗ Bulle gleichzeitigen Verordnung organiſirt wurden, mit Verletzung des Geſetzes gebildet worden? Die Miniſter heaben ſich feierlich verpflichtet, zur Geſetzmäaͤßigkeit zuruͤck⸗ zukehren, und fuͤr die Beobachtung der Geſetze zu ſor⸗ gen. Warum zoͤgern ſie denn, die kleinen Seminarien
aaufzuloͤſen? Wozu beduͤrfen ſie der Meinung einer Com⸗ mmiſſion uͤber eine ſo einfache Frage? Will man zu uns
Haben wir jemals vorgeſchlagen, man ſolle die Einzelnen wie Jeſuiten ausforſchen und ihnen in dieſer Eigenſchaft den Proceß machen? Man kann in Frankreich ungeſtraft JZeſult, Abſolutiſt ſein; aber wenn ein Praͤfekt, wenn ein Maire ſich erlaubte, zu erklaͤren, er betrachte die Charte annicht als Staats⸗Geſetz, wuͤrde ihm der Miniſter des In⸗ nern dann wohl noch ſein Amt laſſen koͤnnen? Aber eben
ſo ſehr verletzen die vom Staate beſoldeten und —
vpornehmlich die Biſchoͤfe, welche ſich weigern, die Erklaͤrung von 1682 und das Concordat zu unterſchreiben, die Geſetze. Der Staat iſt ihnen keinen Unterhalt ſchuldig; ſie mögen lihre Entlaſſung nachſuchen und dann in voller Freiheit le⸗ bben, wie auch ihre Meinungen beſchaffen ſeien. Behalten ſie ihre Stellen und falſchen Grundſaͤtze, ſo wollen ſie nur kurch das Anſehen, welches ihnen ihr Titel und ihre Unver⸗ letzlichkeit gewaͤhrt und mit den zahlreichen Schaaren, welche Iin den kleinen Seminarien und unter den Fanatikern der jungen Geiſtlichkeit zu ihrem Dienſte bereit ſind, auf die Um⸗ ſfuuͤrzung unſerer Einrichtungen und der politiſchen und religid⸗ ſen Duldung hinarbeiten. Man ſchaudert, wenn man in der Ge⸗ ſſchichte lieſit/ was die Geiſtlichkeit inmitten der Stände und in Ge⸗ ggenwart der National⸗Verſammlung that. Zu Orleans begehrte ſie Todesſtraſen gegen die Proteſtanten und bezeichnete den Admiral von Collgny, welcher dem Koͤnige und den Stäͤn⸗ den die demuͤthigen Bitten derſelben uͤberreichte, dem Dolch der Meuchelmoͤrder zum Opfer. Das Uebel, welches uans ergriffen hat, iſt viel enger an die jeſuitiſche und ultra⸗ montane Parthei geknuͤpft als an die Politik des Herrn v. Villele. Dieſer war nur ein Werkzeug: er iſt gefallen; allein die Parthei, welche ihn in ſeiner Macht aufrecht erhielt, iſt noch in ihrer alten Stellung geblieben. Wenn das jetzige Miniſterium ſich nicht beſtrebt, ſie aus derſelben zu vertreiben ſo wagen wir es auszuſprechen, daß es ein Verraͤther an den Intereſſen der Nation und der Urheber ſeines eigenen Unterganges iſt. Nicht morgen muß man ſich mit dieſen Fragen beſchaͤftigen; heut muß man daran denken; ſie muͤſ⸗ ſen der herrſchende Gedanke, der Gedanke aller Augenblicke ſein. Statt ein den Journalen toͤdliches Geſetz aufrecht zu ecrhalten, ſollte das Miniſterium ſie zu Huͤlfe rufen, um ſeine Schwaͤche zu ſtuͤtzen: denn die Macht der Zeitſchriften iſt
