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Allgemeinen Preußiſchen Staats⸗Zeitung Nr. 152

8 48 * 1828. 4 ein theurer Huskiſſon. Ich habe Ihren Brief von *4¾ ſoge verſtand in Wahrheit Ihren Brief von 2 Uhr dieſes Morgens nicht ſo, als ob mir durch denſelben eine Wahl gelaſſen würde, eben ſo wenig verſtehe ich den von dieſem Abende ſo, als ob er mir eine ſolche laſfe, enommen die, daß er mich und Sr. Maj. Regierung in die Rothwendigkei verſetzt, Sie zu bitten, daß Sie in Ihrem Amte blelben, oder aber, daß ich Gefahr laufe, Ih⸗ ren ſchaͤtzbaren Beiſtand fuͤr den Dienſt Sr. Maj. zu der⸗ lieren. Jedoch wie tief ich auch dieſen Verluſt empfinden möge, ſo bin ich doch uͤberzeugt, daß in den gegenwaͤrtigen ſten ein jeder Verluſt beſſer iſt, als der des Charakters, welcher Aein die Grundlage des öoͤffentlichen Vertrauens bildet. Von dieſem Geſichts⸗Punkte aus, habe ich gaͤnzlich ede Beruͤckſichtigung nachtheiliger Urtheile, welche durch den uftritt vom vergangenen Abende veranlaßt werden koͤnn⸗ ten, beſeitigt, deren Ausdehnung auch Sie unfehlbar em⸗ pfunden baben werden, da Sie es füͤr angemeſſen erachteten, zur Abhuͤlfe deſſelben mir das Anerbieten ſchriftlich zu uͤber⸗ machen „Iör Amt anderen Händen anzuvertrauen“. Immer, mein theurer Huskiſſon, mit groͤßter Aufrich⸗ 2 tigkeit der Jhelge. 2 ellington.

(dDie weitere Mitthellung dieſer Correspondenz muͤſſen wir, wegen Mangels an Raum, für das nächſte Blatt vorbehalten.)

Es betrübt uns, (ſagt der Courier) wenn wir den Ton vernehmen, in welchem einige von unſeren Zeitgenoſſen uͤber

die letzten Veränderungen in der Regierung ſprechen, und wir müſſen die ungeſchliffenen und nicht zu rechtfertigenden Anugriffe tadeln, welche gegen den Charakter und die Beweg⸗ unde der ausgeſchiedenen Miniſter gemacht werden. Wir ſens nicht im Stande, alle die Urſachen zu durchſchauen, elche auf ihren Entſchluß gewirkt haben moͤgen, aber wir zweifeln nicht, daß das vorherrſchende Gefuͤhl in den Gemuüͤthern des Herzogs von Wellington, des⸗ Herrn Peel und anderer Mitglieder der Verwaltung, das des Kummers wegen des Austritts ihrer Amtsgenoſſen, und icht das der Verdammung der Beweggruͤnde und des Be⸗ Wir machen dieſe Bemerkungen um berzeugen, daß wir keinesweges in den 88 mit einſtimmen, welchen mehrere Sonntags⸗Blaͤtter 12 usdruͤcken, die ſich ihrer Liebe zu der jetzigen Reglerung aͤbmen, und deren 2 der Sache, welcher ſie ſich annehmen, wenig zum Vortheil gereichen. Wir wiederholen och einmal, daß wir die Gruͤnde beklagen, welche Lord Dahler, Hrn. Huskiſſon, Lord Palmerſton und Hrn. Lamb ion bewegen konnten, und daß wir uͤberzeugt

8 ihre Füshenen. Amtsgenoſſen von einem gleichen

een werden. Plart druͤckt ſeine Freude uͤber die letzten Er⸗ gniſſe zu Porto auf folgende Art aus: Alle Merkmale deu⸗ d vdarauf hin, daß die Bewegung im Norden Portugals iime entſcheidende iſt. Waͤhrend wir dem Lande und Europa im Allgemeinen, wegen des Triumphes der Geſetzmaͤßigkeit und Treue uͤber Untreue und Verrath Gluͤck wuͤnſchen, muͤſ⸗ en wir erklären, daß dieſe Nachrichten uns nicht uͤberraſcht aben. Wir ſind lange darauf vorbereitet geweſen, wir ha⸗ Len ſie lange vorher geſagt und wir koͤnnten uns auf meh⸗ ere Artikel beziehen, in welchen wir im Voraus bemerkten, daß Dom Miguel's Uſurpation nicht lange danern würde.

ir eitel genug, um zu gl. ***,88 w üe Kenſag zu glauben, daß jene Ar

Gedächt b Leſer noch vorſchweben wer⸗ 8 glauben mit Vertrauen verſichern zu koͤnnen, daß mun die hunderttäͤgige Uſurpation zu Ende lſt. Nach der Erzaäͤhlung des Couriers iſt Graf Galvabzns melcher von ſeiner Familie uͤberredet worden war, die an F Deom Miguel gerichtete Adreſſe zu unterzeichnen, in Wahn⸗ W——1 veſalen Der Grund, warum der Herzog von Cada⸗ 2 g

val die Petition nicht unterſchrieb, wozu er Andere antrieb, iſt, (demfelben Blatte zufolge) weil er ſich im Miniſterium befindet. Die niedrige Liſt dieſes Herzogs und anderer Pairs im Rathe, veranlaßt fie zu glauben, daß ſie ſo Europa üͤber den Urſprung des erſten Ankriebes üͤber die minſſteriellen Arheber der Empörung, täuſchen werden. Die Kohlet in der Nachbarſchaft von Glasgow halten 2 regelmäßige Verſammlungen, um ſich über die Mirtel zu be⸗ 8 athen, durch welche ein Stelgen der Preiſe zu bewirken ſei.

