Erfolge begleitet wurde, ſo iſt doch kein Grund vorhanden, zu erwarten, daß durch eine neue der⸗ artige Veraͤnderung eine jener gewuͤnſchten Eigenſchaften in hoͤherem Maaße erlangt werden ſollte. Der Pruth iſt uͤberſchritten das Tuͤrkiſche Reich erzittert in ſeinen Grund⸗ feſten, und unter allen Anzeichen eines Krieges in Europa ſollte ſich das Britiſche Cabinet wegen einer unbedeutenden Veranlaſſung veruneinigen? Wir hoffen nicht, daß Maͤnner, mwoelche einen ſolchen Standpunkt in den Augen Europas ein⸗ nehmen, alle Erinnerung an die Forderungen, welche man im gegenwaͤrtigen Augenblicke an ſie macht, verloren haben eeonnen. Seitdem wir (fuͤgt der Globe hinzu) das Obige geſchrieben haben, empfingen wir die uns glaubwuͤrdig ſchei⸗ nende Nachricht, daß die Zwiſtigkeiten des Miniſteriums fuͤr jetzt beigelegt ſind. Wir ſagen „füͤr jetzt“ nicht, weil die Nachricht lautet, als ſei die Beilegung nur temporair, ſoondern, weil die Erfahrung uns nicht berechtigt, dergleichen billige Abkommen“ fuͤr dauernd zu halten.

Zu den Geruͤchten, welche uͤber die Uneinigkeit im Ca⸗

binette im Umlaufe waren, gehoͤrt auch die vom Morning⸗ erald im vorgeſtrigen Blatte mitgetheilte Nachricht: Hr. uskiſſon und Lord Palmerſton haͤtten ſich gefordert und Duell ſolle am 23. Mai ſtatt finden. Da aber der Globe vom 23. und andere Blaͤtter vom heutigen Tage nichts von einem ſolchen Duell ſagen und erſterer die Ver⸗ ſoͤhnung der Miniſter mit Zuverſicht angiebt, ſo iſt jenes Geruͤcht wohl beſtimmt fur grundlos anzuſehen. Auf das Geruͤcht: die katholiſche Frage ſei im Unterhauſe nicht durchgegangen, verſammelte ſich zu Lurgan (Irland) eein großer Volkshaufe und zog triumphirend mit Trommeln und Pfeifen durch die Stadt. Vierzehn von den Unruhe⸗ ſtiftern wurden feſtgenommen. Als ſie unter ſtarker Bedek⸗ kung ins Gefaͤngniß abgefuͤhrt wurden, folgte ihnen eine un⸗ abſehbare Menge mit Trommelſchlag und Geſchrei. Am folgenden Tage ſtoͤrte ein Haufe von Anhaͤngern der Orange⸗ Parthei mit Laͤrmen und Geſchrei die Ruhe des Jahrmark⸗ tes zu Autrim. Es fand ein Kampf mit der Gegenparthei ſteatt, wobei einer der Orange⸗Maͤuner getoͤdtet ward. An einem der folgenden Tage wurde das Begraͤbniß eines An⸗ haͤngers der Hrange⸗Parthei in der Nachbarſchaft von Ran⸗ dalstown gefeiert. Nach der Beerdigung kehrten die, welche den Todten begleitet hatten, zuruͤck und hielten am Ende der Stadt ein Trinkgelag. Darauf durchzogen ſie den Ort, indem ſie Parthei⸗ Lieder ſpielten und Tuͤcher wehen ließen. Es erfolgte ein Handgemenge, wobel mehrere Perſonen toͤd⸗ liche Wunden erhielten. Ein Katholik erhielt einen Stich hiinn die Bruſt, einem andern wurde ein Ohr und ein Theil des Kopfes abgehauen. So viel man gehoͤrt hat, iſt die Sache noch nicht von Seiten der Obrigkeit unterſucht wor⸗ den. Es iſt vergeblich (ſagt ein Irlaͤndiſches Blatt) in die⸗ ſem Lande auf Frieden zu hoffen, ſo lange noch ungleiche Geſetze in Kraft ſind.

