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Allgemeinen Preußiſchen Staats⸗Zeitung Nr.
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z u r vor Navarin und ſollte binnen Kurzem nach Aegina ſegeln, Jahres⸗Tag der Conſtitution von Eidsvold, bie ZI1“ b Cepoöſſtrias einige Mittheilungen zu lber⸗ zus dem Grunde gefeiert habe, weil derſelbe e 2
bringen. lasgow und der Dryad waren vor Alexan⸗ 2 Schiff wird nach England zuruͤckkehren und von der Blonde abgelößt werden. Die Iſis war noch zu Karabuſa, um die letzten Reſte der Seeraͤuberei zu vertil⸗ gen. Waͤhrend der Zeit, wo ſich die Galathea zu Alexan⸗ drien befand, wurde von den Offiujeren und Gemeinen die Sub⸗ ſcription fuͤr, eine Summe Geldes unterzeichnet, mit der man eine der Griechiſchen Frauen, welche grauſamer Weiſe nach Aegypten geſchleppt worden waren, loskaufte. Die Galathea kam auch vor Algier vorbei, wo der Conful ihr mittheilte, daß ein Algieriſches Schiff eine Franzoͤſiſche Fregatte genom⸗ men und nach Bona gefuͤhrt hatte. Die Galathea wird, wie man vermuthet, unſern Geſandten, Lord Heytesbury,
nach St. Petersburg bringen. 4 r vernehmen, daß Sir E. Codrington nach England uruͤckkehrt, und ein Kriegs⸗Gericht verlangt hat, um ſein etragen waͤhrend der Schlacht von Navarin zu unterſu⸗ chen. Sir J. Gore oder Sir P. Malcolm werden als ſeine wahrſcheinlichen Nachfolger im Oberbefehle über die Flotte im Mittelmeere erwaͤhnt.
Aus Rio⸗Janeiro ſind Zeitungen bis zum 15. Maͤrz eingegangen. Das Wichtigſte, was dieſelben enthalten, iſt das (auf anderem Wege bereits bekannte) Decxet des Kaiſers,
wegen Abdankung von der Portugieſiſchen Krone.
Durch einen ſo eben aus Amerika an ekommenen Rei⸗
ſenden erfährt man, daß die Amerikaniſche Regierung gegen⸗ mwärtig das groͤßte Kriegsſchiff, wovon man je gehoͤrt, auf dem Werften habe. Daſſelbe ſoll nämlich nicht weniger als 180 Kanonen, meiſt Neunzigpfuͤnder, tragen und ein ſtau⸗ nenerregendes Schiff werden, das wohl im Stande ſein duͤrfte, mit mehreren Fregatten auf einmal ſich in Kampf
aeinzulaſſen. Auch andere Schiffe von gewoͤhnlicher Groͤße wurden auf den Amerikaniſchen Werften zu derſelben Zeit gebhaut.
