8 heiten und die unſerer Colonieen und unſeres Handels zu

leiten? Wer iſt ferner faͤhig, die von der Regierung ergriffe⸗ nen oder verworfenen Maaßregeln einer aufgeklaͤrten oder opponirenden Verſammlung in gehoͤrigen Redeformen vorzu⸗ ragen? Wir haben ſchon mit Aufrichtigkeit und Wahr⸗

heit die Ehrfurcht an den Tag gelegt, welche wir vor Sir

vpoon außerordentlichen Naturgaben, war durch nichts ande⸗ rees zu der Fäͤhigkeit gelangt, die Colonial⸗ Angelegenheiten

zu regieren, als durch tiefe, lange fortgeſetzte und mannig⸗ ache Studien. Die Kunſt, Truppen uͤber das weiteſte Ter⸗

vesnas Murray hegen. Allein Herr Huskiſſon, ein Mann

rain in der kuͤrzeſten Zeit ſich bewegen zu laſſen, unterſchei⸗

det ſich doch wohl einigermaaßen von dem Erkennen der ver⸗ Intereſſen vielfaͤltiger Geſellſchaften auf der Ober⸗ flaͤche der ganzen Welt von der genauen Anwendung oder Verwerfung beſtimmter Grundſaͤtze von der Berechnung der Maͤngel und der Unterſuchung des Geiſtes und Sinnes eantfernter und auf verſchiedenen Grundlagen beruhender Nie⸗

derlaſſungen Verpflichtungen, deren Groͤße und Gewalt in der Geſchichte unſeres Colonial⸗Syſtems nie gehoͤrig be⸗ ruͤckſichtigt worden ſind, deren Vernachlaͤßigung jedoch haͤu⸗ fig die ſchreckenvollſten Wirkungen ausgeuͤbt hat. Wenn der Herzog entſchloſſen iſt, die Verwaltung, welche er jetzt gebildet hat, ſich zur Seite ſtehen zu laſſen, ſo wird er kein Cabinet keine Amtsgenoſſen keine Gegner keine Rathgeber keine Vertheidiger haben er wird allein herrſchen, allein gebieten.

Daſſelbe Blatt ſpricht ſich folgendermaaßen uͤber die Ereigniſſe im Oſten und Weſten des Europaͤiſchen Suͤdens aus: Dom Miguel's beabſichtigte Uſurpation iſt, wenn nicht ganz verungluͤckt, doch ſehr zuruͤ⸗ geſchreckt worden. Ein Theil des Adels, zwar der Zahl nach betraͤchtlich, aber un⸗ bedeutender hinſichtlich ſeiner Mittel und Faͤhigkeiten, hat ſich mit Einigen aus dem Poͤbel vereinigt, um den hoffnungs⸗ vollen Bruder Dom Pedro's zu erſuchen, die Koͤnigswuͤrde in eigenem Namen anzunehmen, aber dieſer verraͤtheriſche Antrag iſt nicht zur Ausfuͤhrung gekommen: die große Maſſe der Nation gewaͤhrte dem Uſurpator wenig Ermuthigung; die Truppen beharren feſt bei der Charte und bei dem Fuͤr⸗ ſten, welcher ſie verlieh; und, was die Abſolutiſten am mei⸗ ſten kraͤnken muß, die Hoͤfe Europa's mit Einſchluß des Hofes von Madrid und der Tuilerien ſind der Entthro⸗ nung Dom Pedro's und ſeiner Tochter und rechtmaͤßigen Erbin entgegen. Es wuͤrde voreilig ſein, das Endreſultat Zleſer Verwirrungen vorherſagen zu wollen, aber wenn ſich Dom Pedro ſelbſt an den Ufern des Tajo zeigte, ſo moͤchte die Prophezeihung nicht ſchwer fallen. Im Oſten iſt bis jetzt der Krieg, wenn man ihn ſo nennen kann ganz auf Rußlands Seite geweſen. Sein mer durchſchritten, ehe ſich eine Tuͤrkiſche Schildwache zeigte. Kein Freund oder „alter Verbuͤndeter“ der Tuͤrkei kann ernſtlich erwarten, daß dieſelbe den Einmarſch von 300,000 Mann wohlgeordneter Krieger wirkſam verhindern werde Man vermuthet, die Pforte werde, in der Hoffnung, daß ſich andere Maͤchte ihrer gänzlichen Zergliederung widerſetzen möchten, einen Widerſtand verſuchen, aber vor der Abfeue⸗ rung eines einzigen Schuſſes die Segel ſtreichen und alle Forderungen des Kaiſers Nicolas bewilligen. 5

