üie welche zwiſchen ihm und einem
Geld⸗Bewilligung bezogen haͤtte, ſo aber widerſetze er ſich dem Antrage. Er thue dies nicht aus Abneigung gegen den ſehr ehrenwerthen Herrn, wenn gleich er mit ihm uͤber die meiſten Fragen der Staatsverwaltung nicht uͤbereingeſtimmt habe. — Der Marquis v. Londonderry meinte, er glaube, daß ſelbſt ſeine Feinde ihm kein Gefuͤhl perſoͤnlichen Grolles gegen Hrn. Canning beimeſſen koͤnnten. In der letzten Parlaments⸗ Sitzung habe ſich jedoch Niemand dem Verwaltungs⸗Syſtem des ſehr ehrenwerthen Herrn ſo eifrig widerſetzt. Er habe dem beklagenswerthen Vertrage vom 6. Juli widerſprochen. (Hoͤrt, hoͤrt!) Er habe einem Verfahren widerſprochen, wel⸗ ches die Ruſſen durch den Pruth und vielleicht durch die Donau geleitet habe und welches wohl die Zertruͤmmerung des Tuͤrkiſchen Reiches herbeifuͤhren koͤnnte. Bei ſolcher Verſchiedenheit ſeiner Meinung hinſichtlich unſerer Staats⸗ Verwaltung wuͤrde er mit der Motion nicht uͤbereingeſtimmt haben, wenn dieſelbe Behufs der Anerkennung der Verdienſte des ſehr ehrenwerthen Herrn, in Bezug auf ſein politiſches Verfahren, aufgeſtellt worden waͤre. Er freue 5 Daher, daß der edle Herzog angefüͤhrt habe, das Gehalt eines Staats⸗Secretairs ſas die auswaͤrtigen Angelegenheiten und die Beſoldung der hoͤheren Staats, Beamten uͤberhaupt, reiche nicht hin, um die Ausgaben derſelben zu beſtreiten. Er bemerke rings um ſich viele Perſonen, denen Penſionen bewilligt worden ſeien. Ihm jedoch habe der ſehr ehren⸗ werthe Herr immer aus perſoͤnlicher Feindſchaft eine Penſion verweigert, obgleich er einen eben ſo guͤltigen Anſpruch dar⸗ auf habe, wie andere edle Lords. (Hört, hoͤrt!) Nichtsdeſto⸗ weniger wolle er nicht etwa der Penſion fuͤr die Famlie des
erru Canning im Wege ſtehen, weil ihn dieſer ſelbſt einer olchen nicht fuͤr wuͤrdig gehalten habe. Er freue ſich, daß Herrn Cannings Anhaͤnger aus dem Cabinet Sr. Maj. ge⸗ ſchleden ſeien. Unſtreitig habe ein politiſcher Alp auf dem Cabinet gelaſtet, und es gewaͤhre ihm Vergnuͤgen, daß der⸗ ſelbe vertrieben worden. Jetzt erſt ſeien des edlen Herzogs Regierungs⸗Grundlagen gleichfoͤrmig feſtgeſtellt, und nun wuͤrde Alles gut werden. 2
an wuͤrde jetzt die Intereſſen des Landes gleichmaͤßig verfolgen, ohne, wie unſere fruͤheren Mini⸗ ſter, nach auslaͤndiſcher Vollkommenheit zu ſtreben (Hoͤrt, hoͤrt ). Graf Dudley ſprach ſich hierauf in folgender Art aus: Es war meine Abſicht, bei der jetzigen Gelegenheit nicht ein einziges Wort zu ſagen, allein die Aeußerungen des edlen Marquis, welcher zuletzt geſprochen hat, noͤthigen mich, das Andenken meines ſehr ehrenwerthen Freundes zu vertheidigen. Ich wuͤnſchte, ich haͤtte mich getaͤuſcht, als ich ihn ſagen hoͤrte, viele Perſonen rings um ihn haͤtten Penſionen erhalten, nur ihm habe Hr. Canning önlis ſoolche verweigert. (Hoͤrt, hört!). Es iſt für Jeden unmoöͤg, liich in das menſchliche Herz zu ſchauen, und die Gefuͤhle zu erkennen, welche ſich in demſelben regen. Ich kann da⸗ her nicht mit ſicheren und treffenden Beweiſen jene Anklage meines ſehr ehrenwerthen Freundes widerlegen, aber ich will micch auf alle Freunde des Verſtorbenen berufen, ich will ſelbſt ſeine politiſchen Feinde anrufen, und ich bin verſichert, daß alle, nur mit einer einzigen Ausnahme, (Beifall) unfähig ſind, zu vermuthen, daß er eine ſo niedrige Handlung, aus ſo niedrigen Beweggruͤnden und auf eine ſo niedrige Weiſe
begehen konnte (Beifall). Daß Herr
Caunning, wie jeder große und talentvolle Mann, ſtarke Gefüuhle hatte, laͤugne ich nicht; daß ihn dieſelben gegen den edlen Marquis aufgeregt hätten, weiß ich nicht; aber daß er vFbn. wenn ſie ſich wirklich ſeiner bemaächtigt haͤtten, niccht dadurch gezeigt haben würde, daß er dem Beſitzer zweier hoͤchſt bedeutender Landgüͤter eine Penſion von 2000 Sa,.nhaen Sn. das kann ich mit Beſtimmtheit erſichern. (Beifall.) Sie wiſſen, Mylords, welchen 9 Jjene Angelegenheit genommen hat. Herr Lanning hielt ſich zur Beurtheilung der Anſpruͤche des edlen Marquts nicht fuͤr
„.
