nicht allein ausdruͤcklich verboten, ihn durch die Militair⸗ Muſiker aufzufuͤhren, ſondern auch inquiſitionsmäaͤßig ausge⸗ ſpaͤht, wer ihn auch nur in ſeinem eignen Hauſe ſaͤnge, und ein ſolcher als Demagog und Republikaner belangt; ja was mehr iſt, ſogar unbedeutende Knaben, die ihn auf der Straße anſtimmten, feſtgenommen und gezüͤchtigt! Friedliche Buͤrger⸗ Familien, die in wechſelſeitigen Freundſchafts⸗Verhaͤltniſſen zuſammen ſchmauſeten; wurden von ihren anſtaͤndigen Mahl⸗ zeiten fortgeriſſen: wer des Abends nach 9 Uhr ſich auf den Straßen blicken ließ, wurde feſt genommen, geſchlagen, ge⸗ mißhandelt, betaſtet... unter Schimpfreden, wie ſie einer Po⸗ lizei⸗Bettelſchaar eigen ſind, angefuͤhrt, ſogar von Chefs, die ſie auf die unwuͤrdigſte und ſchaamloſeſte Weiſe dazu anreitzten 24₰
„Endlich ſtellte ſich auch das aͤrgerliche Bild, welches die Stadt Porto zeigte, mit ſcheußlicherem Schatten einer ausſtudirten Verfolgung taͤglich uͤberladen, auf die gleiche Weiſe oder wenigſtens mit ähnlicher Aufregung an verſchie⸗ denen Orten des Koͤnigreichs dar.*
„Waͤhrend dieſes erbitrernde Verfahren der Militair⸗ und buͤrgerlichen Behoͤrden das allgemeine Gefuͤhl verletzte, entwarfen die Stadtraͤthe, auf eigene Hand zu abſoluten Repraͤſentanten der Orts⸗Bevoͤlkerungen ſich aufwerfend, re⸗ belliſche Acten, in welchen ſie mit einem Federſtriche den le⸗ gitimen Koͤnig, dem ſie geſchworen hatten, entthronten, und ſeinen Bruder ausriefen. Ein aus Dirnen, Knaben und dem ſchmutzigſten Geſindel beſtehender Haufe folgt großmäu⸗ ligen Ausſchreiern, die zum Lachen reizten, anſtatt Aufmer⸗k ſamkeit zu erregen.“
„Noch iſt die laͤcherliche Erinnerung der Ausrufungen in den hieſigen Straßen am letzten 29. April vorhanden. Ihr Andenken wird zum Spott dienen, ſo lange man ſich die Perſonen vorſtellen wird, welche die ſchmaͤhlichen Grup⸗ pen bildeten, die in der Stunde des Tages, bruͤllend, betrun⸗ ken und Wahnſinnigen gleich ſich den Blicken uͤberall dar⸗ ſtellten!“
„Und was thaten die Truppen waͤhrend dieſer Orgien? Sie hielten ſich in ihren Quartieren, und uͤberließen die Be⸗ ſchuͤtzung ſolcher rebelliſchen Handlungen der dabei anweſen⸗ den Polizei, dieſer einzigen, dem klaren Meineide gegen die Legitimitaͤt ſich hingebenden Macht.“ „Der ehrfurcht gebietende Name des Herrn Dom Pe⸗ dro 1V., welcher in einigen, an das St. Oridio Militair⸗ Quartier anſtoßenden Straßen am Abend und in der Nacht des 3oſten Aprils gefeiert wurde, zog eine unermeßliche Volksmenge herbei, welche waffenlos und nur von freudigen Gefuͤhlen bei dem Wiederhalle Viva's fuͤr den legitimen Koͤ⸗ nig und die Charte trunken herbeilief, um die Grußesworte zu vermehren, welche ſie ſtets fuͤr ſo theure und verehrte Gegenſtaͤnde bereit hat. Ploͤtzlich ſielen der General und die vperruchte Polizet uͤber ſie her; Saͤbelhiebe, — des VBVpolks und ſelbſt ein hingeopfertes Leben: dieſes die ehren⸗ v„pollen Thaten dieſes Tages, die eben dieſe Polizei ſich als 8 Anen Sieg anrechnet!“ — 1 „Dieſes iſt ein kurzer Bericht von der heftigen Kriſis, woelche ſeit der Ankunft der Militair⸗ und Gerichts⸗Statt⸗ unterſtuͤtzt von der Belebung einer unterdruͤckenderen ,ö