Sehr heftig zußert ſich die Times gegen die Sß⸗ nehmer an dem Pitt⸗Club, indem ſie bemnegen 9 Fihaen bei aller Verehrung, welche ſie gegen jenen großen Mann an den Tag legten, doch die eigentlichen Wohlthaten welche man ihm zu danken haͤtte, gar nicht erwaͤhnt; ſie haͤtten ganz vergeſſen, daß er, der mit größerer Macht verſehen geweſen waͤre, als irgend ein anderer Miniſter, ſein Amt bloß deshalb niedergelegt habe, weil er den Irlſchen Katho⸗ liken nicht zu helfen im Stande geweſen ſei; ſie haͤtten den letztern Umſtand wohl gewußt, aber im Angeſicht des Himmels und der Erde ſich geweigert, ihn anzuerkennen; ſie haͤtten endlich, auf unbegreifliche Weiſe, als einen Aus⸗ druck der Gefuͤhle des Herrn Pitt, das proteſtantiſche Ueber⸗ g leben laſſen. Uebrigens, meinet dies Blatt, enden eider die Taͤuſchungen uͤber Herrn Pitt's Charakter nicht mit Lord Eldon, welchem wir ganz vorzuͤglich eine Miß⸗ deutung deſſelben zur Laſt legen muͤſſen. Der Herzog von Wellington iſt in der Verſammlung gegenwaͤrtig, vielmehr aus dem Grunde, weil er dieſelbe fuͤr einen Vereinigungs⸗ punkt der Ultra⸗Tory und antikathollſchen Parthei haͤlt als weil er ſie wie eine Gedaͤchtnißfeier des Hrn Pitt be⸗ trachten ſollte.

Aus einer in Lloyds Kaffeehauſe angeſchlagenen Note

geht hervor, daß die Regierung von Buenos⸗Aores endlich Maaßregeln ergriffen hat, um die ſchaͤndliche Eernbene

Heer hat die Fuͤrſtenthuͤ⸗

Entwurfes,

zu unterdruͤcken, welche bisher unter der tes veruͤbt worden iſt.

