waͤhlen. Wenn Sie meine Mittheilung ſo verſtanden haͤtten, wie ich ſie verſtanden zu ſehen beabſichtigte, und mir dann auf irgend einem Wege angezeigt haͤtten, entweder, daß der Vor⸗ fall, wie unangenehm er auch erſchien, doch nicht von hin⸗ reichender Wichtigkeit waͤre, um es fuͤr Sie aus oͤffentlichen Gruͤnden nothwendig zu machen, ſo zu handeln, wie Sie es, meiner Vorausſetzung nach, haͤtten fuͤr nothwendig erachten koͤnnen, oder daß Sie in dieſer Nothwendigkeit ſich befaͤnden, ſo wuͤrde ſolches in einem oder dem andern Falle der Sache ein Ende gemacht haben. Bei der erſtern Vorausſetzung wuͤrde ich empfunden haben, daß ich gethan haͤtte, was ich aus Achtung und Aufrichtigkeit gegen Sie zu thun ver⸗ pflichtet war:; aber nie wuͤrde es mir in den Sinn gekom⸗ men ſein, auf irgend ein Opfer von Ihrer Seite, oder von der eines Mitglieds der Verwaltung Sr. Maj., Anſpruch zu machen oder ein ſolches anzunehmen. Auf der andern Seite kann nichts von meiner Abſicht wei⸗ ter entfernt liegen, als eine Erklaͤrung von mir zu geben, daß die Gelegenheit keine ſolche geweſen ſei, bei welcher Sie es billiger Weiſe fuͤr Ihre Pflicht halten durften, Sr. Maj. nzurathen, daß Sie auf den Grund der von mir geſchehenen Abſinnmong die Siegel meines Amtes von mir naͤhmen. .. eshalb beklage ich mich nicht; aber ich kann nicht einraͤu⸗ ne⸗ daß meine Entfernung irgend einem andern Grunde zugeſchrieben werde. Ich kann nicht zugeſtehen, daß das *½ Fehahee ganz mein eigenes war; noch weniger kann ich 8 daß, indem ſch keine andere Abſicht hegte, als die Frage, uͤber welche Sie zu entſcheiden hatten, von jeder perſoͤnlichen Ruͤckſicht zu ſondern, dieſer Schritt von mei⸗ ner Seite Gefuͤhlen zugeſchrieben werde, welche das Ge⸗ gentheil von denen waͤren, durch welche ich allein zum Han⸗ 8 8 ſowohl gegen Sie, als gegen die Reglerung Sr. Maj. geleitet 3Ich .
zugeben,
wurde. . bin, mein theurer Herzog, mit Aufrichtigkeit der Ihrige. W. Huskiſſon.
* London, 21. Mai 1828. Mein theurer Huskiſſon. In Folge Ihres letzten Schrei⸗ veens empfinde ich die Nothwendigkeit, die Umſtände, unter bwelchen ich Ihren Brief vom Dienſtag Morgen empfing, in Ihr Gedaͤchtniß zuruͤckzurufen. Er iſt an mich abgefaßt, um 2 Uhr des Morgens, unmittelbar nach einer Debatre und eaeiner Abſtimmung im Unrerhauſe. Er meldet mir, daß Sie keine Zeit verloren, mir eine Gelegenheit zu gewaͤhren, Ihr Amt anderen Haͤnden zu uͤbergeben, als das einzige in Ihrer Macht ſtehende Mittel, einer von Ihnen bezeichneten Be⸗ nachtheiligung des Koͤniglichen Dienſtes vorzuübeugen. Es ſcchließt mit: „bedauernd die Nothwendigkeit, mich mit dieſer Mittheilung zu beloͤſtigen.“ Konnte ich dies in inem andern Lichte betrachten, als unter demjenigen einer feoͤrmlichen Andeutung Ihrer Amtsentſagung, oder konnte ich glauben, irgend eine andere Alternative zu haben, g8⸗ entweder Sie zu bitten, gegen Ihr Pflichtgefuͤhl in Xhrem Dienſte zu verbleiben, oder Ihr Schreiben dem Fänige vorzulegen? Wenn Sie den folgenden Morgen nach Ihrer Abſtimmung ſich zu mir begeben und mir in einer Unterredung das, was im Hauſe der Gemeinen vorgefallen
war, auseinander geſetzt haͤtten, ſo wuͤrde die Art und Weiſe
der Mitheilung eine ganz andere geweſen ſein, und ich waͤre denn im Stande geweſen, den ganzen Gegenſtand mit Ih⸗ nen durchzugehen und uͤber jeden bei demſelben in Rede kommenden Punkt meine Meinung zu ſagen. Aber noch jieetzt muß ich glauben, daß, haͤtte ich einen in ſolchen Aus⸗ kbruͤcken, wie dieſer es war, abgefaßten, und unter ſolchen AUmſtaͤnden, als ich ihn erhielt, empfangenen Brief nicht als eeeine Andeutung einer Amts⸗Entſagung angeſehen, und dem⸗ * Konige denſelben nicht vorgelegt, ich ſowohl die Regierung des Koͤnigs, als mich ſelbſt, ſehr bedenklichen Mißdeutungen t. ausgeſetzt haben wuͤrde. Meine Antwort auf Ihr Schrei⸗ ben wird Sie davon unterrichtet haben, daß es mich ſehr Käüäberraſchte und daß es mir große Beſtürzung verurſachte. * 8 Deshalb muß ich die Niederlegung Ihre 8. eigene Handlung und nicht als die meinige betrachten. 82 Stets mit größter Aufrichtigkeit der Ihrige.
