Warſpite von 74 Kanonen, die Franzoͤſiſche Fregatte Juno
und die beiden Ruſſiſchen Fregatten Helena und Kaſtor.
Der Umfang dieſes Eilandes iſt nicht bedeutend; in der
Mitte zwiſchen den beiden Halbinſeln von Attika und Ar⸗
golis gelegen, hat es eine Länge von 3 und eine mittlere
Breite von 2 Franzöͤſiſchen Lieues. Auf der Nord⸗ und Oſt⸗
Seite wird Egina von ſchroffen unzugaͤnglichen Felſen ein⸗
gefaßt; auf der Weſt⸗Seite verflacht ſich die Kuͤſte. Das
Meer bildet hier einen vortrefflichen Hafen, in welchem große
Schiffe ſichern Schutz finden.
Die Inſel wird ganz von Griechen bewohnt, 4000 an der Zahl und gehoͤrte vor den Unruhen zum Tuͤrkiſchen Sad⸗ jak von Negropont; ein ¼ Preußiſche Meilen breiter See⸗ Canal treunt ſie von der bekannten Halbinſel Methana, welche der unternehmende Phillhelleniſche Oberſt Fabvier vor 6 bis 8 Monaten befeſtigte. Zwiſchen Egina und dem noͤrdlich daran gelegenenen Salamis draͤngt das Meer in einer Ausdehnung von 1 ½⅜ Preuß. Meilen ſeine Wellen ge⸗ gen den Iſthmus von Korinth. Das Innere der kleinen Inſel iſt ſehr gebirgig und leidet Mangel an Trinkwaſſer. Auch hier findet man, wie auf ſo vielen Griechiſchen Inſeln, einen St. Elias Berg. Wein waͤchſt nur ſparſam und Holz ſo gut wie nirgends; Fiſche, Tauben und Rebhuͤhner giebt es in Menge Und die kleinen Thaͤler bringen Getreide, Oel, edle Fruͤchte und Baumwolle im Ueberfluß hervor. So iſt der kleine Grund beſchaffen, auf dem das neue Gebaͤude
eines geordneten Griechiſchen Staats aufgeführt werden ſoll, deſſen Bewohner jetzt der frohen Zuverſicht leben, daß der
Himmel mit ſeinem allmaͤchtigen und verſoͤhnenden Auge auf
dieſe neue Schoͤpfung der Menſchen herabblicken werde.
Eine kleine Stadt Egina oder Engia mit 800 unbedeu⸗ den Haͤuſern, erhebt ſich auf einem ſteilen Felſen, und be⸗ herrſcht unter ihrem Griechiſchen Erz⸗Biſchofe die Inſel. Einige Brunnen in dieſem Orte verſehen die Einwohner mit
iemlich gutem Waſſer, aber die Luft der Umgegend ſoll der
Geſundheit nicht heilſam ſein.
1. Der Hafen oder Molo von Egina war in aͤltern Zeiten ſehr befeſtigt; noch jetzt ſieht man auf einem Huͤgel Ruinen einer kleinen Feſtung, welche die Venetianer im Jahre 1654 erbauten.
Im Alterthume waren die Bewohner der Inſel als Handel treibendes Vöͤlckchen beruͤhmt. Anfangs unter einer ariſtokratiſchen Verfaſſung lebend, kamen ſie bald unter das Joch der Athenienſer und Spartaner, bis ſie endlich vom Roͤmiſchen Conſul Publius Sulpicius als Sclaven verkauft wurden. 8
Es gab mehrere Tempel auf Egina. Der des Zens Panhellenios auf einer ſteilen Anhoͤhe im ſuͤdlichen Theile war der beruͤhmteſte. Er iſt einer der aͤlteſten in Griechen⸗ land, im doriſchen Styl erbaut, und in ſeinen Ruinen noch ziemlich vollſtaändig erhalten. Die in demſelben gefundenen Statuͤen alt doriſcher Kunſt; hat der Koͤnig von Baiern
fuͤr fein Muſeum in Muͤnchen gekauftt. ZB1 vübeme Ineilarn d.