men competenten Richter, vielleicht wegen der Zwiſtigkeit, Verwandten deſſelben vor⸗ und verwies die Sache deshalb an einen ſehr unpartheilſchen Edelmann, an einen Freund des edlen Mar⸗ guis, welcher damals an der Spitze der Regierung ſtand. Wenn ſich der Graf von Liverpool bewogen ſand, das Ge⸗ ſmch des edlen Marquis aus 4 wiſſen Gruͤnden zu ver
gefallen war,
gern, ſo wird dies Nlemand Canning zur Laſt legen⸗ —.. Was die jetzt vorſtegende Angelegenheit betrifft, 1e brauchen wir nur auf die Talente und die unermuͤdliche Chätigkeit des ſehr ehrenwerrthen Herrn zuruͤckzublicken. Die ennzige Frage⸗ weiche hier in Betracht kommt, bezieht ſich ja nur auf die Verſorgung der Famille eines verſtorbenen ESrraatsmannes, welcher ſein Lehen und Vermoögen dem — öffentlichen Di ufopferte. — Lord Goderich ver⸗ 8 * den g. Ich will, ſagte er, nicht
aus perſoͤnlichem Groll eine
die Gruͤnde noch einmal wiederholen, ler Freund ſo eben gegen die Behauptungen des edlen Marquis angefuͤhrt hat, ich muß nur bemerken, daß Hr. Canning nie etwas mit der Verweigerung der öͤfter erwaähn⸗ ten Penſion zu thun gehabt hat (Höͤrt, hoͤrt!). Ferner hat der edle Marquis als einen Grund zu ſeiner Verfechtung der vorgeſchlagenen Bill die neulich ſtattgehabten Veräͤnde⸗ rungen im Cabinet angefuͤhrt. Er berief ſich auf die Aus⸗ treibung eines politiſchen Alps (Gelaͤchter). oder in andern Worten auf die Abſetzung aller derer, welche mit Hrn. Can⸗ ning fuͤhlten und handelten. Ich weiß aber, daß im Cabi⸗ net keine ſolche Sprache herrſcht, daß die Mitglieder deſſel⸗ ben verſichert haben, wie ſie nicht von ſolchen Geſinnungen geleitet wuͤrden, als der edle Marquis ausgeſprochen hat. Auch Lord Seaford ſprach fuͤr den Antrag. Er fuͤhrte zum Beweiſe ſeiner Angaben uͤber den Charakter des Hrn. Canning, eine, gewoͤhnlich dem Amerikaniſchen Praͤſidenten Adams zugeſchriebene Darſtellung deſſelben an: „Er war ein Brite durch und durch — Brieiſch in ſeinen Gefuüͤh⸗ len — Britiſch in ſeinen Abſichten — Britiſch in ſeiner ganzen Verwaltung und in allen ſeinen Entwuͤrfen. Der Einfluß, die Großartigkeit, die Herrſchaft Britaniens waren die Traͤume ſeiner Kindheit; dieſe auf dem ganzen Erdbhall, ſelbſt in den entfernteſten Gegenden, da, wo Columbiens Gewaͤſſer ſtröͤ⸗ men, zu begruͤnden, war das eifrige Streben ſeiner reifern Jahre. Nur hiefuͤr ſchäͤtzte er die Macht, nur hiefuͤr gebrauchte er ſie.“ Dieſe Anerkennung, ſchloß der Redner, dieſe Bewun⸗ derung der entfernteſten Nationen halte ich für den vollen⸗ detſten Triumph meines ſehr ehrenwerthen Freundes, was auch der edle Marquis geaͤußert haben moͤge. — Graf Grosvenor ſprach zu Gunſten der Motion, wenn gleich er Uleber gewuͤnſcht haͤtte, daß ſie in der Art abgefaßt waͤre, welche der edle Lord (Lord Daecre) angegeben habe. — Nach einigen Bemerkungen des Herzogs von Wellington ward die Büll zum zweitenmal verleſen. — Das Haus vertagte ſich um ſieben Uhr. — Nach dem Schluſſe der Verhandlungen meldete der Gerichts⸗Diener, Hr. Quarme, den Bericht⸗ erſtattern der Zeitungs⸗Blaͤtter, daß bei den am na