Briefe aus Paris melden, daß in den Franzöͤſiſchen Haͤ⸗ fen große Vorbereitungen gemacht werden, uͤber deren Zwe aber das tiefſte Stillſchweigen baobachtet wird. Dieſe Vor⸗ bereitungen haben ſchon unter dem vorigen Miniſterium an⸗ gefangen, und das Geruͤcht behauptet, wahrſcheinlich mit Unrecht, daß ſie beſtimmt ſeien, dem Koͤnige Ferdinand bei⸗ der Wiedereroberung von Mexico Huͤlfe zu leiſten,

Rußland.

St. Petersburg, 24. Mai. Am 10. um 4 Uhr Morgens waren Se. Maj. der Kaiſer in der Stadt Suraſh eingetroffen, empfangen von dem Gorodnitſchi und den Einwohnern an dem ſteilen Ufer der Dwina, wo die Prahme zur Ueberfahrt be⸗ reit lagen. Der General⸗Adjutant Benkendorf 1., im Ge⸗ folge Sr. Majeſtaͤt, fand hier alle Veranſtaltungen des Go⸗ rodnitſchi zur ſchnellen Ueberfahrt ſehr wohl getroffen, und theilte unter den Arbeitern eine Geldbelohnung aus. Vor dem Gaſthauſe der Poſt wurden Se. Majeſtaͤt und Se. Koͤ⸗ nigliche Hohelt der Prinz von Hranien, die zuſammen in der Kaleſche fuhren, von renwache unter dem Befehle des Lieutenants des dortigen Invaliden⸗Commandos empfangen, wofuͤr Se. Majeſtaͤt der Katſer Ihm die Allerhoͤchſte Zufriedenheit durch den Hrn. General Adjutanten Benkendorf 1. zu erkennen gaben, und unter den Soldaten eine Gratifikation an Gelde austheilen ließen. Eine Stunde darauf, nach dem Thee, ſetzte Se. Majeſtaͤt die Reiſe nach Witebsk fort. Der Bericht uͤber die Ankunft in letzterer Stadt, gleichwie auch in Mohilew, iſt bereits (in Nr. 136. d. Z.) geliefert worden. Durch Staroi⸗Bychow paſſirten Se. Najeſtät am 12. Mai fruͤh Morgens vor 3 Uhr, durch Nawoi Bychow um 5 Uhr, und durch Rogatſchew um 7 Uhr.

Ihre, Majeſtaͤt die Kaiſerin Alexandra Feodorowna

. das

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dem Kreismarſchalle und der Eh⸗

nebſt Ihrer Kaiſerlichen Hoheit der Großfuͤrſtinn Maria Nikolajewna langten am 11. Mai um 11 Uhr Vormittag in Porchow an und begaben Sich ſogleſch, mit friſchen

ferden, weiter. Am 1ſten Mai erreichten Ihre Maſeſtaͤt

uraſh nach 7 Uhr Abends, üͤbernachteten in dem Gaſthauõße der Poſt und begaben Sich am folgenden Morgen gegen 8 Uhr weiter. .

Seine Kaiſerliche Hoheit der Großfuͤrſt Michael Pawlowitſch kam am 8. Mai um 8 Uhr Morgens nach rſcha, trank dort den Thee, und ſetzte darauf die Reiſe nach Schklow fort, welches Städtchen Seine Kaiſerliche Ho⸗ heit um 12 Uhr Mittags paſſirte. Am 11. Mai um 12 ¼¾ Uhr kam Seine Kaiſerliche Hoheit durch Shitomir.

Am 19 d. M. ſtarb hieſelbſt nach einem langwierigen Krankenlager, im 8oſten Lebensjahre, der wirkliche Geheime⸗ Rath Alexander Sablukow, Mitglied des Reichs⸗Rathes und Senateur, allgemein betrauert. 8

Durch einen, an das Departement der Apanagen er⸗ laſſenen Ukas vom 28. April haben Se. Maj. der Kaiſer der Wittwe des Generals der Infanterie, Grafer Lambs⸗ dorf die Penſton von 10,000 Rubeln, welche ihrem verſtor⸗ benen Gemahl auf dieſes Departement langewieſen war, auch ferner zu laſſen geruhet.

