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den die ihnen zukommenden Wege einſchlagen wuͤrden. Es kaͤmen Militair⸗Corps nach Porto zum Beitritte, deren wuͤr⸗ dige Chefs vernommen werden wuͤrden, und wo dann der
Rath ſeinen unumgaͤnglichen Pflichten vollends nachzukom⸗ men nicht zoͤgern werde. — Man vernimmt, daß ein Trup⸗ penmarſch auf die Hauptſtadt beabſichtigt wurde.
— Das Journal des Debats giebt aus Liſſabon vom 20. Mai Folgendes:
„„ Die Reglerung hat geſtern aus Porto ſo widrige Nach⸗ richten erhalten, daß ſie ſelbſt dem diplomatiſchen Corps keine Mittheilung davon machen zu duͤrfen geglaubt hat.
Den eingezogenen Erkundigungen zufolge, hat am 16. d. um 7 Uhr Nachmittags die Garniſon von Ports zu einer und derſelben Zeit ihre Caſernen verlaſſen. Sie begab ſich, beſtehend aus dem 17. und 18. Linien⸗Infanterie⸗ einem Cavallerie⸗ und einem Artillerie⸗Regimente, ſo wie aus eini⸗ gen Abtheilungen von verſchiedenen Corps — im Ganzen etwa 3000 Mann — unter Trommelſchlag und mit fliegen⸗ den Fahnen auf den Platz St. Ovido, wo ſich auch der groͤßte Theil der Bewohner Porto’s verſammelte. Dort wurde Dom Pedro, ohne die mindeſte Unordnung, proclamirt und die Truppen erneuerten dieſem Fuͤrſten ihren Eid.
Den 16. Abends ernannte man zu Porto eine Regie⸗ rung im Namen des Koͤnigs Dom Pedro und der Koͤnigin, ſeiner Tochter. Den ganzen Abend hindurch wurden nach allen Provinzen Expreſſen geſendet, um den verſchiedenen Beſatzungen dieſes Ereigniß zu melden, und ſie aufzufordern, mit den Truppen von Porto ſich zu verbinden.
Heute hat die Regierung die Nachricht von dem Ab⸗ falle des 12ten, zu Guimaraes garniſonirenden Linien⸗ Regi⸗ ments empfangen. Dieſes Regiment hat, ohne von den Vorfällen in Porto zu wiſſen, aus freien Stuͤcken Dom Pedro und ſeine Charte proclamirt und beiden neuen Ge⸗ horſam geſchworen,.
Die Regierung weiß auch von dem Abfalle aller Trup⸗ pen, welche in den Provinzen Algarves und du Minho ihre Garniſon haben; und was die letztere Provinz betrifft, ſo iſt es ausgemacht, daß die Regierung die Nachricht empfan⸗ gen hat, daß einige Beſatzungen ſich auf den Marſch nach Porto begeben haben, ohne daß ſie zuvor irgend eine An⸗ weiſung, dieſen Weg zu machen, erhalten häͤtten; welches be⸗ weiſt, daß ſie mit der Garniſon von Porto im Einverſtaͤnd⸗ niſſe gehandelt haben. Ereigniſſen Kunde erlangt hat, iſt der Kriegs⸗Miniſter ſo⸗ gleich zu ihm gerufen worden und dieſem hat er auf eine ſo harte und ungeſtuͤme Art alle dieſe Vorfaͤlle zur Laſt ge⸗ legt, daß Herr ee der nun ſchon ein ſchwacher Greis iſt, in einem heftigen Fieber den Palaſt zu Ajuda verlaſſen hat und bald nach dem Eintritte in ſeine Woh⸗
nnung bettlaͤgrig geworden iſt.
8 egt offenbart ſich dieſe Trennung noch ſtärker.
Schon fruͤher iſt angezeigt worden, daß die Beſatzung Liſſabons ſelbſt durch verſchiedene Meinungen getrennt ſei.
om Pedro anhangenden Soldaten verbergen ſich nicht
mehr; vielmehr erklaͤren ſie mitten auf den Straßen mit
lauter Stimme, daß ſie die Rechte deſſelben gegen wen es
ſei, aufrecht halten werden.