Niederlande. Bruͤſſel, 4. Jun. Das Journal de la Belgique mel⸗

Fagge jenes Staa⸗ 82 8

et: eiſende, die aus den noͤrdlichen Provinzen hier an⸗ 8 aus, daß ſie in den verſchiedenen Seehaͤfen dieſes Theils unſers Reiches ungewoͤhnliche Thaͤtigkeit auf den Werften wahrgenommen haben; ſie verſichern ſelbſt, daß zur Lieferung von Lebensmitteln Contracte geſchloſſen wor⸗ 85 Hafen von Antwerpen ſind im Monat Mai 108 Schiffe angekommen; unter dieſen die meiſten aus den Frankreichs, 23 Europa'’s. 8 Deutſch 22 b . Auni. Seine Majeſtaͤt der Koͤnig ha⸗ Hagen kt, . Paat. Segns Mercüſage von Arns⸗ 20 Zesggghbem jedoch mit Beibehal⸗ waldt die erbetene Dienſt⸗ ſſung, eo⸗ zu erthei⸗ tung des Curatorii uͤber die Univerſitäͤt Goͤttinge z8 e bisherigen Ober Appellations⸗Gerichts Progdeneen⸗ Freiherrn von Stralenheim, zum eee. th und Abge⸗ Miniſter zu ernennen, und dem ö 5 ) Sachſiſchen ſandten am Koͤnigl. Preußiſchen und Königl. bei legen Hofe, v. Reden, den Titel von Staaes⸗Mibiſter 8⸗ Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzog von Cam E“ Sich morgen nach Celle und Luͤneburg, um daſelbſt die zun⸗ Exerciren zuſammengezogenen Truppen zu muſtern. 25 Portugal. —* Folgendes iſt, nach einem Schreiben aus Porto gn 19. Mai (in der 2 die erwähnte, am 18. Nai daſelbſt erſchienene Bekanutmachung: 8 „Der im Namen der legitimen Autoritaͤt des Dom Pedro IV. zuſammen getretene Militair⸗Rath wuͤrde es an einer ſeiner conſtitutiven Pflichten ermangeln laſſen, wenn er nicht wie vorhin, der Nation auf die oͤffentlichſte und feierlichſte Weiſe die Zwecke kund gaͤbe, welche er im Auge hat, ſo wie die Gruͤnde, welche die Ernennung einer proviſorlſchen Junta, beauftragt zur Behauptung der Legiti⸗ mitaͤt des Herrn Dom Pedro IX., zur Leitung der allgemei⸗ nen Angelegenheiten, um zu dem glorreichen Zweck zu gelan⸗ gen, den dle braven und treuen Portugieſiſchen Truppen he⸗ gen, verzoͤgern.“ 8 3 1 „Ohne vorhergegangene Combination einer ausſtudirten Uebereinſtimmung ſchlangen die Truppen die Gefuͤhle eines ge⸗ rechten Unwillens in ſich, wider die Anſtifter des ruchloſen der gebruͤtet worden, um ſie eidbruͤchig zu ma⸗ chen, an dem feierlichen am 31. Jul. 1826 geleiſteten Eide des Gehorſams und der Treue gegen den erhabenen, maͤch⸗ tigen und legitimen Koͤnig Herrn Dom Pedro IV. und der Befolgung und der Vertheidigung der am 29. April deſſelben Jahres decretirten conſtitutionnellen Charte der Portugieſiſchen Monarchie. Jedes Mllitair⸗Corps verzehrte ſich innerlich am langſamen Feuexr eines zuruͤckgedraͤngten Patriotismus fůr den legitimen Koͤnig; jedes derſelben naͤhrte insgeheim die Hoffnung auf ein Mittel, welches bewirken ſollte, daß der geleiſtete Eid nicht gebrochen, und daß zugleich der Ausdruck ſeiner Treugefuͤhle gegen dieſen unverletzlichen Eld nicht als Empoͤrung gegen die Regierung ausgelegt wuͤrde.“ „Quaͤlender mehrten ſich taͤglich die Stacheln des Unmu⸗ thes. Nur noch mit dem leiſeſten Laute den Namen des Herrn Dom Pedro IV. ausſprechen, war ein Majeſtaͤts⸗ Verbrechen! auf die behutſamſte Weiſe der conſtitutionnellen Charte erwaͤhnen, war ein hochverraͤtheriſcher Frevel. Hffi⸗ ziere von allen Graden wurden auf die ſchimpflichſte Weiſe deportirt, unter treuloſen Umarmungen und Kuͤſſen eines phariſaͤiſchen Patriotismus, bloß weil der Ruf von ihrer ehrhaften Redlichkeit ſie als des Meineides unfähig dar⸗ ſtellte! Niedere Offiziere wurden mit Handſchellen belegt, und aus Feſtungs⸗Kerkern an Bord kleiner Fahrzeuge ge⸗ ſchleppt, einzig, weil ihr ſie ehrendes Benehmen ſie fuͤr un⸗ faͤhig halten ließ, einen Vergleich mit der Treuloſigkeit ein⸗ zugehen! Soldaten von redlichem Gewiſſen, die keine Nei⸗ gung blicken ließen, ihre Pflichten brechen zu wollen, wur⸗ den mit dem ſchimpflichſten Hohne in die unſauberſten Win⸗ kel der Kerker hinabgeſtoßen, und insgeſammt Revolutionai⸗ ren und ea 8Fgegle, 8 „In dem Maaße, wie die Truppen einen St Vernichtung der Gefuͤhle fuͤr die Legitimitaͤt des vur Pedro IV. durch ihre Reihen daher fahren ſahen, nahmen ſie auch unter ihren Mitbuͤrgern, Freunden und Angehoͤrigen daſſelbe Eiſenjoch zur Unterdruͤckung der begeiſterten Liebe und Ehrfurcht fuͤr dieſen durchlauchtigen Souverain wahr. Ein Geſang, der in freudiger Muſik entworfen und durch das Talent des Hrn. D. Pedro dargeſtellt worden, wurde als Revolutions⸗ und auslaͤndiſcher Hymnus geſchmäht und