Die Geſellſchaft der Gefängniſſe ſetzt ihre wohlthaͤtigen Bemuͤhungen mit immer gleicher Thaͤtigkeit fort. Nach der von dem Comité derſelben fuͤr das letztverwichens Vierteljahr abgelegten Rechnung haben ſich die Einnahmen ſowohl an Ge⸗ ſchenken, als an frommen Vermaͤchtniſſen bis auf die Summe von 7191 Rub. 18 Kop. belaufen, wovon 6971 Rub. 23 Kop. zur Ausloͤſung von 30 mit 9101 Rub. 23 Kop. ver⸗ ſchuldeter Gefangenen verwendet worden ſind. Das Uebrige erließen die Glaͤubiger; 219 Rub. 95 Kop. wurden zur Maſſe, durch welche den Gefangenen Erleichterung ihres Schickſals bereitet wird, hinzugethan.

Die Zahl der, bis zum 22ſten d. M. in Kronſtadt an⸗ gelangten Schiffe belauft ſich auf 162; ausgeſegelt ſind 19.

Nachrichten aus Archangel zufolge iſt au 7ten d. M. daſelbſt das Eis der Dwina aufgegangen. ihlst Kes

2 6„α☛ Polen. 8

26. Mai. Die hieſige neue Bank hat nunmehr auch das Publikum von den Bedingungen in Kenntniß geſetzt, unter welchen ſie Anleihen auf verpfandete Polniſche Pfandbriefe, und auf verpfaͤndetes Gold und Silber ertheilen wird. In beiden Fäͤllen darf die Anleihe nicht unter 200 Fl. Poln. betragen. Auf Pfandbriefe wird die Anleihe mindeſtens auf drei Monate und laͤngſtens auf ſechs Monate, auf Gold und Silber dagegen von einem bis auf neun Monate ertheilt werden. Im erſteren Falle werden fuͤr jetzt bei einer Anleihe auf drei Monate 73 Fl. Poln. fuͤr einen Pfandbrief von 100 br. und auf 6 Monat 69 Fl. fuͤr einen Pfandbrief von 100 Fl. ertheilt. Die Bank bringt bei der Anleihe auf Pfandbriefe von der gan⸗ en Summe ein halbes pCt. fuͤr den Monat fuͤr ſich in lbzug. Die Anleihe auf Gold und Sülber erfolgt im Ver⸗ haͤltniſſe von vs des wirklichen Werthes des verpfaͤndeten Metalles und wird dafuͤr an die Bank ein halbes pCt. fuͤr den Monat, und an Tax⸗ und Aufbewahrungs⸗Gebuͤhren ein halbes pCt. ein fuͤr allemal gezahlt werden. 1. Die Eroͤffnung der Kunſt⸗Ausſtellung in den Saͤlen des Univerſitaͤts⸗Gebäudes beginnt mit dem heutigen Tags. 4 Am 7ten d. M. iſt in der Gegend der Stadt Janow in der Wojewodſchaft Plock Hagel in der Groͤße eines Huͤh⸗ ner⸗Eies gefallen, welcher in der Dicke einer halben Elle die 8 bedeckt hat. Der dadurch verurſachte Schaden iſt ſehr

Warſchau,

Daͤnemark. x

Kopenhagen, 27. Mai. gzeſtät der Koͤnig haben geruhet, der im Febe⸗ 1828 geſtifteten Geſellſchaft fuͤr die Nordiſchs alte Geſchichte, deren Zweck es iſt, die Grundquellen unſerer Geſchichte kritiſch zu unterſuchen und ſie durch Herausgabe im Islaͤndiſchen Grundtext und einer Daͤniſchen und Lateiniſchen Ueberſetzung vor dem Untergange zu bewahren, das Praäͤdicat „Koͤniglich“ mittels Patents

beizulegen. 8 Deutſchland. 2 Dresden, 24. Mai. Ihre Königl. Hoheit die Kron⸗ prinzeſſin von Preußen langte geſtern Nachmittags nach 3 Uhr und heute Nachmittags Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz allhier an. Beiden Koͤnigl. Hoheiten war der Prinz Johann, Koͤnigl. Hoheit entgegen gefahren.

vee“ . 22 481 Beilage

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