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Koͤnigl. Hoheit, in der Pfarrkirche zu Neullly aus den Hän⸗ — 8* Abbé’s Guyon zum erſten Male das heilige Abend⸗ mahl. 1 Der Meſſager des Chambres ſagt in Bezug 905.; die obige Sitzung der Deputirten Kammer: „Dieſe Sitzung, welche durch die Herabſetzung der bisher von den Zeitungen zu leiſtenden Caution, als Folge eines Amendementz des Herrn v. Chaſtellier, bemerkenswerth iſt, zeichnete durch eine ruhige, ernſte und der Wichtigkeit des Gegenſtandet angemeſſene Discuſſion aus; die Majoritaͤt, welche gewiſſe Jeurnale ſchon zu verlaͤumden begonnen hatten, hat durch jenes edelmuͤthige Zugeſtaͤndniß bewieſen, daß ſie e Preſſe nicht toͤdten will, wie man ſolches oft behauptet Haͤt. Hof⸗ fen wir ein gleiches fuͤr alle rechtmaͤßigen Intereſſen. Die Majoritaͤt von Frankreichs Deputirten wird, ſo wie ſie ſich als die Beſchuͤtzerin der koſtharſten von unſeren Freiheiten gezeigt hat, auch die Geſellſchaft vor den Ausſchweifungen der Preſſe zu bewahren bedacht ſein. Wir gehoͤren nicht zu denen, die beſtaͤndig gegen die periodiſche Preſſe eifern; wir erkennen vielmehr die gluͤcklichen Folgen derſelben an, aber Niemand wird verlangen, daß die Geſetzgebung alle Waffen von ſich werfe und das allgemeine wie das Privat⸗Intereſſe gaͤnzlich ohne Schutz laſſe.“ 8
Von dem Profeſſor am Gymnaſtum Helnrichs IV., Hrn. v. Calonne, iſt hier eine Brochuͤre unter dem Titel: „Die Jeſuiten und die Univerſitaͤt“ erſchienen.
Der Profeſſor am Gymnaſium Ludwigs des Großen, Herr Charpentier, hat den, von der Koͤntgl. Academie der Inſchriften und ſchoͤnen Wiſſenſchaften zu Toulouſe fuͤr 1828 ausgeſetzten Preis auf die beſte Veantwortung der
rage: „Welcher Literatur, der Griechiſchen oder Lateini⸗
hen, hat die Franzoͤſiſche am meiſten zu verdanken?“ in einer Denkſchrift davon getragen, worin der Verfaſſer ſich fuͤr die Griechiſche Literatur ausſpricht.
Aus Nismes meldet man unterm 28. v. M., daß meh⸗ rere Gemeinden des Departements des Gard von dem Ha⸗ gelſchlage heftig mitgenommen worden ſind. Seit drei Wo⸗
en regnete es in dortiger Gegend faſt täͤglich, und man fuͤrchtete daher ſehr, daß die Hoffnungen auf eine gute Ge⸗ treide⸗ und Cocons⸗Erndte getaͤuſcht werden wuͤrden.
Auf den Vorſchlag des Miniſters des Iumern und nach dem Gutachten des oberſten Kriegs⸗Raths hat der König befohlen, daß le Uniform der Linien⸗Infanterie fuͤr alle 64 Regiment
ſoll, n blau mit rothen Aufſchlägen; die Regimenter
follen ſich allein durch die auf den Knöpfen befindlichen Num⸗
mern von einander unterſcheiden. — Der Moniteur enthaͤlt in einer beſonderen Beilage die Statuten einer anonymen Geſellſchaft zur Förderung der
Erze und Bearbeitung der Eiſen⸗Haͤmmer und Gießerelen
von Creuſot und Charenton.
Herr Agier, ehemaliges Mitglied der conſtituirenden Verſammlung und Vater des Deputirten dieſes Namens, iſt zu Niort in ſehr vorgeruͤcktem Alter mit Tode abgegangen.
Hr. Etienne, einer der Deputirten des Maas⸗Departe⸗ ments, hat auf das Buͤreau des Praͤſidenten eine Bittſchrift des bekannten Schriftſtellers Herrn Salgues niedergelegt, worin dieſer auf die Ausfuͤhrung der Landes⸗Geſetze in Be⸗ tyeff der Jeſuiten antraͤgt. .