* Koöln. Der active Dienſt der Preußiſch⸗Rheiniſchen 88*. Dampfſchifffahrt hat in der zweiten Jahreshälfte von 1827 ſehr befriedigende Reſultate geliefert. Die Anzahl der mit dem Dampfſchiff Concordia zuruͤckgelegten Reiſen belaͤuft ſich auf 49 und jene des Frledrich Wilhelm auf 48, mithin haben beide Schiffe waͤhrend 6 bis 7 Monaten des verſtoſſenen Jahres 97 Reiſen gemacht. Die Anzahl der Paſſagiere belaͤuft ſich auf: 7393 fuͤr die Bergfahrt 8 1 . und 11231 „ „ Thalſahrtt * mithin auf 18624 Perſonen, wofuͤr e. jceess 9880 55841 Thlr. 13 Sgr. 2 Pf. erhoben wurden. Der Betrag der eingefuͤhrten Waaren i zu Berg 39007 Centner zu Thal 18128 „
eSSumma .. 37135 Fentner, welche eine Fracht von 24316 Thlr. 24 Sgr. 11 Pf. auf⸗
brachten. ⁴ Dazu noch die Einnahme fuͤr Speditions⸗Guͤter, Factage
und Diverſe, der Erloͤs aus der Kohlenaſche und verkaufte
1
Die Koſten des activen Dienſtes des Friedrich d
359 Jahre hindurch mit ſeltener Uneigen
aterialien geben das Total der ganzen Einnahme zu: * 90537 Thlr. 13 Sgr. 7 Pf. 2 I
1,2l
helm beliefen ſich auf 24673 Thlr. 5 Sgr. 8 Pf. Die der Concordia auf. 24584 „ 4 ⸗ 2 „⸗
Zuſammen auf 49257 Thlr. 9 Sgr. 10 Nach Abzug dieſer Koſten vom Ertrage der beiden Schiffe bleibt ein Ueberſchuß fuͤr: den Friedrich Wilhelm von die Concordia von
Im Ganzen
17125 Thlr. 3 Sgr. 3 P 14108 „ 26 „— ⸗ 31234 Thlr. 29 Sgr. 3 P Hierzu die Einnahme an Agio 55sE Total 31280 Thlr. 3 Sgr. 9 P Durch die von dem Hohen Miniſterium des Inne unter dem 3. Maͤrz 1827 angeordnete Erweiterung des Bi⸗ ger Loches, wo die Concordiag bekanntlich am 11. Sept. 1827 einen hoͤchſt beklagenswerthen Unfall erlitt, und dur Entfernung der uͤbrigen Schiffahrts⸗Hinderniſſe wird de Dampfſchifffahrt einen ſehr bedeutenden Vortheil erhalten. Auch ſind zweckdienliche Mittel getroffen und andere vorge⸗ ſchlagen, um den niedrigen Waſſerſtand, welcher die Scht fahrt mit Mainz vom 12. bis 19. Okrtober unterbrach, fuͤr dieſelbe unſchaͤdlich zu machen. Die Vollendung eines dritten Dampfſchiffes Agrippina wird demnaͤchſt gewartet; als⸗ dann wird taͤglich ein Schiff von Koͤln nach Koblenz, taͤglich eins von Koblenz nach Mainz und taͤglich eins von Mainz nach Koͤln abfahren. In allen dieſen Unternehmungen er⸗ freut ſich die Preußiſch⸗Rheiniſche Dampfſchifffahrt der be⸗ ſondern Fuͤrſorge der Koͤnigl. Regierung zu Koͤln. .1*
Marienwerder. Der Chauſſee⸗Bau hat im verfloſ⸗ ſenen Jahre beſonders durch die landesvaͤterliche Bewilligun⸗ gen Sr. Maj. des Koͤnigs zur Beſchaͤftigung erwerbsloſer und nothleidender Arbeiter im Conitz⸗Schlochan⸗ und Deutſch⸗ Croneſchen Kreiſe bedeutende Ausdehnung gewonnen und es ſind uͤberhaupt vollendet worden: 1) auf der ſogenannten Militairſtraße uͤber Hochzeit, Buſchendorff, Schneidemuͤhl⸗ Bromberg, Schwetz nach Dirſchau, eine ſchon vor 3 Ja ren begonnene Strecke von 9 ⅛ Meilen; die uͤbrige Strecke von 12 ⅞ Meilen wird im Laufe dieſes Jahres vollendet wer⸗ den. 2) auf der Poſt⸗ und Handelsſtraße, welche bei Bu⸗ ſchendorff von der Militairſtraße abgeht, die Richtung über Deutſch Crone, Conitz und Stargardt nimmt, und mit der letztein ſich wieder in der Naͤhe von Dirſchau vereinigt, ſind im verfloſſenen Jahre angefangen und vollendet worden 15,383 Ruthen oder mehr als 7 ½⅜ Meilen. Die noch fehlende Strecke in einer Ausdehnung von 16,934 Ruthen wird dem Allerhoͤchſten Willen Sr. Maj. des Königs gemaͤß, noch in
dieſem Jahre vollſtaͤndig ausgefuͤhrt werden.
Minden. Das Städtchen Buͤren hat eine Wege⸗ Strecke von 50 Ruthen Länge förmlich chaufſirt und einen oͤde belegenen Communal⸗Grund mit 30,000 Birken⸗, Erlen⸗ und Kiefer Pftlaͤnzlingen beſetzt. — Von dem Freiherrn von Brenken ſind der Gemeinde Brenken 38,200 Kiefern und Föͤhlen geſchenkt, welche zur Auspflanzung eines oͤden Ge⸗ meinde⸗Forſtgrundes verwendet wurden.
Tilſe, 19. Mai. Heute Morgen ſtarb hier im 88ſten Jahre der wahrhaft verdiente Dr. der Medicin, Herr Lude wig Morgen. Am 25. Dec. 1740 bei Landsberg an der Warthe geboren, widmete er ſich fruͤhzeitig mit beſondexer Vorliebe dem mediciniſchen Fache und diente im Laufe ſiebenjaͤhrigen Krieges als Unter⸗Chirurgus zuletzt bei hier in Tilſit garniſonirenden Regiment, mit welchem er ſelbſt nach Beendigung des Krieges in unſere Stadt kam, wo eer ſich durch ſeine ausgezeichnete Geſchicklichkeit ain ſo allgemeines Vertrauen erwarb, daß er im Jahrg 4778 als Stadt⸗Wundarzt angeſtellt wurde. Seit dieser Zeſt hat er eit und Men⸗ ſchenliebe, mit raſtloſer und ungemübeter Thaͤtigkeit, mit einem immer regen und wachſenden Eißer, ſich in ſeiner Wiſ⸗ ſenſchaft weiter auszubilden, ſeinem ſchoͤnen Beruf gelebt und nicht blos in unſerer Stadt, ſondern weit und breit in der Umgegend und ſelbſt im Auslande der leidenden Menſch⸗ heit Troſt und Huͤlfe gebracht.
Seine großen Verdienſte wurden ſowohl von unſerm gerechten Koöͤnige als auch ſelbſt von auswaͤrtigen Monarchen
anerkannt und belohnt. .5.
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