giſirten Nationen unter allen Umſtänden ganz frei davon er⸗

halten haben? MNach dem Courrier haͤtten die Katholiken allein durch dieſe Vorfaͤlle gelitten; aber man begreift leicht, daß dieſe Behauptung nur aufgeſtellt wird, um, in verruchter Abſicht, den Religions⸗Haß zwiſchen Chriſten, welche vereint die griechiſche Nation bilden, ſtets von Neuem anzufachen. Es iſt um ſo noͤthiger, das Publikum bei dieſer Gelegenheit darauf hinzuweiſen, daß die Orts Behoͤrden auf Chios, den durch die Verfaſſung Griechenlands feſtgeſtellten Grundſaͤtzen getreu ihre Katholiſchen Mirbruͤder foͤrmlich aufgefordert ha⸗ ben, an der Verwaltung der oͤffentlichen Angelegenheiten Theil zu nehmen, und daß auch mehrere Katholiken dieſer Auffor derung Folge geleiſtet haben. Die Behoͤrden auf Chios trugen überdies noch ganz beſonders Sorge, daß die Katholiken weder durch Militairdienſte, noch durch Geldab⸗ gaben belaͤſtigt wuͤrden.

Die Katholiken verließen Chios nur in Folge der Nach⸗

richten die ſie von Smyrna, in Bezug auf die dort gegen dieſe Inſel beabſichtigte Unternehmung erhielten. ..

„Die wenigen Franzoͤſiſchen Philhellenen, ſagt er, welche

ſich noch beim Oberſt Fabvier beſanden, empoͤrt uͤber die ſchaͤndlichen Verlaͤumdungen, welche man gegen ihren Chef verbreitete, verließen die Inſel ꝛc.“ Die Franzoͤſiſchen Philhellenen von denen hier die Rede iſt, ſind faſt ſaͤmmtlich in Aegina, und wir zweifeln nicht, daß dieſe Ehrenmaͤnner, uͤber eine ſolche Luͤge im hoͤchſten Grade entruͤſtet ſind. Die Sache verhaͤlt ſich ſo: dieſe Philhellenen, und vor ihnen ein tapferer Ruſſiſcher Officier, forderten aus Gruͤnden, denen die Demogeranten oder irgend einer von ihren Landskeuten fremd waren, ihren Abſchled. Einige verließen die Inſel mit Thränen in den Augen, an⸗ dere baten noch um Certificate ihres guten Betragens, welche ihnen auch ausgehaͤndigt wurden. Mit ſolchen Geſinnungen verließen die tapferen Phithellenen Chios.

Was die Beſchuldigungen gegen den Oberſt Fabvier und den der Demogerontie gemachten Vorwurf, dieſe Beſchuldigungen und Verlaͤumdungen verbreitet zu haben betrifft, ſo dient daruͤber felgendes zur Berichtigung: Der Oberſt ſchickte dem Admiral de Rigny mehrere Gefangene, worunter ſich angeſehene Tuͤrken und Juden befanden. Unſere Soldaten, welche dies erfuhren, und wohl einſahen 2 die Freilaſſung dieſer Gefangenen fuͤr Chlos

8 n begaben ſich ſehr aufgebracht zum Oberſten, und verlangten mit Heftigkeit die Zuruͤckberufung der Gefan⸗ genen. Der Oberſt war gezwungen nachzugeben, und ſie kamen ſämmtlich, mit Ausnahme von Sakis Emint, zuruͤck. Das Zutrauen und die Liebe unſerer Soldaten, welche der Oberſt Fabvier beſeſſen hatte, waren von dieſem Augenblick an verſchwunden. Der Geiſt der Empoͤrung griff um ſich und veranlaßte den Oberſten, nachdem er ſich überzeugt hatte, deh dee Demogeronten für 1. ſeſtimmt waren, ſich ihrem Schutze anzuvertrauen, den ſie ihm au f Wei Theil waden —. ch auf alle Weiſe zu