8 N.
4*
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Wellington.
5 8 Downingſtreet, 25. Mai 1828. Mein theurer Herzog. Vergangenen Dienſtag ſchrieb ich an den Koͤnig, um mir eine Audienz zu erbitten. c. Mazj. haben noch bis jetzt nicht geruhet, mir dieſe Ehre zue en. In der Crwartung (welche in der Lage, worin lich mich ₰ zu hegen nichts Auffallendes hat),
I egenheit,
2
eeerzeigen.
die Ge⸗
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atase ünümt l zu erlangen, hab
ſtimme, die Grundlage des öͤffentlichen Vertrauens iſt, zu⸗
Ihres Amtes als Ihre⸗
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bis jetzt aufgeſchoben, Ihr Schreiben vom Llſten zu beruͤck⸗ ſichtigen, welches Sie, indem Sie Alles in meinem Briefe von demſelben Datum Niedergelegte durchgehen, mit folgen⸗ den Worten ſchließen: „Ich muß dieſerhalb Ihre Amtsent⸗ ſagung als Ihre eigne Handlung, und nicht als die meinige, betrachten.“ Ich will nicht zu der vollſtndigen Erklärung, die ich Ihnen bereits uͤber dieſen Gegenſtand gegeben habe, zuruͤckgehen. Indem ich nicht laͤugne, daß mein erſtes Schrei⸗ ben der Deutung, die Sie ihm gaben, faͤhig ſein konnte, moͤchte ich Sie doch fragen, ob es gewoͤhnlich ſei, auf einer Auslegung, die von dem erſten Augenblicke an ausdruͤcklich abgelehnt wurde, dennoch, als auf der richtigen, zu beſtehen. Und da dies deſſenungeachtet die Auslegung iſt, an welche Sie ſich halten, ſo muß ich annehmen, daß, als Sie das Schreiben Sr. Maj. vorlegten, Sie Ihre Anſicht darüͤber gegen Se. Maj. ausſprachen und daß Se. Maj. deshalb in demſelben Mißverſtaͤndniſſe deſſen, was ich meinte, wie Sie ſelbſt, ſich befinden; und dies um ſo mehr, als ich keine Gelegenheit habe, zu erfahren, ob irgend eins der folgenden Schreiben Sr. Maj. vorgelegt worden iſt. Es war deshalb, als ich baldmoͤglichſt vor Se. Maj. gelaſſen zu werden ſuchte, meine Abſicht, jede etwanige unrichtige Anſicht der Sache bei
Hoͤchſtdemſelben zu berichtigen. Ich hegte damals, ſo wie noch
jetzt, den ſehr angelegentlichen Wunſch, Se. Mazj. zu verſi⸗ chern, daß nichts von meiner Abſicht habe entfernter ſein koͤnnen, als daß der in Rede ſtehende Brief Sr. Maj. uͤber⸗ haupt vorgelegt wuͤrde; ich hegte den Wunſch, den Koͤnig von den Umſtaͤnden und Gefühlen, unter denen er geſchrie⸗ ben worden war, zu unterrichten, Sr. Maj. auseinander zu ſetzen, daß ich die Vorſichtsmaaßregel (welche unter Mini⸗ ern in Sachen von zarter und vertraulicher Beſchaf⸗ enheit gewoͤhnlich iſt, in ſo fern nemlich der Wunſch vor⸗ waltet, den Gegenſtand, ſo viel immer möglich, auf die re⸗ ſpektiven Theile zu beſchraͤnken) getroffen haͤtte, den Brief „mit privatim und vertraulich“ zu bezeichnen; ferner, daß meines Dafuͤrhaltens, dieſes Schreiben, welches zur Geheimhaltung ſeines Inhalts ſo bezeichnet war, 2 irgend eine vorherige