Am iſten d. M. herrſchte in der Umgegend der Doͤr⸗ 4 Wanſton und Hunton ein mit Hagel begleiteter ſo hef Z Gewitter⸗Sturm, daß die aͤlteſten Bewohner jener Orte 8*— n heftigern nicht erinnern konnten. ſer Hagel fiel Iin folcher Maſſe herab, daß er Baͤumen und Pflanzen der FPFthen und Blaͤtter beraubte und ihnen ein beklagenswer⸗ tthes Anſehen gab. Alle Feuſter auf der Nordſeite wurden e⸗ zerſchlagen. Der ganze Erdboden hatte eine winterliche Ge⸗ 88 und noch am folgenden Tage lagen einige Stunden nach Sonnen⸗Aufgang die Stücke des Hagels, von denen erſchſedene nicht kleiner als Muskaten⸗Nuͤſſe waren. Auch ie Felder haben⸗ wiewohl nicht auf dieſelbe Weiſe, gelitten. 8e aigen hat der Negen⸗ bei andern der Hagel mehr Schaden gethan. h —— in einigen Unter⸗ 8. brechungen eHchaeden na- Norwegen b kholm, 23. Mai. Die breiſe der Koͤnigin i vs Segs hte Bet hatacszſeht par dema alhch heeg pagen und Pferde derſelben ſchen ſeit laͤnger als einem Mo⸗ nat in Chriſtianla ſindg Der ena geht in den erſten Fagen des Zunſ hach e, e ſnd wohin ſeine Pferde und . jenun on, vesbres . 5 *5e Commité 899 Unterrichts⸗Weſen ſchließt jetzt ſeine Arbeiten und man in nicht langer Zeit ſein, an die Re abzugebendes u6bnes dem Pußlikum zu ſeiner Kenntniß ruͤcke Feeen. t, auf dem inſtehenden Reichstage aber den Reichsſtaͤnden vorgelegt ſehen. Ee de Woche kommen drei. Staffetten aus Chrifania au, die kommenden und gehenden Couriere nicht
Rach der in dieſen Tagen ergangenen Bekanntmachun imn Betreff des Finguſchen veadel⸗ ſoll nur die Haͤlfte — ge, die andere Waaren trif „fortan fuͤr alle aus Finn⸗ Bess Fenmnende edm dehin 08ehende Woaren, die nücht zollfrel find, erlegt werden. Die unvorhergeſehene neue Ein⸗ vahme, walche hieraus für die Seadt Siockholm füießen wird, ſoll zu deren Nutzen, equemlichkeit und Verſchöͤnerung ab⸗ geſondert nach Beſtimmung der Regierung Chriſtianla, 20. Mal. Geſtern uͤberpeichte eine Der putation des Storthings, mit dem Staatsrathe Roſenkrang an der Spitze, Sr. Maj. eine Adreſſe, in welcher erklaͤrt Norwegliſche Nation den 17ten Mai, den
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ibe, wurde, daß die
Einfuͤhrungs⸗Tag einer freleren Verfaſſung geweſen Bemerkenswerth iſt folgende Stelle: „Das menſchliche — vermag freilich nicht in die verborgene Heimath der Gedan⸗ ken, Erinnerungen und Gefuͤhle zu ſchauen. Wenn aber die aͤußern Handlungen zu Vermuthungen, hinſichtlich der Be⸗ ſchafteaben unſerer inneren Gemuͤths⸗Regungen, Anlaß geben duͤrfen, ſo bezeugen, ſo weit wir wiſſen, die Handlungen, 17. Mai begleiteten, keinesweges eine geſetzwidrige Abſicht, oder das Verlangen, dos Andenken ir⸗ gend eines Beſchluſſes zu wecken, welcher jetzt als demjeni⸗ gen zuwiderlaufend, was ſpeaͤter von Köͤnig und Volk der vereinigten Reiche angenommen und beſchworen worden, als ungültig und in jeder Hinſicht todt und unkräftig angeſehen werden darf. Des Volkes offenkundig vorgenommenen Handlungen und ſeine von Ewr. Majeſtaͤt anerkannte Bie⸗ derkeit und Treue leiſten Gewaͤhr fuͤr ſeine Abſichten. Die Begebenheiten gehoͤren der Geſchichte an. Es legt außerhalb der menſchlichen Macht, die Erinnerung an ihr Vorhandenſein gaͤnzlich zu verwiſchen. Die Geſetze der Denkkraft geſtatten höchſt ſelten, von der Betrachtung des gegenwaͤrtigen Guten die Erinnerung an zufaͤllige Urſachen deſſelben loszureißen, wenn auch letztere ohne Nachtheil ver⸗ geſſen werden duͤrfte.“ 8 Hierauf erwiderten Se. Maj.: „M. HH. Als Ich