Was Dom Miguel und ſeine Auhaͤnger betrifft, ſo ſind ſie in einer ſo großen Betäubung, daß, ob ſie wohl ſeit
geſtern die bedeutenden Ereigniſſe, die ſich in dieſem Augen⸗ blicke begeben, erfahren haben, ſie doch, um ihnen abzuhel⸗ fen, noch bis jetzt nichts gethan haben.
Die Regierung Dom Miguels hat endlich vollends alle Gemuͤther dadurch von ſich entfremdet, daß ſie unſere Na⸗ tional⸗Garde verabſchiedete.
Ein Spaniſcher Cabinets⸗Courier iſt von Saragoſſa
geſtern hier angekommen; er bringt eine feierliche Proteſta⸗
tion Sr. kath. Maj. gegen die Unternehmungen Dom Mi⸗
88 guels. Dennoch will dieſer Prinz die neuen, kuͤrzlich von
ihm ernannten Diplomaten abgehen laſſen; denn man ver⸗
8 ſichert, daß der fuͤr Paris beſtimmte morgen abgehen wird und daß die nach Madrid und London gehenden ihm bald
folgen werden. It ali en. Florenz, 26. Mai. Hr. v. Ribéaupierre iſt vor⸗
geſtern mit ſeiner Familie von hier nach der Villa Monte⸗ catini bei Lucca, die derſelbe, wie letzthin gemeldet, gemie⸗
thet hat, abgereiſt.
Rom, 24. Mai. Am 21ten d. M. iſt Se. Koͤnigl.
Hoh.⸗ der Prinz Friedrich Auguſt von Sachſen aus Neapel
wieder hier eingetroffen.
Tuͤrkel. 8 Nachrichten aus Konſtantinopel vom 10. Mai⸗ zufolge in “
der Allg. Zeitung) ſtand der Oeſterreeichiſche Internun⸗
Esan.
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iſt jetzt von der Raͤumung Morea's abhaͤngig, und dieſe hat
Sobald der Regent von dieſen
Die dem
gleich Anſtalten getroffen hat, um eine hinrelchende Seemacht
— *
3 II 1e1“ 8 1““ tius, Freiherr v. Ottenfels, im Begriff, ſich auf 6 Wo nach den Baͤdern von Bruſſa zu 282+% ebe 824 ſollte waͤhrend ſeiner Abweſenheit die Geſchaͤfte beſorgen.
Nach einem Schreiben aus Konſtantinopel vom 12. Mal, (im Hamburger Correſpondenten) ſoll der Reis⸗Effendi in Unterredungen mit mehreren Geſandten Europäͤiſcher Maͤchte erklaͤrt haben: die Pforte werde den Tractat von Akerman, der beſonders in Betreff der Serviſchen Angelegenheiten ſehr druͤckend ſei, erfuͤllen und auf der Baſis der Conpention vom 6ten July 1827 unterhandeln. Als Hauptgrund dieſer Sinnesaͤnderung wird angefuͤhrt, daß bereits 500 Janit⸗ ſcharen auf einer der Inſeln in der Naͤhe der Hauptſtadt lauerten, um im Fall einer Criſis das Panier der Rebellion zu erheben. Gluͤcklicherweiſe (meldet jenes Schreiben wei⸗ ter) iſt die ganze Rotte feſtgenommen worden. —
Die Abſetzung des Mufti wird daher erklaͤrt, daß er ſich der Einfuͤhrung Fraͤnkiſcher Kopfbedeckung fuͤr die Spa⸗ his widerſetzt hatte. —
Der Courrier de Smyrne enthaͤlt unter „Syra, 20. April“ folgenden Artikel: Das Fortbeſtehen Grlechenlands
man durch Unterhandlungen mit Mehemet Ali und Ibrahim Paſcha zu bewirken geſucht. Ohne Erfolg ſind die beiden Reiſen des Major Crawdock nach Alexandrien und des Sir Fr. Adams nach Modon geblieben. Ruͤckſichtlich des Zuſam- mentreffens des letztgenannten mit Ibrahim werden folgende beſondere Umſtände erzaͤhlt: Der General Adams meldete, entweder ſelbſt getaͤuſcht, oder in der Abſicht, einen redne-. riſchen Kunſtgriff zu gebrauchen, dem Ibrahim, daß die Pforte den Geſchaͤftstraͤger des Mehmet Ali, Neggib⸗Effendat habe hinrichten laſſen. Ibrahim hatte jedoch an demſelben Tage verſchiedene Schreiben des Neggib⸗Effendi erhalten, die von einem ſpaͤtern Datum waren, als an welchem der Angabe nach die Hinrichtung deſſelben erfolgt ſein ſollte. Der Aegyptiſche Prinz begnügte ſich zu laͤcheln und lenkte die Unterhaltung auf einen andern Gegenſtand. Während der Einwuͤrfe, die man gegen ihn aufſtellte, und unter de-.