Hr. J. Lafſitte hat die Reden, die er bei Gelegenheit der Berathungen uͤber die Anleihe der 80 Millionen Fr. in der Deputirten⸗Kammer gehalten hat, in Druck gegeben.
Das Lager zu St. Omer wird aus drei Diviſionen, eine jede zu zwei Brigaden, im Ganzen genommen etwa 13800 Mann, unter dem Oberbefehle des General⸗Lleute⸗ nants Grafen v. Curial beſtehen. Unter dieſem wird der General⸗Lieutenant Baron Berthezene die erſte Diviſton, beſtehend aus 4400 Mann, der General Lieutenant Baron Ordonneau die zweite von 4000 Mann, und der General⸗ Lieutenant Graf Meynadier die dritte ebenfalls von 4000 Mann anfuͤhren.
Der Conſtitutionnel will wiſſen, daß die Beſatzung von Grenoble, welche gegenwärtig nur aus dem 30ſten Linien⸗ Regimente und zwel Schweizer⸗Bataillonen beſteht, eine be⸗ deutende Verſtaͤrkung erhalten werde.
Es ſind hier Nachrichten von dem Contre⸗Admiral Col⸗ let vom 27ſten v. M. eingegangen, welche des von Engli⸗ ſchen Blaͤttern verbreiteten Geruͤchts, daß eine Franzoͤſiſche Fregatte von einem Algieriſchen Corſaren genommen worden ſei, mit keiner Sylbe erwahnen. Dagegen war es dem Fre⸗
gatten⸗Capitain Ropert gelungen, mit der von ihm befehlig⸗ ten Brigg Adonis, die im vorigen Jahre von den Algierern
gleichmaͤßig von einer und derſelben Farbe ſein
Paris, 8. Juni. Am 5ten d. M. empfing der Her, gekaperte Franzoͤſiſche Brigg Arlequin in der Nacht vom zog von Nemours, zweiter Sohn des Herzogs von Ofleans. bſten v. M. aus dem Hafen von Oran zu befreien. Die
Algieriſche Mannſchaft rettete ſich durch Schwimmen.
Die projectirte Anlegung eines Canals zwiſchen Paris und Havre ſoll, Nachrichten aus dieſer Stadt zufolge, be⸗ ſtimmt aufgegeben und dagegen die Anlegung elner Eiſen⸗ Bahn beſchloſſen worden ſein.
Die Wittwe Talma's hat den beruͤhmten Namen ihres verſtorbenen Gatten gegen den einer Graͤfin von Chalot ver⸗ ttauſcht, indem ſie einen ehemaligen Cavallerie⸗Oderſten die⸗ les Namens, Ritter mehrerer Orden, geheirathet hat.
Paris, den 4. Jun. In dem mittaͤglichen Frankreich ſoll dermalen großer Brodmangel und dadurch auch eine un⸗ gewoͤhnliche — im Allgemeinen herrſchen, und beide ſollen ganz beſonders nicht minder die armen Einſaſſen, als die arbeitende Klaſſe in den Fabrikſtädten, wie Lyon und Montpellier, druͤcken. Durch die Blokade von Algier haben naͤmlich die Zufuhren aus der Barbarei aufgehoͤrt, und durch die Sperre des Bosporus diejenigen, welche ſeit einigen Jahren, von Odeſſa her, Frankreich, vorzuͤglich den mittäg⸗ lichen Theil deſſelben, auf's reichlichſte mit Getreide verſahen. — Das Wetter iſt hier ſeit mehr als vierzehn Tagen äußerſt feucht, kalt, ſtuͤrmiſch und ſo ungeſund, daß alle Haͤuſer mit Kranken angefuͤllt ſind. Der König hingegen erfreut ſich des beſten Wohlſeins; ein von Natur geſunder Koͤrper Und die viele Bewegung, welche derſelbe ſich in freier Luft macht, verſprechen ſeiner Regierung eine lange Daner. — Die Haus⸗ miethen ſind hier, ſo wie der Werth der Hauſer, fortwaͤh⸗ rend im Sinken. Es iſt unglaublich, weſche Menge von Grundſtuͤcken tagtaͤglich in den oͤffentlichen Anzeigen ausgebo⸗ ten werden. Niemand kauft; Keiner, wie