Mich an die Praͤſidenten und Vice⸗Praͤſidenten des Stor⸗ things und ſeiner beiden Abtheilungen, hinſichtlich des 17ten Mai, muͤndlich wandte, hatte Ich die Abſicht, eine Privat⸗ Mittheilung zwiſchen Mir und den Abgeordneten der Be⸗ zirke des Koͤnigreichs herbei zu fuͤhren. Da nun der Stor⸗ thing, in Folge jener Mittheilung, eine Addreſſe an Mich zu richten gewuͤnſcht, ſo hat die Frage, obwohl unveraͤnder⸗ ter Beſchaffenheit, dennoch gewiſſermaßen eine andere Ge⸗ ſtalt gewonnen, und bei genauer Pruͤfung derſelben habe Ich, ohne Abweichung von den conſtitutionnellen Regeln, oͤffent⸗ lich eine Antwort entgegennehmen zu können geglaubt, ohb⸗ wohl Ich Anfangs gedacht hatte, 8 dieſe auf die naͤmliche Weiſe geſchehen muͤßte, wie die Eröͤffnung ſtattgefunden 2 hatte. Die Rechte des Thrones beruhen auf unwandelbaren Grundlagen; ſie muͤſſen fortwährend die Richtſchnur fuͤr die
flichten der Staats⸗Beamten bleiben, wie ſie ſich in den Gemuͤthern, nach den Beduͤrfniſſen des Volks, deſſen natuͤr⸗ licher Vertheidiger Ich bin, ausgepraͤgt haben. Als Buͤrge ſeiner Ruhe, hocherfreut, durch die von Meinem hohen B⸗-⸗ rufe Mir auferlegte Ober⸗Aufſicht, dazu beitragen zu kön⸗ nen, erwidere Ich auf die Mir von Ihnen mitgetheilte Adreſſe: Das Staatsrecht Europa's garantirt die Exiſtenz der Staaten. Der Krieg zerſtoͤrt dieſe Exiſtenz und eben jenes 8 Staatsrecht legitimirt die Erwerbungen, welche durch Ver⸗ traͤge zwiſchen den Monarchen gemacht worden. Der Kieler Vertrag ſtimmte mit dem Staatsrechte uͤberein; dieſer erliit eine Verletzung, welche jedoch durch die zu Moß abgeſchloſſene Convention legitimirt wurde, in welcher Meine ausdruͤckliche Erklaͤrung enthalten iſt: daß Niemand wegen feindlicher Anſich⸗ ten gegen die Vereinigung der beiden Reiche, die er bis dahin geäußert haben duͤrfte, verfolgt werden ſolle. Der 20ſte October und der 4te November 1814 verpollſtaändigten dieſe Garantie; die Reichs⸗Acte hat ihr das Siegel aufgedruͤckt. — Neue Bande, neue Pflichten erzeugten ſich, und zwei Voͤl⸗ ker, denſelben Vaͤtern entſproſſen, ſchwuren an dem Altar des Vaterlandes ihre lange und verderbliche Feindſchaft b.
welche die Feier des
Gemeinſchaftlich beweinten ſie das Blut, welches durch die Aufreizung Derer, die aus ihrer Uneinigkeit Vortheil zu zie⸗ hen hofften, gefloſſen war. Die Geldverluſte hatten Nor⸗ wegen's Huͤlfsquellen zerſtoͤrt. Ein, im Verhaältniß gegen das jetzt im Umlauf beiindlicht, bedeutendes Capital ging ium einem Kriege unter, deſſen Ürſprung von Denen herruüͤhrte, welche die bereits uͤber dieſer Halb⸗ Inſel aufgehende Mor⸗ enröthe des Friedens mit mißguͤnſtigen Augen betrachteten. ieſe Verluſte ſind fuͤr Norwegen empfindlich geweſen, ohne des vergoſſenen Blutes ſeiner Kinder zu gedenken. Nach 10 Jahren aufrichtige Freundſchaft und treuer Einigkeit Er⸗ inneungen aufzufriſchen, die fuͤr beide Vöͤlker gleich ſchmeraz⸗ lich ſind, das Andenken eines erloſchenen Haſſes zuruͤckruſlten wollen, ohne Achtung fuͤr die Aſche der Todten, unter dem vorwande, den Uebergang von einer abſoluten zu einer con⸗ ſtitutionellen Regierungsform zu feiern, das wuͤrde zu gleix- —
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