*

Volke im Allgemeinen, ſondern unter denjenigen Klaſſen deeſſelben insbeſondere, welche die Vertheidiger und Werk⸗ 1 zeuge eines jeden Miniſters ſein muͤſſen, ſind zu ſtark fuͤr hihn; und mag er ſich nun ſelbſt davon uͤberzeugt haben, mag er zum Nachgeben gezwungen worden ſein, mag ſeine Umgebung auf ſeinen Willen und auf ſeine Einſicht gewirkt heaben, unter allen dieſen Vorausſetzungen bleibt doch das End⸗Reſultat gleich befriedigend. Ein Merkmal der Aus⸗ chten der Ultra⸗Tory⸗Parthei iſt die uͤber Herrn Peel herr⸗ ſchende Meinung. Nichts kann großer ſein, als ihre Unzu⸗ friedenheit mit ihm, obgleich er der eineige Mann . wel⸗

hceer ſich zu ihrem Anfuͤhrer vorſchlagen laͤßt. Herr Peel iſt ihnen weder engherzig noch ſtarrſinnig genug; ſie ſind des⸗ *jhalb auch nur mit ihm zufrieden, weil ſie Niemand ſinden

FäFnnen, der dieſe uͤblen Eigenſchaften in hoͤherem Maaße

beſäße, und weil ſie in der That im Unterhauſe Niemand, felbſt von maͤßigen Anlagen, aufzutreiben im Stande ſind, velcher den Haß auf ſich nehmen moͤchte, den der, von

einem Anfuͤhrer der Ultra⸗Torys geforderten Sinn nach ſich jlehen wuͤrde. Eine keine Tory⸗Verwaltung, unter welcher wer eine gänzlich aus Feinden der Religions⸗Freiheit zuſam⸗ mengeſetzte verſtehen, muß entweder der katholiſchen Frage

eine Cabinets⸗Maaßregel entgegenſetzen, oder, gegen ihre RNeigungen, fortfahren, ſich zu einem Neutralitaͤts⸗Syſtem äau bekennen und die Anhaͤnger der Regierung ihren beſon⸗ G“ Meinungen uͤberlaſſen. Handelt ſie nach dem erſten

.

der hier angefuͤhrten Grundſätze, ſo ſieht man nicht leicht, wie ſte eine Stimmen⸗Mehrheit im Unterhauſe vegeses kann; folgt ſie dem zweiten, ſo ſind wir geneigt zu glauben, daß ſie, indem ſie die faͤhigſten mit der Verwaltung in Verbin⸗ dung ſtehenden Maͤnner ihrer Staats⸗Aemter entledigt, in⸗ 1 dem ſie ihnen Gelegenheit giebt, ihre Talente ohne alle Be⸗ ſchraͤnkungen der katholiſchen Angelegenheit zu widmen, den 8 1 gluͤcklichen Erfolg der Maaßregel eher befoͤrdern als vereiteln wird. Seit Hr. Canning Premier⸗Miniſter wurde, haben ſicch die Zeiten und Europa's Lage bedeutend veraͤndert. Die 8 Wahlen und die gluͤcklichen Umgeſtaltungen in Frankreich