Cheils der Nation. * Paris, 22. Mai. Bei Gelegenheit der Ernennungen, die kuͤrzlich bei dem Caſſationshofe ſtatt gefunden haben, ver⸗ 8 nimmt man Folgendes: Der Graf v. Peyronnet gedachte voon der Laſt ſeiner Arbeit auf dem bequemen Poſten eines Erſten Praͤſidenten jenes Gerichtshofes, der außer den Eh⸗ rren und dem Einfluſſe, die demſelben gebuͤhren, dem Inha⸗ ber ein jaͤhrliches Gehalt von 100,000 Fr. einträgt, auszuü⸗ ruhen. Schon bei Lebzeiten des Villéèleſchen Miniſteriums wear an den Grafen de Soze der Antrag ergangen, gegen eine nahmhafte Summe abzudanken. So ſehr dieſer auch ſdas Geld liebte, ſo war ihm indeſſen diesmal doch nicht bei⸗ zukommen. Unter den gegenwaͤrtigen Umſtaͤnden konnte von — v. Peyronnet unmoͤglich die Rede ſein; aber man hat hiihhn deshalb nicht aus den Augen gelaſſen. Die Ernennung ddes verdienten Hrn. Henrion de Panſey iſt bloß darauf be⸗ — Zeit zu gewinnen, da ſich annehmen läßt, daß der⸗ ſelbe den ihm zu Theil gewordenen Poſten nicht lange be⸗ kleiden werde. Vier und achtzig Jahr alt und ſchon vor zwei Jahren vom Schlage getroffen, hat der ehrwuͤrdige Greis ſich nur mit genauer Roth in den Bädern zu MPlombidres erholt, die er ſeit 55 Jahren, ohne je ein ein⸗ ziges Mal gefehlt zu haben, beſucht, wo ſeine Ankunft * immer mit Sehnſucht erwartet wird und wo die unerſchoͤpf⸗ liche Luſtigkeit des höoͤchſt geſelligen Gaſtes ihm jedesmal eine rt von Jubelfeſt bereitet. Der Hintritt de E's und d;die dadurch erfolgten Promotionen haben endlich auch Hrn. Cheauveau⸗Lagarde zu einer Stelle gefuͤhrt, wie er ſie nur wuͤnſchen konnte. Bekannt iſt die rüͤhrende Art, wie dieſer 1 Riechtsgelehrte die Koͤnigin Marie Antoimette vertheidigt hat. Seein Talent beſteht vorzuͤglich in der Kunſt, die Sprache der
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etwa von Verfolgungen gegen die armen Prieſter ſprechen?
keine andere, als die des lebenbringenden und aufgeklärten
chie vernachläſſigt, verſuchte Herr Chauveau⸗Lagarde waͤh⸗ rend der 100 Tage ſein Gluͤck in den Vorzimmern Buonapar⸗ te’'s. Nach der zweiten Ruͤckkehr Ludwigs des XVIII. wurde ihm eine Advocaten⸗Stelle beim Caſſations⸗Hofe zu Theil, die er auf ſeinen Sohn uͤbertragen durfte; ſie haͤtte dieſem
ſonſt 80,000 Fr. gekoſtet. Fuͤr ſich ſelbſt beabſichtigte er Beſſeres. Um ſeinen Zweck zu erreichen ſchien s ver⸗ trauter Umgang mit einem Rathe beim hieſigen Koͤnigllchen Gerichtshofe, einem der bedeutendſten Congreganiſten (Hrn. L'Ami) erforderlich, da indeſſen dieſer Verkehr, nach ziemlich langer Dauer, doch zu nichts fuͤhrte, ſo beſann ſich Herr Chaveau⸗Lagarde ploͤtzlich eines andern und unterzeichnete mit Herrn. Iſambert, Memoiren gegen die Jeſuiten. Auf dieſem Wege iſt er nun, wie wir ſehen, weiter gekommen, als 82 dem vorigen. Alles haͤngt von Zeit und Umſtaͤn⸗ den ab. Großbritanien und Irland.
London, 24. Mai. Von den Theilnehmern an den Land⸗Banken, iſt an die Lords der Schatzkammer ein von Sir John Wrottesley unterzeichnetes Schreiben gerichtet worden, worin dieſelben prophezeien, daß aus dem Beſtehen der Neben⸗Banken der großen Engliſchen Bank fuͤr den gan⸗ zen Staat großes Unheil hervorgehen werde; ja, daß die da⸗ durch bewirkte Macht des Hauptſtammes „die Unabhaͤngig⸗ keit des Landes“ bedrohe. Die Times bemerkt indeß darüͤ⸗ ber, daß ſich die Geſetzgebung nicht eher um die von der Vergroͤßerung der Engliſchen National⸗Bank zu befuͤrchtende Gefahr zu bekuͤmmern brauche, als wenn das Uebel dringend oder nahe ſein werde. .
