S

2 „1 ö

8

4 ZW E 8 —— ¼ *

*

EEVE“ 3 2 11qöqu“.“ taqgts⸗ Zeitun 8s 2 2 ——s S v8 2 ee]; 2₰

Berlin, Donnerſtag den 12ten Juni.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Seine Majeſtaͤt der Koͤmig haben dem, von dem Haupt⸗ mann a. D. und Poſtmeiſter von Wangenheim zu Gum⸗ dinnen an Kindes ſtatt angenommenen Premier⸗Lientenant in der dritten Jepenkeue Jaſhetan, Ludwig Wilhelm Leopold Bogun Allergnaͤdigſt zu geſtatten geruhet, den Namen, den adelichen Stand und das Wapyen des von Wangenheimſchen Geſchlechts anzunchmen, und ſich künftig⸗ in Bogun genannt von Waugenheim nennen und chreiben zu duͤrfen.

Seine Mazeſtät der Koͤnig haben dem Amtmann und Landwehr⸗Hauptmann Prochhaska zu Woſchzütz im Pleſſe⸗ ner Krelſe des Regierungs⸗Bezirks Oppeln, das Allgemeine Seexia. erſter Klaſſe zu verleihen geruhet.

es Koͤnigs Majeſtaͤt haben geruhtt, den Land, und Stadtgerichts⸗Director Wenbell zugleich zum Kreis⸗Juſtiz⸗ Rath im Trebnitzer Kreiſe zu ernennen..

Seine Königliche Majeſtät haben die Juſtiz⸗Commiſſa⸗

rien Johann Gottfried Enge und Karl Eberhard

aur zu Breslau und Friedrich Luzwig Haelſchner in Hirſchberg, zu Juſtiz⸗Commiſſtons⸗Raͤthen zu ernennen geruhet.

——

Angekommen Der Kaiſerl. Oeſterreichiſche General⸗

ramer von St. Petersburg. 8 veee

eitungs⸗Nachrichten.

5 z 1 8* ZZEZE GPGreankrei ch. „— e

airs⸗Kammer. In der Sitzung vom 3. Juni Fnattete der Vicomte Lalné Bericht üůber den Wahlliſten⸗Ge⸗ ſetz⸗Entwurf ab. Die Berathungen uͤber dieſen Gegenſtand Demnäͤchſt berſchtete

rden am 10ten d. M. beginnen. 8 zar⸗ Boiſſel de Monville uͤber die Propoſition in Be⸗

des Eigenthums des Bettes der nicht ſchiffbaren Fluüͤſſe⸗

Beſchluß der Sitzungen machten verſchiedene veehge. im Namen des Bittſchriften⸗ Comités. Deputirten⸗Kammer. Sitz Fertſchung der Berathungen üͤber den Preß⸗Geſetz Entwurf. der Baron von Montbel meinte: daß die Freigebung der Preſſe ohne 128 große Schwierigkeiten haben muüſſe, man ſeit 40 Jahren, daß Frankreich die Preß⸗Freiheit täͤglich verlange, noch immer daran ſei, ſich uͤber die Folgen des anzuwendenden Princips herumzuſtreiten; er unter⸗ ſuchte hlerauf, ob die undedingte Freigebung der Preſſe denn wieklich ſo große Gefahren fuͤr die Geſellſchaft darbiete, als man e, und wollte aus der Geſchichte Frankreichs be⸗ weſſen, as gerade diejenigen Regierungen, welche ſich am bereitwilligſten für die Preß⸗Freiheit gezeigt haͤtten, die ty⸗ ranniſchſten geweſen waͤren. as vorltegende Geſetz anlan⸗ Redner die darin enthaltenen Neuerungen

Uung vom 3. Juni.

*

fäͤr nachtheilig und die Garantieen füͤr illuſoriſch, und be⸗ 1 . ſich vorzuͤglich, daß man durch daſſelbe die facultative 1 Cenſur aufheben wolle. Unter dieſen Um en ſtimmte er

8 den Geſetz⸗Entwurf, deſſen Beſtimmungen er als ge⸗ 8 ſets. benensec. betrachtete. Hr. Borenger ſprach ſſcch zu Gunſten des Geſetzes gus und ließ dem Miniſterium dSdie Gerechtigkeit widerfahren, daß es bei der Uebernahme der Landes⸗Verwaltung unter ſchwierigen Umſtänden die Lage richtlig und, in dem Intereſſe des 1 2 ones ſelbſt, die gkeit erkannt habe, der öͤffent⸗ 2 4 1aa“

2.