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ſich nach beſſer bezahlter Arbeit umzuſehen.

Sie entfernen ſich von den Gruben und koͤnnen haufenwelſe auf den Heerſtraßen getroffen werden. Es ſind Abgeordnete an mehrere Herren geſchickt worden, um dieſelben um Erhoͤhung des Arbeltslohnes zu bitten, allein ſie erhie den Beſcheld, daß dies bei den jetzigen niedrigen Preiſen Eiſens und der Kohlen unmöͤglich ſei. Die Köhler erhal⸗ ten jetzt gerade die Häͤlfte von dem, was ſie vor zwei Jah⸗

ren bekamen, und es wird ihnen nichts uͤbrig bleiben, als

Im Suͤden von Schottland iſt ein Erdbeben am Nach⸗ mittage des 20ſten bemerkt worden. Zu Wanlockhead höͤr⸗ ten und fuͤhlten es die in den Eingeweiden der Erde arbei⸗ tenden Bergleute. Sie Fhenee., es ſei ein Schacht 82 ſtuͤrzt, als ſie den ſonderbaren Ton vernahmen, der ſich bin⸗ nen 5 Minuten noch einmal wiederholte. Bei Dumfries empfand man aͤhnliche Bewegungen, welche die Steine ge⸗ gen einander raſſeln machten.

Niederlande. b Bruͤſſel, 6. Juni. Am 2ten dieſes Monats hielt der Rath der Handels⸗Geſellſchaft im Saas die gewoͤhn⸗ liche Der Praͤſident Schimmel⸗ pennink eroͤffnete dieſelbe durch eine inhaltsreiche Rede, aus der wir Folgendes mittheilen: „der aktive Handel iſt im verfloſſenen Jahre fuͤr alle Theilnehmer ſehr entmuthi- gend geweſen; die Unruhen, welche in verſchiedenen Theilen der Erde Statt fanden, und von denen unſere Colonien ſich nicht gaͤnzlich außer aller halten konnten, hat hat die Ausfuhr auf mehreren Punkten beeintraͤchtigt oder 1 gelähmt, und die Fortdauer der niedrigen Preiſe auf den auswaͤrtigen Einfuhrartikeln hat im Allgemeinen dazu beige⸗ tragen, das Reſultat aller Handelsunternehmungen im voo rigen Jahre ſehr unguͤnſtig zu machen. Aus dieſem Grunde iſt es der Geſellſchaft allerdings nicht gelungen, in dem 1u166“6“6“ deſſelben Jahres einen Ueberſchuß zu machen; doch iſt ſie im Stande geweſen, den Aktionairen die ſaͤmmtlichen In- tereſſen mit 1,269,582 Gulden zu berichtigen. Was Indien betrifft, ſo bemuͤht ſich eben ſowohl die Faktorei, als ſaͤmmt⸗ liche untergeordnete Verwaltungszweige, zu Samarang, zu Surabaja, zu Anjer und zu Padang mit groͤßtem Eifer, den Vertrieb der Nationalerzeugniſſe zu vergroͤßern und Gegen,,— den, welche keine Vortheile in dieſer lehung riggen zu koͤnnen ſchienen, dem Handel und der Jadunet der MNie- erlande zinsbar zu machen. Der Handel der Geſellſchaft nach der Inſel Java iſt vermittelſt gewiſſer, nicht gerade ſo ſehr bedeutender, doch wohl durchgefüͤhrter, Verſuche mehr und mehr mit demjenigen des Indiſchen Archik-“.. pels in Verbindung geſetzt worden. In Bengalen und auf der Kuüͤſte Coromandel hat die Faktorei bemerkbare und gewinnreiche Unternehmungen gemacht. Auch hat die 8* Faktorei in Folge eines billigen Uebereinkommens mit dem Gouvernement in Indien einen Handel mit Japan auf eigene Rechnung begonnen, und man wartete täglich in Java auf die Ruͤckkehr zweier in jene Gegend geſendeten Schiffe. Ruͤckſichtlich des Handels nach China hat die Faktorei im letzten Jahre der Geſellſchaft wichtige Dienſte geleiſtet. Ein Mitglied derſelben, Hr. Meyer, iſt im Jahre 1827 mit der nach Canton beſtimmten Expedition abgegangen und wird dort ſowohl uͤber den Verkauf der von bis und von Javra abgeſchickten Waaren, als uͤber den Ankauf der Theeladun- gen die obere Leitung an ſich nehmen. Seit den vier Jahae ren ihres Beſtehens hat die Geſellſchaft uͤberhaupt 133 ein⸗ heimiſche Schiffe in Gang geſetzt und hat an baarem Gelde und Kaufmanns⸗Waaren fuͤr den Betrag von wenigſtens 17,000,000 ausgefuͤhrt; davon hat die einheimiſche Induüſtrie mit 8 Mill. Antheil genommen, ohne die hier aus Kupfer eſchlagenen und ausgefuͤhrten Muͤnzſorten in chlag zu ringen, ſo wie mit einem Werthe von 2,100,000 Gulden von Waaren, die im Lande ſelbſt verfertigt wurden. Das Total⸗Ergebniß der gemachten at eit dem Beſtehen

der Geſellſchaft iſt: 885 öS . Einfuhr . . . . .12,500,000r., Frachtkoſten und Verſicherungen 5,100,000 .„

88,000,000 .

Nach der Bfrhc engg eines ſehr achtbaren Mannes 88 das Journal he la Belgique) find ſchon 2000 Belgit- che Soldaren in Folge der beklagenswerthen Ophthalme, 6