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No 153.
Berlin, Freitag den 13ten Junil. ZEE
— 1328.
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Zeitungs⸗Nachrichten. — Rußland. St. Petersburg 4. Juni. Ein unterm 22. April (4. Mal) an den dirigtrenden Senat erlaſſener Kaiſerlicher Ukas betrifft die Vereinigung der bisher unter zwei, Mini⸗ ſterien vertheilten Zweige der Zenſur fuͤr die im Reiche ge⸗ druckten ſowohl als auch aus dem Auslande eingebrachten Bücher, nebſt einem neuen vollſtaändigen Zenfur⸗Reglement, das auf den Befehl Sr. Majeſtät, „zur Befoͤrderung der 8 Aufklärung, die auf den Grundpfeilern der Er⸗ gebenheit für Religion und Varerland, ſo wie der Erhal⸗ tung der guten Sitten und der perſöͤnlichen Ehre beruht“, abgefaßt, von dem Reſchsrathe gepruͤft und von Sr. Kai⸗ ſferl. Majeſtät beäͤngt worden. An dieſes Reglement ſchließt ſich die Allerheöchſt beſtatigte Verordnung wegen des Eigenthumsrechtes der Schntftſteller hinſichtlich ihrer
e. v. werklichen Staats⸗Raͤthe v. Enden und Sturdza haben den St. Annen⸗Orden iſter Klaſſe und der Metro⸗
olit der Griechiſchen⸗Uniatiſchen Kirchen in Rußland den Bi. Alexander⸗Newsky⸗Orden erhalten.
Während der Abweſenheit des Vice⸗Kanzlers, Grafen
von Reſſelrode iſt die unmittelbare Leitung des Aſiatiſchen
tements des Miniſteriums der auswaͤrtigen Angelegen⸗
ſten dem Geheimen Rath Rodofintkins anvertraut worden. MNachrichten von der Armee.
In einem außerordentlichen Suppliement lieſert dag — von St. Petersburg vom 22ten Mai (3ten Jund
olgendes: 8 1 Lager von Brallow, vom. 10. (22.) Mai. Dieſen Morgen nahmen Se. Mafeſtaͤt der Kaiſer zu Pferde die Umgegend der Feſtung in Aagenſchein Hoͤchſt⸗ dieſelben verfügten Sich zunaͤchſt auf eine, von einem Pi⸗ dene Koſaken beſenre, gegen die Feſtung zu hervorſpringende Lcs welche die Ebene beherrſcht, und von der man die Stadt überſieht, und alsdann in das Lager der an die Do⸗ van ſich anlehnenden 18ten Dwiſton. Die in erſter Linie ſte⸗ bend. Chaſſenr Heigenen 2 ſich zum Empfange des Kaiſers en Zelten aufg Teur. 2 vrn 8— rechten Flügel waren alle diejenigen Soldaten pereinigt, die in den 258 Gefechten ſich beſonders burch ihre Unerſchrockenheit ausgezeichnet hatten. Seine Majeſtaͤt ernannte ſie zu Rittern des St. Georgen Kreutzes und indem Sie Si aan den älteſten von ihnen wendeten, welcher bereiks im Beſitz dreier E renzeichen iſt, geruheten Sie Höchſtſelbſt ihn mit der neuen Decoration zu ſömäͤcken und hlerauf zu umarmen. Man kann ſich die Wirkung den⸗ ken, welche dieſe Segohranse Wef auf die Truppen ge⸗ macht hat. Se. Maj. begaben Sich hierauf in das Lager der Ulanen⸗Diviſton vom Bug, wo Hoͤchſt Sie in gleicher Art zwei Ulanen, welche beide mit dem Feinde Manm 8 gen Mann gefochten, und bei einem Ausfalle zwei Anfahtern der feindlichen Cavallerie zu Gefangenen gemacht hatten, nn. dem St. Georgen Kreutz decorirten. Die Materialien zur Eröffnung der Tranſcheen werden mit großer Thätigkeit und dem Eifer vorbereitet, welchen die Gegenwart des Monatchen nothwendig einfloͤßen muß. Vom 11. (23.) Mal. Waͤhrend der Nacht hatte ſich
auf dem linken Fluͤgel unſerer Stellung eine von beiden
Seiten emlich lebhaft unterhaltene Kanonade erhoben, welche beſonders den Zweck hatte, die Aufmerkſamkeit von unſerer zußerſten Rechten abzulenken, wo man bereirs mit den Arbeiten
Errichtung einer großen Batterie begonnen hatte. Die,⸗ en Morgen verfuͤgten Sich Se. Majeſtät zu Pferde auf jeſen Punkt, um die Arbeiten der vorigen Nacht in Augen⸗
ſchein zu nehmen. Die Tuͤrken, welche bis jetzt das Umher⸗
JLreiten des Kaiſers zu reſpectiren ſchienen, begruͤßten Ihn
indeſſen von den Wällen herab mit einem Kugelregen. Von dort begaben Sich Se. Majeſtät in das Lager der Ulanen⸗ Diviſion, und beſuchten die Verwundeten, deren Zahl ſich auf 60 Mann belaͤuft. Ein junger Edelmann, der wegen uͤbler Auffuͤhrung fruͤher aus dem Dienſte entlaſſen worden, demnaͤchſt aber als Gemeiner wieder eingetreten war, und der bei einem der erſten Vorfälle ein Bein verloren hatte, wurde dem Kalſer durch Se. Kaiſerl. Hoheit den Großfür⸗ ſten Michael vorgeſtellt; Hoͤchſtdieſelben beliehen ihn wegen des bewieſenen Eiſers und ſeiner Unerſchrockenheit mit dem St. Georgen⸗Kreuze, und befoͤrderten ihn zum Officier. Dieſe unerwartete Gnade erfuͤllte ihn mit Freude, und der Aus⸗ druck ſeiner Erkenntlichkeit war den Geſinnungen eines Edel⸗ mannes wuͤrdig, der die Ehre höͤher als Alles ſchaͤtzt.