haben dort den heilſamen Einfluß ausgeuͤbt, welcher von einer liberalen, bei uns weniger nothwendigen, Verwaltung ausgeht. Bei uns werden die Bemuühungen einies Tory⸗ Miniſtertums, beſonders eines ſolchen, wie wahrſcheinlich jetzt gebildet wird, mag es ſich dem Zeingeiſte widerſetzen S8der fuͤgen, nur den Erfolg haben, daß durch ſie die Unmoͤg⸗ licchkeit klar wird, auch nur eine Einzige von den Lehren in 11 Ausfuͤhrung zu bringen, deren Anwendung ſich die Anhaͤn⸗ ger jener Parthei ſo eifrig angelegen ſein laſſen. Die Teſt⸗ und Corporations⸗Acte köͤnnen ſie nicht wieder in's Le⸗ ben zuruͤckrufen, die Fortſchritte der katholiſchen Frage koͤn⸗ naen ſie nicht verhindern, die heilſamen Veraͤnderungen in uùnſerem Handels⸗Syſtem nicht vernichten; ſie koͤnnen endlich der Ausbreltung der Kenntniſſe, welche nach einer Verbeſſe⸗ Arung in den Einrichtungen unſers Landes verlangen, und mit Kraft ausgeruͤſtet ſind, um ihren Anforderungen Nach⸗ druck zu verleihen, Nichts in den Weg ſtellen. Am Donnerſtage wird Sir George Murray als Se⸗ eretair der Colonieen zum Handkuſſe zugelaſſen werden. . 4 Am Sonnabend wurde der Geburtstag der Prinzeſſin Victoria gefetert. 8 e. 8* 2 An demſelben Tage war Mittags⸗Geſellſchaft bei Se. Maz, wobei der Herzog von Cumberland, Fuͤrſt Eſterhazy⸗ Färſt Lieven, Baron Buͤlow, Baron Humboldt, Geaf Muͤn⸗ ſter, der Herzog von Wellington, Graf Dudley und Lord Setuart de Rolhſay zugegen waren. 4 Der Herzog und die Herzogin von Clarence begaben ſch am Sonntage nach ihrem Landſitze in Bushy⸗Park. Am Sonnabende hatten Graf Bathurſt, Viscount Mel⸗ ville, Herr Peel und Herr Goulbourn eine Conferenz mit dem Herzoge von Wellington im Schatzkammer⸗Amte. 1 Am Freltage gaben der Marquis von Londonderty und Ih Gemahlin dem Prinzen Leopold ein großes Mittags⸗ mahl. 24 An demſelben Tage war dem Hezog⸗ und der Herzogin von Glouceſter zu Ehren eine große Mitrags⸗Geſellſchaft bei Sir Edward Kerriſon verſammelt, wobel die Herzoͤge von Wellington und Cumberland und die Geſandten von Heſterrreich, den Niederlanden, Preußen, Sardinien und Schweden anweſend waren. Am Montage hatten der Herzog von Wellington und Hetr Huskiſſon Audienzen beim Koͤnige. 8 Am Abende deſſelben Tages gaben Se. Majeſtaͤt einen P. St. James. rſt Lieven, der Ruſſiſche, Baron Buͤlow, der Preußi⸗ ſche, Fuͤrſt Eſterhazy, N e vie⸗

ati e.

e

*

8

e.

Ec

ünd die Fortſchritte der Kenntniſſe, nicht nur unter dem

der Heſterreichiſche und Graf Ludolfe, .

der Neapolitaniſche Geſandte, hatten am Montage Geſchafte im vu Amte.

Der Koͤnigsbote Draffen kam am Sonntage Abends mit Depeſchen fuͤr den Lord⸗Ober⸗Admiral hier an.

Montag Nachmittag kam die Prinzeſſin Auguſte von ihrem Sitze zu Frogmore, wo ſich ihre Geſundhelt ſehr ver⸗ beſſert hat, wieder hier an.

Am Dienſtage fand die Feier des Geburtstages Sre Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Georg, Sohn des Herzogs von Cumberland, ſtatt.

Die Herzogin von Clarence iſt nach Calais gereiſt, um dort ihre Mutter zu erwarten, welche von Gent her erwar⸗ tet wird und mit nach England kommen will.

Nach glaubwuͤrdigen Nachrichten, verſichert der Courier, hat der Portugleſiſche Geſandte an unſerem Hofe, Marquis von Pallmella, unmittelbar nach dem Empfange des zu Liſſa⸗ bon erlaſſenen Decrets, welches die Zuſammenberufuͤng der Staͤnde anordnet und den Umſturz der Charte bezweckt, dem Grafen von Dudley am 23ſten d. eine amtliche Note einge⸗ reicht, in der er bemerkt, er koͤnne unbeſchadet ſeines, dem Koͤnige, Dom Pedro und der Charte geleiſteten Eidſchwures keine Verbindung mehr mit einer Regierung unterhalten, uͤber deren Abſichten kein Zweifel mehr beſtehen koͤnne, und er ſei fuͤr ſolche außerordentliche Fälle von dem Koͤnige, ſel nem Herrn, mit Befehlen verſehen.