— nen man auch der Affaire bei Navarin gedachte, wollte er an den, vor der Schlacht geſchloſſenen Waffenſtillſtand erin⸗ EI nern; aber eine von den Perſonen aus dem Gefolge des Ge- nerals unterbrach den Prinzen ungeſtuͤm mit der Bemerkung., daß dies eine Sache fuͤr ſich ſei, und man davon nicht ſprechen wolle; der Admiral Codrington werde von Allen als eiemn Mann von Ehre gekaunt, und dies reiche hin. Ibrahim uf. I. erwiderte: „Wenn man daruͤber mit ſich eins geworden is o die Gruͤnde Anderer nicht hoͤren zu wollen, ſo ſcheint es un⸗ noͤthig, einen ſo langen Weg zu machen, damit man die ſeinigen vortrage. So endizte ſich die ganze Zuſammenkunft mit einigen Complimenten, und ohne ſich gegenſeitig gehöͤrt zu haben, verließ Einer den Andern. Nachrichten aus Griechenland.
In der Nacht von Sonntag auf Montag ſoll nach der Griechiſchen Biene vom 29. Maͤrz zu Aegina die Nachricht eingelaufen ſein, daß die Tuͤrken durch den Erfolg auf Chios ermuthigt, eine Landung auf Samos beabſichtigen. — Man will jedoch zugleich wiſſen, daß das Gouvernement ſo⸗
8;
zur Beſchuͤtzung dieſer Inſel unter⸗Segel gehen zu laſſen.
In ſeinem 49. Stuͤcke enthaͤlt dieſes Blatt folgenden, mit N. Démétriades unterzeichneten Aufſatz: die Smyrnaer Zeitung, welche jetzt unter dem Namen des Courrier de- Smyrne erſcheint, giebt in ihrer 4. Nummer als Auszug⸗ aus einer Privat⸗Correnpondenz einen Artikel uͤber die Angt. legenheiten auf Chios. — In dieſem Artikel ſind die That⸗ ſachen ſo entſtellt, daß man von Anfang bis zu Ende faſt 92 auf kein wahres Wort ſtoͤßt. — Jedermann weiß uͤbrigens, welchen Grundſaͤtzen der Conrrier de Smyrue huldigt, und welchem Goͤtzen er ſeinen Weihrauch opfert. — Er weicht immer von der Wahrheit ab, wenn dle Rede von den Grie⸗
44 chiſchen Angelegenheiten iſt, ſo daß es eigentlich nicht der 88. —2 ſich mit Werlegung ſe offenbarer Luͤgen ¶& beſchaͤftigen; da es jedoch Leute giebt, welche ſolche Frechheit nicht argwoͤhnen, ſo koͤnnten dieſe leicht betrogen werden, — und deshalb See⸗ 9e es fuͤr unſere Pflicht dieſen Gegen⸗.
and oͤffentlich zu beleuchten. 3 2 „ „Die 198. zaülle 888 der Courrier de Smyrne) ſind gezwungen, um den Verfolgungen der Griechen zu entgehen, eine Zuftucht im Archipel zu ſuchen.“ Wir wollen nicht laͤugnen, daß in der That einige Une⸗ ordnungen durch die Soldaten auf Chios veranlaßt Knd, aber es ſind ſolche entweder durch den Oberſt Fabvier. oder durch die Demogeronten auf der Stelle beſtraft worden; und wo iſt die Armee, in der nicht zuweilen einige Auss⸗ —
ſchweikungen vorfallen? Sollten ſich die Soldaten der cibv-x-.
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