Montage bevorſtehenden Verhandlungen uͤber die katholiſche Angelegenheſt, wegen des vermuthlich ſehr großen Gedräͤn⸗
ges, jede Zeitungs⸗Expedition nur einen einzigen Bericht⸗
erſtatter im Verſammlungs⸗Sagle haben ſollte, und daß die⸗ ſer immer ſchon das Haus verlaſſen haben müͤßte, bis man dem ihn Abloͤſenden den Eintritt verſtatten koͤnnte.
Im Unterhauſe trug Hr. Littleton vier Bittſchrif⸗ ten pon verſchiedenen Kirchſpielen in Staffordſhire vor, in welchen das Haus erſucht wurde, der boͤſen Gewohnheit des Stierhetzens durch ein Geſetz ein Ende zu machen. Der Ueberbringer dieſer Petitionen meinte, er wolle keinesweges das Verlangen der Bittſteller vertheidigen, denn die Armen müßten doch eben ſo gut ihr Vergnuͤgen haben, wie die Reichen, welchen die Jagdgeſetze eine vielleicht eben ſo grau⸗ ſame Beluſtigung geſtatteten. Jagen, Schießen, Pferderen⸗ nen waͤre vielleicht in den Wirkungen auf die menſchlichen Gefuͤhle weniger nachtheilig, allein es ſchiene ihm hart zu ſein, wenn man einem armen Manne, der ſein Geld im Schweiße ſeines Augeſichts verdiente, und der der Erholung beduͤrfte, die Freiheit verſagen ſollte, einige wenige Schillinge zu ſeiner Ergötzung auszugeben. — Hr. Benett und Hr. Wrottesley bemerkten, die Geſetzgebung wuͤrde dergleichen barbariſche Gewohnheiten nur noch verlaͤngern, wenn ſie ſich mit der Aufhebung derſelben zu beſchäftigen verſuchen wollte. — Die Bittſchriften wurden niedergelegt. — Sir Henry Par⸗ nell reichte eine Petition von der Liverpooler Dampfſchiffahrts⸗ Geſellſchaft ein, welche ſich uͤber das Verfahren des Poſt⸗ Amts beklagte. Die Geſellſchaft hatte ſich nämlich erboten, eine von der Poſt zu beſtimmende Remuneration das Ge⸗ paͤck der letzteren, von Liverpovl nach Dublim zu befoͤrdern. Dies hatte das Poſtamt verweigert, 182 aber eigne Dampf⸗ boote erbauen laſſen, welche nicht nur den Geſchäften der Geſellſchaft boͤchſt verderdlich wuͤrden, ſondetn auch 73,919 Pfd ungerechnet, viele Tanſende fuͤr Reparaturen gekoſtet häͤtten. Die Büttſchrift ward zum Druck befördert. — Hierauf verwandelte ſich das Haus in einen Ausſchuß. — Hr: Daw⸗ ſon that den Vorſchlag, daß eine Summe von 319,265 Pfd⸗ zur Erbauunge öffentlicher Gebände bewilligt wüede. Er ſagte, von dieſem Gelde ſelen 41,264 Pfd. zum Bau des Britiſchen Muſeums und eine noch größere zur Wieder⸗ herſtellung des Windſor⸗Palaſtes beſtimmt. Unter den an⸗ gegebenen Veranſchlagungen befänden ſich auch 7000 Pfd. zur Reparatur der Ausſchuß⸗Zimmer. Dies ſei die letzte fuͤr dieſen Gegenſtand erforderliche Summe. Im naͤchſten Jahre
Beilage
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