Die Times druͤckt ſich folgendermaßen uͤber Dom Mi⸗ guels letzte Schritte aus: Die Zuſammenberufung der Cor⸗ tes von Lamego, um über oͤffentliche Angelegenheiten zu berathen, iſt unter den jetzigen Umſtänden ein laͤcherliches Gaukelſpiel. Die drei Staͤnde, wie man ſie nennt, ſind ſeit 1697 nicht zuſammenberufen worden, und ſie ſind nicht im Stande, den Willen der Nation auszuſprechen. Die Abge⸗ ſandten der rebelliſchen Municipalitaͤten koͤnnen alſo nur die⸗ jenigen Meinungen aͤußern, welche ſie ſchon in ihren Adreſſen abgegeben haben; die Erklaͤrung der Moͤnche und Geiſtlichen iſt ſchon durch die Verbrennung der Charte ent⸗ ſchieden; und die Pairs haͤtten eben ſo gut in der geſetzge⸗ benden Kammer Dom Pedro's als in den alten Cortes be⸗ fragt werden koͤnnen. Eine merkwuͤrdige Wirkung wird die Abreiſe der Geſandten und das Aufhoͤren der diplomatiſchen Beziehungen mit Europa auf die Anhänger des Uſurpators haben, die nun „mit ihrem Ruhme allein ſind.“
Am letzten Dienſtage feierte die Geſellſchaft zur Unter⸗ ſtuͤtzung weiblicher Waiſen ihren Jahrestag unter dem Vor⸗ ſitze des Pro. Pallmer, des Parlaments⸗Mitgliedes fuͤr Surrey. ie an demſelben Tage fuͤr die Zwecke des Ver⸗ eins angeſtellte Sammlung betrug mehr als 600 Pfd.
Zu Dublin fand wegen der im Unterhauſe durchgegangenen Beſchluͤſſe hinſichtlich der Katholiken, wieder eine Verſammlung derſelben unter Hrn. O'Goromnans Vorſitz ſtatt, bei welcher Hr. 9 Connel folgende Rede hielt: „Dies, meine Herren, iſt ein großer Tag fuͤr Irland. (Beifall.) Ich ſtimme mit Herrn Brougham uͤberein, daß kein Mitunterthan gegen den an⸗ dern die Freude wegen eines errungenen Vortheils laut oder triumphirend aͤußern muͤſſe. (Hoͤrt, hoͤrt!) Dies iſt ein Au⸗ genblick der Verſoͤhnung, der alle Klaſſen der Unterthanen Seiner Majeſtät in Freundſchaft und Liebe vereinigt. Nie⸗ mand kann mehr als ich einer Handlungsweiſe widerſtreben welche auf irgend eine Art einer unpaſſenden Freude aͤhnbch ſieht oder fuͤr Andere beleidigend iſt. Aber zu gleicher Zelt wuͤrden wir eine Pflicht unerfuͤllt laſſen, die wir uns ſelbſt⸗ unſerm Vaterlande, der Sache der E und jenem gro⸗ ßen Grundſatze, der fuͤr uns eine Stimmen⸗Mehrhelt er⸗ langte und die Diſſenters emancipirte, ſchuldig ſinb, wenn wir nicht mit den Gefuͤhlen der Dankbarkeit die Vemuͤhun⸗ gen unſerer Vertheidiger belohnten und das Geſtaͤndniß ab⸗ ſegten, daß wir unſer ganzes Gluͤck, wie es auch nothwen⸗ dig geſchehen muß, proteſtantiſchen Haͤnden verdanken. (Bei⸗ fall.) Den Ausdruck unſeres innigſten Dankes ſind wir vor⸗ zuͤglich Sir Francis Burdett, 252 Brougham, Sir Zemes Mackintoſh, dem General⸗Fibral, Hrn. Doherty, Hrn. Grant, Hrn. Deniſon und allen denjenigen ſchuldig, welche deren
deinungen ſo ſiegreich vertheidigten.“
Mrs. Hannah More uͤberreichte in der vorigen Woche dem Briſtol⸗ Fnfeitut ein aus Shakespeare's Maulbeerbaum geſchnittenes chreibzeug. 8
Eine Deputation von den Bewohnern von Sheerneß hat dem Lord⸗Ober⸗Admiral ihre Aufwartung gemacht und ihn gebeten, er moͤchte doch den Namen jenes rtes veräͤne
Empfindung zu reden. Nach der Wiederherſtellung der Monar⸗ dern, ſo daß er ſtatt Sheerneß, Clarence⸗Port hieße. ͤͤͤͤͤͤ11e664*“