Nlckſprache mit mir uͤber den Vor⸗ gang, auf den es ſich bezog (der aber im Briefe ſelbſt nicht angegeben war) Sr. Majeſtät ſolcherweiſe vorgelegt wor⸗ den waͤre, als ob durch daſſelbe meine entſchiedene Amts⸗ NiederleguUng zu den Fuͤßen des Thrones gebracht wuͤrde. Ferner wuͤrde ich Sr. Majeſtaͤt den großen Mißmuth und die Unruhe erklärt haben, welche ich bei der Wahrnehmung empfand, daß eine Schrift Sr. Majeſtät vorgelegt und als meine Verzichtleiſtung auf die Siegel enthaltend, darge⸗ ſtellt worden, eine Schrift, welche doch in einer ſo ungewöhn⸗ lichen Form und mit einer gegen meinen Souverain ſo un⸗ paſſenden Beſchraͤnkung, die in den Worten „privatim und vertraulich“ lag; ich würde erklaärt haben, daß, falls ich mich in der ſchmerzlichen Nothwendigkeit geſehen häͤtte, mir die Erlaubniß zum Ausſcheiden aus dem Dienſte Sr. Maj. er⸗ bitten zu müſſen, es meine erſte Sorge geweſen ſein wuͤrde, meine Gruͤnde, in elner ehrfurchtsvollen, doch unmirtelbaren Mittheilung zu den Fuüͤßen Sr. Maz. zu legen, aber daß, ganz ſicher, die innigſten Gefuͤhle meines Herzens, in was fuͤr einer Art ich ſie auch immer vorgetragen haͤtte, jene Ent⸗ ſagung mit denjenigen Ausdruͤcken einer pflichtpollen Erge⸗ benheſt und einer ehrfurchtsvollen Dankbarkeit degleitet ha⸗ ben wuͤrden, welche ich Sr. Maj. faͤr die mannigfachen und immer gleichen Beweiſe des Vertrauens und der Güͤte, mit welchen Sie, ſo lange ich die Siegel des Colonial Departements hatte, auf gnaͤdige Weiſe mich zu beehren gexuht haben, ſchul⸗ dig bin. Wenn mir irgend Gelegenheit zeebhet worden waͤre, mich aus der ſchmerzlichen Lage, in welcher ich in Beziehung auf Se. Maj. mich befinde, auf ſolche Weiſe zu befreien, ſo wuͤrde ich alsdann mich an die Guͤte und den Ger⸗ keitsſenn Sr. Maj. mit der Bitte gewendet haben, einen Brief, welchen geſchrieben zu haben für mich 5 wenig geeig⸗ net waͤre (wenn ich es nämlich uͤberhaupt mir hätte denken koͤnnen, daß derſelbe als ein Entſagungs⸗Act Sr. Majeſtaͤt vorgelegt werden moͤchte) zuruͤcknehmen zu duͤrfen. Eben ſo wenig wuͤrde ich Sr. Majzeſtaͤt mein Bedauern verhehlt⸗ haben, die Ungelegenheit bedenkend, welche unglücklicher Weiſe ſowohl Sr. Maj. als Ihrer Regierung dadurch wi⸗ derfahren war, daß ich nicht eine andere Art, das zu thun, ewählt hatte, was ich aus Gruͤnden, die in meinem Schrei⸗ ken vom 2lſten vollſtändig niedergelegt ſind, zu thun mich durch die Chre genethigt ſah, indem ich ſo vlelleicht dem Mißverſtaͤndniſſe, welches aus meinem unmittelbar nach der Debatte geſchriebenen Briefe ſich entwickelte, vorgehengt ha⸗ ben wuͤrde. Nun habe ich freimuͤthig und ohne Rüͤckhalt Ih⸗ nen den nhalt von Allem, was ich dem Könige vorzutragen ei⸗ wuͤnſchte, ausemander geſetzt. Ich habe dieſes 8e dem vollen . 2₰ “ * 8
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