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Mit Ungeduld erwartet man die Eroͤffnungs⸗Rede. Die Rede des Gencrat Preenratee iſt ſchon jetzt verſchiedenen erſonen bekannt. 8 8 8 Der Conſtitutionnel enhaͤlt in ſeinem neueſten Blatte Nachſtehendes: „Wir koͤnnen verſichern, daß 41. Porto cantonirenden Regimenter fuͤr Dom Pedro⸗ den 8 des Ge⸗ abgelegt und geſchworen haben, der von ihm gege⸗ enen Charte Folge zu leiten. Es iſt in dieſer Ctadt eine Regierungsbehoͤrde zur Aufrechthaltung der geſetzlichen An⸗ toritaͤt eingeſetzt worden. Sie beſteht aus dem Mitgliede der letzten Cortes, Hr. Sarmento, dem der Cortes von 1821, Hr. Sampajo und dem conſtitutionnellen General Hr. Clau⸗ dino. Die Truppen der benachbarten Provinzen haben dazu ihren Beitritt erklaͤrt. Der Gouverneur von Minho, den der Infant eingeſetzt hatte, war kurze Zeit nach ſeiner Ernennung geſtorben, und ſo haben ſich alle Regimenter der Provinz gegen Dom Miguel erklaͤrt und ruͤcken nun an, um ſich den conſtitutionnellen Regimentern von Porto anzuſchlie⸗ ßen. Wir erfahren zugleich aus London, daß der alte Graf Sampajo und die conſtitutionnellen Generale Villa⸗ flor und Saldanha mit einer anſehnlichen Zahl von Portu⸗ gieſen aus England abgegangen ſind, um ſich nach Porto zu begeben, und ſich an die Spitze der geſetzmaͤßigen Gegen⸗ parthei, die ſich nun ſchon im Lande gebildet hat, zu ſtellen. Diejenigen von den Gliedern der Pairs⸗Kammer, welche ſich gegenwaͤrtig in England befinden, haben in Eile an den Kai⸗ ſer und die Koͤnigin Donna Maria geſchrieben und ihre nzliche Mißbilligung der Vorfälle zu Liſſabon erklaͤrt. Auch ollen verſchiedene in Liſſabon wohnende Pairs und Buͤrger, aus den vornehmſten Familien, unter denen man beſonders den jungen Pereira, Bruder der Herzoͤge von Lafoöns und Cadaval nennt, nach Braſilien geſchrieben und ihren Un⸗ willen uͤber die Undankbarkeit und Verraͤtherei des Infanten Dom Miguel erklaͤrt haben.

8 Eeees 28 1

Konſtantinopel, 19. Mai. Die Ruſſiſche Kriegs⸗ erklärung iſt am 12. d. durch einen, von dem Paſcha von Bralla abgefertigten Courier hieſelbſt eingetroffen. Am fol⸗ —— Tage verſammelte ſich der Divan zu einer Berath⸗ chlagung. Seitdem hat alles ein kriegeriſches Anſehen ge⸗ wonnen. Durch einen in den Moſcheen verleſenen Befehl des Sultans ſind alle Muſelmänner vom 12ten bis zum boſten Jahre aufgefordert worden, ſich bereit zu halten, auf 88 erſten Ruf die Waffen zur Vertheidigung des Vater⸗ und der Religion zu ergreifen. Derſelbe Befehl ver⸗ ietet die Rajahs und Fremden zu beunruhigen Auch herrſcht hieſelbſt —2— die vollkommenſte Ruhe. Die Fahne des Propheten iſt noch nicht aufgeſteckt. Auch iſt von dem Aufbruche des Sultans und des Groß⸗Vezirs noch nicht die Rede. Die Miniſter haben haute dem Huſſein⸗ Paſcha ihren Abſchiedsbeſuch gemacht. Dieſer bricht mor⸗ zen nach —— den Ober⸗Befehl uͤber die unregelmaͤßigen Fee. zu Venehwen. Die regelmaͤßigen Truppen werden unter Thnil efehl des Italil⸗Paſcha ſtehen. Dieſelben brachen zahs heil von hier nach der Donau auf. Man ſchaͤtzt ihre 4 —2, 30,000 Mann. Der alte Seraskier Chosrew⸗ . Biedife bs der Vertheidigung der Hauptſtadt und mie eüihen 8 2 er Rekruten beauftragt. Es heißt, daß 8 g 8 eijellin werden zur Ver⸗ der Ue ng⸗ * 4 ans aufgeboten werden.

ie hier noch Sbangs Befen Ei riegs Schiffe werden aus⸗ üͤſtet, um unter 84 8 8 Paſcha zur Ver⸗ thedi ee eSesen 2* 8 en.