es ſcheint, leihet auf Grundſtuͤcke. Die Capitalien muͤſſen daher anderswo ein ergiebigeres Unterkommen finden, denn an Gelde fehlt es in Fraukreich, beſonders in Paris, nicht. — In den De⸗ batten der Deputirten⸗Kammer herrſcht ein welt beſſerer Ton als in den fruͤheren Sitzungen, wo die Berathungen biswei⸗ len gar zu dramatiſch waren; beſonders contraſtirt die Ar⸗ tigkeit des Minſſters des Innern auf eine fuͤr ihn ſehr ein⸗ nehmende Weiſe mit der Sprache, welche deſſen Vor⸗ gaͤnger in der Kammer zu fuͤhren pflegte. Die Sitzung vom 2ten, worin die Herren von Martignac und B. Conſtant
Lletzterer ganz unvorbereitet) ſich einander an Witz und Geiſt
überboten, hat ganz Paris bezaubert. — Hr. Labbey de Krhe. ſitzt in der Verſammlung wie ein ſchwer gelade⸗ ſenes und nnausgeſetzt auf Hen. von Villsle gerichtetes Ge⸗ ſchuͤtz. Wann daſſelbe losbrennen „herde, weiß man zwar nicht, aber daß jener Deputirte mit ſeinnſwelnklage noch her⸗ vortreten werde, läßt ſich, bei der eiſernen Hartnaͤckigkeit des kraͤftigen 77 jaͤhrigen Mannes, kaum bFezwelfeln. 8
Wenn gleich faſt von allen Seiten ſich die Stimme ge⸗ gen die Jeſuiten erhebt, ſo ſoll dennoch dieſe Geſellſchaft mit ihren Congregationen Fortſchritte machen. Man erwartet von einem Tage zum andern, daß, um die Gemuͤther eini⸗ germaaßen zu beſchwichtigen, in dem Moniteur eine Königl. Verordnung in Betreff der kleinen geiſtlichen Schulen erſchei⸗ nen werde. Merkwuͤrdig bleibt immer die Art, wie ſich die Jeſuiten in den letztern Jahren emporgeſchlichen haben. Zuerſt wurde ihr Daſein auf das hartnäckigſte gelaͤugnet, es war ein bloßes Hirngeſpinnſt, Luͤge der Uebelgeſinnten; der Biſchof v. Hermopolis wußte nur von fuͤnf unbedeutenden Seminarlen, denen Jeſuiten vorſtänden; was er zu Gunſten dieſer Letztern vorbrachte, klang kleinlaut und ſchuͤchtern: jetzt aber geſteht der Biſchof v. Beauve t nur deren Daſein ein, ſondern haͤlt ſogar eine lan rede auf ihre Rechtſchaffenheit und Uneigennuüͤtzigkeit. — Der Director des Muſeums, Hr. v. Forbin, welcher in Folge anonymer Droh⸗ briefe in eine Gemuͤthskrankheit verſunken war, faͤngt an, ſich von ſeinem Schrecken allmaͤhlig zu erholen. Er ſieht jetzt ein, daß die Gefahr nicht ſo groß war, als ſelne Furcht. — Doctor Gall iſt vom Schlage getroffen worden; man hofft indeſſen vollkommene Wiederherſtellung.
— Als Haupturſache des von dem vorigen Miniſterium mit großer Haſt begonnenen Krieges mit Algier wird bekannt⸗ lich ein Backenſtreich angefuͤhrt, den der Dey von Algier dem Franzoͤſiſchen Conſul mit ſeinem Faͤcher entweder wirklich verſetzt oder zu verſetzen geſucht hat. Der Dey laͤugnet weder Abſicht noch That; er betheuert aber, die Ohrfeige habe nicht dem gedachten Conſul als Franzoͤſiſchen Agenten, ſondern als paͤpſtlichen Geſchaͤftsfuͤhrer gegolten. Seine Heillgkelt hat⸗ ten ſich naͤmlich geweigert, den herkoͤmmlichen Tribut des Kirchenſtaates an die Barbaresken zu zahlen. Darauf wur⸗ den paͤpſtliche Schiffe gekapert; der Franzöſiſche Conſul reclamirte die Priſen und zwar, wie den Dey duͤnkte, mit zu viel Waͤrme und Nachdruck, und ſo ſoll dieſem die Gele⸗