Wir glauben nicht noͤthig zu haben, die ge je Wit⸗ glieder der Demogerontie perſoͤnlich getichtacaus Kuefälrn widerlegen. Das Publikum wird zur Zeit erfahren welche Mittel man angewendet hat, um die Opfer und die vtrio⸗ tiſchen Anſtrengungen dieſer Maͤnner zu verelteln 38

des .

riefe aus Laguaira bis zu 8 2 s Eir Beene gotzener. April enthalten

„Nach eingegangenen Nachrichten v 2 die Spaniſche Flotte von dort n n.ehreces,nc Man hegt die Meinung, daß der abermalige Bemis der Unzweckmaͤßigkeit einer Unternehmung gegen Columbier die ſpaniſche Regierung bald zur Anerkennung der Unab, hängigkeit dieſes Landes vermoͤgen wird. on dem roßen Convent in Ocana ſind bis jetzt noch keine Nachrichten gelaufen. Bolivar hat Bogota verlaſſen und ſoll ſich auf dem Wege nach Caraccas beſinden. Es ſind Vermurh 8 gen vorhanden, daß Bolivar die zu bildende Re lers 8⸗ verfaſſung nicht gutheißen werde, und er ſich Seen

mit Ab Sabes bſicht nähert, deren Ausfuͤhrung ſchlimme Folgen

Aus den ſchon I. 2 8 Ir 1 r . 443 intereſſanten 222 des Hrn. Wars eeenſefebene

lehnen wir noch Folgendes. Herr v Hu exico: ent⸗ ſchni 8 . Humbol Durchſchnitts⸗Ertrag aller Kornproducirenden vdes enhe

ricos 25 Buſhel von einem Buſhel Ausſaat an. An N

reich wuͤrde ſich das Maxrimum des Verhaͤltnigſes 28

Sigland vielleicht wie 12, in den dürftigeren Bezirken eutſchlands wie 5, in Kentucky wie 22 zu 1