EaaErA

lichen Meinung eine glaͤnzende Genugthnung zu geben; als eine ſolche müſſe man den vorgelegten Geſetz⸗Entwurf üͤber die periodiſche Preſſe betrachten, wenn gleich ſich nicht laͤug⸗ nen laſſe, daß derſelbe manche Nachtheile darbiete; ſo werde z. B. dadurch das Privilegium aufgehoben, dagegen aber lege man den Schriftſtellern ſo harte Bedingungen auf, daß keiner von ihnen ſich jemals verſucht finden werde, ein neues Journal herauszugeben; eben ſo werde durch den gedachten Entwurf auch die Cenſur aufgehoben, allein die Einſetzung eines verantwortlichen Agenten, zur Beaufſichtigung der Zeitun⸗ gen ſei fuͤr dieſe letztern taunſendmal unbeqguemer und laͤſtiger als die ſtrengſte Cenſur, und die literariſchen Bläͤtter muͤßten vol⸗ lends dadurch, daß man ſie hinſichtlich der Geldſtrafen, der Cau⸗ tions⸗Leiſtungen und ſonſtigen Bedingungen, mit den politiſchen Journalen auf glelche Linie ſtelle, allmaͤhlig gaͤnzlich eingehen; was endlich die Tendenz⸗Prozeſſe angehe, ſo habe man die⸗ ſelben 7 gleichfalls abgeſchafft, aber dadurch, daß die Ge⸗ richtshöͤfe nach wie vor uͤber Preß⸗Vergehen erkennen ſollten, waͤhrend doch Jedermann uͤberzeugt ſei, daß ein voͤllig un⸗ abhaͤngiges Urtheil ſich in dergleichen Fällen nur von den Geſchwornen⸗Gerichten erwarten laſſe, habe man ebenfalls dem Uebel nur halb abgeholfen. Nachdem der Redner die uͤbrigen Beſtimmungen des Geſetzes naͤher unterſucht, und ſich vorzuͤglich 2 dem Preß⸗Unfuge vorbeugende mMuaßregel, als der Verfaſſung zuwider, erhoben hatte, ſchloß derſelbe in folgender Art: „Ich geſtehe, daß ich mir ge⸗ ſchmeichelt hatte, das Miniſterium werde uns, bei Vorlegung eines Preß⸗Geſetz⸗Entwurfes, wenigſtens das Syſtem vom Jahre 1819 zuruͤckgeben. Oder ſind wir vielleicht jetzt min⸗ der reif zur Preßfreiheit, als danzals? Hat die Volks⸗Auf⸗ klärung ſeitdem nicht vielmehr große Fortſchritte gemacht?

und haben die Miniſter nicht dieſes ſelbſt anerkannt? ch hoffe daher auch noch, daß das Miniſterium uns ſeinen Bei⸗

ſtand nicht verſagen werde, um einen Geſetz⸗Entwurf zu ver⸗ beſſern, welcher ſo große Beſorgniſſe erregt hat. Es giebt in der Geſchichte der Völker Epochen, an welche es ruhm⸗ wuͤrdig iſt, ſeinen Namen zu knuͤpfen: naͤmlich die, wo die Rechte des Thrones durch die Anerkennung der Rechte Volkes verſtaͤrkt werden. Miniſter, welche die See beſitzen ihrem Fuͤrſten hochherzige Rathſchläͤge zu ertheilen, befeſtigen dadurch nicht bloß ſeine Macht, ſie machen ſein Reich unſterblich und erwerben ſich Anſpruche auf die Er⸗ kenntlichkeit der geſammten Nation; ich glaube, daß die jetzi⸗ gen Miniſter einen ſo lautern Ruhm zu wuͤrdigen wiſſen, und daß ſie fuͤhlen werden, wie ſehr es ſie in der Folge reuen müßte, wenn ſie gegen ihren Willen ſich jetzt genoͤthigt ſaͤhen, die Erwartungen des Volkes zu kaͤuſchen.“ Nach Herrn Börenger beſtieg Herr Bourdeau, Koͤniglicher Com⸗

miſſarius, zur Vertheidigung des Geſetz⸗Entwurfes die Red-;

nerbuͤhne.

bemuͤhte die der ploͤtzliche eines, wahrſcheinlich aus dem Traume aufgeſchreckren Thur⸗ hüters: „Stille, meine Herren!⸗“bei der volltommenſten Rube, ein ſo ſchallendes Geſoͤchter, daß ungeachtet der Wichtigkeit der Discuſſion der Redner mehrere Miauten [lang mit ſeinem Vortrage inne halten mußte. Nach wiederhergeſtellter Ruhe, ſchloß Herr Bourdeau mit, folgenden Worten: „Der Koͤnig hat die Klagen ſeiner Unterthanen vergem⸗

Waͤhrend derſelbe ſich mit großer Anſtrengung Vortheile des Geſetzes hervorzuheben, erregte

men und ihnen mehr bewilligt, als, ſie verlangten; auf ix,

nen Befehl iſt Ihnen der gegenwaͤrtige Geſatz⸗Cyrmwurf vorgelegt wordenn ; die Miniſter wuͤrden; den illen

des Monarchen zu täuſchen, und deſſen Vertrauen, zu, miß⸗ 8

Sr. geglaubt hahen, wenn ſie ihm dagegen einen Ent⸗ wurf haͤtten vorſchlagen wollen, welchey die koſtbauſte unſe⸗

rer Freiheiten verletzte. Wie Sie uͤber das Geſetz auch ent⸗ 1 ſcheiden moͤgen, m. H., die Miniſter koͤnnen wenigſtens be. theuern, daß ſie hel deſſen Abfaſſung ein gerechtes, guts

85

u

gedehnte und durch die Naſe geigrochene Zuruk..