Der e 2. April giebt folgende Ueberſicht Serzenafa 8948: Ibradim⸗Paſcha 1 den erſten Tagen des ne- alairees 2 zu Gebote ſtanden:

„7 Regimente sztzen e ve⸗ Modon und

7 5 8 8 d 70 2 EI Artilleriſten 888 vh. Irregulaire Truppen. Infanterje aus

Tuͤrken, Kandioten, Moreoten und Alba)—

neſern gebildet, als Garniſon in den Fe⸗ Lesaten. theils 2 theils in 3

der Naͤhe der andern Fe .. 4,000 3A Truppen zu Patras, Infanterie 8.

geruͤſtet,

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und Cavallerie, unter Ahmed⸗Paſcha's IVI. 1,500 2 Zuſammen 31,320 Mann.

„Die Beſatzung von Navarin betraͤgt 1500, die von ann. Ihrahim⸗ 500 Perſonen; der gegenwaͤrtig die

Modon 600, und die von Koron 2800 M. Paſcha’'s Haus⸗ und Hofhalt beſteht aus an deſſen Spitze ſtehen der Kiaja⸗Bei,

vermoͤchten.

Functionen, als Gouverneur von Mo vefendi⸗ als Gemerat⸗ Intsnsene en⸗ 22.Se, ns, hat Ibrahim⸗Paſcha gegenwaͤrtig: 2 Aegyptiſche Briggs 2 Tränsportſchiffe und 2 Goeletten, die in Modon vor An⸗ ker liegen, und 1 Aegyptiſche Brigg in Navarin. Die Vertheilung der Lebensmittel geſchieht mit Puͤnktlichkeit; aber die Ration iſt um die Haͤlfte vermindert. Berechnet man nach dieſem Fuß die noch vorhandenen Vorraͤthe, ſo duͤrften ſie bis Ende Juni reichen. Die Araber koͤnnen noch immer die Schlacht von Navarin nicht vergeſſen, und die Anweſenheit der Kriegsſchiffe der Verbuͤndeten, welche alle Haͤfen blokiren, ſteigert die Dispoſition der Truppen zur Muthloſigkeit. 9 von 5 d großen Theils aus Albaneſern beſteht, wi⸗ derſpenſtig und forderte ihren Sold, mit der Drohung, daß ſie widrigenfalls die Feſtung den Griechen oder Englaͤndern ausliefern werde; einige Tage ſpaͤter aͤußerten ſich auch Symptome der Unzufriedenheit im Lager der Cavallerie; dieſe Unruhen wurden durch die Erſcheinung von zwei Regimentern, die man gegen die Meuterer aufbrechen ließ, und durch die An⸗ weſenheit des Kiaſa⸗Bei, der ſich in Perſon nach Koron verfuͤgte, bald beigelegt. Ibrahim⸗Paſcha ſagte laut: daß ſie durch Intriguen von Außen angezettelt worden ſeien, und daß man mit Waffen gegen ihn Krieg fuͤhre, welche die Muſelmaͤnner nicht kennen.“ 1

Daſſelbe Blatt enthaͤlt in einem Schreiben aus Kon⸗ ſtantinopel vom 17. April Folgendes: Das Contingent von Bosnien, welches auf 75,000 Mann angeſetzt iſt, befindet ſich faſt gaͤnzlich ſchon in ſeinen ihm angewieſenen Stellun⸗ gen. Die Bewohner dieſer Provinz, welche an eine thaͤtige und harte Lebensweiſe gewoͤhnt ſind und viel Staͤrke und

Muth beſitzen, ſind von jeher die beſten Soldaten des Sul⸗

tans geweſen. Alle Donau⸗Feſtungen ſind in einen ſehr tuͤchtigen Vertheidigungsſtand geſetzt worden.