Unter den am meiſten jetzt im Umlauf befindlichen Ge⸗ ruͤchten iſt beſonders das bemerkenswerth, welches von einer nahen Aufloͤſung des Parlaments ſpricht. Was das neu umgeformte Miniſterium, ſagt der Globe, durch eine ſolche Veraͤnderung gewinnen wuͤrde, liegt nicht klar am Tage, aber eine Haupt⸗Veranlaſſung ſoll der Wunſch einer bedeu⸗ tenden Perſon ſein, den Finanz⸗Ausſchuß los zu werden, deſſen Unterſuchungen ſehr widerwärtig zu werden beginnen.

In Betreff des Sir George Murray, der, wie oben er⸗ waͤhnt worden, an Herrn Husklſſon's Stelle treten wird, außert ſich die Morning⸗Chronicle auf folgende Weiſe: „Sir George Murray ſteht im Rufe, ein tüchtiger Soldat zu ſein und hat ſich auch auf anderen Gefilden, als denen des Mars, Lorbeern erworben; nur von ſeiner Qualification zum Staats⸗ manne hatten ſeine Landsleute bisher ſich zu uͤberzeugen keine Gelegenheit. Die Geſchwindigteit⸗ mit welcher man Staatsmaͤnner in jedem Augenblicke bekommen kann, die doch vollkommen geelgnet ſind, das Schiff des Sraats ohne vorher empfangene Anleitung zu fuͤhren, kann Jedem, dem das Wohl des Vaterlandes am Herzen liegt, nicht anders, als erfreullch ſein. Wir wiſſen jetzt, daß kein Menſch an ſeiner Fähigkeit, ein Miniſter zu werden, zweifeln darf. Auch ſe⸗ hen wir nicht, daß es Sir Georg Murray in hoͤherem Grude, als Sr. Gnaden, dem Herzoge, an Selbſtvertrauen gebraͤche; aber ſollte er auch, als die neue Laufbahn ſich ſeinem Chr⸗ gelz eroͤffnete, einige ſchlimme Ahnungen gehabt haben, ſo werden Se. Gnaden ihn ſicherlich ſchon belehren, daß der vormalige umſtaͤndliche Weg, durch Anſtrengungen ſich Kennt⸗ niſſe zu verſchaffen, nicht mehr betreten wird, und daß ihm elbſt ſeine eigene Unkunde nie im Cabinet die Veranlaſſung eines Nachtheils geworden.“

Am Donnerſtage kam der Spartlate, 76 Kanonen, Capt. F. Warrea, mit der Flagge des Vice⸗Admirals, Lord Amellus Beauclerc, nach einer langwierigen Fahrt von 22. Tagen, aus Liſſabon au. Er hat die fruͤher im Fort St. Julien liegenden Truppen, welche am 29. des vorigen Mo⸗

weggenommen wurden, mit nach Englaud ge⸗

Die Lyra von 10

und der Falcon, Capt. We. F Kanonen, Capt. Kingcombe u

Lapidge, kamen am 24. zu Ports⸗ mouth an. Sie brachten 900 Pfund in eenn mit, welche die Britiſchen Kaufleute an Vord dieſer Fabrzeuge verſchifften, als ſie am 13. dieſes den Tajo verliehen. Dieſe Verſchiffung ſoll jedoch nicht fuͤr eine Beunrühigung der Kaufleute hinſichtlich ihres Vermoͤgene zu Liſſabon ausge⸗ legt werden, ſondern nur eine Handels⸗ Verſendung ſein. Die Galathea von 42 Kanonen, Capt. Sir Charles Sullivan, iſt am Donnerſtage nach einer ſehr ſchnellen Fahrt von Malta zu Portsmouth angelangt. Nach den mit der⸗ ſelben eingetroffenen Nachrichten wurden Navarin, Modon und Alexandria von unſern und den Franzoͤſiſchen Schiffen blok'rt. Die Ruſſiſche Eskadre, durch 6 Linienſchiffe aus dem ſchwarzen Meere verſtäͤrkt, war in den Archipelagus vorgeruͤckt. Der Ocean, mit der Flagge Sir Edward Co⸗ drington’'s, der Aetna und der Infernal lagen vor Malta. eAennns Admiral de Rigny befand ſich zu Smorna. Der Warspite, nebſt einigen Franzoͤſiſchen Schiffen, kr euzte

Beilage

8

2 2