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Polizei, dieſe Stadt in Unruhe verſetzt hat.“ „Von Aveiro her iſt das Verfahren des braven Jaͤger⸗ Bataillons 10. bekannt geworden, wie es die in ſeiner An⸗ weſenheit ergangene rebelliſche Ausrufungs⸗Acte aufgehalten und vernichtet hat!“ 8 „Von Braga her iſt der Geiſt der muthvollen Fußre⸗ gimenter 3 und 2) zur Kunde genommen, die durch ihre Ge⸗ gernwart eine gleiche Rebellion am Ausbruche hinderten! Von allen Kantonirungen der Truppen in verſchiedenen Ge⸗ genden des Koͤnigreichs her folgen die Nachrichten einander, von gleichem Widerwillen, von gleichem Verlangen, und gleichen Treuegefühlen gegen den legitimen Thron des Hru. D. Pedro IV. und die conſtitutionellen Inſtitutionen.“ 8 „Kurz, die Truppen haben durch ihren Geiſt — ſDS„eaß ſie nicht faͤhig ſind, ſich verleiten zu laſſen und eidbruͤ⸗ . clhig zu werden.“
1“ Und waͤhrend diefes ſich in den Provinzen zutrug, was E
erfolgte in der Hauptſtadt des 8en egeage 8
“ „Der durchlauchtigſte Herr Infant D. Miguel hatte
Sehorſam und Erkenntlichkeit gegen ſeinen erhabenen Bru⸗
13—— und legitimen Koͤnig, den Hrn. D. Pedro und die Charte am Hofe zu Wien in Oeſtreich geſchworen; und wurde beim Antritt der Regentſchaft als Stellvertreter Sr. Maj. aufs Neue in Gegenwart der Cortes vereldigt.“ .5 „Seine Hoheit ſingen bei Ernennung Ihres Miniſte⸗ riums an, mit der vorgeſchriebenen Formel und im „Namen des Koͤnigs“ zu decretiren und zu verordnen; nach einiger
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e“ in Bekanntmachungen, welche die Vernichtung der egitimitaͤt des Koͤnigs und der Charte ausſprachen. Eine neue Benummerung in den geſetzgebenden Kundmachungen zeigte einen eingeſchlagenen neuen Weg der Regierung.“ „Plöͤtzlich wird zu der Benennung: „Regent“ ohne den Beiſatz des „Namens des Koͤnigs“ uͤberſprungen und dann wieder aufs Neue die Formel: „Infant Regent im Namen des Koͤnigs“ gebraucht.“ 2 „Und was bedeutet dieſes, Ihr Portugieſen? Bewei⸗ ſet es nicht, daß Se. Hoheit unter dem Zwange eines ver⸗ raͤtheriſchen Miniſteriums ſtehen, welches, da es durch die Charte mit ſeiner Macht bekleidet worden, deshalb verant⸗ wortlich iſt, und welches Documente in ſo verſchiedenartiger diplomatiſcher Sprache vorlegt und ausfertigt?“ +½σ „Se. Hoheit ſind nicht Koͤnig und daher kommt Ihnen nicht: „Koͤniglicher Schriftzug“ zu; Sr. Hoheit als Rege ten im Namen des Koͤnigs geziemt nicht die einfache Unter⸗ ſchrift als „Infant Regent“ als Andeutung unbeſchroͤnkter Macht⸗Gewalt.“ 8 1— 1 „Es iſt hierdurch die Meinung bewieſen, welche Ihnen Ihr Miniſterium anraͤth; es iſt der Bewe ungsgrund offen⸗ dar, warum Se. Hoheit ſich von der Bahn entfernen, die ihnen durch den Koͤnig und die conſtitutionnelle Charte be⸗ zeichnet worden.” 