n] den dieſſeitigen Staa

E⸗

Mexlco ſind aber bei ſehr guten endi bere zaag aa er Behandlung ſchon 60 bis 80 Buſchel Ferrenen wecbe Allein trotz dieſer erſtaunlichen Productions⸗Kraft iſt der Weizen in Mexico um die Haͤlfte theurer als in Parls, und der Preis deſſelben um vieles bedeutender als der gewoͤhn⸗ liche Marktpreis in England. Fuͤr die Bewohner der Tierra callence iſt die Bananas⸗Frucht von demſelben Werthe, wie der Mais fuͤr die der Hochebenen; ſie finden in ihr den Haupt⸗Gegenſtand ihrer taͤglichen Nahrung und ſie gewaͤhrt zugleich den Vortheil, daß ſie einen bedeutenden Nahrungs⸗ Stoff auf einem geringeren Raume und mit weniger Auf⸗ wand von Muͤhe darbietet als irgend eine andere 5 Pflanze. Humboldt berechnet, daß ein mit der Platano Anton bepfllanzter Acre Landes 50 Menſchen zu ernaͤhren im Stande iſt, 2v ein S in gewoͤhnlichen Jahr eien Nahrung lie . Jahtan, Fürkande von Amerika hat Spanſen jetzt nicht mehr einen finäcgen Zoll Landes; 7 Truppen ſind nach einem tapferen Widerſtande von ihren letzten Fgf ken Haltpunkten ſowohl von der weſtlichen als auch auf 88 zſtlichen Kuͤſte (St. Juan d Ulloa und Lallac) vertrieben - ine F iſt von den Geſtaden verbannt, worden, und ſeine Flagge iſt v 1 auf welchen ſie vor dreihundert Jahren ohne Nebenbuh er wehte. Dieſer maͤchtige Wechſel geſchah langſam, aber ſtu⸗ fenweis. Er iſt nicht das Werk von Intriguen oder Par⸗ theiungen, ſondern die natuͤrliche Wirkung einer eben ſo maͤchtigen Veraͤnderung in den Gemuͤthern der Menuſchen. Zuruͤckzuſchreiten iſt jetzt unmoͤglich: nicht well die Republi⸗ ken der neuen Welt jenen Vereinigungspunkt fuͤr polltiſche Meinungen aufgefunden haͤtten, welchen man in denen der alten Welt vergeblich geſucht; ſondern weil, welche Veraͤn⸗ derungen auch die Form ergrelfen moͤgen, das Bewußtſein einer politiſchen Exiſtenz und das Gefuͤhl einer uneinge⸗ ſchraͤnkten Verbindung mit fremden Natlonen, wenn ſie ein⸗ mal erlangt ſind, nie wieder verloren werden koͤnnen. Man wuͤrde ſich vielmehr wundern muͤſſen, daß mit ſolchen Anre⸗ gungen vor Augen und mit einer ſolchen Ueberlegenheit nu⸗ meriſcher Kraft die Kolonien den Streit nicht ſchon fruͤ⸗ her zu Ende gebracht haben, iwenn nicht ihre Stellung zu dem Mutterlande und zu einander die Urſachen der Verzd⸗ gerung hinlaͤnglich darthaͤte. Ueber leinen unermeßlichen Flaͤchenraum zerſtreut, durch undurchdringlichen Wildniſſe oder durch noch unzugaͤnglichere Gebirgsketten getrennt, mit Abſicht durch das alte Syſtem in einen Zuſtand von Un⸗ kenntnitz in Bezlehung auf einander verſetzt, begannen ſie ih⸗ ren Freiheitskampf, ohne die Vortheile einer vorhergehenden Verbindung oder Uebereinſtimmung. Selbſt bis auf den heutigen Tag wiſſen die Eingebornen von Mexico und Chili, von Buenos⸗Ayres und Bogota eben ſo wenig von einander als der Neapolitaniſche Landmann und der Lapplaͤnder; und in den meiſten Fällen wuͤrde England das einzige Mittel zur Communication zwiſchen ihnen ſein. Beim Beginn der Re⸗ volution war ihre degenſeltige Entfremdung noch groͤßer, und man kann wohl die Frage aufſtellen, ob die Thatſache der Exiſtenz einiger von den neuen Staaten den üͤbrigen be⸗ kannt war? Jeder derſelben verfolgte daher ohne Zuſammen⸗ hang mit den andern ſeinen Zweck fuͤr ſich allein, und jeder mußte fuͤr ſich allein mit den Streitkraͤften kaͤmpfen, welche

anien gegen ihn E1111““ Sp gegen ihn aufbringen konnte

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Berlin. Nach einem in der Gazette de France vom 26. Mai enthaltenen Artikel ſoll der Medailleur Loos von dem Preußiſchen Gouvernement den Auftrag erhalten haben, eine Medaille auf die Ruſſiſche Kriegserklaͤrung gegen die Pforte zu ſchlagen. Daß der General⸗Muͤnz⸗Wardein, Muͤnzrath Loos, eine Medaille zum Andenken an dies Er⸗ eigniß verfertigt hat, iſt richtig; unrichtig dagegen, daß er hiezu den Auftrag der Preußiſchen Regierung erhalten. Der⸗ ſelbe hat nämlich ſchon vor mehreren Jahren fuͤr ſeine eigene Rechnung eine Medaillen⸗Muͤnze eingerichtet, in wel⸗ cher Jedermann auf Begebenheiten oder Perſonen Denk⸗ muͤnzen praͤgen laſſen kann. Eine dergleichen Beſtellung iſt von Privat⸗Perſonen in St. Petersburg auf Veranlaſſung des erwaͤhnten Ereigniſſes, unter Mittheilung der Zeichnung, bel ihm eingegangen, und er hat die ausgepraͤgten Medalllen in mehreren hundert Exemplaren an die Beſteller abgeſchickt. Um indeſſen den groͤßtmoͤglichen Vortheil aus ſeiner Arbeit zu ziehen, hat der Muͤnz⸗Rath Loos demnaͤchſt Allerhoͤchſten Orts die Erlaubniß nachgeſucht, jene Denkmuͤnzen auch in ten verkaufen zu duͤrfen, und dieſe iſt

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