Den 12. (24.) in der Fruͤhe begaben Sich Se. Maj. zu Pferde, und ſtiegen bei den Vorpoſten auf einer Anhoͤhe ab, von wo Sie die Wirkung der, auf der aͤußerſten Linken unſerer Poſition in Batterie aufgeſtellten Moͤrſern am Beſten beurtheilen konnten. Kaum dort angekommen, zeigte ſich vor der vorderſten Anle ein Trupp Türken, der eine weiße Fahne vor ſich her tragen ließ. Es war dies ein Parlamentair, den der Paſcha ſendete und Se. Majeſtaͤt durch die Vermittelkung des Feldmarſchalls, fuür die Großmuth zu danken, mit der Hoͤchſt Dieſelben den Gefangenen die Freiheit zu ſcheuken ge⸗ ruhet hatten.
Bei ſeiner Ausſendung wurde der Parlamentair beauf⸗ tragt, dem Paſcha zu erklaͤren: daß die erſte ihm zur Capi⸗ enlation aͤhrte Friſt gm andern Tage, fruͤh 3 Uhr, abge⸗
kaufen, dann aber auch fuͤr die Garniſe Unterhandeln mehr vorhanden Kentee EWEEVEE
Nachdem eine Batterte von 24 Stuͤcken Geſchütz in der Nacht vom 12ten an der äußerſten Rechte errichtet worden war, eroͤffnete dieſe ihr Feuer gegen den Platz mit Anbruch des Tages. Sobald Se. Maj. der Kalſer die Kanonade hoͤrten, begaben Sie 2. nach jener Batterie, um Sich von ihrer Wirkung Höchſtſelbſt zu uͤberzeugen. Sie entſprach Hoͤchſtihrer Erwartung vollſtaͤndig und nach Verlauf. einer Stunde wurde die Baſtion, gegen welche das Feuer beſon⸗ ders gerichtet war, zum Schweigen gebracht. Indeß hatte der Feind, wegen der Menge der auf dieſem Punkte befind⸗ lichen Officiere bemerkt, daß der Kalſer dort anweſend ſei⸗ Sogleich ſetzte derſelbe ſeine Geſchuͤtze vom groͤßten Caliber in Bewegung, um die Anhoͤhe, auf welche unſer Erlauchter Monarch Sich begeben hatte, zu beſchießen. Mehrere vier und wanzigpfuͤndige Kugeln fielen am Fuße der Anhöͤhe nieder.
achdem nun Ge. Majeſtaäͤt das Feuer der oben genannten Baſtion eingeſtellt geſehen und Sich uͤberzeugt hatten, daß die Arbeiten der Belagerung alle den Umſtänden zuläſſige Fortſchritte machten, verließen Sie, nach den Graͤnzen de. rer Staaten durch andere hochwichtige Angelegenheiten geru⸗ fen, die Blokade, und erhſelten auf Ihrem Wege von dem Commandanten von Ismall die Nachricht, daß der Hettmann der Zaporogeſchen Koſaken erklärt 72 mit allen den Sei⸗ nigen unter Ruſſiſchem Schutz ſich begeben zu wollen. Schon kamen tauſend von ihnen bei unſern Quarantain; Anſtalten an, wo man mit ihrer Aufnahme vorſchrelten wollte.
Den 14ten (26.) ſind Se, Fel der Kaiſer zu Bender angelangt, wo Sie mit Ihrer Maj. der Katſerin, die Sich im erwuͤnſchten Wohlſein beſindet, zuſammentrafen.
Deutſchland.
Dresden, 9. Jun. Geſtern Vormittag ½11 Uhr fand in der hieſigen katholiſchen ſer ger ee der Kirchgang Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Prinzeſſin Amalia Auguſta (Ge⸗— mahlin des Prinzen Johaun K. H.) auf das Feierlichſte katt, und Abends ward eine zur Feſer der gluͤcklichen Ge⸗
urt Sr. Köͤnigk. Hoheit des Prinzen Friedrich Auguſt AA⁶,
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