5 „Nicht ſprechen wir von den, bis zum 25. April d. J. geſchehenen Erlaſſen Sr. Hoheit, wo Sie in Kraft der Macht als Regent im Namen des Koͤnigs decretirt haben; aber von dieſem Tage an, wo die Eingriffe vermittelſt der, von der Regierung ausgegangenen, Erlaſſe angeſangen, muͤſſen alle als null und nichtig angeſehen werden, als mit widerſpre⸗ chenden Ausgangsworten befleckt, und muͤſſen Se. Hoheit als im Zwangs⸗Zuſtande, getaͤuſcht und verblendet durch eine Fackion betrachtet werden, die Sie in den Augen der Nation und der Welt als einen Meineidigen darſtellt.“ „Dies iſt der Grund, auf welchem der „ v„im Namen der legitimen Autoritaͤt des Herrn Dom Pedro IV. zuſam⸗ men getretene Militair⸗Rath“““ in ſeiner Proclamation er⸗ klärt hat, daß Se. Hoh. unterm Zwange und unvermoͤgend in Ihrem regierenden Willen als Regent Stellvertreter des Köoͤnigs ſind.“ „Die Umſtaͤn zu beſtimmen, gebuͤͦ⸗ ter, Gott fuͤrchtender, treuer und das allgeme „Es iſt dieſes der auszuerleſen, die mit ſo⸗ hen ſind.“ 8 „Noch iſt es nicht moͤglich geweſen, dieſe Auswahl zu vollenden; ſie iſt der Gegenſtand der Erwäaͤgungen des Ra⸗ thes, welcher fortfährt, militairiſche Vorſichts⸗Maaßregeln fuͤr die oͤffentliche Ruhe zu treffen, waͤhrend die geiſtlichen und buͤrgerlichen Behoͤrden ihren ordentlichen Verrichtungen nachgehen.“ „Es ſin unſerm edlen Entſchluſſe, die wuͤrdigen Befehlshaber und daher wird der „Im - des Herrn Dom Pedro IV.“ zuſammengetret Rath nicht ſaͤumen, ſeinen unumgaͤnglichen Pflichten Genuͤge zu thun. Porto, in der Sitzung am 18. Mai 1828. S. G. Ferreri, Oberſt der Artillerie 4. 2* * J. Ferzues, Oberſt der Infanterie 6. 1 S8. da Silva da Fonſeca, Oderſt der Infauterie 18. F. da Gama Lobo Botelho, Oberſt der Cavalle⸗ 8 rie 12. J. J. de Carvalho, grabuirter Oberſt der Jaäͤger 410. J. de Barros e Abreu, Oberſt⸗Lieuten Ca⸗ vallerie 12. J. B. da Silva Lopes, Oberſte⸗
- tillerie 4. . A. M. de Majo de Prito, Oberſt⸗Lieutenant der
Infauterie 6. . 1 Fonleea Lobo, Oberſt⸗Lieutenant der Jä⸗
er 11.
M. A. Pereira da Silva, Major der Infanterie 18.
* 188 A. da Feſts e Silva, Major der Artillerie 4. AX. Cerrea Leitäo, Major der Infanterie 18. FFm. Corrra de Mesqulta, Maſor der Jaͤger 11-
8 8 A. Reböcho, Major der Jäͤger 10.
3 . de Souza, Hauptmann, Commandant der
ger 6. 1G
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de der Beendigung des Zwangs⸗Zuſtandes hrt indeſſen der reifen Ueberlegung gelehr⸗ den Koͤnig ehrender, der Charte ge⸗ ine Vertrauen beſitzender Perſonen.“ Zweck des Militair⸗Raths, Perſonen ichen auszeichnenden Vorzuͤgen verſe⸗
d Corps in dieſer Stadt angekommen, welche die Treue zu behaupten, beitreten; derſelben ſind angehoͤrt worden, Namen der legitimen Autoritäͤt etretene Militair⸗
Lieutenant der Ar⸗
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Zeit erſchien eine neue Phraſe von „Koͤniglichem Scheſſe
e Beilage
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