Die Aleximſchen Katholiken, welche eine beſondere Klaſſe

bilden, aber auch den Allgemeinen Namen Perſiſche Katholi⸗

ken fuͤhren, haben Befehl erhalten, ſich ruͤckſichtlich des ge⸗ gen ſie beſtehenden Gebots, die Lateiniſche Kirche zu beſu⸗

chen, mit dem Griechiſchen Patriarchen zu verſtaͤndigen. Der

Patriarch, ein von wahrem evangeliſchen Sinne durchdrun⸗

gener Mann, hat ſie als Bruͤder behandelt, hat ihnen den

Rath und die Troͤſtungen, deren ſie in ihrer Lage bedurf⸗

ten, ertheilt und ſie aufgefordert, ſich an den Sultan zu⸗

wenden und ihm das hoͤchſt druͤckende Verhaͤltniß, in wel⸗ ches ſie durch ſeine Befehle verſetzt worden waͤren, zu ſchil⸗ dern. Und wirklich haben ſie ſeitdem eine Bittſchrift einge⸗ reicht, in welcher ſie ſich dahin erklaͤren, daß zwar ihre Guͤ⸗

ter und ihr Leben dem Regenten gehoͤren, daß aber ihr Ge⸗

wiſſen nur Gott als Oberherrn erkenne und daß, da ſie in.

der katholiſchen Religion geboren waͤren, ſie auch Alles an⸗ Dieſe Freimü⸗

wenden muͤßten, um bei ihr zu verharren. thigkeit hat kein Mißfallen erregt, und es ſcheint jetzt, daß man ſie nunmehr ruhig nach wie vor bei der Ausuͤbung ih⸗ res Gottesdienſtes laſſen werde.

Nachrichten aus Smyrna vom 25. April zufolge (in

dem obengenannten Blatte) ſind die daſelbſt wohnenden Ar⸗

meniſchen Katholiken am 21. April zu dem Armeniſchen Erz⸗

biſchof gerufen worden, und dieſer hat ihnen von dem Fir⸗

man des Groß⸗Sultan Mittheilung gemacht, durch welchen

ihnen der Eintritt in die ſchismatiſche Kirche, unter Androh⸗ ung, im Falle des Widerſtrebens, eben ſo wie ihre Bruͤder in⸗ Konſtantinopel, beſtraft zu werden, geboten wird. Der Erz⸗ biſchof ließ bei dieſer Gelegenheit ihrem Verhalten, ihrer Puͤnktlichkeit in Bezahlung der Abgaben und der Erfuͤllung ihrer Pflichten gegen die Regierung, Gerechtigkeit widerfah⸗ ren, und forderte ſie auf, uͤber den Entſchluß, den ſie nun ergreifen wuͤrden, reiflich nachzudenken. Die Katholiken er⸗ widerten ihm hierauf, daß ihre Antwort auch ſpaͤter keine andere ſein wuͤrde, als die, welche ſie im gegenwaͤrtigen Augenblicke geben koͤnnten: ſie muͤßten naͤmlich, ſelbſt wenn ſie ſolches mit jedem Opfer erkaufen ſollten, bei der Religion ihrer Vaͤter beharren; ihre Treue gegen den Oberherrn wuͤrde ſich nie verlaͤugnen, aber der Ausſpruch ihres Gewiſſens ſei ein Gut, uͤber welches ſie nicht willkuͤhrlich zu beſtimmen Noch iſt in Beziehung auf ſie keine fernere Maaßregel getroffen worden.

Faſt taäͤglich kommen aus dem Innern Aſiens Truppen in Smyrna an, welche unmittelbar darauf noch Konſtanti⸗ nopel abgehen. Ihre Befehlshaber werden nach ihrer An⸗ kunft ſogleich vor den Paſcha beſchieden; deſelbſt tragen ſie die Beduͤrfniſſe ihrer Soldaten vor, und erhalten hierauf unverzuͤglich das Noͤthige. .

Der Paſcha hat dem Volke einen von Konſtantinopel

Am 31. Maͤrz zeigte ſich die Beſatzung— sung

ihm zugekommenen Firman der den Titel fuͤhrt: Firman der

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